E-Sport-Team postet Bild von 8 CoD-Profis –  Entschuldigt sich danach für Frauenfeindlichkeit

E-Sport-Team postet Bild von 8 CoD-Profis –  Entschuldigt sich danach für Frauenfeindlichkeit

Das Team „Atlanta FaZe“ hat einige der besten US-amerikanischen Profi-Spieler im E-Sport von Call of Duty unter Vertrag. Aber auf Social Media ging jetzt ein Post furchtbar schief: Man veröffentlichte auf Twitter ein Bild von 8 bekannten männlichen CoD-Profis mit einem Filter, der sie als Frauen darstellt. Und fragte: „Wie viele Drinks, um sie mit nach Hause zu nehmen?“ – Das war ein Fehler, für den man sich entschuldigen musste.

Für diesen Post musste sich Atlanta Faze entschuldigen:

  • Atlanta FazE veröffentlichte am 5. Juli ein Bild auf Twitter, das 8 männliche „Call-of-Duty“-Profis mit einem „So sähen sie als Frauen aus“-Filter zeigte. Das versah man mit dem Hashtag „EZAF“ – also „easy as fuck“ – extrem leicht oder schlicht „FaZe“ rückwärts gelesen
  • Dazu kam der Text: „Wie viele Drinks, um sie mit nach Hause zu nehmen?“
  • Mit dem „Gender-Swap-Filter“ wurden unter anderem Spieler wie Seth „Scump“ Abner oder Chris „Simp“ Lehr bedacht.

“Wie viele Drinks, um sie mit nach Hause zu nehmen?”

Warum ist das Bild so problematisch? Das Bild wird vor allem als problematisch gesehen wegen der Frage „How many drinks to take them home“.

Denn die Frage kann man auf zwei Arten lesen:

  • Entweder der Mann muss sich betrinken, um sich auf eine der Frauen einzulassen
  • Oder die Männer müssen die Frauen betrunken machen, um mit ihnen anzubandeln

In jedem Fall wird Alkoholkonsum eng mit Sexualität verbunden und irgendwo sollen Frauen auf ihre sexuelle Attraktivität hin bewertet werden.

Damit haben viele Leute auf Twitter ein Problem. Das machen sie in Kommentaren deutlich:

  • „Absolut eklig. Kann aber nicht sagen, dass ich überrascht bin. Halt so FaZe-Bro-Scheiße.“
  • „Was haben sie sich nur gedacht, als sie das gepostet haben?“
  • „Gebt euch verdammt noch mal mehr Mühe. Das hätte nie geschrieben werden und schon gar nicht aus den Entwürfen rauskommen dürfen.“
  • „Um das klar zustellen: Die Filter an sich waren kein bisschen problematisch. Jeder kommt damit klar. Aber wie spricht man hier über Frauen? Darüber wie knallbar sie sind?“
Twitch-Streamerin erzählt, wie schlimm WoW und Gaming früher für Frauen waren

Es gibt aber auch einige, die FaZe in Schutz nehmen:

  • „Ich hab das Gefühl, dass ist eine Wahrnehmungs-Sache. Die Bedeutung des Posts ist: „Wie viele Drinks brauchst du, um sie mit nach Hause zu nehmen“, weil man nüchtern klar sehen würde, dass es Männer mit Filtern sind – keine wirklichen Frauen.“
  • „Die Tatsache, dass man sich für einen Filter entschuldigen muss, ist so dumm. Das ist doch ein Ding im Internet, das jeder mit einer Prise Humor kennt.“
  • „Absolut irre, dass so ein Zeug die Leute heutzutage aufregt. Die Welt ist so weich geworden, Mann. Ich bin total für Frauenrechte und gleiche Rechte und so, aber das waren ein paar Profi-Spieler im Frauen-Filter. Es sah lustig aus und es war saulustig. Mein Gott.“
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Unter dem Post von Jake Luckey, der beide Tweets gegenüberstellt, finden sich Pro und Contra.

So reagiert der Clan: Das Team „Altanta FaZe“ hat sich 2 Tage später, am 7.7., für den „fehlgeleiteten“ Tweet entschuldigt, der sei nicht okay (via twitter):

„Wir verstehen, dass kein Raum für Frauenfeindlichkeit oder belästigendes Verhalten ist und dass Frauen und die Community von Call of Duty besseres verdient haben“.

Es heißt, man möchte sich “tief bei allen entschuldigen”, die sich von dem Posting angegriffen gefühlt haben. Man wisse, dass man unter den Erwartungen der Fans und den eigenen Ansprüchen geblieben sei.

Atlanta FaZe ist das Ergebnis eines E-Sport-Investors in Atlanta mit dem E-Sport-Clan FaZe, dem größten E-Sport-Clan der Welt, die gerade auf Social Media riesig und vor allem durch Content-Creator auf YouTube und Twitch gewachsen sind.

