Mit viel Unverständnis kommentieren Spieler und Fans eine Entscheidung von Activision Blizzard: Wie jetzt bekannt wurde, hat Blizzard schon im Januar Christie Golden entlassen, die viele für eine der talentiertesten Autorinnen und Erzählerinnen im Gaming halten. Golden war Blizzard seit 25 Jahren verbunden, seit 2017 in Festanstellung. Sie arbeitete unter anderem an WoW und Starcraft. Dazu ist sie eine preisgekrönte Bestseller-Autorin. Offenbar wurde sie Opfer der Fusion von Blizzard mit Microsoft.
Das sagt Golden:
- In einem Tweet sagt die Autorin, sie wurde Ende Januar entlassen. Kurz nach der Entlassung erfuhr sie, dass ihr Neffe an Krebs verstorben sei. Diese zwei Schicksalsschläge kurz hintereinander wollte sie verdauen, daher spreche sie erst jetzt über ihre Entlassung.
- Bei Blizzard habe sie an Cinematics, Song-Texten und Kurzgeschichten für alle Blizzard-Spiele geschrieben.
- Obwohl die Entlassung ein Schock für sie sei, immerhin war sie Blizzard seit fast 25 Jahren verbunden, sei sie überwältigt von der Liebe und der Unterstützung der Kollegen. Sie werde sich jetzt neuen Projekten zuwenden.
Golden war unter anderem für die Story von Sylvanas während WoW: Shadowlands verantwortlich – dafür bekam sie sogar Morddrohungen.
“Hat ohne Zweifel das Gesicht und das Gefühl von WoW geprägt”
Warum ist die Entscheidung so überraschend? Christie Golden gilt vielen Fans als ein Herzstück der Geschichte von WoW. Sie wird gerade für die Cinematics zu World of Warcraft verantwortlich gemacht und verehrt.
Die Seite wowhead schreibt: Sie hat bei WoW unter anderem viele Ingame-Cinematics für Battle for Azeroth verantwortet, die Anduin/Sylvanas-Cinematics für Shadowlands und den Kurzfilm „The Afterlives: Maldraxxus“.
Golden hat viele Romane in der Welt von World of Wacraft verfasst:
I am so sorry to hear about happened to you and you have my heartfelt condolences on the loss of your loved one.
— Plamen Novakov (@Plamen_Novakov) April 30, 2024
I have read and enjoyed many of your books over the years! Your perspective will be missed (the narrative is already taking a hit, literally in the case of Dalaran). pic.twitter.com/tLdkcHudPh
Sie sei für Charaktere wie Anduin, Draka, Dagran und Baine verantwortlich und hätte Thrall, also „Green Jesus“, zusammen mit Chris Metzen in die Welt eingeführt.
Laut wowhead hätte Golden ohne Zweifel, das Gesicht und das Gefühl von WoW geprägt.
Viel Unverständnis für die Entlassung
Wie sind die Reaktionen? Die Reaktionen auf die Entlassung sind sehr negativ. Offenbar wurde Golden mit den 1,900 Mitarbeitern im Januar entlassen, nachdem Microsoft Activision Blizzard übernommen hatte.
In den Kommentaren wird die Entlassung zynisch besprochen. Man fragt (via mop):
- Ob man die besten Kreativen entlasse, weil man ohnehin nichts Kreatives mehr plant
- Oder ob Microsoft vielleicht das Budget für ChatGPT erhöhen will
- Einige sagen auch, man freue sich für sie: Eine Person mit so viel Talent habe Besseres verdient, als immer wieder den Meta-Plot von WoW retten zu müssen
Gerade auf eine Zusammenarbeit mit Chris Metzen hätten sich viele Fans offenbar gefreut.
Einige WoW-Fans reagieren toxisch
Gibt es auch Gegenstimmen? Es gibt auch einige, die sich abfällig über Golden äußern und sie für Story-Entscheidungen bei WoW verantwortlich machen: Die Story-Richtung, die WoW nach Legion eingeschlagen hat, gefällt einigen nicht. Es würden zu viele Horde-Figuren gemeuchelt werden.
Dieser Schuldzuweisung wird in Foren aber überwiegend widersprochen: Wer sowas sage, habe keine Ahnung. Golden habe keinen Einfluss auf die Richtung der Story genommen.
2017 hat sich die MeinMMO-Expertin zu Blizzard, Cortyn, über die Festanstellung von Golden gefreut:
WoW, Overwatch: Mehr Story! Autorin Christie Golden neu bei Blizzard
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25 Jahre und dann wirst du entlassen? Das ist auf so vielen Ebenen schwach wie ich finde. Ich meine sie hat richtig gute Arbeit geleistet. (Abgesehen von der Sylvanas shadowlands story) ich hoffe das sie was neues findet und Glücklich wird.
Angestellt seit 7 Jahren. Diverse Auftragsarbeiten, wie zB. Romane, für 18 Jahre vorher.
Naja in den Debatten zu den sexuellen Übergriffen und auch bei den Arbeitnehmerrechten- und GEwerkschaftsdebatten hat Golden sich schon öfter auch schwierig positioniert. Und wie im Artikel ja auch steht, hat sie durchaus Story-Arcs mit verantwortet, die viele nicht mochten.
Von demher halte ich es nicht zwingend für so “doom and gloom”ig wie es an manchen Stellen klingt, dass sie nicht mehr für Blizzard arbeitet.
(Und auf einer semantischen Ebene: Mich würde interessieren ob man sie wirklich “Entlassen” hat oder ob man irgendwelche Verträge nur nicht verlängert hat. Ich hatte bisher den Eindruck, Golden ist eher eine freischaffende Autorin, die eben viel für Blizzard macht, aber eben keine reine Blizzard-Angestellte)
Seit 2017, nach dem Warcraft Film, für den sie einen Roman geschrieben hat, war sie direkt bei Blizzard in einem Beschäftigungsverhältnis, nachdem sie zuvor seit Ewigkeiten als freischaffende Autorin tätig war
Danke fürs Aufklären, das war tatsächlich an mir vorbeigegangen. 🙂
“Es wird sich nichts ändern”