Die Pakt-Kampagne in dieser Woche ist vor allem etwas für langjährige Warcraft-Fans. Nostalgie pur und jede Menge Flashbacks.
In World of Warcraft wird aktuell noch jede Woche ein neuer Quest-Strang der Kampagne freigeschaltet. Auch wenn vielen Spielern das stückweise Freischalten nicht passt, habe ich Gefallen an dieser Art des Time-Gatings gefunden. Doch noch etwas anderes gefällt in dieser Woche extrem gut – die Questreihe rund um einen der bekanntesten WoW-Charaktere findet endlich einen (vorläufigen) Abschluss.
Spoilerwarnung: Im Artikel geht es um die aktuelle Kampagne von WoW: Shadowlands. Wer nicht wissen will, wie die ausgeht, sollte nicht weiterlesen.
In dieser Woche geht es um die Wiederherstellung des Siegels der Kyrianer. Doch auch wenn das zwar das Ziel der Quest ist, gibt es einen anderen Charakter, der im Fokus steht: Uther Lichtbringer. Der ist seit Shadowlands als Kyrianer bekannt und einer der Mitbegründer der „Verschmähten“ – Kyrianer, die noch immer ihre Erinnerungen haben und daher von Zweifel und Sorge geplagt werden.
Die Mission beginnt mit einem Besuch in Torghast. Dort soll das fehlende Stück von Uthers Seele geborgen werden, das benötigt wird, um die Wunde zu heilen. Schon hier finden sich erste, coole Details in der Quest. Denn es gibt nicht nur ein Stück von Uthers Seele zu finden, sondern Blizzard hat auch Anspielungen auf andere Charaktere eingebaut, die einst von Arthas und Frostgram niedergestreckt wurden.
Zwar haben die Seelenfragmente keinen eindeutigen Namen, doch langjährige WoW-Fans wissen sofort, wer hinter den Bezeichnungen steckt:
- Der Verratene Vater (Terenas Menethil II)
- Der Champion des Friedens (Gavingrad)
- Der Goldene König (Anasterian Sonnenwanderer)
- Der Erzmagier-Mentor (Antonidas)
- Der Großmagister (Belo’vir Salonar)
- Die Blutkönigin (Blutkönigin Lana’thel)
- Der Heilige Lebensbringer (Halahk)
- Der Wächter von Naxxramas (Sapphiron)
Das sind zwar nur kleine Details am Rand der Quest, doch für Lore-Fans wie mich macht das viel der Atmosphäre aus. Dass Blizzard an all diese Charaktere noch denkt, und sei es nur durch kleine Seelenkristalle am Rand, macht mich zufrieden.
Obwohl die Questreihe die Geschichte von Uther weitererzählt, gibt es aber zahlreiche Flashbacks und Erinnerungen aus Uthers Vergangenheit zu betrachten. So sieht man Uther, wie er als der erste Paladin der Silbernen Hand vereidigt wird und sich den Tugenden des Lichts verschreibt.
Später kommen weitere Szenen dazu: Die Läuterung von Stratholme, Privat-Unterricht mit Arthas und der entscheidende Kampf in Lordaeron, der Uther letztlich das Leben kostet und ihm ein Stück seiner Seele beraubt.
Zumindest in der englischen Fassung trägt vor allem Uthers Stimme die Erfahrung vollständig. Die Reue, die er zeigt, dass er Arthas in den Schlund geworfen hat, die Erkenntnis, dass er gegen eine der Tugenden des Lichts gehandelt hat – das alles wird über die Vertonung und die Sound-Kulisse wunderbar transportiert.
Für mich ist diese Questreihe eine der Besten, die Shadowlands zu bieten hat und das ganz unironisch ohne ein „Ist bei Shadowlands ja auch nicht schwer“. Sie hat Spaß gemacht und als Lore-Nerd war man am Ende vor allem eines: Zufrieden.
Auch im Subreddit von World of Warcraft wird die Questreihe gelobt. Dort wird gerne mal das „Bad Writing“ von Shadowlands kritisiert, doch die aktuelle Uther-Questreihe kommt bei vielen Spielern gut an. So schreibt etwa flyingepeto:
Das fühlte sich wie die natürliche Fortsetzung einer Geschichte an, die seit dem Start der Erweiterung gut entwickelt wurde, ganz im Gegensatz zu dieser schlechten Version von Infinity War für Arme.
Ich mochte auch die Interaktionen aus der letzten Woche, zwischen den Nachtfae und den Venthyr, die Art, wie sie unterschiedlich über Dinge denken und das zeigte sich in ihren Dialogen. Wer auch immer diese Nebengeschichten schreibt, macht hauptsächlich einen guten Job. Alles, was nicht zur Haupt-Questreihe gehört, ist ziemlich gut und fühlt sich an, als hätte man sich da echt Mühe gegeben.
Mir persönlich gefällt zwar auch die Haupt-Questreihe, aber trotzdem ist es schön, wenn auch andere Spieler Gefallen an den aktuellen Missionen finden.
Wer Uther mag und einen kleinen Nostalgie-Flashback haben möchte, sollte die Pakt-Kampagne in dieser Woche auf jeden Fall spielen. Es lohnt sich – auch wegen der grandiosen Vertonung von Uther.
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