Das neue WoW-Buch ist ein Muss für Story-Fans – und ein Segen für die „LGBTQIA+“-Community

Das neue WoW-Buch ist ein Muss für Story-Fans – und ein Segen für die „LGBTQIA+“-Community

Das Buch „Folk & Fairy Tales of Azeroth“ hat Cortyn begeistert. Nicht nur die Geschichten selbst sind spannend, sondern auch die Moral dahinter.

Auch wenn es in den letzten Monaten und Jahren einige Probleme beim Content von World of Warcraft gibt – vor allem, was die zeitige Veröffentlichung angeht – gibt es für Fans des Universums ein anderes Medium, das ordentlich nachgelegt hat: Bücher. In den letzten Jahren sind gleich mehrere Bücher erschienen, die nicht unbedingt mit der Haupthandlung des Spiels zu tun haben und sich eher mit Nebengeschichten oder bestimmten Sichtweisen auf die Spielwelt beschäftigen.

Worum geht es in dem Buch? Das Buch „Folk & Fairy Tales of Azeroth“ ist eine Ansammlung von insgesamt 12 Kurzgeschichten, jeweils aus der Feder eines anderen Autors. Dabei sind die einzelnen Geschichten nicht zu 100 % bestätigter Teil der offiziellen Lore, die sich genau so zugetragen hat – sondern Geschichten und Erzählungen der verschiedenen Völker.

Das Buch stellt die Frage: Was für Sagen- und Gruselgeschichten erzählen sich Goblins, Vulpera, Nachtelfen und Menschen am Lagerfeuer? Was sind grundsätzliche Moralvorstellungen, die den Völkern durch Kindergeschichten beigebracht werden? Was erzählen sich Untote für Heldengeschichten und wie genau sieht eigentlich die Legende der Erdenmutter und den Tauren aus?

Gerade für Rollenspieler ist das Buch „reines Gold“, denn es füllt noch unbekannte Bereiche der Warcraft-Welt mit Leben. Doch auch generelle Warcraft-Fans dürften hier voll auf ihre Kosten kommen.

Welche Geschichten gibt es? Besonders herausragend empfand ich die Geschichte „Der Ungebetene Gast“ („The Uninvited Guest“). Die behandelt quasi das Gegenstück zum „Monster unter dem Bett“, vor dem sich Goblins fürchten.

Wenn Goblins nämlich zu gierig werden, dann könnte sie der „Ungebetene Gast“ anfallen – eine unsichtbare Präsenz, die sich von den Gedanken an Gier und Besitz nährt und so den Betroffenen mit dem Schlimmsten infiziert, das Goblins sich vorstellen können: Güte und Spendierfreudigkeit.

WoW Folk and Fairy Tales Azeroth Goblins
Goblins verabschieden einen toten Bruder mit viel Reichtum – doch im Hintergrund lauert schon der “Ungebetene Gast”.

Eine andere Geschichte behandelt die Traditionen der Vulpera und verrät, warum die eigentlich permanent in der Wüste umherreisen und niemals lange an einem Ort verweilen. Das liegt nämlich an einem mysteriösen Artefakt, das der Karavane zuflüstert, an welchem Ort die Toten begraben werden müssen, damit sie ihre letzte Ruhe finden. Ignoriert man den Ruf des Artefakts und entledigt sich der toten Körper auf andere Art, dann geschehen schreckliche Dinge – und zimperlich sind diese Märchen nicht.

Aber sind wir ehrlich: Kaum ein Kindermärchen aus „unserer“ Jugend war zimperlich.

Repräsentation von Vielfältigkeit – Ziemlich gelungen

Doch noch für eine zweite Gruppe ist das Buch ziemlich gut, denn es passt ausgesprochen perfekt zum aktuellen Pride-Month. Viel Mitglieder der „LGBTQIA+-“-Community dürften sich mit dem Buch ziemlich gut „abgeholt“ fühlen. Denn viele Geschichten enthalten Anspielungen oder klare Erwähnungen von Charakteren, die sich dieser Gruppe zugehörig fühlen.

Um ein paar Beispiele zu nennen:

Die Geschichte „Steine, Moos und Tränen“ („Stone, Moss, and Tears“) handelt von einer Schildwache der Kaldorei, die sich nur unter den anderen Schildwachen so richtig wohlfühlt. Sie wurde von ihrer Familie verstoßen, weil sie nicht der Familientradition folgte, sich dem Druidentum zu verschreiben.

Im Laufe der Geschichte wird dann klar, dass die Nachtelfe als Mann geboren wurde, sich aber immer als Frau fühlte und sich daher den Schildwachen anschloss. Die Geschichte behandelt dann die Suche nach einem Ort, an dem man akzeptiert wird, wie man ist – und den damit verbundenen Freundschaften.

Ganz „nebenbei“ erwähnt die Geschichte auch, dass es gleichgeschlechtliche Paare innerhalb der Nachtelfen-Zivilisation gibt. Nur in einem Nebensatz wird erwähnt, dass die „Ehefrau einer Schildwache“ bei der Beschaffung von Materialien helfen konnte.

Auch recht deutlich ist der Bezug in der Geschichte „Warum die Meerjungfrauen Boralus verlassen haben“ („Why the Mermaids left Boralus“). Die Story behandelt im Kern die Sage der Kul Tiraner, wie Boralus erschaffen wurde. Im Zentrum der Geschichte steht die Meerjungfrau Halia, die sich in die Gezeitenweise Ery verliebt, die sie immer wieder auf dem Ausguck eines der Schiffe erblickt.

Es ist diese Liebe, die am Ende dazu führt, dass die große Seemauer von Boralus erschaffen wird, die noch heute dafür sorgt, dass die Stadt nicht jedes Jahr von den Stürmen vernichtet wird – und die Handlung ist äußerst tragisch.

WoW Folk and Fairy Tales Azeroth Mermaid
Tolle Artworks begleiten die mitunter romantischen Geschichten – die oft eine düsteres Ende nehmen.

In der letzten Geschichte, „Visage Day“, geht es unter anderem um Chromie, die für die Community schon lange ein kleines Rätsel ist. Denn die Drachendame in Gestalt der kleinen Gnomin heißt eigentlich „Chronormu“ und trägt damit einen männlichen Namen. Was lange Zeit als Fehler angesehen wurde, wird mit der Geschichte ins rechte Licht gerückt. Chronormu wählt die Gestalt einer weiblichen Gnomin, weil das einfach „besser zu dem passt“, wie sie sich fühlt.

