6 aussichtsreiche Crowdfunding-MMORPGs, die krachend gescheitert sind

6 aussichtsreiche Crowdfunding-MMORPGs, die krachend gescheitert sind

Oath – Crowdfunding über mindestens 67.750 Dollar

Was machte das Spiel so interessant? Oath sollte ein Free2Play-MMORPG werden, das seinen Fokus auf Gruppeninhalte und PvE legt. Geplant waren bockschwere Raids für Gruppen aus 20 Spielern. PvP wollte es nur in Arenen im 1v1 und 2v2 geben.

Ein Highlight war der Einsatz der “Wundertechnologie” SpatialOS, mit der viele Spieler an einem Ort dargestellt werden sollten.

Die Entwickler wollten zudem mit ihrem actionreichen Kampfsystem punkten:

  • Ihr solltet mit den meisten eurer Fertigkeiten zielen müssen.
  • Manche nutzten aber auch ein “Homing”-System. Dabei konntet ihr mehrere Ziele anvisieren, die dann garantiert in der anvisierten Reihenfolge getroffen wurden. Als Beispiel wurde eine Gruppe Wölfe gezeigt. Erst geht man mit dem Fadenkreuz über alle vier Wölfe, dann wird die Fertigkeit aktiviert und trifft diese.
  • Außerdem sollten die Fähigkeiten in der Bewegung genutzt werden können und es gab eine Ausweichrolle.

Oath setzte abseits dieser Features auf 7 verschiedene Klassen, eine bunte Comic-Grafik und einen Shop ohne Pay2Win.

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Wie viel hat es eingenommen? Über Kickstarter nahm Oath 67.749 Dollar ein. Es folgten kurzzeitig weitere Backer-Pakete auf der eigenen Webseite.

Woran ist es gescheitert? Oath kämpfte nach ihrer Kickstarter-Kampagne mit Betrugsvorwürfen. So sollte die Firma Ocean Spark nach eigener Aussage Grafiken für das MMORPG anfertigen, wurde aber nie bezahlt.

Die Firma behauptete zudem, dass die Entwickler von Oath gar nicht kompetent genug für ein Spiel dieser Größe seien. Das MMORPG hätte keine Richtung, keine Hintergrundgeschichte und noch nicht mal im Ansatz eine spielbare Version.

Die Entwickler von Oath reagierten darauf und behaupteten ihrerseits, Ocean Spark hätte nur vorhandene Assets gekauft und diese eingeschickt. Das wäre ein Vertragsbruch gewesen.

Das alles passierte im Sommer 2020. Inzwischen ist die Webseite zu Oath offline gegangen und die letzten Posts der Entwickler auf Twitter oder YouTube gab es ebenfalls 2019 bzw. 2020. Das MMORPG wird wohl nicht mehr erscheinen.

Shroud of the Avatar – Crowdfunding über mindestens 12 Millionen Dollar

Was machte das Spiel so interessant? Richard Garriot aka Lord British gilt als Vater von Ultima Online und ist einer der bekanntesten Entwickler im Genre. Er kündigte 2013 sein neues MMORPG Shroud of the Avatar an. Das startete bereits 2014 in einen Early Access auf Steam. Der vollständige Release fand 2018 statt.

  • SotA erzählt eine spannende Story erzählen und Konsequenzen aus Entscheidungen aufzeigt.
  • Es mischt Themepark und Sandbox. So können die besten Items nur von Spielern hergestellt werden.
  • Das Kampfsystem ist actionreich.
  • Es gibt Housing.
  • PvP in der offenen Welt findet nur in bestimmten Gebieten statt.
Shroud of the Avatar – Trailer

Wie viel hat es eingenommen? In einer ersten Kickstarter-Kampagne nahm das MMORPG 1,9 Millionen Dollar ein. Über weitere Pakete und verkaufte Spielversionen kam es auf mindestens 12 Millionen Dollar Crowdfunding.

Woran ist es gescheitert? Nach dem Release fielen die Bewertungen mittelmäßig bis schlecht aus. Kritisiert wurden etwa der starke Grind, die Abkehr einiger Versprechen aus der Kickstarter-Kamapgne, die eher langweilige Präsentation der Story und der starke Fokus auf den Shop-

Die Spielerzahlen sanken immer weiter. Auch die Umstellung auf ein Free2Play-Modell half nicht weiter. Schließlich mussten Mitarbeiter entlassen werden und der europäische Publisher Travian Games sprang ab. Richard “Lord British” Garriott, Erfinder der Ultima-Reihe und kreativer Kopf hinter SotA, legte seinen Posten als Geschäftsführer nieder.

