Bei World of Warcraft gibt es wieder Probleme. Ein Produzent erklärt, dass man immer mehr Krisenplanung hat, weil die Leute wegrennen.
World of Warcraft Dragonflight läuft ziemlich gut und neue Patches kommen in regelmäßigen Abständen. Doch das könnte sich womöglich ändern, denn noch immer verliert Activision Blizzard wichtige Mitarbeiter. Schuld daran soll „einer da oben“ sein, der einfach nicht auf die Game Director hören will.
Woher stammt die Info? Auf Twitter erklärte der Game Producer Adam, den einige vermutlich als „Glaxigrav“ kennen, dass bei Activision Blizzard einiges falsch laufe. Er erzählte:
Ich bin laut, weil ich noch eine Person diese Woche verloren habe.
Blizzard verliert fantastische Talente, weil jemand mit Macht nicht auf die Game Director hört, die seine Produkte machen. Diversität, Gerechtigkeit und Inklusion bedeutet auch Diversität der Gedanken, besonders wenn es von Daten und Finanzen untermauert wird.
Und, schaut: Ich will gar nicht kämpfen.
Ich will einfach nur Videospiele machen. Ich will fantastische Bestseller machen, die von den Kritikern geliebt werden. Ich will bessere Dragonflights machen. Ich will bessere Erfahrungen schaffen.
Das können wir nicht, wenn wir alle loswerden, die es erschaffen haben.
Ein letzter Gedanke: „etwas Talent“ untergräbt den Punkt, den ich machen will.
Wir erstellen Krisen-Karten mit den Dingen, die wir veröffentlichen können und denen, die wir nicht veröffentlichen können. DAS ist das Ausmaß des Verlustes, dem wir uns gegenübersehen.
Was ist das Problem? Bei Blizzard gab es schon vor einigen Wochen neue Konflikte. Denn Activision Blizzard hat entschieden, dass die Home-Office-Regel aus der Corona-Pandemie zurückgenommen wird. Maximal zwei Tage pro Woche dürfen Entwickler noch im Home-Office verbringen, den Rest müssen sie in einem der Büros arbeiten.
Das führt allerdings zu mehreren Konflikten. Denn viele Mitarbeiter, die bei Blizzard angestellt sind, kamen erst während dieser Home-Office-Zeit dazu und können es sich finanziell gar nicht erlauben, jeden Tag die weite Strecke auf sich zu nehmen. Schon vor Wochen haben Mitarbeiter gewarnt, dass das zu Kündigungen führen wird, die letztlich die Produkte (wie World of Warcraft) beeinträchtigen werden.
Ob und wann das Auswirkungen auf World of Warcraft haben wird, bleibt abzuwarten. Doch wenn die Entwickler um Hilfe rufen, ist das zumeist ein schlechtes Zeichen.
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Diese Home Office Thematik hatten wir doch schon beim ehemaligen Chef von Riot Games, der das LoL-MMO Projekt verlassen hat, um u.a. mehr bei seiner Familie sein zu können.
Dort wurde ja auch gesagt, dass die großen Firmen diese Anwesenheitspflicht haben, die komplett am Home Office Trend in den USA vorbei geht.
Scheint mir so, als seien die großen Firmen im Gaming gerade nicht flexibel genug, um den aktuellen Trend mitzumachen. Dabei ist gerade im Gaming Home Office absolut machbar.
Bei uns in der Firma ist es häufig so, dass bei Neuanstellung die Leute erstmal in Office sollen, um Leute und Arbeitsalltag kennen zu lernen und dann bekommen sie nach und nach mehr Freiheiten und können selbst entscheiden, ob und wie oft sie ins Büro wollen.
Es gibt natürlich immer Kandidaten, auf die man genauer achten muss, damit aus Home Office keine Freizeitaktivitäten werden. Aber so etwas lässt sich auf Dauer auch nicht verheimlichen. Irgendwann muss man einfach Ergebnisse abliefern und wenn die nicht passen (in Qualität und Umfang), gibt’s dann ein Gespräch mit dem Team Lead.
Ich kann mir gut vorstellen, dass bei Blizzard immer noch viel im Argen ist. Diese tiefsitzenden Probleme lassen sich einfach nicht so schnell lösen und sind bestimmt tief in der DNA der Firma verankert, also bestimmt noch in den Köpfen der Leuten, egal in welcher Position.