Mein Eindruck war: All das passte einfach wunderbar. Es fühlte sich niemals erzwungen an und ich hatte niemals den Eindruck, dass – was so gerne kritisiert wird – einem diese Thematiken “ins Gesicht gedrückt werden”. Sie waren sinnvolle Aspekte der Geschichte, einzelne Facetten von vielschichtigen Charakteren und eine klare Bereicherung.

Ich kann in jedem Fall eine Empfehlung für das Buch aussprechen. Auch abseits des „LGBTQIA+“-Contents sind die Storys richtig klasse, werfen ein neues Licht Charaktere wie Uther, verraten mehr über die Lebensweise der Vulpera, beleuchten das Thema der Trauerbewältigung und haben fast immer eine schöne Moral.

Viele der Geschichten haben dabei ziemlich klare Anlehnungen an Werke und Sagen, die es bereits seit Hunderten Jahren gibt. „Die Augen der Erdenmutter“ erinnert in ihren Formulierungen mehrfach an die Schöpfungsgeschichte der Bibel und die Boralus-Geschichte hat klare Parallelen zum Märchen „Die kleine Meerjungfrau“ – auch in den besonders grausamen Aspekten.

Ich habe das Buch übrigens in der englischen Fassung gelesen, die ihr bei Bedarf hier auf Amazon bestellen könnt:

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Wer lieber auf die deutsche Fassung von “Die Volksmärchen und Sagen Azeroths” warten möchte, muss sich noch bis zum 29. Juni gedulden, denn erst dann kommt die übersetzte Version in den Handel.

Zusammengefasst und vor allem sind die 12 „Fairy Tales“ aber eines: Richtig gute Warcraft-Geschichten, die man nicht nur Kindern vorlesen kann. Wer abends gerne mit einer interessanten Geschichte ins Bett fallen möchte – oder sich eine lange Zugfahrt versüßen will – kann bedenkenlos zugreifen.

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Geroniax

Stark das mein Kommentar gelöscht wurde. Bin da wohl jemanden auf den Schlips getreten ?

BTW: Es gab keine Beleidigungen, ich habe mich nur darüber aufgeregt wie der “weiße Mann” die Wurzel allen Übels ist, selbst wenn der Großteil des “weißen Mannes” wie ich es einer bin nichts gegen Schwule, Schwarze oder andere ethnische Gruppierungen hat. Man sollte einfach mal anfangen die Menschen wie Menschen zu behandeln anstatt immer alles in Schubladen reinquetschen zu wollen (und mehr Schubladen erfinden macht es nicht besser)

In 28 von 195 Ländern der Welt ist die gleichgeschlechtliche Ehe erlaubt. In den USA beispielsweise erst seit 2015. Ich kann mich noch daran erinnern, wie in Frankreich die Pflastersteine flogen als die Regierung 2013 entschied, dass Homosexuelle heiraten dürfen. Ich will nicht wissen, wieviele Mütter und Väter ihren Kindern einreden, dass schwul/lesbisch/allgemein ANDERSSEIN falsch und nicht tragbar sei und diese dadurch jahrelang, innerlich zerrissen durchs Leben ziehen. Ich persönlich kann nicht nachvollziehen, wie man beim Thema LGBTQIA+ von aufgezwungen sprechen kann, nur weil gerade ein Wandel stattfindet, welcher längst überfällig ist. Ich musste kürzlich ein Hinweisschild in der Herrentoilette unserer Firma anbringen, auf welchem steht, dass keine Hygieneartikel in die Toilette geworfen werden dürfen, sondern in den Hygieneeimer. Diesen Eimer findet man allerdings nur auf der Damentoilette. Daran sehe ich, dass selbst ein Milliarden Konzern etwas überfordert ist und krampfhaft versucht alles richtig zu machen, nur um nicht negativ aufzufallen. Was ich damit sagen will ist, dass sich kaum einer Gedanken gemacht hat, was es außer Heterosexualität noch so gibt, da es außerhalb der Komfortzone liegt. Die jetzige Situation resultiert aus der über Generationen laufenden Unterdrückung von Minderheiten. Hat dieses Thema etwas in Spielen zu suchen? Natürlich hat es das, denn dieses Medium erreicht Millionen Menschen weltweit und richtig integriert, kann es Heranwachsenden als auch Erwachsenen zeigen, dass sie nicht anders, sondern NORMAL sind. Letztlich entscheidet der Künstler über sein Werk und der Konsument, was er konsumiert…

Exesua

Ein Tampon Eimer bei den Kerlen macht auch wenig sinn

Ein Mann, der im Körper einer Frau geboren wurde, braucht aufgrund biologischer Gegebenheiten, eine Woche im Monat diesen Eimer, sofern eine Geschlechtsanpassung noch nicht stattgefunden hat.

Exesua

Ja wer kennt sie nicht, die Horden von blutenden Männer die vor dem Herren Klo stehen in ihre blutende vagina nicht versorgen können.

Müssen es Horden sein, oder reicht einer um einen Hygieneeimer zu rechtfertigen?

Damian

Kann es hier eigentlich auch mal ein LGBTQIA+ Thema geben, wo nicht immer so viele mit den immer gleichen Reflexen reagieren?
Wenn man die ständig gleichen, selbstgefälligen, heteronormativen Kommentare in öffentlichen Foren zu Themen wie Sexismus oder LGBTQIA+ liest, die andere Blickwinkel immer als überflüssig und nervig marginalisieren, hat man den Eindruck von “….und täglich grüßt das Murmeltier…” Irgendwie brauchen bestimmte Gruppen deutlich länger sich an Veränderungen anzupassen als andere.

Es gab nie eine Zeit, in der das Geschlecht, die Hautfarbe und die sexuelle Orientierung keine Rolle gespielt hätten, weder in der Kunst noch in der Gesellschaft…
Der Unterschied ist bloß, dass heute eben auch andere Perspektiven eingefordert werden und die Repräsentation wollen, die CIS-Menschen eben schon immer haben… Ein Mehr an Optionen muss keinem CIS-Mann Angst machen, wir nehmen Euch nichts… Natürlich kann es unangenehm verwirrend sein, wenn mal jemand anderes auf dem Thron sitzen möchte, auf dem man es sich seit Jahrtausenden bequem gemacht hat. Get over it!!

