Neues Game auf Steam ist ein Aufbauspiel mit einer Grafik wie Mount & Blade

Neues Game auf Steam ist ein Aufbauspiel mit einer Grafik wie Mount & Blade

Bellwright ist ein neues Aufbau-Spiel, das im April auf Steam im Early Access erscheint. Die Macher, Donkey Crew, haben zuvor schon viel Erfahrung mit einem anderen Spiel sammeln können: Last Oasis, das überhaupt nicht gut ankam. Aus dem Fehler lernt das Team. Die Macher haben MeinMMO-Redakteur Benedict Grothaus den aktuellen Stand gezeigt.

Last Oasis ist eine bittere Geschichte des Scheiterns. Eine eigentlich coole Idee wurde mäßig umgesetzt: Die Erde dreht sich nicht mehr, die Sonne verbrennt den Planeten. Ihr müsst euch mit riesigen Walkern aus Holz durch Wüsten kämpfen und Oasen suchen.

Ein starkes Setting für ein Survival-Spiel, mit einem fatalen Fehler. Die Entwickler setzten bei Last Oasis voll auf PvP. Jeder kann und soll jeden töten, große Gilden sollen herrschen. Trotzdem konnte das Spiel zu Release über 30.000 Spieler anlocken.

Die sind dann jedoch schnell wieder verschwunden. Heute dümpelt das Spiel bei 77 Spielern im Schnitt (via steamcharts). Die kürzlichen Bewertungen auf Steam sind mit 46 % „ausgeglichen.“ Selbst der Chef findet sein Spiel nicht gut – und widmet sich vorübergehend etwas Neuem.

Bereits 2023 hat mir der Creative Director Florian Hofreither auf der Gamescom sein neues Projekt gezeigt: Bellwright. Damals war ich ziemlich begeistert. Bellwright sah damals noch unfertig, aber bereits richtig gut aus.

Jetzt haben mich die Entwickler erneut eingeladen, um den aktuellen Stand des Spiels kurz vorm Release in den Early Access zu sehen. Und ja: Bellwright sieht ziemlich vielversprechend aus. Aber eine böse Erinnerung hängt mir noch nach.

Bellwright führt euch in eine idyllische Welt – Alleine oder mit Freunden.

Ihr spielt in Bellwright einen Revolutionär, der sich gegen eine fiese Königin auflehnt. Um dem schweren Los zu entkommen, sammelt ihr Verbündete um euch, baut Außenposten und Siedlungen auf und befreit Stück für Stück das Land von der Tyrannin.

Im Grunde ist Bellwright eine Mischung aus Rimworld und Mount & Blade und die Entwickler sagen selbst, dass dort ein guter Teil der Inspiration herkommt. Im Herzen ist das Spiel jedoch vor allem eines: ein Aufbau-Spiel – in Unreal Engine 5 und Third Person. Das Spielprinzip ist recht ausführlich:

  • Ihr steuert einen einzelnen Charakter, den Anführer der Revolution, und bereist eine riesige Welt.
  • Dort befreit ihr Orte und gründet Siedlungen und Außenposten, die ihr mit NPCs am Laufen haltet.
  • Nahrung ist der wichtigste Faktor fürs Überleben. Eure Gefolgsleute sammeln entweder automatisch, was sie brauchen, oder ihr könnt sie per Micromanagement und einem Prioritäts-System steuern.
  • Gebäude platziert ihr ebenfalls in Third Person und über eine gewisse Zeit bauen eure NPCs die Sachen dann auf.
  • Kommt es zum Kampf, nehmt ihr eine Truppe mit und erteilt ihnen Befehle, wobei ihr entweder an der Front mitkämpfen oder in sicherer Entfernung stehen könnt.

Die Komplexität kommt daher, dass ihr die richtige Balance aus Kämpfern, Sammlern und Handwerkern und der Größe der Siedlungen finden müsst. Größere Siedlungen locken eher einen Angriff an, können aber bessere Items und mehr Nahrung zur Verfügung stellen.

Mittlerweile bietet das Spiel auch einen vollen Koop-Modus. Ihr könnt mit Freunden zusammen spielen und Aufgaben verteilen, etwa einen Chef fürs Crafting haben, einen für Eroberungen und einen für den Bau.

Bellwright spielt in einer „idyllischen, mittelalterlichen Welt“, wie sie sich ein Kind vorstellen würde, heißt es vom Creative Director. Es soll sich gut anfühlen, dort unterwegs zu sein – und trotzdem wird es Gefahren geben, wenn ihr im Spiel voranschreitet.

Pläne für mehr Features sind jetzt schon da

Im Gameplay haben mir die Macher gezeigt, wie sie einen Trupp an Soldaten gegen mehrere Lager führen und neue Gebiete befreien. Das ist wichtig für den Fortschritt im Spiel, denn:

  • neue Items, die sich in Crafting-Stationen herstellen lassen, lernt ihr über einen Tech-Tree
  • bestimmte Fortschritte sind aber hinter besonderen „Points of Interests“ verschlossen, etwa Weizenfeldern, die ihr erst einnehmen müsst
  • neue Gebiete und Biome beherbergen zwar meist größere Gefahren, haben aber auch bessere Beute

Bellwright erscheint am 23. April 2024 auf Steam und mache jetzt schon viel Spaß. Trotzdem gibt es bereits Ideen für Features, die in Zukunft kommen sollen, etwa:

  • einen Endlos-Modus, in dem ihr immer weiter bauen könnt, denn aktuell endet die Story irgendwann einfach und ihr habt gewonnen
  • Reittiere und berittener Kampf sind etwas, das definitiv kommen wird – nur an der Umsetzung hapert es noch
  • Mauern und Wälle kommen später, vermutlich direkt zusammen mit einem richtigen Belagerungssystem

Last Oasis „macht objektiv keinen Spaß“, Bellwright lernt daraus

Über die Fehler von Last Oasis hat der Chef schon früher gesprochen. Zu den großen Verfehlungen damals zählten unter anderem:

  • zu großer Fokus auf PvP
  • schlechte Erfahrung für neue Spieler
  • wenig Gegensteuern seitens der Entwickler
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Daraus habe sich eine enorm toxische Spielerschaft ergeben, auf die selbst die Entwickler dann keine Lust mehr hatten. Bellwright zu entwickeln mache dagegen wieder richtig Spaß und man erhalte viel gutes Feedback von den Testspielern.

Aus den negativen Erfahrungen lernen die Macher und wollen es nun besser machen. Sie meinten im Interview sogar: Wenn Bellwright funktioniert, wollen sie zurück zu Last Oasis und das Spiel noch irgendwie „retten.“ Das steht aber in ferner Zukunft.

Von dem, was ich von Bellwright bisher gesehen habe, sieht das Spiel tatsächlich sehr vielversprechend aus, wenn auch nischig. Ich kann mir vorstellen und hoffe, dass es eine treue und zumindest einigermaßen große Spielerschaft findet. Allerdings drängen sich mir immer mehr Vergleiche mit Minecraft Legends auf, das so überhaupt nicht funktioniert hat: Das dritte Minecraft-Spiel in Folge ist tot, hat nur 9 Monate überlebt

Bellwright versucht allerdings nicht, mit einem bekannten Namen zu spielen, sondern macht sein eigenes Ding. Das könnte schlussendlich der Punkt sein, der es doch noch zum Erfolg macht

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