Der größte Streamer von Twitch geht für eine irre Summe zur Konkurrenz, Fans fürchten: „Der Anfang vom Ende“

Der größte Streamer von Twitch geht für eine irre Summe zur Konkurrenz, Fans fürchten: „Der Anfang vom Ende“

Der Streaming-Gigant Twitch verliert seinen größten Streamer: Félix “xQc” Lengyel (27) kündigte einen Wechsel zur neuen Konkurrenz-Plattform Kick an. Wir von MeinMMO verraten euch, was es damit auf sich hat.

Bild (Collage): xQc, Stake

Was ist das für ein Streamer? Der Franco-Kanadier Félix “xQc” Lengyel hatte seine Anfänge in League of Legends, ehe er zum Shooter Overwatch wechselte. Im Oktober 2017 begann er, für das texanische Team Dallas Fuel zu spielen.

Seine Karriere als Profi war jedoch nur von kurzer Dauer. Im März 2018 wurde er nach mehreren Suspendierungen wegen toxischen Verhaltens aus dem Kader entlassen und begann, Vollzeit zu streamen.

Mit seinem – wenn auch kurzlebigen – Hintergrund als Profi stand xQc auf Twitch als überdurchschnittlich guter Spieler da. Seine Mischung aus Gameplay und ungefilterten Kommentaren in Kombination mit nahezu täglichen, mehrstündigen Streams und einem Hang zu Kontroversen ließen seinen Kanal rasant wachsen.

2019 belegte xQc bereits den 7. Platz der meistgesehenen Streamer auf Twitch, 2020 holte er sich den 1. Platz und gab ihn nicht mehr her. Zumindest bis jetzt, denn wie am 16. Juni 2023 bekannt wurde, unterzeichnete der 27-Jährige einen Millionen-Deal mit der umstrittenen Konkurrenz-Plattform Kick.

Sein Streaming-Kollege Ninja, der mit Fortnite riesig wurde, soll damals für vergleichsweise schlappe 50 Millionen zu Mixer gewechselt sein.

Streamer versichert, dass alles beim Alten bleibt

Was ist das für ein Deal? Berichten zufolge soll der Streamer einen nicht-exklusiven Vertrag mit Kick über 2 Jahre unterzeichnen. Pro Jahr bekommt er 35 Millionen US-Dollar, dazu gibt es weitere Anreize in Höhe von 30 Millionen Dollar, sollte xQc gewisse Benchmarks erreichen (via New York Times).

Insgesamt beläuft sich der Deal also auf 100 Millionen US-Dollar. Das wäre nicht nur der größte bekannte Streaming-Deal, sondern würde xQc auch in eine Liga mit professionellen Athleten bringen. Zum Vergleich: Der Lakers-Star LeBron James verlängerte seinen Vertrag im Juni um 2 Jahre für 97,1 Millionen Dollar (via Twitter).

Das sagt xQc: Auf Twitter verkündete der Streamer seinen Wechsel in einem kurzen Video mit dem Hinweis, es sei an der Zeit. Darin versprach xQc, seine Inhalte würden die gleichen bleiben wie auf Twitch. Außerdem erklärte er, er werde weiterhin auf seiner alten Streaming-Heimat auf Sendung gehen.

Mal würde er einen Tag lang nur auf Twitch streamen, mal nur auf Kick, so xQc. Das ist von Kick nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht. Wie der deutsche Streamer Staiy verriet, sollen die Verträge beinhalten, dass Streamer bevor sie auf Kick auf Sendung gehen, 30 Minuten lang auf Twitch streamen, um so ihre Zuschauer rüberzuholen.

xQc und das Glücksspiel

Wie fallen die Reaktionen aus? Die Begeisterung bei den Fans des “Streamers “Juicers” scheint sich in Grenzen zu halten. Ein Thread zum Rekord-Deal in seinem Subreddit erreichte 4.500 Upvotes und 1.400 Kommentare.

Die Zuschauer zweifeln an xQcs Versprechen, seine Inhalte würden sich nicht verändern und haben wohl wenig Interesse daran, mit ihm zu einer neuen Plattform zu wechseln. Der Kommentar mit den meisten Likes verkündet etwa, er werde dann wohl Mitschnitte der Streams auf YouTube anschauen.

Ein anderer Nutzer antwortet, xQc würde ja weiterhin die ersten Minuten seiner Streams auf Twitch verbringen und er würde ihn ohnehin nur noch der Intros wegen schauen (via Reddit).