Zwar wird das MMORPG noch weiterentwickelt, doch der große Erfolg blieb aus. Zuletzt spielten laut SteamDB noch rund 50 bis 60 Spieler in der Spitze gleichzeitig Shroud of the Avatar.

MMORPGs, die sich dieser Liste anschließen könnten

Zum Abschluss möchten wir euch noch zwei MMORPGs vorstellen, die schon während der Entwicklung einige Probleme hatten, derzeit aber noch nicht erschienen sind und nicht eingestellt wurden. Bei beiden besteht das Potential, dass sie sich zukünftig in die Liste einreihen könnten.

Camelot Unchained

Was ist das für ein Spiel? Camelot Unchained ist der geistige Nachfolger von Dark Age of Camelot, was heute noch als eines der besten PvP-MMORPGs überhaupt gilt. Es wird von Mark Jakobs umgesetzt, der auch schon bei DaoC mit dabei war.

In Camelot Unchained sollen drei Reiche gegeneinander kämpfen und Festungen erobern können. Das MMORPG verspricht viele Freiheiten und riesige Schlachten mit bis zu 1.800 Spielern. Damit konnte es 2015 über 2,3 Millionen Dollar über Kickstarter sammeln.

Den “neusten” Trailer von 2016 könnt ihr euch hier anschauen:

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Wie ist der aktuelle Stand? Schwierig. Seit 2014 befindet sich das MMORPG in Entwicklung, doch große Fortschritte bleiben – wenn sie vorhanden sind – unsichtbar. Zwar gibt es immer wieder Tests mit Backern, die sich einen Zugang zur Alpha gesichert haben, doch dabei geht es vor allem darum, verschiedene Elemente zu testen, etwa gezielt das Kampfsystem, eine Belagerung oder ein allgemeiner Server-Stress-Test.

Eine funktioniere, zusammenhängende Spielversion, wie man es bei Alpha-Tests gewohnt ist, gibt es nicht.

Zudem stand die Firma hinter dem MMORPG – City State Entertainment – in der Kritik. Sie entwickelten ein PvE-Koop-Game, um sich damit weiter zu finanzieren. Die Fans waren jedoch sauer, weil sie auf ihr Camelot Unchained warteten. Allerdings kam das neue Spiel gar nicht gut an, sodass sich nun wieder völlig auf das MMORPG konzentriert wird.

Zudem gab es im November 2022 gute Nachrichten. City State Entertainment fand einen neuen Investor, der 15 Millionen Dollar spendiert hat:

Neues PC-MMORPG sammelt 15 Millionen $ frisches Geld, verspricht Mittelalter-Schlachten mit 1.800 Spielern

Pantheon: Rise of the Fallen

Was ist das für ein Spiel? Brad McQuaid, der schon an EverQuest und Vanguard: Saga of Heroes entscheidend mitgearbeitet hatte, kündigte 2014 sein neues MMORPG Pantheon: Rise of the Fallen an. Das sollte an Old School Spiele anknüpfen und einen großen Fokus auf die soziale Komponente legen:

Viele Spieler machten sich daraufhin große Hoffnungen. Zwar verfehlte das MMORPG sein Kickstarter-Ziel von 800.000 Dollar, doch über Crowdfunding und Investoren kamen mindestens 5,5 Millionen Dollar zusammen.

Hier sind 10 Minuten Gameplay aus der Alpha von Pantheon, der MMORPG-Hoffnung für PvE-Fans

Wie ist der aktuelle Stand? Nach fast 9 Jahren in der Entwicklung startete vor Kurzem ein erster Alpha-Test. Aus diesem durfte der YouTuber PantheonPlus auch Gameplay zeigen. Das enttäuschte jedoch sowohl beim Kampfsystem als auch der Grafik:

Neues MMORPG galt 8 Jahre als die große PvE-Hoffnung – Doch das neue Gameplay sieht furchtbar aus