Mich wundert, dass dies eine Sache ist, die in die Öffentlichkeit getragen wird.
Wünscht er sich einen Backlash der Fans oder dass der Chef seinen Tweet sieht und sagt: “Oh, der hat bei Twitter recht. Wie konnte ich das nur bei den internen Diskussionen so übersehen. Das ändern wir sofort” ?
Oder er will einfach drüber reden, weil es ihn unheimlich frustriert, jede Woche einige Mitarbeiter zu verlieren.
Da ist dann Twitter aber wahrscheinlich nicht der richtige Ort dafür.
Außer er hat mit seinem aktuellen Arbeitgeber schon abgeschlossen. Würde dann bei dem nächsten aber eventuell auch keinen guten Eindruck hinterlassen.
Genau das ist ja der Grund wieso er damit an die Öffentlichkeit geht, so MUSS die Chefetage reagieren, die sonst Mitarbeiter*innen die Missstände aufzeigen, ignorieren.
Loyal sein geht nicht nur gegen oben.
Und das hört sich für mich mal wieder nach einer Chefabteilung an, die denkt so mehr Kontrolle zu haben, ohne daran zu denken, dass viele Mitarbeiter*innen genau diese Freiheit schätzen, ohne damit “Freizeit“ generieren zu wollen.
ich kann mir auch schöneres vorstellen als 2h Weg auf mich zu nehmen und dann im Büro am PC zu sitzen, wenn ich das gleiche auch ohne Wegzeit zuhause machen kann.
und wenn seine Tweets bei der nächsten Stelle ein Problem sind, dann ist das die gleiche veraltete Firmenstruktur wie die letzte, die sich aus dem Feedback der eigenen Mitarbeiter*innen nichts machen.
Es gibt eigentlich nicht den perfekten Arbeitsplatz. Was die einen Arbeitgeber anbieten, kann für einen Arbeitnehmer optimaler sein als für den anderen.
Und gerade im Spielsektor, ein Betätigungsfeld welches der Betroffene hier zu lieben scheint, der aber auch typisch für befristete Projekte und nicht immer optimale Arbeitsbedingungen gilt, wird eine Alternative eventuell nicht so schnell zu finden sein.
Es wird sich zeigen, wer da besser pokert.
Sogar ganz easy, gibt es doch einige Studios, die gute, um die geht es hier, Mitarbeiter suchen und weiter auf Home Office setzten sowie größere Projekte bearbeiten. Eines dieser Studios, das zufälligerweise auch grade gute Leute sucht, wurde zB. eben grade von Greg Street gegründet. Und Leute, die bei Blizzard an WoW gearbeitet haben, gelten in der Regel als “gut” und “talentiert” und Blizzard hat diese Leute ja auch gerade mal vor 1,5-2 Jahren gesucht und in großen Zahlen angestellt.
Die Engstirnigkeit der Arbeitgeber ist doch allzeit bekannt.
Das geht beim “Meister” los und endet beim CEO.
Bei Home Office sehen sie in Gedanken ihre Mitarbeiter
mit nem Bier in der Hand Shooter zocken
und nicht arbeiten.^^
So ein Verhalten hab ich sogar schon am Arbeitsplatz gesehen.
Ewiges Gequatsche, Zeitunglesen, alle halbe Stunde zum Rauchen verschwinden, Pfusch aus Bequemlichkeit, Bummeln weil ja nach Stunden bezahlt, Arbeiten angeben die gar nicht getan wurden, Arbeiten verschieben bis es zu spät ist, usw…
Es ist einfach so, dass nicht jeder für selbstständiges Arbeiten geschaffen ist.
Nur weil du nicht so bist, heisst das ja nicht, dass ich genauso fleissig bin wie du.^^
Hä?
Das klingt ja wunderbar dramatisch, aber was redet der von “Diversität der Gedanken” wenn es schlicht um Home-Office geht?
“Er hat Diversität gesagt, er muss recht haben!” 🤔
Klar würde jeder lieber von zu Hause arbeiten, aber dass Home-Office nicht nur Vorteile hat sollte klar sein.
Das fängt bei Sicherheitsbedenken an, geht über Konferenzen, teambildende Aktivitäten und reicht bis zu Leuten die einfach nicht so gut selbstständig arbeiten können oder zu Hause schlicht ein ablenkendes Arbeitsumfeld haben.
Es gibt halt Pro und Contra, keine Ahnung wie ich als Chef da entscheiden würde.
