6 aussichtsreiche Crowdfunding-MMORPGs, die krachend gescheitert sind

6 aussichtsreiche Crowdfunding-MMORPGs, die krachend gescheitert sind

Crowdfunding-MMORPGs erlebten gerade in den Jahren 2013 bis 2018 einen regelrechten Boom. Daraus gingen erfolgreiche Spiele wie Albion Online, aber auch Langzeit-Projekte wie Camelot Unchained oder Star Citizen hervor. Wir wiederum haben Spiele gesammelt, die auf dem Papier sehr aussichtsreich klangen, aber doch gescheitert sind.

So habe ich die Spiele ausgewählt: Für diese Liste spielt es keine Rolle, ob die MMORPGs erschienen sind oder schon vor dem Release eingestellt wurden. Ich habe außerdem eine Grenze von mindestens 50.000 Dollar festgelegt, die über Crowdfunding gesammelt werden mussten.

Einen Teil dieser Titel haben wir euch auch in einem eigenen Video vorgestellt:

4 Crowdfunding MMORPGs, die so richtig gefloppt sind

Chronicles of Elyria – Crowdfunding über mindestens 7,7 Millionen Dollar

Was machte das Spiel so interessant? Chronicles of Elyria wollte eine realistische Fantasy-Welt kreieren, in der eure Charaktere mit der Zeit altern. Sie bekamen etwa graue Haare, Falten und irgendwann folgte dann der endgültige Tod. Daher war es wichtig, nach einer gewissen Zeit über Nachwuchs nachzudenken, um einen Teil eures Reichtums und eurer Fähigkeiten zu vererben.

Ein Leben eures Avatars sollte in etwa einem Jahr in der Realität entsprechen. Danach hättet ihr wahlweise mit dem Nachwuchs oder einem neuen Charakter weiterspielen müssen.

Das MMORPG plante ein freies Skill-System mit unterschiedlichen Waffen- und Rüstungstypen. Zudem sollte es verschiedene Berufe geben, die ihr erlernen konntet und bei denen Minispiele für die Herstellung gemeistert werden mussten.

Chronicles of Elyria versprach außerdem:

  • Einen sehr detailreichen Charakter-Editor.
  • Dungeons und Boss-Kämpfe.
  • Die Möglichkeit, ein eigenes Königreich zu kontrollieren.
  • Eine KI-basierte Story, die sich dynamisch verändern sollte, je nachdem, was ihr mit eurem Charakter schon erreicht habt.

Einen Release hat das Spiel jedoch nie erlebt.

Wie viel hat es eingenommen? Über ein erstes Crowdfunding auf Kickstarter nahm Chronicles of Elyria stolze 1,3 Millionen Dollar ein. Später wurden über die Webseite weitere Vorbesteller-Pakete, aber auch Skins, Plätze für Königreiche und ein virtueller Adventskalender für 95 Dollar verkauft.

Insgesamt soll das MMORPG bis zum Jahr 2019 etwa 7,7 Millionen Dollar eingenommen haben.

Woran ist es gescheitert? Chronicles of Elyria war verdammt ambitioniert und es stellte sich schnell heraus, dass es sich über das Crowdfunding allein nicht finanzieren würde. Der Kopf hinter dem Spiel – Jeromy Walsh – wollte mit dem Geld wohl vor allem einen Prototypen finanzieren, um damit Investoren und Publisher anzulocken, die für finanzielle Sicherheit sorgen sollten.

Doch der Plan ging nicht auf, er konnte keine Investoren finden.

Am 20. März 2020 erschien eine Pre-Alpha des Spiels, die viele Fans erschreckte: Sie hatte nichts mit der geschilderten Vision eines tollen MMORPGs gemein. Die Pre-Alpha war im Rückblick wohl ein letzter verzweifelter Versuch, noch irgendwen vom Projekt zu überzeugen.

Ebenfalls 2020 kündigte Walsh dann die Schließung des MMORPGs an. Doch die Leute, die Geld investiert hatten, wurden wütend und drohten mit einer Klage. Seitdem wird an dem Spiel zwar noch offiziell gearbeitet, jedoch macht Walsh nun alles selbst. Er will augenscheinlich mit Gewalt ein Spiel „irgendwie fertigstellen“, damit er aus der Sache noch rauskommt.