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Damian
Furipuri

Mal Butter bei die Fische: Wenn man sich die Kommentare wirklich durchliest, sind der große Teil konstruktiv und keines Falls “gleich, selbstgefällig und heteronormativ”. Am aggressivsten sind ehrlich gesagt oft und auch hier Mensch:innen 😉 wie du. Nämlich solche, die dem bösen, weißen Mann vorwerfen voreingenommen und unfair zu sein. Ebenso wenig wie Menschen sich aussuchen transgender oder homosexuell zu sein, suchen sich Menschen aus als weißer Mann geboren zu werden – das mag dich jetzt sehr überraschen, ist aber Fakt. Vielleicht mal locker durch die Hose atmen und nicht hinter jeder Ecke eine Verschwörung der CIS-Männer erwarten. Um dich zu zitieren: “Get over it!!”

Damian

Es geht nicht darum, ob die Kommentare, die kommen offen aggressiv oder homophob oder frauenfeindlich formuliert sind, es geht darum, dass alleine die Begriffe “LGBTQIA+” und eben auch “Sexismus” wirklich jedes mal dazu führen, dass man Beiträge lesen muss, die das Recht auf Sichtbarkeit und Relevanz relativieren, frei nach dem Motto: “Kann man denn heute nie irgendwo mal Ruhe, vor den Schwulen (etc.) haben? Ständig müssen die sich in den Vordergrund spielen… Ich erzähle doch auch nicht jedem, mit wen ich ins Bett gehe etc….”.
Klingt erstmal gar nicht so angreifend, relativiert allerdings die Bedürfnisse nach Repräsentation anderer Blickwinkel als den eigenen, in der Regel männlich-heterosexuellen.
Natürlich sucht sich niemand die sexuelle Orientierung, Hautfarbe etc.aus, aber man kann sich aussuchen, wie man auf die Repräsentation von LGBTQIA+ in den Medien und in der Gesellschaft reagiert und ob man sich durch genau diese, bedrängt und verunsichert fühlen muss.
Wenn ich mich als schwuler Mann bei jedem Game, jedem Roman und jedem Film über die Repräsentation heterosexueller Beziehungen und Romanzen beschweren würde, wäre dies ein Fulltime-Job…

Bauernschlau

Es ist aber nicht möglich die Repräsentation zu erreichen, welche heterosexuelle Menschen haben. Warum nicht? In Deutschland sind etwas mehr als 7% LGBTQIA+ ( irgendwann kann sich niemand mehr die stetig länger werdende Abkürzung merken), in der EU ~6% in den USA ~ 5.7%.

https://www.charta-der-vielfalt.de/ueber-uns/aktuelles/charta-news/detail/konkrete-zahlen-zum-lgbt-anteil-in-eu-laendern/

Anhand dieser Zahlen wird deutlich, dass es mathematisch gar nicht geht die Repräsentation von heterosexuellen Menschen zu erreichen. Es kann eine Repräsentation aufgrund der prozentualen Verteilung geben, mal mehr mal weniger, aber keine zahlenmäßige Gleichstellung in Bevölkerung/Posten/Jobs und so weiter.

Und von welchem Thron sprichst du? Und wieso sollte das wichtig sein, wenn es Dir um Perspektiven und Repräsentation geht. Hat die LGBTQIA+ Community einen Anspruch auf Überrepräsentation? Nein. Und mir ist es völlig egal ob ein zukünftiger Kanzler, falls du diesen Posten symbolisch mit Thron gleichsetzt, auf Männer oder Frauen steht. Er/Sie soll kompetent und insgesamt geeignet sein, was privat im Schlafzimmer, oder wo auch immer, abläuft ist unerheblich.

Damian

Ja, Metaphern und Analogien muss man verstehen können…
Natürlich geht es nicht um eine quantitativ der Mehrheitsgesellschaft entsprechenden Repräsentation anderer nicht heterosexueller Perspektiven, dürfte auch schwer zu erreichen sein. Passiert auch nirgends.
Selbst wenn in einem Game oder Film von sagen wir mal 30 auftretenden Figuren, die einem als Spieler oder Zuschauer begegnen, auch nur ein einziger als LGBTQIA+ zugehörig zu identifizieren ist oder nicht den klassischen Frauenklischees entspricht, wird es mit Sicherheit relativ schnell in den Foren Kommentare geben, die Fragen, warum man immer wieder mit den Thema bedrängt wird.
Es geht hier eben nicht um Quantität der Repräsentation, sondern um das bloße indirekte thematisieren.
Der Thron war natürlich eine Metapher, für die Sichtbarkeit.

Exesua

Warum sollte es auch nicht Thema in den Foren werde. Gibt ja kaum noch Serien in dem man nicht innerhalb der ersten 10 Minuten auf Auge gedrückt bekommt das der Charakter schwul ist. Ich habe schon einige schwuler kennengelernt,und keiner von denen kam direkt an und erzählte mir das er schwul ist. Warum passiert das also in den medien? Warum wird es dort nicht als normal angesehen und innerhalb der Story erzählt.

Damian

Da haben wir aber eine deutlich unterschiedliche Wahrnehmung.
Ich kenne kein Game, keinen Film und keine Serie, wo den Zuschauern in den ersten zehn Minuten “auf’s Auge gedrückt” bekommt, dass der Charakter schwul ist. Was heißt überhaupt auf’s Auge gedrückt bekommen? Das der männliche Charakter neben einem Mann aufwacht, dass er sich mit einem Mann küsst? So etwas würde ich gerne mal in einem Blockbuster sehen. Einer der Avengers, der einen Typen abschleppt etc. Gibt’s aber nicht.

Ich kenne aber dagegen tausende Filme, Serien, Romane etc., wo, man bereits in den ersten Szenen mtbekommt, z.B. dass der Mann neben seiner Frau im Bett aufwacht, die in zum Bahnhof bringt oder die heterosexuelle Familie mit den Kindern am Frühstückstisch sitzt etc., etc.
Wie kann man das eine kritisch kommentieren und das andere als völlig selbstverständlich ansehen? Das ist eindeutig zweierlei Maß und hat nichts mit einem objektiven Blick zu tun.

Exesua

Dieses neben einen man aufwachen wäre ja nicht mal schlimm, aber ich erkläre es gerne zum 5 mal was an dir darstellung von schwule in den medien falsch läuft. Beispiel invincibel. Da erzählt ein Charakter innerhalb den ersten Minuten das er das er schwul ist. Es hat zu dem Zeitpunkt keinerlei Sinn und dient nur dazu eine qoute zu erfüllen. Das selbe bei einer anderen Amazon Serie. Gute Storys Fehlanzeige Hauptsache man hat einen schwule irgendwo untergebracht.