Darum kann ich denen auch so pauschal keinen Vorwurf machen..
Ich frage mich eigentlich woher diese Kurzsichtigkeit kommt.
“Corona ist vorbei? Ich soll tatsächlich zur Arbeit fahren? Das kommt jetzt aber überraschend!” 😱
Wenn du auf “Home Office”-Basis eingestellt wurdest und jetzt plötzlich Hunderte Kilometer zum Arbeitsplatz eiern sollst … ja, das ist für einige überraschend.
Wissen wir denn ob es so ist?
Ich würde meinen, dass der Ort der Arbeit schon in einem Arbeitsvertrag stehen sollte.
Normalerweise wird auch beim Vorstellungsgespräch schon geklärt ob man denn vorhat umzuziehen. So oder so ist das doch ein vorhersehbares Problem gewesen. Entweder hat der Arbeitgeber da total gepennt, oder die Arbeitnehmer haben schlicht versäumt “zeitnah” umzuziehen und versuchen jetzt das Home-Office durchzudrücken.
Wobei man sich bei der Hire&Fire Mentalität der Amis wahrscheinlich über nichts wundern sollte.
Einige Formulierungen sind mir bei den Tweets auch nicht so ganz klar, wie sie gemeint sind. Hier vermute ich einfach, dass er darauf anspielen wollte, dass eine äußerlich sichtbare Diversität vom Unternehmen gefördert und unterstützt wird, da es eine gewsse Präsentation nach außen bringt.
Auf eine auf den Fähigkeiten basierende – ich nenn es jetzt mal – “Bandbreite” der Mitarbeiter wird aber nicht mehr so viel Wert gelegt, obwohl sie dem Unternehmen auch nutzt.
So interpretiere ich das mal.
Ja, vielleicht meint er das die Kreativität eingeschränkt wird, und das einige Ideen einfach keine Chance bekommen. Keine Ahnung, mir fehlt da Kontext.
Das Ganze scheint aber nichts mit Home-Office zu tun zu haben..^^
Die einzige die über “forced rto” (return to office) redet ist Allison Steele, die Adams Post retweetet hat.
Sprichwort: “Der Fisch fängt am Kopf an zu stinken”.
Scheint hier auch so zu sein. Ist nicht das erste Unternehmen, dass von dämlichen Managern abgebaut wird.
Letzte Hoffnung bleibt wohl Microsoft. Zum Glück fällt die Entscheidung bald. Die werden dort hoffentlich mal richtig aufräumen.
Jetzt hat auch Afrika der Übernahme zugestimmt.
Das EU Urteil nächste Woche wird entscheidend.
Mike Ybarra, der aktuell der größte Verdacht ist, dieser “Mächtige” zu sein … der stammt schon von Microsoft.
Ich wollte auch eben schreiben, dass ist genau das “Problem”.
Wobei es in solchen Unternehmen immer 2x Seiten gibt. Die, die auf die Finanzen schauen und eben die, die ihrer Leidenschaft als Entwickler hinterher gehen. Und wenn das nicht miteinander Konform ist, gehen zumeist die Entwickler, denn den geht es in den meisten Fällen ums Finanzielle und um die Künstlerische Freiheit, wenn das nicht in der Waage gehalten wird, schaut man sich Alternativ um, gerade in Amerika.
Ui, wenn das wahr ist, dann zeigt das ein eher düsteres Bild für die Zukunft. Ybarra hat ja bislang eher einen guten Ruf, bei dem man hofft, dass er für Veränderungen im Unternehmen sorgt. Zumindest von Fan-Seite betrachtet.
Das wäre ja noch eine interessante Info für den Artikel! 😉
Mike Ybarra hat seit Wochen keinen guten Ruf mehr, nachdem er eine Präsentation im Unternehmen gehalten hat. Dessen Ruf ist seitdem im freien Fall.
Oh, ja richtig, das hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm. 👀
Jo. Keine Überraschung das Kotick für Gewinnmaximierung steht. Dafür braucht man wenig Talente und mehr Arbeiterdronen.
Der Verdacht liegt im Moment nahe, dass es hier einmal nicht um Robert Kotick geht (der ist nämlich eigentlich so weit oben, dass er gar nicht auf Game Directors hören muss, weil dazwischen noch mindestens eine Ebene ist, eine, an die Game Directors berichten)
Mag sein. Aber der Dreck fliesst ja von oben nach unten runter.