Chef von ESO erklärt uns, was die neue Klasse Arkanist so gut macht und ob weitere Klassen folgen

Chef von ESO erklärt uns, was die neue Klasse Arkanist so gut macht und ob weitere Klassen folgen

The Elder Scrolls Online bekommt in diesem Jahr mit Necrom eine neue Erweiterung. Das Highlight ist für viele die neue Klasse Arkanist. MeinMMO-Redakteur Alexander Leitsch konnte mit Creative Director Rich Lambert über die neuen Inhalte sprechen.

Worum ging es in dem Interview? Wir haben mit Rich Lambert über das vergangene Jahr 2022, aber auch über die Neuerungen 2023 gesprochen. Im Fokus standen dabei vor allem die Klasse Arkanist und die neue Update-Struktur. Zur Story verriet der Chef außerdem, dass sie sich künftig über mehrere Jahre strecken könnte, was eine absolute Neuerung für ESO ist.

Am Ende ging es zudem um ein paar allgemeine Fragen zum PvP, zum Inventarplatz und auch zu Rich selbst.

Alles rund um die Erweiterung Necrom erfahrt ihr hier: Alles zur neuen Erweiterung Necrom, der Klasse Arkanist und den Inhalten 2023.

ESO bekam für das Jahr 2022 viel Kritik von Veteranen, bestätigt auch der Chef

MeinMMO: Aus der Sicht einiger Veteranen war 2022 kein gutes Jahr für ESO, auch unsere Autorin Melli hat es aus unterschiedlichsten Gründen kritisiert. Wie lief das Jahr aus eurer Perspektive?

Rich: Insgesamt war es ein gutes Jahr für ESO. Aber wir haben sehr ähnliches Feedback bekommen. Einige unserer altgedienten Spieler sagen, dass ihnen manches ein wenig zu formelhaft vorkam und sie etwas anderes wollten. Sie wollen überrascht werden.

Die Geschichte von High Isle war eine mehr in der Realität verankerte Storyline, eher die traditionelle Fantasy. Sie war zwar gut – manche sagen sogar, es war das Beste, was wir je gemacht haben. Andere meinten, sie sei okay. Aber überrascht uns bitte zukünftig mehr.

Wir haben uns viel von diesem Feedback zu Herzen genommen. Und dieses Jahr zeigt, glaube ich, viel von diesem Feedback.

MeinMMO: Also habt ihr die Anpassungen am Update-Zyklus, der Story und den DLCs erst 2022 vorgenommen oder war das schon länger geplant?

Rich: Es wurde definitiv durch das Jahr 2022 beschleunigt. Es gab viele Fälle, in denen wir uns nicht unbedingt von der besten Seite gezeigt haben, was die allgemeine Performance und die Stabilität angeht. Und deshalb wollten wir uns darauf konzentrieren und es verbessern, und wir werden dem ein ganzes Update widmen, um zu versuchen, den Leuten zu zeigen, dass wir uns dem Spiel verpflichtet fühlen.

Hier könnt ihr euch die Cinematic zur kommenden Erweiterung anschauen:

Als Arkanist sollt ihr ständig Entscheidungen treffen und keiner Rotation folgen müssen

MeinMMO: Das große Highlight für viele ist die neue Klasse Arkanist. Allerdings gibt es auch Kritik, dass sie bereits vorhandenen Klassen zu ähnlich ist, statt etwas komplett Neues zu bringen. Wie siehst du das?

Rich: Niemand hat die Klasse bisher gespielt, also bin ich mir nicht sicher, wie jemand sagen kann, dass es der einen oder anderen Klasse zu ähnlich ist. Wir haben gerade erst an der Oberfläche dessen gekratzt, was diese Klasse ist, was sie sein kann und wie sie funktioniert.

Die neue Klasse hebt sich wirklich von anderen ab, sie ist mit einer ganz anderen Mechanik verbunden als unsere alten Klassen. Wir haben das Kombo-Punktesystem, oder Krux, wie wir es nennen, ein System, bei dem einige Fähigkeiten Punkte aufbauen, während andere sie verbrauchen. Hier müssen die Spieler viele Entscheidungen treffen. Und Krux ist wichtig. Der Einsatz von Krux kann die Funktionsweise einer Fähigkeit verändern.

Ich habe viel mit meinem Akanisten geheilt und eine meiner Lieblingsfähigkeiten heißt Remedy Cascade. Dabei handelt es sich um einen Energiestrahl, den man vor sich her schießt und mit dem man genau zielen muss. Schaust du also nach oben, geht der Strahl hoch, schaust du nach links nach links und rechts nach rechts. Man zielt also auf diesen Strahl und versucht, die Leute damit zu treffen. Und so heilt man dann.