Damian

Ich kann nicht für jede Serie oder jeden Film sprechen und sagen, ob die Darstellung von LGBTQIA+ jetzt elegant gelöst wurde oder nicht.
Ich kann Dir nur sagen, dass ich seit Jahrzehnten damit lebe, dass 99,9% aller Charaktere in den Medien heterosexuell sind und diese mussten und müssen das auch gar nicht verbalisieren, sondern allein aus der (heteronormativen) Selbstverständlichkeit der Darstellung heraus, (wie gesagt Mann wacht neben Freundin im Bett auf, etc., etc.) wird sofort klar, was Sache ist.
Als LGBTQIA+ Mensch fand man die längste Zeit, seit es die Massenmedien gibt, überhaupt nicht statt. Es gab keine Repäsentation. Es gab immer nur den weißen, heterosexuellen Blickwinkel. Wie alle LGBTQIA+-Menschen musste ich mit diesem Mangel klarkommen…
Ich verstehe Euer Problem nicht, wem genau, wird was genau genommen, wenn vermehrt LGBTQIA+Charaktere auftauchen? Was genau ist daran das Problem, wenn eine Figur in Film, in der Serie, im Roman etc. relativ früh sein z.B. Schwul sein, thematisiert? Wie gesagt, heterosexuelle Figuren müssen es ja nicht mal aussprechen, weil heteronormativ ohnehin davon ausgegangen wird, dass sie straight und cis sind…

Exesua

Kennt ihr noch die Zeit, als es egal war welches Geschlecht, Hautfarbe oder sonstige unwichtigen Dinge ein Charakter hatte? Es waren gute Zeiten.

Exesua

Ich aber, war eine tolle Zeit wo es egal war welches Geschlecht oder Sexualität oder Hautfarbe ein Charakter hatte. Waren damals anscheinend weiter als heute

War wirklich ne tolle Zeit. Vielleicht waren wir weiter vielleicht auch nicht. Vielleicht gab es auch viel weniger Leute, die sich auf ihre Sexualität oder Herkunft beharren. Oder es war nicht so bekannt, da social Media auch noch in den Kinderschuhen steckte.

Peter Nuhn

Ich aber, war eine tolle Zeit wo es egal war welches Geschlecht oder Sexualität oder Hautfarbe ein Charakter hatte. Waren damals anscheinend weiter als heute

Leider hat man offenbar nur als weißer Mann empfunden, dass Geschlecht und Hautfarbe keine Rolle spielen. Der Rest sah das irgendwie anders.

Exesua

Ja stimmt, früher gab es ja nur zeugs mit weiße Männer. Glaubt ihr eigentlich selber was ihr da schreibt?

1979 erster schwarzer, namenloser Protagonist in einem Basketball Game auf dem Amiga. Danach erst wieder 1987 mit Mike Tyson in einem, was eine Überraschung, Box Game. Bis ca. 1994 wurden fast ausschließlich Celebrities/Sportler in Video Games gepackt, da sie sich so besser verkauften. Die Japaner haben schwarze grundsätzlich als die immer wiederkehrenden Stereotypen wie Skater, Breakdancer und Ghetto Gangster in ihre BeatEmUps integriert. Wenn man nun sagt, dass Schwarze in Games zu kurz kommen, ist das nicht übertrieben. Kaum ein Game wirbt mit einem schwarzen Hauptcharakter, außer beispielsweise Afro Samurai…

Peter Nuhn

Du hast gesagt: “Früher war Sexualität und Hautfarbe egal”.
Ich sage: “Das sahen wohl nur weiße Männer so.”
Du sagst: “Ja, früher gab es ja nur Sachen für weiße Männer.”

Das hat 0 damit zu tun, was ich sage. 😀

Ich hab das Gefühl, du checkst gar nicht, um was es in meiner Aussage ging.

Aus deiner Aussage geht nicht hervor, ob du das Problem überhaupt verstehst, dass man als “Weißer Mann” nicht persönlich mit Sexismus und Rassismus konforntiert wird, sondern nur indirekt. Das ist ja schon wichtig, das mal zu verstehen.

Als Teil der Mehrheit hat man eine andere Sicht als ein Teil der Minderheit und man kann dann schwer sagen: “Ja, also die Leute, die einer Minderheit angehören, sollen sich nicht so anstellen. Ich hab deren Probleme ja gar nicht!”

Wenn du eine schwarze Frau wärst und würdest sagen: “Ich hatte nie Probleme mit Sexismus und Rassimus” -> Das wäre ja interessant.
Aber als weißer Mann zu sagen: “Ich wurde nie diskriminiert” … ja, irgendwie. No Shit Sherlock. 🙂

Exesua

Is klar, weise können natürlich keinen Rassismus erleben. Den Rassismus mir gegenüber muss ich mir wohl eingebildet haben. Aber Rassismus gegen über weiße ist ja nicht so schlimm. Aber egal. Was nicht egal ist, ist aber, das ihr nicht verstehen wollt worum es geht. Früher, ging es darum gute Geschichten zu erzählen, und ja auch früher gab es schon schwarze oder schwule in den medien. Und das wurde innerhalb in den Storys als völlig normal angesehen. Heute geht es darum möglichst viele schwarze oder schwule reinzupacken, es geht nicht mehr darum wer der beste für eine Rolle ist, sondern welche Hautfarbe oder Sexualität eine Person hat. Was nervt ist nicht das Medien diverser werden, sondern wie es gemacht wird.

Er meint sicherlich auch die Zeit in denen die Medien nicht versucht haben uns dieses Thema ständig und mit Gewalt aufzuzwingen. Ich habe einige Freunde aus der Szene aber selbst diese möchten nicht das man ständig auf sie aufmerksam macht. ?‍♂️?Sie möchten einfach leben und leben lassen

Peter Nuhn

In der Woche erscheinen auf MeinMMO etwa 150 Artikel.

Du hast von diesen 150 Artikel diese Woche einen einzigen kommentiert -> Diesen Artikel hier. Und hier teilst du uns mit, dass es dich stört, dass du mit dem Thema ständig belästigt wirst und wir damit aufhören sollen.