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Balthazad

schade, da wurde viel geld in den sand gesetzt.
das ende des vids trügt jedoch. so sehr albion stellenweise auch spaß bringt, es ist ein “extremely unrewarding griefer game” und darüber hinaus noch betrug am kunden bzgl irreführender werbung.
es wirbt mit f2p und fully playerdriven economy.
was ist fakt?
ohne premiumstatus auf dem charakter ist skillprogress sehr zäh, wie kaugummi. premiumstatus kann durch ingamedropsilber erworben werden, welches bei diesbezüglichem prozess im ingamegoldmarkt zu gold umgewandelt wird, weil jeder nicht-echtgeld-premiumkauf 3750g aus dem markt zieht, was umgerechnet je nach goldpreis früher mal 4mio silber waren, zwischenzeitlich aber auch schon über 18mio – und das bedeutet dann monatlich 3 wochen stupides grinden, oder beim versuch griefer zu griefen gegrieft zu werden, was zu noch größeren löchern in den taschen führt (und nein ich bin nicht einfach nur schlecht, es erwischt einfach schlichtweg jeden früher oder später – und das mit teils höchst fragwürdigen methoden wie bspw dem vollständigen blockieren von brücken mit privatinseldekogegenständen, da diese in der open world platzierbar sind; oder simples 30v3).
ihr merkt schon woher der wind weht, man “wird von den devs dazu geneigt” sich premium zu kaufen.
das ist wie anfixen für den goldkauf.
nun kann man mit 100€ investment genügend gold kaufen um aus dem goldmarkt ein ewigwährendes silberrinnsal zu machen, das prinzip von kauf & verkauf sollte klar sein, der goldmarkt ist ne mischung aus poker, bitcoin & aktien, der rest ergibt sich soweit, dürfte klar sein dass die einen da mit 5000 gold insgesamt handeln und die anderen mit je 250’000 auf der kaufen & verkaufen seite. alle wollen gewinn machen, alle halten sich für den einen schlauesten, alle über- & unterbieten sich im sekundentakt um 1 silberstückchen, so lange bis die dicken fische die schnauze voll haben und den markt abriegeln. das geht täglich so, seit weihnachten ’22. die zustände von “prä-xmas-22” waren derart dass man da easy 5mio in 5min machen konnte wenn man wusste wie.
offen über den goldmarkt gechattet wird auch nicht (logischerweise), folglich sind alle froh wenn der goldpreis mal nen sprung aufwärts macht und alle dick gewinne machen.
soweit so gut, mögt ihr denken!
doch dann kommt SBI um die ecke, samstag nachts um 1 uhr wird ein gold flash sale mit 20% rabatt auf website-goldkäufe gestartet, der goldmarkt bricht ein und euer gratispremium wird zu doppeltem nichtgratispremium weil ihr so viel verliert, dank der einmischung von nichtplayern in eine angeblich fully playerdriven economy.

das in combo mit dem aufwand sich ständig neu einzugearen während eine gilde nach der anderen zerbricht (anm.: das ausrauben von gildeninseln ist ein essenzieller gameplaybestandteil; nein, nicht durch externe) sorgt für eine extrem hohe spielerfluktiation.
sprich, das spiel hat zwar steigende spielerzahlen, aber die leute bleiben nicht. die wenigsten deutschen halten 4 wochen durch. ca 10% der spieler schaffen es 1 jahr zu bleiben. ca 1% der spieler bleibt mehrere jahre. dieses 1% ist es dann auch, welches sich über JAHRE der investitionsarbeit ein privates reich aus gildeninseln erschaffen hat und somit die preise an den märkten bestimmt. diese zu betreiben ist tatsächlich ein fulltime job, leute machen das 6-10std täglich.
aber sorgt euch nicht, denn auch für neulinge gibt es fulltime jobs!
es gibt ständig events mit special drops, da ist so ein handelbares skin-teil durchaus 10-200mio wert (nein ich habe mich nicht vertippt bei den nullen), aber dafür muss man dann auch in den 2 wochen die so ein event üblicherweise anhält ungelogen 168std farming einplanen.
das ist eine. gesamte. woche. für 1 fucking item. das man verkaufen will. um vernünftig progress machen zu KÖNNEN. während man ihn dann faktisch immer noch nicht macht weil man mehr mit flüchten als progressen beschäftigt sein wird.
so.
wenn man ein normaler, arbeitender mensch ist, fängt man dann doch an zu rechnen. man fängt an, spielzeit und arbeitszeit mit geld umzurechnen. “wenn ich eine woche arbeite verdiene ich amount X. das item da kostet mich amount Y, oder eine woche farmen. ich kann mir frustfreiheit kaufen, juhu, was für ein tolles SPIEL.”