Wenn ich ihn jedoch in eine Fähigkeit zum Verbrauchen von Krux verwandele, dann stellt die Fähigkeit nicht nur Leben, sondern auch Ausdauer und Magicka wieder her. Das Spielgefühl vom Arkanisten ist ganz anders, man folgt nicht einer festgelegten Rotation, sondern schaut, wie man Krux am besten für die jeweilige Situation ausgeben kann.

Das Spielgefühl ist sehr weich, sehr fließend, und die Sounds sind überragend. Ich kann es kaum erwarten, dass die Spieler die neue Klasse endlich in die Finger bekommen.

ESO Arkanist
Der Arkanist in ESO.

MeinMMO: Kannst du uns das System mit den Fähigkeiten und dem Ausgeben von Krux nochmal genauer erklären?

Rich: Ja klar, also es gibt Fähigkeiten, die Krux aufbauen können. Dann gibt es Fähigkeiten, die Krux ausgeben, wenn man sie einsetzt. Man muss aber nicht unbedingt Krux haben, um diese Fähigkeiten zu nutzen.

Einige Fähigkeiten bauen weder Krux auf, noch verbrauchen sie es. Aber manche von ihnen lassen sich Morphen, sodass sie wahlweise Krux aufbauen oder nutzen können. Hier müssen sich die Spieler dann festlegen und eine Entscheidung treffen.

Insgesamt ist die Klasse wie ein großer Werkzeugkasten, aus dem man Verschiedenes wählen kann. Aber man muss sich auch mit ihr auseinandersetzen, um sie zu meistern.

MeinMMO: Da ihr jetzt die Klassen anscheinend wieder für euch entdeckt habt, können wir jetzt regelmäßiger mit neuen Klassen rechnen?

Rich: Alles, was ich dazu sagen will, ist: Klassen sind etwas Besonderes. Wenn man jedes Jahr eine herausbringt, ist sie eben nicht mehr besonders. Es gibt auch eine Menge technischer Herausforderungen, wenn man versucht, eine Klasse zu entwickeln.

Es hat nicht nur Auswirkungen auf die Balance, sondern auch auf die Leistung des Spiels. Eine neue Klasse bedeutet neuen Speicher, neue Assets und so weiter. Und deshalb wollen wir sie besonders halten.

2023 ist wohl der Beginn einer großen Story, die nicht sofort endet

MeinMMO: Bisher war es immer so, dass der vierte DLC im Jahr ein Ende für die Story bringt. 2023 wird es nicht so sein. Bedeutet das, dass die Story kürzer ausfällt und komplett in sich im Addon geschlossen ist?

Rich: Ähm, das einzige, was ich dazu sagen kann, ist: Wer sagt, dass es dieses Jahr fertig wird?

Lass mich einen Schritt zurückgehen. Der Handlungsstrang über ein Jahr war wirklich gut für uns, weil es dem gesamten Team geholfen hat, sich zu organisieren und darauf zu konzentrieren, was wir das Jahr über erreichen wollen. Es war auch für die Spieler sehr einfach, weil man versteht, wo man ein- und aussteigt.

Aber es hat uns daran gehindert, größere Geschichten zu erzählen, die nicht in ein Jahr passen. Und dieses neue Format erlaubt uns, das zu tun, wenn wir denn wollen.

MeinMMO: Dieses Jahr wird es einen DLC weniger geben, weil die Dungeons im Herbst wegfallen. Wird es also insgesamt weniger Dungeons geben? Und wie sehen eure Pläne für neue Dungeons über 2023 hinweg aus?

Rich: Also, wenn ihr euch die globale Enthüllung genau anhört, dann habe ich gesagt, dass das Dungeon-Team dieses Jahr etwas anderes macht und etwas baut, für das sie einfach mehr Zeit brauchen. Und das ist es, wohin die ganze Zeit geht.

Wir werden sehen, was die Zukunft bringt, aber das ist der Grund, warum es dieses Jahr weniger Dungeons gibt.

MeinMMO: Kannst du uns noch mehr zu dem Update im letzten Quartal verraten?

Rich: Noch nicht (lacht).

MeinMMO: Dann vielleicht ein paar zusätzliche Details zu den beiden neuen Gefährten?