Ist bisschen so, als geht man in die Pizzeria, schaut sich die Speisekarte mit 200 verschiedenen Gerichten an, bestellt dann eine Pizza Hawaii und regt sich beim Kellner drüber auf, warum da Ananas auf der Pizza ist. Das findet man widerlich. Warum wird einem eigentlich überall die Pizza mit Ananas aufgedrängt.

Dann soll also die Pizzeria die Pizza Hawaii von der Karte nehmen, weil du nicht in der Lage bist, sie auf der Karte zu sehen, ohne sie zu bestellen?

Wie wäre es denn, wenn du sagst: “Das LGBTQ-Thema triggert mich. Ich lese die Artikel dazu nicht mehr.” Und wer sie lesen will, der liest sie.

Was spricht denn bitte gegen diese Lösung? 🙂

Geroniax

Was hat das kommentieren von Artikeln mit dem konsumieren eben jener zu tun? Da hinkt dein Beispiel. Das müsste dann eher lauten:

Man gehe in eine Pizzeria, isst alle Pizzen (wohl bekomms) und beschwert sich dann beim Kellner, da eine Pizza wenig mit Pizza zu tun hatte, sondern eher einem Eintopf gleich kam.

Christofer

vor 15 Jahren wurde ein Lehrer aus unserem Ort geekelt weil er schwul war, die Eltern haben tatsächlich anonyme Briefe an die Schule geschickt und sich massiv beschwert. Ich wohne im Nordwesten und in dieser Zeit war schwuchtel noch ein ziemlich geläufiges Schimpfwort. Ganz zu schweigen von offenen Schwulen, die gab es quasi nicht.
Ich glaube du verwechselst “wo es egal war” mit “da will man nicht drüber sprechen und nix von sehen”.

Exesua

Und dennoch waren die Medien früher weiter als heute. Ob jemand schwul war oder nicht war egal und wurde meistens so in die Story gepackt das es auch normal war. Heute darf ja in keiner Seite ein schwuler fehlen egal ob es grad Sinn macht oder nicht. Ein Beispiel ist da invincibel was ich grad gekuckt habe. Da bekommt man schon in der ersten Folge gezeigt das ein Charakter schwul ist. Sinn hatte das nicht. Aber egal Hauptsache man ist divers

Irina Moritz

Ich erinnere mich noch daran, dass Sailor Moon im Westen zensiert wurde, weil darin ein lesbisches Paar vorkam. Aus Haruka wurde einfach ein Mann. Die Romance von Jack in Mass Effect 2 wurde spät in der Entwicklung auf hetero umgemünzt, weil das Spiel aufgrund der sexuellen Inhalte bereits unter Beschuss stand. Nur paar Beispiele, die mir spontan einfallen. Es wurde früher um einiges mehr unterdrückt.

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Irina Moritz
Exesua

Ich meine die Zeit als es scheiß egal war welche Sexualität ein Charakter hat. Lücke grad eine 20 Jahre alte Serie in denen es auch schule gibt. Die Charaktere sind gut geschrieben und das schwul sein wird als normal angesehen. Heute kriegt man direkt erzählt welche Sexualität ei Charakter hat. Ob sinnvoll oder nicht spielt keine rollee. Wichtig ist nur das man genug Marketing erzeugen kann.

Corbenian

Ich dachte zuerst “Ohje… noch mehr von dem aufgezwungenen LGBT+”… aber das, was ich bisher darüber gehört und gelesen habe, ist alles andere als aufgezwungen. Es geht also doch noch. Ich dachte schon, dass diese unaufgezwungene Art und Weise mit Steven Moffat bei Doctor Who ein Ende genommen hat… aber es geht doch noch.

Um es noch einmal klar zu stellen: Ich habe nichts gegen LGBT+, sondern gegen die Art und Weise. Es wirkt oftmals einfach künstlich und gestelzt. Es soll aber natürlich wirken und sich auch präsentieren – denn immerhin so sollte es doch sein (?).

Furipuri

Man mag mich konservativ nennen, aber ich mag es nicht wenn Themen wie Sexualität, Politik oder anderes Weltliches Einzug in Spiele oder die Lore dahinter finden. Freut mich wenn es jemandem hilft sich mit einem Charakter zu identifizieren oder man sich dadurch zugehöriger fühlt, aber ich brauche und will die Vermischung von meinem Hobby mit “Problemen” der echten Welt nicht. Da ist es für mich auch nicht entscheidend ob es um Rassismus, Sexualität, Religion oder sonstiges geht.

Furipuri

Ja korrekt, ich fände es auch nicht besonders elegant wenn die Nachtelfen nun zum Kreuzzug nach Mulgore aufbrechen würden, weil sie die Elune-Interpretation (Mu’Sha) der Tauren nicht teilen und die heilige Stadt Thunder Bluff für sich beanspruchen.

Solange es Randnotizen sind, die sich ins Gesamtbild einfügen: Okay, fair.
Sobald es in den Fokus rückt und künstlich wirkt (alá Rowling die im Nachgang entscheidet dass Dumbledore homosexuell ist) unterstelle ich dass es in erster Linie Maßnahmen zur Vergrößerung des Absatzmarktes sind – ähnlich wie in jedem 2. Marvelfilm plötzlich ein sinnloser Abstecher nach China drin ist, damit Chinesen die amerikanischen Filme mögen.

Aber so oder: Mir muss nicht jeder Aspekt gefallen, solange das Gesamtpaket seinen Charme nicht verliert.

Corbenian

Im Nachgang? Ganz ehrlich, ich habe Harry Potter stets zum Releasezeitpunkt verschlungen – und Dumbledore wirkte auf mich stets wie ein “warmer Bruder”. Rowling hat in meinen Augen als nichts künstliches geschaffen, sondern das “Coming out” fühlte sich lediglich als Bestätigung an – ganz nach dem Motto: “Wen überrascht das? ^^”

Furipuri

Okay, du bist ehrlich der erste Mensch von dem ich das höre, aber vielleicht konntest du einfach besser zwischen den Zeilen lesen als alle anderen… 😉
Für mich und wenn man das Internet zu dem Zeitpunkt etwas verfolgt hat , auch für den Großteil der übrigen Leserschaft, wirkte es konstruiert.

Corbenian

Dem Internet würde ich nicht zuviel Gehör schenken. Die Filterblase ist schon sehr mächtig.

Also in meinem Umfeld empfanden es die meisten als naheliegend ^^’ aber auch hier hat natürlich jeder ein anderes Umfeld. Aber ich bleibe dabei, abwegig war es nun nicht.

