Der Story-Chef von World of Warcraft ist klammheimlich gegangen. Steve Danuser ist nicht mehr bei Blizzard – und das schon seit letztem Jahr.
Dass in den vergangenen Jahren einige wichtige Personen bei Blizzard Entertainment aufgehört haben, die auch an World of Warcraft gearbeitet haben, das dürfte inzwischen jeder mitbekommen haben. Doch zu den bereits bekannten Weggängen ist jetzt noch einer dazugekommen – Steve Danuser ist ebenfalls nicht mehr im Team und das offenbar schon seit November 2023.
Wer ist Steve Danuser? Steve Danuser war in den vergangenen Jahren der Lead Narrative Director von World of Warcraft. Er war damit maßgeblich für die Story verantwortlich, die in den letzten Erweiterungen erzählt wurde. Während er im Kern zwar für die grobe Story des ganzen Spiels mitverantwortlich ist, hat er aber auch an einzelnen Questreihen gearbeitet und selbst direkt Texte für World of Warcraft geschrieben.
Warum ist Steve Danuser gegangen? In einem Interview mit PCGamer spricht Danuser über seinen Weggang und macht deutlich, dass einer der Hauptgründe wohl war, dass Blizzard das „Return to Office“-Prinzip durchgesetzt hat. Damals gab es im Zuge der Pandemie für viele Mitarbeiter die Möglichkeit, die meiste Zeit von zu Hause aus zu arbeiten.
Laut seinem LinkedIn-Profil lebt er inzwischen in der Nähe von Minneapolis-St. Paul – eine ziemliche weite Strecke entfernt von Irvine, wo sich der Blizzard-Campus befindet.
Weiterhin von zu Hause aus arbeiten zu können war ein Faktor, da ich fest an effiziente Online-Zusammenarbeit eines Teams glaube.
Woran hat Steve Danuser gearbeitet? Auch wenn Danuser an den meisten Story-Entwicklungen der letzten Jahre gearbeitet hat, wurden auch einige Dinge von ihm direkt geschrieben. Zu seinen letzten Beiträgen gehörten:
- Die Questreihe der Ordenshalle der Jäger
- Einige Quests der Verbündeten Völker
- Die Einflüsterungen und Prophezeiungen von Il’gynoth und N’Zoth
- Zahlreiche Ingame-Bücher, etwa die auf der Verbotenen Insel und im Smaragdgrünen Traum
- Viele Dialoge der „Bleibt etwas und hört zu“-Gespräche im Spiel
Sehr zufrieden scheint er aber mit seiner Arbeit an Dragonflight gewesen zu sein. Dazu sagte er:
Besonders stolz bin ich auf meine Arbeit an Dragonflight, vom Erschaffen der ursprünglichen Idee der Story der Erweiterung, über die Kulturen und die Geschichte sowie die Planung der narrativen Punkte im Verlauf der Patches, zusammen mit fantastischen kreativen Partnern.
Community hat gemischte Gefühle
Den Weggang von Steve Danuser hatten in der WoW-Community schon einige vermutet, denn die Änderung an seinem LinkedIn-Profil war bereits vor einigen Wochen aufgefallen. Danuser galt bei der Community ohnehin als umstritten. Während manche seine Arbeit durchaus zu schätzen wussten, gab es auch viele, die mit ihm nicht glücklich wurden.
Einer der größten Kritikpunkte ist die Story von Sylvanas Windläufer im Verlauf der letzten Erweiterungen. Diese und die damit verbundene Story von Nathanos Pestrufer stammen zu weiten Teilen von Danuser. Noch heute hört man von den Fans oft, dass er Sylvanas „ruiniert“ habe oder dass Danuser sich in Form von Nathanos selbst in die Story geschrieben habe.



Eine andere Theorie in der Community ist, dass es wegen dieser unbeliebten Stories der letzten Jahre zum Streit mit dem WoW-Guru Chris Metzen gekommen sei, der Danuser nicht mehr im Team haben wollte. Das ist allerdings lediglich Spekulation und dafür gibt es keinerlei Belege.
Grundsätzlich scheint die Stimmung aber gemischt zu sein. Einige sind der Ansicht, dass er „endlich weg ist“ – andere fanden seinen Beitrag zu Warcraft durchaus wichtig und richtig.
Was Danuser künftig machen wird, ist bisher noch nicht bekannt.
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Und dabei wird gekonnt unter den Tisch gekehrt, dass das Story-Team vor Danuser wohl für eine ziemlich lange Weile ein Jahrmarkt der Eitelkeiten von Egomanen, die sich spinnefeind waren, war, auf dem Metzens storytechnischer “Ziehsohn” Alex Afrasiabi aus “Rache” an seinem Nachfolger und nach dessen Abgang, wiederum Vorgänger Dave Kosak, der ihm seinen geliebten Garrosh Höllschrei, den Afrasiabi eigentlich ganz groß als so etwas wie den neuen Thrall aufbauen wollte, als verdrehten und rassistischen Bösewicht aus der Story geschrieben hat, Kosaks Lieblingscharakter Sylvanas und deren Story absichtlich sabotiert und verdreht hat und Danuser, als Afrasiabi ausgrund seiner Verfehlungen Mitarbeiterinnen gegenüber, rausgewofen wurde, aus diesen Trümmern dann ein halbwegs stichhaltiges Storykonzept zusammenbauen musste. Die erste und einzige Story, die tatsächlich dann komplett Danusers Arbeit war, ohne schon stark vorgelegte Gerüste seiner Vorgänger, ist die von Dragonflight. Es ist auch seine letzte, weil Blizzard seit Herbst unbedingt auf Büropflicht besteht.
Chris Metzen hat effektiv seinen Job bekommen.
Was soll der denn sonst machen als sich ein anderen Job zu suchen?
Die Alternativen sind ja eher unangenehm.