Rich: Ja, gerne. Es gibt Azandar, der ein männlicher rothwardonischer und ein unnahbarer Charakter ist. Weißt du, ich bezeichne ihn liebevoll als eine Art Willy Wonka trifft Dumbledore, einfach von der Persönlichkeit her. Er ist sehr wissensdurstig, konzentriert sich auf die Vermittlung von Wissen und ist eine Art väterliche Figur. Und wenn du ihn triffst, na ja, ich will nicht zu sehr spoilern, aber er hat ein Experiment, das schiefgelaufen ist, und braucht Hilfe, um das Chaos zu beseitigen,

Und dann ist da ein Argonier. Er ist ein wenig rätselhaft. Er ist ein sehr ruhiger, zurückhaltender Charakter, ein Söldner, der ein extrem hartes Leben hinter sich hat. Und du kommst, um ihm zu helfen und zu versuchen, diese Nuss zu knacken, diese harte Schale zu durchbrechen, um mehr über ihn zu erfahren und warum sein Leben so hart war, wie es war.

ESO Necrom Gefährten
Das sind die beiden neuen Gefährten.

Änderungen am PvP kommen, wenn die Performance stimmt

MeinMMO: Was einige bei der Ankündigung für die Inhalte 2023 vermisst haben, sind Neuerungen im PvP. Kannst du uns dazu etwas verraten?

Rich: Wir arbeiten derzeit an der Hardware-Aktualisierung. Es ist einfach keine gute Idee, mehr Inhalte für das PvP hinzuzufügen, wenn die Leistung nicht großartig ist, oder? Als ob man noch mehr Schmerzen zu den bestehenden Schmerzen hinzufügt. Wir haben uns darauf konzentriert, die Leistung zu verbessern und die Hardware-Aktualisierung zu erledigen.

Es war zwar nicht Teil der globalen Ankündigung, aber wir haben gerade ein Update für die Hardware-Aktualisierung veröffentlicht. Sie hat sich wieder ein wenig verzögert und wir planen im April alle Server auf den neuesten Stand zu bringen, oder zumindest alle mit Ausnahme vom PC in Nordamerika.

Sobald das passiert und die Leistung verbessert ist, möchten wir weitere Dinge hinzufügen und das PvP-Erlebnis auffrischen. Aber bis dahin macht es nicht viel Sinn, das zu tun.

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MeinMMO: Ein Diskussionspunkt in unserem Kommentaren ist immer wieder das Thema Inventarplatz. Vielen Spielern ist dieser nicht ausreichend. Plant ihr nochmal eine Erweiterung?

Rich: Wir haben das im Laufe der Jahre schon ein paar Mal gemacht und jedes Mal, wenn wir den Platz vergrößert haben, haben die Spieler gesagt, dass es nicht genug ist. Ich denke also, dass wir insgesamt gezeigt haben, dass wir versuchen, etwas von dieser Last zu nehmen. Das ist ja auch der Grund, warum das Sammelalbum entstanden ist.

Der Platz im Inventar ist etwas, worüber die Spieler nachdenken müssen, und zwar aus einer Reihe von Gründen. Erstens gibt es einen Grund, in die Stadt zurückzukehren. Aber zweitens hilft es auch der allgemeinen Serverleistung. Wir müssen darüber nachdenken, was passiert, wenn es Millionen von Spielern gibt, die alle ein volles Inventar haben und dann erhöhen wir das. Wie wirkt sich das auf die Datenbank aus? Wie wirkt sich das auf den gesamten Server aus, was das Laden von Charakteren und so weiter angeht?

Es gibt also eine Reihe von Gründen, warum wir diese Beschränkungen haben, aber wir suchen immer nach Möglichkeiten, diese Belastung zu verringern.

Rich ist selbst begeisterter Elder Scrolls-Spieler und arbeitete schon an Oblivion

MeinMMO: Wie stehst du eigentlich selbst zum Franchise Elder Scrolls? Hast du die Singleplayer-Spiele gespielt und welcher war dein liebster Teil?

Rich: Ich habe schon Daggerfall gespielt, Morrowind gespielt und natürlich auch alles, was danach kam. Ich habe selbst an Oblivion gearbeitet, das war mein erstes Spiel, an dem ich für Bethesda mitgewirkt habe.

Sie alle haben irgendwie einzigartige Momente für mich. Also, Daggerfall war so etwas wie die erste Einführung in das, was ein wirklich massives PPG sein kann. Das ist also definitiv ein sehr, sehr wichtiger Punkt für mich, auch wenn ich dreimal einen gecrashten Spielstand hatte und dreimal von vorne anfangen musste.

Morrowind war das erste Spiel, für das ich meinen PC viermal aufgerüstet habe. Ich musste einfach meinen PC aufrüsten, um so etwas Tolles spielen zu können. Und das war eigentlich das Spiel, das mich dazu gebracht hat, für Bethesda zu arbeiten und Games wie dieses zu entwickeln. Oblivion war natürlich das erste Spiel, an dem ich bei Bethesda arbeiten durfte. Und dann war Skyrim und natürlich Drachen.