Irina Moritz

Man mag mich konservativ nennen, aber ich mag es nicht wenn Themen wie Sexualität, Politik oder anderes Weltliches Einzug in Spiele oder die Lore dahinter finden.

Bei den “Keine Politik in Games”-Argumenten bin ich immer verwirrt. Es gibt Unmengen an Spielen, die hochpolitisch oder religiös sind. Fast alles, was bei Ubisoft zu FarCry oder Watch Dogs rauskommt, Cyberpunk, Mass Effect, quasi die Hälfte aller Final-Fantasy-Spiele, guter Brocken von dem, was Atlus produziert. Es beschwert sich aber niemand darüber, dass diese Games politisch oder religiös sind.

Wie definiert man dann aber “Politik” und “Religion”?

MissBakaNeko

Ganz einfache Antwort: “Macht bitte keine Politik die mir nicht passt in Videospiele!”
Ich denke die meisten die “Politik hat in Games nichts zu suchen” schreien, haben nur ein Problem damit, wenn ein Spiel z.b. queere Charaktere oder starke weibliche Charaktere hat, weil das ihrem, oftmals, frauenfeindlichen oder LGBTQ+ feindlichen nicht entspricht.

Fakt ist: Jedes von Menschen geschaffene Medium (egal ob Spiele, Filme, Serien) ist politisch, denn es ist von Menschen gemacht und Menschen lassen IMMER ihre eigene Meinung in ihre Werke einfließen.

Artexx

haben nur ein Problem damit, wenn ein Spiel z.b. queere Charaktere oder starke weibliche Charaktere hat

Genau so ist es. Alles, was nicht weiß, männlich, cis und hetero ist, ist schlecht und da man natürlich nicht wie ein schlechter Mensch aussehen will, versteckt man sich hinter dämlichen Scheinargumenten wie “bitte keine Politik in Videospielen”.
Meist gibt es noch so Aussagen a la “Ich bin nicht rassistisch/homophob/.., aaaaaber” dazu.

Und meiner Meinung nach ist es auch entmenschlichend, wenn man Diversität (Hautfarbe, Sexualität usw.) als politisch bezeichnet.

tom

na da fühlt sich aber einer angesprochen… so wie du abgehst wirkt das auch so als ob du sofort andere Leute die nicht deine Meinung teilen mit Steine bewirfst nur weil du dich Moralisch überlegen fühlst

Artexx

Wovon denn angesprochen fühlen? Und wo gehe ich denn ab?

Ich stimme einfach der Aussage zu bzw. bin der Meinung, dass meist eine Aversion hinter solchen Scheinargumenten steckt. Ich sage nicht, dass man diese Leute lynchen soll.

Habe eher den Eindruck, dass du dich angegriffen fühlst.

Christofer

Kann ich so unterschreiben. Außerdem: die Bekannten in meinem Umfeld die auch auf diese “Propaganda” steil gehen sind Menschen bei denen man unterschwellig ständig das gefühlt hat dass Sie generell was gegen Menschen mit anderen sexualitäten als Ihre eigene haben. Wenn ich die überschrift lese und dadrunter sind direkt 40+ Kommentare mag ich meist nicht durch die Kommis scrollen xD

Furipuri

Für mich persönlich – jetzt wird es schwammig – muss das Gesamtbild stimmen. Cyberpunk ist an sich eine große, fette Gesellschaftskritik die als Grundthema das “Problem” mit Mega-Konzernen hat… dass da Politik mit schwimmt ist ja logisch und auch in Ordnung für mich. Wo bei mir die Grenze überschritten wird, ist wenn in Cyberpunk nun ein orangener Mann, mit kurioser Frisur etwas von “NIGHTCITY FIRST!” schwafelt.

Ebenso finde ich es in WoW in Ordnung wenn Sexualität am Rande besprochen wird, weil es ins Gesamtbild passt. Da missfällt es mir zum Beispiel wenn künstlich ein Konflikt dazugedichtet wird oder eben einfach aus dem Kontext gerissen wird (wie im anderen Kommentar geschrieben meine ich damit Situationen wie die von J.K. Rowling und Dumbledore).

Für ihn kann ich nicht sprechen, bei mir ist es aber so:
Wenn die Politik und die Religion im Spiel “frei” erfunden sind und nicht auf aktuelle Themen in der echten Welt basieren, ist alles in Ordnung. Basieren die aber auf aktuelle Themen, habe ich immer etwas Magengrummeln. Einfach weil ich von dem Thema in den Nachrichten, Social Media oder sonst wo schon genug höre, wieso muss ich dann, wenn ich in eine andere Welt eintauchen/flüchten möchte, auch dort damit konfrontiert werden?

Etwas übertriebene Beispiele:
Es ist irgendetwas Schlimmes passiert und die Moslems sind die Opfer. Die Nachrichten werden 24/7 darüber berichten, auf Social Medias gibt es Diskussionen darüber oder einfach nur Beileidsbekundungen…Aus Solidarität entscheidet ein Entwickler eines MMO, dass es kein Bufffood mit Schweinefleisch mehr gibt und alle sonstigen Speisen nach muslimischen Speisen umbenannt werden.

Oder das Klima wird schlimmer und deswegen gibt es in GTA nur noch Fahrräder und E-Autos.

Solche Sachen schadet niemanden aber manchmal hat man von paar Themen die Schnauze voll, möchte einfach seine Ruhe haben und mit seinen Freunden zocken und nicht vom Spiel an aktuelle Probleme erinnert werden.

Nein es würde mich nicht stören aber um es nochmal klarer auszudrücken:
Wenn es wegen einem aktuellen Thema so wäre, dass in einem MMO jegliches Bufffood mit Schweinefleisch entfernt wurde oder es in GTA nur Fahrräder und E-Autos gibt, wäre ich schon etwas genervt. Gerade wegen solchen Themen möchte ich dann in eine andere Welt eintauchen möchte, um diese mal für paar Stunden zu vergessen.
Wäre es seit Release so, dass es keine Schweinefleisch Bufffood gibt, weil die Entwickler es so wollten ohne jeglichen Hintergrund, dann stört es mich nicht.
Nur dieses “ein Thema wird heiß diskutiert, also müssen wir es in unser Spiel bringen” nervt. Bei manchen denke ich mir auch, dass die das nur machen weil es gerade Trend ist und sie erhoffen sich dadurch mehr Gewinn. Das eigentliche Thema ist denen vollkommen egal. Zumindest den Leuten, die in den Unternehmen das Sagen haben.