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Balthazad

schade, da wurde viel geld in den sand gesetzt.
das ende des vids trügt jedoch. so sehr albion stellenweise auch spaß bringt, es ist ein “extremely unrewarding griefer game” und darüber hinaus noch betrug am kunden bzgl irreführender werbung.
es wirbt mit f2p und fully playerdriven economy.
was ist fakt?
ohne premiumstatus auf dem charakter ist skillprogress sehr zäh, wie kaugummi. premiumstatus kann durch ingamedropsilber erworben werden, welches bei diesbezüglichem prozess im ingamegoldmarkt zu gold umgewandelt wird, weil jeder nicht-echtgeld-premiumkauf 3750g aus dem markt zieht, was umgerechnet je nach goldpreis früher mal 4mio silber waren, zwischenzeitlich aber auch schon über 18mio – und das bedeutet dann monatlich 3 wochen stupides grinden, oder beim versuch griefer zu griefen gegrieft zu werden, was zu noch größeren löchern in den taschen führt (und nein ich bin nicht einfach nur schlecht, es erwischt einfach schlichtweg jeden früher oder später – und das mit teils höchst fragwürdigen methoden wie bspw dem vollständigen blockieren von brücken mit privatinseldekogegenständen, da diese in der open world platzierbar sind; oder simples 30v3).
ihr merkt schon woher der wind weht, man “wird von den devs dazu geneigt” sich premium zu kaufen.
das ist wie anfixen für den goldkauf.
nun kann man mit 100€ investment genügend gold kaufen um aus dem goldmarkt ein ewigwährendes silberrinnsal zu machen, das prinzip von kauf & verkauf sollte klar sein, der goldmarkt ist ne mischung aus poker, bitcoin & aktien, der rest ergibt sich soweit, dürfte klar sein dass die einen da mit 5000 gold insgesamt handeln und die anderen mit je 250’000 auf der kaufen & verkaufen seite. alle wollen gewinn machen, alle halten sich für den einen schlauesten, alle über- & unterbieten sich im sekundentakt um 1 silberstückchen, so lange bis die dicken fische die schnauze voll haben und den markt abriegeln. das geht täglich so, seit weihnachten ’22. die zustände von “prä-xmas-22” waren derart dass man da easy 5mio in 5min machen konnte wenn man wusste wie.
offen über den goldmarkt gechattet wird auch nicht (logischerweise), folglich sind alle froh wenn der goldpreis mal nen sprung aufwärts macht und alle dick gewinne machen.
soweit so gut, mögt ihr denken!
doch dann kommt SBI um die ecke, samstag nachts um 1 uhr wird ein gold flash sale mit 20% rabatt auf website-goldkäufe gestartet, der goldmarkt bricht ein und euer gratispremium wird zu doppeltem nichtgratispremium weil ihr so viel verliert, dank der einmischung von nichtplayern in eine angeblich fully playerdriven economy.

das in combo mit dem aufwand sich ständig neu einzugearen während eine gilde nach der anderen zerbricht (anm.: das ausrauben von gildeninseln ist ein essenzieller gameplaybestandteil; nein, nicht durch externe) sorgt für eine extrem hohe spielerfluktiation.
sprich, das spiel hat zwar steigende spielerzahlen, aber die leute bleiben nicht. die wenigsten deutschen halten 4 wochen durch. ca 10% der spieler schaffen es 1 jahr zu bleiben. ca 1% der spieler bleibt mehrere jahre. dieses 1% ist es dann auch, welches sich über JAHRE der investitionsarbeit ein privates reich aus gildeninseln erschaffen hat und somit die preise an den märkten bestimmt. diese zu betreiben ist tatsächlich ein fulltime job, leute machen das 6-10std täglich.
aber sorgt euch nicht, denn auch für neulinge gibt es fulltime jobs!
es gibt ständig events mit special drops, da ist so ein handelbares skin-teil durchaus 10-200mio wert (nein ich habe mich nicht vertippt bei den nullen), aber dafür muss man dann auch in den 2 wochen die so ein event üblicherweise anhält ungelogen 168std farming einplanen.
das ist eine. gesamte. woche. für 1 fucking item. das man verkaufen will. um vernünftig progress machen zu KÖNNEN. während man ihn dann faktisch immer noch nicht macht weil man mehr mit flüchten als progressen beschäftigt sein wird.
so.
wenn man ein normaler, arbeitender mensch ist, fängt man dann doch an zu rechnen. man fängt an, spielzeit und arbeitszeit mit geld umzurechnen. “wenn ich eine woche arbeite verdiene ich amount X. das item da kostet mich amount Y, oder eine woche farmen. ich kann mir frustfreiheit kaufen, juhu, was für ein tolles SPIEL.”