Alle diese Spiele haben etwas besonders, was mir sehr am Herzen liegt. Wenn ich eines auswählen müsste, puh, würde ich wahrscheinlich Oblivion wählen, weil es einfach so viele gute Erinnerungen an den Entwicklungsprozess gibt. Zu sehen, wie es vom Papier bis zur Fertigstellung geht und es danach zu spielen. Es war irgendwie surreal.

ESO war zu Release richtig mies und gehört jetzt zu den besten MMORPGs – Was ist da passiert?

MeinMMO: Wie sehr haben euch die alten Spiele bei der Entwicklung von ESO beeinflusst?

Rich: Die meisten Geschichten in ESO kommen von dort her. Als wir zum Beispiel Morrowind gemacht haben, war das ganze Kapitel eine Art Liebesbrief an TES 3, aber mit unserer Interpretation, wie Vivec City tausend Jahre zuvor ausgesehen hätte.

Wir haben uns auf jeden Fall daran orientiert, wie wir die Welt aufgebaut haben. Bei der Markteinführung war ESO ganz anders als heute. Und vieles von dem, was heute ist, ist ein direktes Ergebnis dessen, was diese früheren Spiele waren und wie wichtig die Erkundung und die Freiheit der Erkundung für die Elder-Scrolls-Spieler war.

Weißt du, der Start von ESO war nicht gerade fantastisch. Wir haben nicht die Türen eingerannt. Ein paar Leute sind gegangen, weil sie sagten: “Wir sind nicht glücklich, das Spiel ist nicht gut.” Aber diejenigen, die geblieben sind, haben gesehen, was das Spiel sein könnte, und wir haben wirklich hart daran gearbeitet. Und ich glaube, One Tamriel im Jahr 2016 war so etwas wie der erste große Umschwung für uns. Und seitdem haben wir uns nur noch darauf konzentriert, das Spiel weiterzuentwickeln, es kontinuierlich zu verbessern.

Es hat sich zu einem der besten Spiele auf dem Markt entwickelt. Und das ist als Entwickler extrem befriedigend. Und es wird dieses Jahr nur noch besser werden.

MeinMMO: Glaubst du, dass Elder Scrolls 6 einen Einfluss auf ESO haben und vielleicht sogar eine große Konkurrenz sein wird?

Rich: Das hoffe ich jedenfalls. Sie haben noch einen langen Weg vor sich. Sie versuchen gerade, Starfield fertig zu stellen. Und ja, ich kann es kaum erwarten, es zu spielen.

MeinMMO: Danke Rich, dass du dir die Zeit für das Interview genommen hast!

Was sagt ihr zu Necrom und den neuen Inhalten? Wird es für ESO wieder ein stärkeres Jahr? MeinMMO-Autorin Melli ist jedenfalls begeistert:

Es wird ein großartiges Jahr für ESO – Für mich ist Necrom ein absoluter Volltreffer

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Horteo

Die Klasse mag top sein, aber das Problem liegt beim fehlenden Progress transfer der Char locked ist. Ich will nicht erneut komplett anfangen, alle Berufe leveln und collectibles einsammeln sowie quests abschliessen in allen Zonen. Ich würde lieber ungefähr da weitermachen wo ich mit einer anderen Klasse aufgehört habe. Wäre sogar bereit dafür zu zahlen…

In WoW z.b hat man einen Twink in ein paar Tagen ready. Berufe auch kein Problem. In ESO geht das nicht, alleine die Berufe brauchen Monate aufgrund der Lernmechanik.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Horteo
Sven

Kann zu eso nicht viel sagen aber wenn ich dich richtige verstehe ist es also selbe wie Haufen andere mmo es tun, Adden neue Klasse musst diese aber mit neuem char machen…. Warum nutzt man nicht wie in ff14 das system das mit einem char alle Klassen zocken kann I Raff des net. Wenn I höre musst von null anfangen char neu hoch ziehen denk ich mir das des nur faul ist so braucht’s weniger neuen content da man die Schäfchen mit Schrott alts hoch ziehen beschäftigt. Dazu der Zeitaufwand wenn berufstätig und nur 1-2 Stunden Tag zocken kannst braucht des doch ewig und wenn mit einem char jede Klasse kannst musst halt nur die neue hoch ziehen aber naja Raff net warum Leute da Zeit rein stecken und alts hoch ziehn da Leute es ja mitmachen wird sich das Konzept nie ändern

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