FaZe ist immer wieder in Kontroversen verwickelt, zuletzt hatte man versucht, ein Exempel zu statuieren:

Fortnite: 19-jähriger Profi zerstört seine Karriere in 9 Sekunden – Grüßt einen Freund rassistisch auf Twitch

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Kaljistan

Wenn ich ich mich der Problematik immer nur von oben herab annähere, werde ich auch nie verstehen was es bedeutet das mein Körper und nicht mein Individuum im Vordergrund stehen sollte.

Frauen sind auch nur Menschen, Nicht mehr aber vor allem nicht weniger

mein-mmo-2F
  • Toxischer Post
  • pubertäre Deppen finden den TO jetzt noch viel “krasser”
  • Shitstorm der Aufmerksamkeit generiert
  • Halbgare Blablabla-Entschuldigung
  • Noch mehr Aufmerksamkeit

Endergebnis: Bekanntheitsgrad ist gestiegen, kostenlose Werbung war ein Erfolg, keinerlei dauerhafte Nachteile, man hat sich ja entschuldigt…

Hat doch gut geklappt, also auf ein Neues…

Yoma

Man könnte es aber auch als Parodie auf die frauenfeindlichen Witze der Vergangenheit betrachten.

huehuehue

Ausschließlich schriftlich, maximal noch mit Bild, funktionieren Satire, Sarkasmus und Parodien nur sehr “bedingt”.

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Huehuehue
Yoma

Mag sein, aber letztlich entscheidet das jeder für sich.

Ich finde das lockert das ganze etwas auf wenn Unternehmen/… auch mal eine Joke machen im Gegensatz zur staubtrockenen deutschen Kultur.

Wobei sicher nichts dagegenspricht darüber zu diskutieren, erst das bringt die Gesellschaft weiter. Das letzte was man tun sollte das Hoheitsrecht dafür Twitter zu überlassen.

Hab ich eigentlich das Memo verpasst, aus dem hervorgeht dass man aus absoluten Nichtigkeiten immer ein Spektakel machen muss? Wenn man das nicht lustig findet oder nicht mag, ist das ja fine. Das darf man auch gern kundtun. Aber warum muss man sich immer häufiger gleich so empören wegen irgendeinem Kommentar auf Twitter. Ich werde das nie verstehen. Sind einem die eigenen Nerven denn gar nichts mehr wert, die man dafür vergeudet?

huehuehue

Das Problem ist nicht der Filter, sondern der “lustige” Abfüllwitz
“haha, volllustig, guckt mal, unsere Spieler als Frauen, welche davon würdet ihr abfüllen um sie mit nach hause zu nehmen, hahahaha”

Ein E-Sports-Team ist ein Unternehmen. Unternehmen haben keine lustigen “Abfüll- und dann Abschleppwitze” zu posten, vor allem da man weiß, dass Alkohol und seine Hemmungsschwelle senkende Eigenschaft, bis hin zur Bewusstlosigkeit, tagtäglich dazu verwendet wird, um “Consent” zu “erzeugen”…

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Huehuehue

Ja, das hab ich schon verstanden. Was mir aber nicht einleuchten will ist, wie man einen schlechten Witz so persönlich nehmen kann, dass man sich so sehr empört wie es manche Kommentare unter dem Tweet getan haben. Das ist doch die Energie, die man da reinsteckt, gar nicht wert. Kann man es nicht einfach bei “Fand ich nicht gut” belassen und auf diese überhöhte moralisierte Ebene verzichten? Das würde doch allen Beteiligten mehr helfen.

Kaljistan

Das Du das nicht verstanden hast liegt in deiner Antwort. Du hältst es für einen Witz.
Wenn Herabwürdigungen von Menschen aufgrund ihres Geschlechtes witzig für dich sind,verstehe ich deinen Kommentar, und du das Problem nicht

Ich halte es für einen Witz, weil es ja auch ein solcher war. Ein schlechter, zugegeben. Aber trotzdem ein Witz. Wenn man jetzt aus einem schlechten Witz die “Herabwürdigung von Menschen aufgrund ihrer Geschlechtes” macht, nur um den moralischen Zeigefinger schwingen zu können…viel Spaß. Aber ich glaube das schadet Leuten wie dir selber mehr als irgendwem anders.

Kaljistan

Es schadet mir nicht. Ich bin keine Frau, aber ich bin emotional so eingebunden das ich erahnen kann was es bedeutet

Na dann, wie auch immer. Dann viel Spaß beim Empören.

Kaljistan

Ich empöre nicht nicht. Ich bin einfach nur nicht objektiv bei diesem Thema. Das Prinzig der Schwingtür, Sie geht in beide Richtungen auf sprich gegensätzliche Betrachtung des gleichen Themas.

Yoma

ja kam vor ein paar Jahren
such mal nach social media in der Ueberschrift
;P

Jinokun

Die dachten wohl sie seien Facebook bevor es bekannt wurde 😄

HerrDizlike

Das passiert ständig egal ob Frauen oder Männer sie sind gleich. Sexismus gibt es für beiden leider. Finde ich es gut nein so ist laufend.

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