ich könnte jetzt wirklich noch jede menge gutes über albion sagen, aber da das spiel grundlegend durchaus ne empfehlung wert ist, schaut es euch doch an. gebt nur kein geld dafür aus. geht leute töten die geld ausgeben. das spiel ist komplett pvp fokussiert, den pve könnt ihr vergessen, während dem bossfight wird euer pve-raid pvp-geraidet und das bei full loot, auch in solodungeons hinein folgen euch leute. ihr könnt ebensogut mit pvp eure waffenskills pushen, alles andere braucht ihr nicht. nehm faustwaffen, die sind am schwierigsten zu kontern. konzentriert euch darauf den pvp zu überleben, dann erzielt ihr kills, nicht andersherum. lasst die anderen die drecksarbeit machen und haut sie danach um. geht leuten items für ein vielfaches des marktpreises verkaufen, die sind zu dumm nachzusehen während sie im markt stehen. kombiniert die vorigen 3 sätze.

PS: kommentare a lá “man braucht keine skins und mounts” sind disqualitativ weil die mounts unterschiedliche fähigkeiten, gepäcktragekräfte, geschwindigkeiten, defensiven etc haben und die skins durchaus ablenkende oder gar verschleiernde wirkung haben.

Dragvulk

Gab es bisher ein kickstarter mmo das erschienen und gleichzeitig erfolgreich war/ist ? Ernsthafte Frage weil ich immer nur in Videos die Fehlschläge sehe aber kein mmo bisher das erfolgreich war bzw ist.

Schuhmann

Elite Dangerous – aber das ist schon 10 Jahre her und es stand ein etabliertes Studio dahinter.

Xcoon

Hätte ich die 300 die ich in Rise gesteckt habe mal besser in Bitcoin investiert dann könnte ich mit 500 Neuerscheinungen kaufen jetzt.

Zord

Hatte mich während des Kickstarter Hypes immer gefragt wie selbt erfahrene Entwickler den Aufwand und die Kosten für ein MMO-RPG so massiv unterschätzten konnten.
Mit ein paar Millionen bekommt man ggf ein mässig aufwendiges Single Player RPG hin, aber ein MMO, das zwangsläufig immer mit WoW, FF14 oder ESO verglichen wird, kostet dann schon deutlich mehr als 50 Mille.
Selbst die großen Konzerne, bei denen Geld ausreichend vorhanden war, sind ja Reihenweise an solchen Spielen gescheitert bzw mussten nach dem Release nochmal massiv Aufwand rein stecken. Wie will da ein Entwickler mit ein paar dutzen Angestellten und extrem beschränkten Budget etwas reisen?

Schuhmann

Ja. Der Plan ist dann eigentlich: Wir machen Kickstarter, um Fans zu gewinnen. Mit dem Geld der Fans entwickeln wir zudem einen Prototypen. Mit dem Prototyp überzeugen wir einen Publisher, uns Geld zu geben.

Kickstarter dient in vielen Fällen dazu, Fans zu gewinnen, die dann “kostenlos” die PR machen, weil sie sich als Teil des Projekts sehen und für ihr Spiel kämpfen.

Das kann man vielen dieser Projekte sehen – am härtesten sicher bei Star Citizen.

Jue

Crowfall hab ich gespielt aber es war wirklich schlecht umgesetzt…

Oath war ich Baker, mein 2. und mit sicherheit letztes Kickstarter investment, reine Geldverschwendung.

Camelot Unchained war mein 1. Crowd founding Spiel in das ich investiert habe, und ich war maßlos enttäuscht wie der damalige Kopf von DAOC alles andere als kompetent war und noch immer ist. Einige seiner Aussagen waren eine Frechheit, der Streit mit KiraTV(youtube) war der Höhepunkt dieses peinlichen Auftritts.
Und wenn man die Posts auf FB und co gesehen hat, wurde man nur wütend, 7 Jahre lang nur artwork und skins, absolut lächerlich.
So hab mich jetzt wieder aufgerägt, nun ists gut 😅😂😢

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