YaNein

“…dass die das nur machen weil es gerade Trend ist und sie erhoffen sich dadurch mehr Gewinn”

Kurzer exkurs: Das ziel eines unternehmens ist profit und nicht die lösung gesellschaftlicher/politischer felder.

also aus der sicht kann ich einer abneigung gegenüber – aktuellen – themen in videospielen nicht entgegensetzen.

es gibt natürlich ausnahmen bei denen unternehmen etwas “pushen” ohne sich davon langfristig monetäre gewinne zu versprechen.

Aber im endeffekt: politische themen, die in videospielen nur deswegen implementiert werden, weil damit eine höhere marge aus dem produkt gepresst werden kann, sollte man kritisch betrachten.

warum? weil man den unternehmen sonst wieder auf den leim geht. man glaubt, man supportet eine bewegung – bspw. lgbtqia – durch den kauf von produkten. ein teil des erlöses geht sicherlich bspw. zu opferverbänden oder so. ein großteil ist aber einfach nur gewinnabschöpfung auf dem rücken gesellschaftlicher missstände.

Ganz genau. Vor allem bei dem LGBT Thema kann man ganz genau sehen welche Unternehmen das vollkommen unterstützen und welche ihre Unterstützung nur vorheucheln.

Mag sein. Ich meine mich aber zu erinnern, dass es auch andere Unternehmen gibt und denen ist es eigentlich egal. Machen aber trotzdem mit. Hauptsache der Gewinn bleibt gleich oder wird größer. Aber ich kann sie verstehen. Eben ne Regenbogenflagge ins Logo klatschen und das war’s schon. Kein großer Aufwand, keine großen Kosten.

YaNein

“Nur weil jemand monetär von etwas profitiert, ist die Sache an sich nicht unbedingt schlecht.”

Nein – für denjenigen, der profitiert, ist das nicht schlecht. das stimmt.

was macht activision blizzard für die lgbtq-community, das über den verkauf von produkten mit dem lgbtq-label hinausgeht?

nach einer google suche hab ich das hier gefunden https://activisionblizzard.com/newsroom/2021/01/holiday-giving-initiative

Activision Blizzard hat ganze 1,6 Million US-Dollar gespendet. Bei einem umsatz von 8 mrd. ist das sicherlich alles, was sie hätten aufbringen können.

also ja: ich feier blizzard dafür, dass die das thema in ihren games pushen.

andererseits ist es – und das sollte man sich stets bewusst machen – wohl primär eine wohlüberlegte marketingstrategie. oder warum spendet man nur 0,02 prozent vom jahresumsatz für die sache an sich?

richtig: weil solche spenden keine profite bringen. das label “lgbtq-freundliches game” allerdings schon.

*edit:
würde mich mal interessieren, ob diese lgbtq-strategie auch in anderen ländern, wie bspw. china, gefahren wird oder ob man sich da der zensur unterwirft.

unterwirft man sich bspw. der chinesischen zensur und lgbtq würde im dortigen WoW keine rolle spielen, ist das für mich ein anzeichen dafür, dass man es nur so halbernst mit lgbtq-rechten meint.

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von YaNein
Irina Moritz

Einfach weil ich von dem Thema in den Nachrichten, Social Media oder sonst wo schon genug höre, wieso muss ich dann, wenn ich in eine andere Welt eintauchen/flüchten möchte, auch dort damit konfrontiert werden? […] Solche Sachen schadet niemanden aber manchmal hat man von paar Themen die Schnauze voll, möchte einfach seine Ruhe haben und mit seinen Freunden zocken und nicht vom Spiel an aktuelle Probleme erinnert werden.

Ok, aber warum soll es völlig unterbunden werden? In anderen Medien wie Filme, Musik oder Buchdruck werden diese Themen ebenso behandelt. Entertainment wurde schon immer dafür genutzt, dass Menschen sich dadurch mit gesellschaftlichen Problemen auseinandersetzen. Aber wenn jemanden dort das entsprechende Thema nicht passt oder man “sich vor Realität flüchten” möchte, dann ignoriert man sie und macht etwas anderes.

Bei Games werden aber immer die Fackeln rausgeholt und es wird gefordert, dass die Entwickler mit der “Politisierung” aufhören sollen. Kann man die Spiele, die einem nicht zusagen, dann nicht ebenfalls einfach ignorieren?

Ja gebe ich dir vollkommen Recht. Vor allem der letzte Satz.
Solche Spiele kann man ignorieren. Sollte man dann auch.
Aber wenn ich ein Spiel jahrelang spiele (WoW, Destiny, ESO,…), es dort immer nur ums Zocken ging und plötzlich hauen die Entwickler ein aktuelles Thema nach dem anderen ins Spiel, dann könnte ich das schlecht ignorieren. Das Spiel aufzugeben wäre zu schade, da ich sehr viel Zeit und Mühe in das Spiel gesteckt habe und sich tolle Online Freundschaften gebildet haben. Aber ich habe auch keine Lust mit den aktuellen Themen konfrontiert zu werden. Gerade deswegen habe ich doch das Spiel angefangen, weil ich dort meine Ruhe habe.
Wenn die Entwickler von vornherein ein Spiel veröffentlichen, in dem es um aktuelle Themen geht, dann ist das halt so. Ich werde es dann sicherlich nicht kaufen. Aber wenn die Entwickler Jahre später anfangen aktuelle Themen in ein Lieblingsspiel zu implementieren, wird es schwer sein, mit diesem Spiel aufzuhören.

Irina Moritz

Aber wenn ich ein Spiel jahrelang spiele (WoW, Destiny, ESO,…), es dort immer nur ums Zocken ging und plötzlich hauen die Entwickler ein aktuelles Thema nach dem anderen ins Spiel, dann könnte ich das schlecht ignorieren. Das Spiel aufzugeben wäre zu schade, da ich sehr viel Zeit und Mühe in das Spiel gesteckt habe und sich tolle Online Freundschaften gebildet haben. Aber ich habe auch keine Lust mit den aktuellen Themen konfrontiert zu w

Hast du Beispiele bei MMO-Games, wo das gemacht wurde? In welche Multiplayer-Games wurde ein aktuelles Thema nach dem anderen reingepackt?