Viele Fans befürchten, der 27-Jährige wechsle vor allem, um wieder Glücksspiel in seinen Streams zeigen zu können (via Reddit). Wir haben hier ein paar Reaktionen für euch zusammengetragen:

  • ilyasil2surgut schreibt “Der ganze Glücksspiel-Arc war so miserabel, kein Inhalt, nur hirntot auf die Slot-Machinen starren.”
  • TrollTrolled verabschiedet sich: “Das war dann wohl mein letzter xQc-Stream, ich bin endlich frei.”
  • BurntPoptart befürchtet: “Das fühlt sich wie der Anfang vom Ende an.”

Woher kommt die Sorge? Hinter Kick steckt der Chef des berüchtigten Online-Casinos Stake. Die Plattform wurde nur wenige Monate, nachdem Twitch neue Glücksspiel-Richtlinien erlassen hatte, angekündigt und zog daraufhin auch zahlreiche Casino-Streamer an.

xQc selbst hatte 2021 damit begonnen, Glücksspiel in seinen Streams zu zeigen und selbst zugegeben, unglücklich damit zu sein. Dennoch fing er 2022 wieder mit den “Gamba Streams” an und schockierte seine Zuschauer mit Millionen-Verlusten.

Im Mai 2023 zeigte xQc dann offenbar versehentlich eine Konversation mit ChatGPT, in der er den Chatbot um Rat bat. Der 27-Jährige schrieb: “Ich bin der größte Streamer der Welt und habe bei einer neuen Plattform, Kick, unterzeichnet. Wie sage ich es meinen Zuschauern?”

Anschließend soll xQc gefragt haben, wie er mit der Kontroverse umgehen solle, die bestimmt folgen würde, sollte er Glücksspiel auf Kick zeigen. Der Streamer stritt jedoch ab, die Prompts geschrieben zu haben (via Dexerto).

xQc möchte wohl ein neues Kapitel in seinem Leben einschlagen. Zuletzt hatte er vor allem mit seiner hässlichen Trennung von der Streamerin Adept von sich Reden gemacht und schien insgesamt unglücklich mit seiner Situation zu sein:

Twitch: 27-Jähriger verdient im Monat 250.000 € durch Abos – Ist neidisch auf Kollegen, weil der 3 Dinge hat, die er so sehr vermisst

Quelle(n): Kotaku, Dexerto
Deine Meinung? Diskutiere mit uns!
3
Gefällt mir!
Kommentar-Regeln von MeinMMO
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
8 Kommentare
Neueste
Älteste Meisten Abstimmungen
Inline Feedback
Alle Kommentare anzeigen
p1ddly

Wenn es eins gibt, was man über die Entwicklung sozialer Netze in den letzten Jahren gelernt hat, dann dass es organisches Wachstum braucht und man nicht einfach mit Geld um sich werfen kann um Marktanteile zu generieren. Wie man bei Mixer und auch YouTube sehen konnte, waren das am Ende Perlen vor die Säue und weder für die Plattform noch die Streamer irgendwie gut.

Motzi

Diejenigen, die wechseln hatten ja kaum noch was mit dem zu tun, womit Twitch und davor justin.tv ursprünglich gestartet sind, Gaming.
Von daher kann man das auch als Reinigung von Twitch betrachten.

Jainasakurasou

Und damit ist der Durchsnitts-IQ der Twitch-Streamer um 50% gestiegen.

Don77

Einfach nur perverse Summen, selbst 100.000 Dollar wäre extrem, aber das ist einfach nur total komplett krank

T.M.P.

…sollen die Verträge beinhalten, dass Streamer bevor sie auf Kick auf Sendung gehen, 30 Minuten lang auf Twitch streamen, um so ihre Zuschauer rüberzuholen.

Das hab ich schon bei diesem OnlyFans-Quatsch nicht verstanden. Ist das nicht verbotene Werbung?
Und selbst wenn es nicht vertraglich verboten ist, und korrekt als Werbung deklariert sein sollte: Das ist doch als ob der Filialleiter von Burger King sich bei McDonalds auf den Tisch stellt und Werbung für den Whopper macht.
Ein einfach widerliches Verhalten, das nicht toleriert werden sollte.

T.M.P.

Naja, sie kommen ja schon in Twitchs “Haus”, und nutzen dann deren Service für kostenlose Werbung für die Konkurrenz.

Huehuehue

Außer Banns können sie nicht viel machen, weil die Leute da meist schon vorher ihren Partner- bzw. Affiliate-Status zurücklegen und somit nur noch das “einfache” Vertragsverhältnis der Standardnutzungsbedingungen besteht.

Zuletzt bearbeitet vor 10 Monaten von Huehuehue
Passwort vergessen

Bitte gib Deinen Benutzernamen oder Deine Email-Adresse ein. Du erhälst einen Link, um ein neues Passwort per Email zu erstellen.

8
0
Sag uns Deine Meinungx