ich könnte jetzt wirklich noch jede menge gutes über albion sagen, aber da das spiel grundlegend durchaus ne empfehlung wert ist, schaut es euch doch an. gebt nur kein geld dafür aus. geht leute töten die geld ausgeben. das spiel ist komplett pvp fokussiert, den pve könnt ihr vergessen, während dem bossfight wird euer pve-raid pvp-geraidet und das bei full loot, auch in solodungeons hinein folgen euch leute. ihr könnt ebensogut mit pvp eure waffenskills pushen, alles andere braucht ihr nicht. nehm faustwaffen, die sind am schwierigsten zu kontern. konzentriert euch darauf den pvp zu überleben, dann erzielt ihr kills, nicht andersherum. lasst die anderen die drecksarbeit machen und haut sie danach um. geht leuten items für ein vielfaches des marktpreises verkaufen, die sind zu dumm nachzusehen während sie im markt stehen. kombiniert die vorigen 3 sätze.

PS: kommentare a lá “man braucht keine skins und mounts” sind disqualitativ weil die mounts unterschiedliche fähigkeiten, gepäcktragekräfte, geschwindigkeiten, defensiven etc haben und die skins durchaus ablenkende oder gar verschleiernde wirkung haben.

Dragvulk

Gab es bisher ein kickstarter mmo das erschienen und gleichzeitig erfolgreich war/ist ? Ernsthafte Frage weil ich immer nur in Videos die Fehlschläge sehe aber kein mmo bisher das erfolgreich war bzw ist.

Peter Nuhn

Elite Dangerous – aber das ist schon 10 Jahre her und es stand ein etabliertes Studio dahinter.

Xcoon

Hätte ich die 300 die ich in Rise gesteckt habe mal besser in Bitcoin investiert dann könnte ich mit 500 Neuerscheinungen kaufen jetzt.

Zord

Hatte mich während des Kickstarter Hypes immer gefragt wie selbt erfahrene Entwickler den Aufwand und die Kosten für ein MMO-RPG so massiv unterschätzten konnten.
Mit ein paar Millionen bekommt man ggf ein mässig aufwendiges Single Player RPG hin, aber ein MMO, das zwangsläufig immer mit WoW, FF14 oder ESO verglichen wird, kostet dann schon deutlich mehr als 50 Mille.
Selbst die großen Konzerne, bei denen Geld ausreichend vorhanden war, sind ja Reihenweise an solchen Spielen gescheitert bzw mussten nach dem Release nochmal massiv Aufwand rein stecken. Wie will da ein Entwickler mit ein paar dutzen Angestellten und extrem beschränkten Budget etwas reisen?

Peter Nuhn

Ja. Der Plan ist dann eigentlich: Wir machen Kickstarter, um Fans zu gewinnen. Mit dem Geld der Fans entwickeln wir zudem einen Prototypen. Mit dem Prototyp überzeugen wir einen Publisher, uns Geld zu geben.

Kickstarter dient in vielen Fällen dazu, Fans zu gewinnen, die dann “kostenlos” die PR machen, weil sie sich als Teil des Projekts sehen und für ihr Spiel kämpfen.

Das kann man vielen dieser Projekte sehen – am härtesten sicher bei Star Citizen.

Jue

Crowfall hab ich gespielt aber es war wirklich schlecht umgesetzt…

Oath war ich Baker, mein 2. und mit sicherheit letztes Kickstarter investment, reine Geldverschwendung.

Camelot Unchained war mein 1. Crowd founding Spiel in das ich investiert habe, und ich war maßlos enttäuscht wie der damalige Kopf von DAOC alles andere als kompetent war und noch immer ist. Einige seiner Aussagen waren eine Frechheit, der Streit mit KiraTV(youtube) war der Höhepunkt dieses peinlichen Auftritts.
Und wenn man die Posts auf FB und co gesehen hat, wurde man nur wütend, 7 Jahre lang nur artwork und skins, absolut lächerlich.
So hab mich jetzt wieder aufgerägt, nun ists gut 😅😂😢

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