CoD Modern Warfare 2: Neue Technik spielt mit der Wahrnehmung der Spieler

CoD Modern Warfare 2: Neue Technik spielt mit der Wahrnehmung der Spieler

Ihr glaubt, die CoD Modern Warfare 2 Beta diente dazu, Bugs zu finden, die Performance und die Server zu testen? Ein Entwickler von Infinity Ward hat kürzlich erklärt, dass an den beiden Wochenenden weitaus mehr getestet wurde, als die Macher von CoD bisher verraten haben.

Was ist passiert? Auf einer Pressekonferenz im Rahmen der Veröffentlichung von CoD MW2, sprach Michal Drobot, der Chef von Infinity Ward Polen, über die zurückliegende Beta. Dort gab er ein lange gehütetes Geheimnis preis: Die Studios hinter Call of Duty arbeiten seit einigen Jahren an einer neuen Technologie.

Wir haben diese neue Technologie bereits vor ein paar Jahren entwickelt […]. Sie erlaubt es uns, mehr Auflösung und mehr Leistung auf den Bildschirm zu bringen, aber nur da, wo es wirklich zählt.

Michal Drobot, Infinity Ward Poland

Die Technologie trägt den Namen „Software-based variable rate shading“ und sorgt in MW2 dafür, dass ihr eure Umwelt und auch eure Gegner anders wahrnehmt. Offenbar mit Erfolg: Der neuste Eintrag der CoD Reihe überzeugt durch seine starke Grafik. Ein Level in der Kampagne hat es Fans dabei besonders angetan: Die Optik von CoD Modern Warfare 2 hat mich umgehauen, obwohl mich Grafik gar nicht juckt.

Die tolle Grafik von CoD Modern Warfare 2 zeigt sich besonders in urbanen Settings. Im Video könnt ihr die Umsetzung von Amsterdam im neusten CoD bewundern.

„Software-based variable rate shading“ ahmt die Funktion euerer Augen nach

Wie funktioniert die Technologie? Das Prinzip hinter der neuen Technologie hört sich eigentlich ganz simpel an. Die Game-Engine erhöht die Auflösung des Spiels an einigen wichtigen Stellen, dazu gehören insbesondere feindliche Einheiten. Grundsätzlich soll die Technologie aber die Auflösung in allen Bereichen erhöhen, die für Spieler von besonderem Interesse sind. Bereiche, die sich nur am Rande eures Sichtfelds befinden, werden hingegen etwas weniger scharf dargestellt.

Wir wollen euch dort extra Qualität liefern, wo ihr hinzielt und wo Points of Intererst auf der Karte sind. Befindet sich ein Gegner in eurem Sichtfeld, wollen wir sichergehen, dass er in der höchstmöglichen Auflösung dargestellt wird, sodass ihr nie das Gefühl bekommt, das Spiel würde euch durch geringe Auflösung hindern.

Michal Dobrot, Infinity Ward Poland

Wie entscheidet das Spiel, welche Bereiche es höher auflösen soll? Ziel ist es, die Funktionsweise des Auges nachzuahmen. Wir sehen nämlich auch nur die Dinge besonders scharf, die unser Gehirn für wichtig erachtet. Das können Gefahren sein, wie zum Beispiel sich schnell bewegende Objekte. Auch Farben und Kontraste nehmen wir besonders deutlich wahr.

Dinge, die sich jedoch abseits unseres Fokus befinden, nehmen wir hingegen weniger deutlich zur Kenntnis. Würden wir alle Dinge gleichermaßen detailliert wahrnehmen, wäre unser Gehirn schnell überfordert. Diesen Trick der Natur haben sich die Entwickler jetzt für ihr Spiel abgeschaut. Das soll das Spielerlebnis verbessern und gleichzeitig Ressourcen schonen.

Ein Algorithmus entscheidet also letzten Endes darüber, was ihr seht und wie deutlich ihr es sehen könnt. Das Spiel manipuliert euch, indem es euch dort hinschauen lässt, wo die Entwickler es wollen.

Shader-Technologie war ein gut gehütetes Geheimnis

Wie haben die Entwickler die Technik umgesetzt? Hier kommt Machine-Learning ins Spiel. Die Entwickler analysierten hunderte Stunden Gameplay. Über einen langen Zeitraum waren interne Tester damit beschäftigt, erste Datensätze zu erzeugen, die einem Algorithmus als Grundlage dienen.

Doch interne Tests allein reichen nicht aus, um reale Bedingungen zu simulieren. Deshalb mussten Beta-Tester als Versuchskaninchen herhalten. Die Entwickler schraubten zwischen den beiden Beta-Wochenenden an dem Feature, jedoch ohne den Testern davon etwas zu verraten. Es gab keine Hinweise in den Patchnotes und auch sonst keinerlei Kommunikation.

Die Geheimniskrämerei half dabei, die Integrität der Systeme zu bewahren. Jeder Hinweis hätte die Tester beeinflussen können. Die Erkenntnisse der Beta halfen den Entwicklern schließlich, die neue Technologie zu implementieren.

Wer kann das Feature nutzen? Das Tolle an “software-based variable rate shading” ist, dass die Technologie komplett im Hintergrund läuft. Ihr müsst keine besonderen Einstellungen vornehmen.

Da es sich um eine Software-Lösung handelt, die fest in die Game-Engine integriert wurde, braucht ihr auch nicht in neue Hardware zu investieren. Selbst wenn ihr nicht die allerneuste Grafikkarte nutzt, müsst ihr euch keine Sorgen machen. Konsolenspieler profitieren übrigens gleichermaßen vom variablen Shading. Die Technologie soll die Performance auf allen Plattformen erhöhen.

Ist euch die Shader-Technologie schon aufgefallen? Seid ihr überrascht, dass die Entwickler ein solches Feature so lange geheim gehalten haben? Lasst uns gerne einen Kommentar dar!

CoD Warzone 2: Wie man eine Nuke bekommt – So zerstört ihr die ganze Map

Quelle(n): gamesradar.com
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