Ok “ein Thema nach dem anderen” ist etwas uebertrieben.
Bei WoW hoere ich aber oefters immer News ueber die LGBT Community. Ist nicht immer ein neues Thema, sondern ein Thema wird immer wieder behandelt.
Bei Destiny faellt mir momentan nur die BLM Bewegung und die LGBT Community ein.
Momentan haelt es sich in Grenzen. Es gibt derzeit 2 grosse Themen LGBT und BLM. Jenachdem was gerade trendet reagieren auch die Entwickler darauf oder auch nicht. Ist halt nur eine Frage der Zeit bis das naechste grosse Ding kommt, was die Entwickler ins Spiel implementieren koennen um ein Statement abzugeben…

Karanios

Und nun?

Wir haben eine lang existierende Spielreihe wie WoW.
Als sie begann, gab es in der Öffentlichkeit noch nicht das Bewusstsein für bestimmte Themen. Dieses Bewusstsein kam auf, also wird es ins Spiel implementiert. Wenn das Spiel heute erst entstehen würde, würden die Entwickler von Anfang an reinpacken. Sicher ist das dann ein Statement. Weil es eben nicht selbstverständlich ist.

Dass es auffällt und wie hier in diesem Artikel besprochen wird, liegt nicht an was auch immer du dir da einbildest, sondern schlicht und ergreifend daran, dass es vorher garnicht präsent war.

Was du sagst, hat das gleiche Niveau wie “Im Fernsehen sieht man ja nurnoch schwule Paare, weil das ja gerade Trend ist, Bliblablubb.” Ist halt nicht so, sind weiterhin kaum dargestellt (und schon gleich garnicht “nur”). Es fällt nur einfach auf, weil es vorher eine absolute Seltenheit war (und wenn, dann waren es meist reine Klischees).

Und da heute eben das Bewusstsein da ist, wird das dann auch mal besprochen.

Nicht, weil man irgendwas hypen will, sondern weil es einfach immernoch keine Selbstverständlichkeit ist und auf Widerstände stößt.

Ich kann dir versichern, sobald so eine Einstellung wie deine, von wegen “Trends” etc. pp. blabla, zu einer unbedeutenden Mindermeinung zusammengeschrumpft ist, wird all das ohne den Hintergedanken eines Statements implementiert und niemand wird es mehr groß in einem Artikel erwähnen.

Es liegt an dir.

tl;dr?

Karanios

In Kurzfassung: Ohne explizit Homophobe oder Leute wie dich, die was von “Trend” etc. labern, würde niemand sich zu irgendwelchen Statements veranlasst sehen.

Dun bist wie jemand, der seinen Müll in der Natur verteilt und sich dann über Kampagnen gegen wilde Müllkippen aufregt, die es ohne ihn garnicht gäbe.

DU bist das Problem.
DU bist die Art von Gestalt, die Statements nötig machen.

Ok.
Danke für den Lacher.

Karanios

Leider überrascht die Reaktion nicht.

Ich kann das “Problem” nachvollziehen.

Ich sehe aber nur das solche Themen instrumentalisiert werden.

  • Erst kommt es in den Medien, es gibt einen riesigen hype/aufschrei/skandal /sucht euch was aus)
  • Dann wird es von der Industrie aufgegriffen weil es sich gut verkaufen lässt
  • zum schluss denkt man dann, “WIeos jetzt auch hier?”

Vielfältigkeit oder neudeutsch…Diversität, ist gut…ohne Frage.
Nur wird es halt meistens (und besonders in der Videospiel Industrie) missbraucht.

Als kleines Beispiel: Videspiele sind oft extrem sexistisch und geben oft ein falsches Bild von Männern/Frauen wieder….

Ab und zu kommt (nicht nur hier) ein Artikel darüber wie fürchterlich “schlimm” das ist….und dann ist wieder ruhe.

In den meisten Games zieht das aber (immernoch). Es gibt wenige ausnahmen wie z.B The last of Us….die dann aber regelrecht zerissen werden.

Für mich ist das halt wie “Mitschwimmen im Strom”, nach dem Motto: “Wir wollen uns auch einmal dazu äußern”

Daher kommt das “Problem” : Warum jetzt auch in meinem Hobby/Spiel.

DDuck

Was spielst du denn, wo nicht mindestens einer dieser Faktoren eine Rolle spielt? Mir persönlich fallen jetzt nicht so viele Titel ein, die ohne politische, sexuelle, kulturelle oder religiöse Einflüsse auskommen. Mir fällt da nun nicht wirklich viel ein muss ich sagen.

Wenn man es ganz genau nehmen will, ist sogar Tetris durch seine Musik und seine Artworks ganz klar kulturell geprägt. Super Mario bedient sich seit Jahrzehnten der klassischen, stark sexualisierten, Rollenverteilung von der hilflosen Prinzessin in Nöten und dem männlichen Helden. Das Spiele wie Battlefield, Call of Duty, C&C, Watch Dogs, usw. ohne politische Einflüsse nicht auskommen würden, brauche ich glaube ich nicht erwähnen. Ähnlich sieht es bei Assassin’s Creed mit kulturellen, geschichtlichen und religiösen Anlehnungen aus und auch Final Fantasy trieft nur so vor Religion, Politik, Götterkult. Bei Filmen ist das noch offensichtlicher (Matrix, Star Wars, James Bond…nur um mal ein paar Beispiele zu nennen).

Es kommt halt drauf an, wo man da die Linie zieht oder ziehen will. Es fängt ja schon bei unfassbar banalen Dingen wie dem Charaktereditor an: Schau dir doch mal WoW als Beispiel an, du wählst eine Fraktion (politische Entscheidung), du wählst eine Rasse und bestimmst wie diese aussieht (ethnische Entscheidung), du wählst ein Geschlecht (sexuelle Entscheidung). Mittlerweile gibt es sogar vorerst neutrale Rassen (Pandaren) und Deserteure (Todesritter). All das füllt das Spiel doch mit Leben oder nicht? Wenn du all das streichst, bleibt in den meisten MMORPGS nur noch Einheitsbrei übrig. Alle sehen gleich aus und es gäbe auch keinen Storyaufhänger mehr, weil kein Spieler eben keiner Fraktion angehört die irgendwie im Konflikt miteinander liegen.

Medien sind immer ein Abzug von der Realität und der Gesellschaft…und wenn sich diese weiterentwickeln, entwickeln sich dementsprechend auch die Medien weiter und da spricht doch auch absolut nichts gegen. Wenn in der realen Welt Bernd mit 40 nicht mehr Bernd, sondern Claudia oder umgekehrt sein kann, warum sollte es bei fiktiven Charakteren anders sein?

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