Star Wars Galaxies Restoration wünscht sich Support von Disney, Spielerzahlen sprechen für sich

Star Wars Galaxies Restoration wünscht sich Support von Disney, Spielerzahlen sprechen für sich

Als im Dezember 2011 der Launch von Star Wars: The Old Republic auf dem Programm stand, landete der letzte Nagel im Sarg von Star Wars Galaxies. Dennoch wird das erste MMORPG für das Universum von Star Wars auf inoffiziellen Servern bis heute von tausenden Fans gespielt. Verpasst Disney hier eine große Chance?

Wie steht es um Star Wars Galaxies heute? Die offiziellen Server des MMORPGs von Sony Online Entertainment und LucasArts gingen am 15. Dezember 2011 offline. Verantwortlich dafür waren die nicht erfüllten Erwartungen von SOE sowie der anstehende Release von Star Wars: The Old Republic aus dem Hause Bioware – LucasArts wollte vermeiden, dass sich die beiden Spiele in die Quere kommen.

Dank der begeisterten Fan-Basis von SWG könnt ihr das erste MMORPG für das Universum von Star Wars jedoch bis heute spielen, und zwar auf diversen inoffiziellen Servern. Zu den bekanntesten Fan-Projekten gehören sicherlich SWG Legends sowie Star Wars Galaxies Restoration. Es gibt aber auch kleinere Ableger, wie der Rollenspiel-Server von Borrie.

Wie viele Spieler zocken heute noch SWG? In einem Interview mit Redakteur Ryan Easby der Webseite MMORPG.com erklären die Betreiber von SWG Restoration, dass sich täglich mehr als 1.000 Spieler auf dem Server herumtreiben – das Allzeithoch lag bei 3.072 Spielern am Tag.

Die tägliche Population von SWG Legends dürfte sogar noch höher ausfallen, bei insgesamt 5.566 Accounts und mehr als 700 gerade aktiven Spielern (am 30. April 2024, um 14:12 Uhr). Dazu kommen die verschiedenen kleineren Projekte.

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Die anhaltende Beliebtheit spricht für sich

Tausende Spieler scheinen in Star Wars Galaxies also auch mehr als zwölf Jahre nach der Abschaltung etwas zu finden, das es in der Form in keinem anderen MMORPG gibt (auch nicht in Star Wars: The Old Republic). Rechtfertigt das nicht eine Neuauflage, ein modernisiertes Remaster oder zumindest offiziellen Support – wie jüngst bei NCSoft und City of Heroes passiert?

Die Einschätzung der Betreiber von Restoration: „Ich kann zwar nichts zu den kommerziellen Interessen von Lucasfilm sagen, aber ich denke, dass die treue Fangemeinde für dieses Spiel nach zwei Jahrzehnten – davon ein Jahrzehnt, in dem das Spiel nicht einmal live war – Bände über seinen Erfolg spricht und eine Lehre für Spieleentwickler überall sein sollte.“

Ähnlich sehen das übrigens auch die kreativen Köpfe hinter der Originalversion von SWG. Im Zuge eines Panels während der GDC 2021 erklärten Creative Director Raph Koster und Executive Producer Richard Vogel: „Wenn Galaxies heute ein aktiver Titel wäre, hätte er genug aktive Nutzer, um auch jetzt noch unter den Top-100-Titeln auf Steam zu sein.“

Was ist für Disney drin? Dass es sich für MMORPG-Betreiber lohnen kann, auf die Community zu hören und offizielle Alternativen für die Privatserver nicht mehr verfügbarer Spielerfahrungen anzubieten, das beweist WoW Classic seit vielen Jahren.

Ohne das lautstarke Feedback der Fans nach dem Aus von Nostalrius hätte es die Neuauflage von Vanilla-WoW jedoch nie gegeben. Die Blizzard-Entscheider mussten zu ihrem Glück erst durch Petitionen, unzählige Posts im Forum sowie auf Social Media und durch namhafte Unterstützung überredet werden. Das Wagnis hat sich für Blizzard mehr als gelohnt.

Gleichzeitig beweisen diverse MMORPG-Oldies wie Ultima Online, EverQuest, Runescape oder Eve Online, dass es sich auch für vergleichsweise kleine Communitys lohnen kann, offizielle Server bereitzustellen.

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Was macht Star Wars Galaxies aus? Das MMORPG von SOE bot tolle Star-Wars-Atmosphäre sowie eine Sandbox-Spielerfahrung, die vor allem mit dem komplexen Crafting-System sowie den Roleplay-Möglichkeiten glänzte. Laut den Entwicklern sollen in der Anfangszeit etwa ein Drittel der Spieler einen Ingame-Laden besessen haben.

Was war das größte Problem von SWG? Aus Sicht der verantwortlichen Entwickler erschien das MMORPG trotz harter Crunch-Phase zu früh, diverse geplante Features mussten gestrichen werden – darunter ein System, das dokumentieren sollte, wie sich Spieler zum Jedi entwickeln können.

In der finalen Variante, die es letztlich ins Spiel schaffte, mussten Spieler aus der großen Auswahl an Skills die richtigen fünf wählen, um zum Jedi aufzusteigen. Die fünf Skills wurden jedoch zufällig bestimmt. Es war daher ein Mysterium, wie man verlässlich die Karriere des Lichtschwert-Schwingers einschlagen konnte.

Das gefiel wiederum der Marketing-Abteilung nicht, die kritisierte, dass man mit Handwerkern und Tänzern kein Star-Wars-MMORPG bewerben kann. Mehr Jedis mussten her, was zum berüchtigten NGE-Patch führte. Plötzlich konnte man den Jedi als einfache Klassen-Option auswählen. Die Community tobte, die Abozahlen fielen in den Keller.

Mehr Infos zum NGE-Update findet ihr im nachfolgenden Special: Reboot – Diese 7 Online-Spiele wollten eine 2. Chance – Wie ging’s aus?

Quelle(n): Star Wars Galaxies Restoration, SWG Legends, Borrie's D20 SWGEmu, PC Gamer
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voxan

Es ist wirklich traurig, dass so ein gutes Game nicht supportet wird. Wann kommt eigentlich Bless Universe? 😉

Und Wildstar bitte direkt hinterher.

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