Eine neue Bot-Seuche macht sich gerade in WoW Classic breit. Vor allem Stratholme ist ein beliebter Ort für ganze Bot-Gruppen.
In World of Warcraft Classic gehören Bots leider zum Alltag. Egal ob Spieler auf PvP-Farmbots zurückgreifen, die sich einfach nur nebenbei Ehre in Schlachtfeldern ergaunern oder Level-Bots, die automatisch Feinde töten, damit man nicht selbst leveln muss – Bots gibt es auf jedem Realm.
Doch aktuell scheint es eine große Gruppe von organisierten Bot-Nutzern zu geben, die mehrere Hunderte Accounts gleichzeitig betreiben und auf einer Vielzahl von Realms unterwegs sind. Dabei gehen sie immer wieder nach einem ähnlichen Muster vor.
Was sind das für Bots? Im subreddit von WoW Classic hat der Nutzer mateuscx eine ganze Reihe von Informationen zusammengetragen. Er hat bemerkt, dass auf seinem Realm verdächtig viele Gruppen den Dungeon Stratholme aufsuchen und das in fast immer gleicher Kombination: Ein Druide, ein Priester und drei Magier. Anschließend kehrt die Gruppe nach Undercity zurück und verkauft dort im Auktionshaus die Beute.
Wer die Charaktere beobachtet, wird feststellen, dass sie immer die gleiche Route benutzen und sich in „ruckelartigen“ Schritten fortbewegen. Ein Charakter geht einige Schritte und wartet dann darauf, dass die anderen nachkommen – und das immer wieder. Ein klares Indiz für automatisiertes Spielen, etwa durch Skripte und Bots. Hinzu kommt, dass die Bots ihr eigenes Angebot im Auktionshaus ständig leicht unterbieten.
Mit etwas Recherche fand mateuscx dann heraus, dass diese Bots nicht nur auf seinem Realm aktiv waren, sondern auch auf fast allen anderen Realms vertreten sind mit rund 20 Charakteren. Auf fast allen Realms existieren diese Bot-Gruppen und klappern Stratholme oder andere Dungeons ab. Das Problem ist zwar primär auf den US-Realms anzutreffen, aber auch die EU-Realms haben mit dieser Bot-Plage zu kämpfen.
Hier ist ein Video von der Bewegung der Bots. Was auf den ersten Blick wie die Bewegungen von Spielern aussieht, scheint aber automatisiert – denn auf allen anderen Realms bewegen sich die Charaktere in exakt der gleichen Art und Weise.
Was verkaufen die Bots? Die Bots verkaufen vor allem Makellose Schwarze Diamanten und Rechtschaffene Kugeln. Diese Kugeln benötigt man etwa für die Verzauberung „Kreuzfahrer“, die sowohl im Endgame als auch für PvP-Twinks als optimale Verzauberung gilt und damit hohe Gewinne erzielt. Eine Nachfrage an diesen Materialien ist auf den meisten Servern also extrem hoch.
Einige nehmen es mit Humor: Allerdings gibt es auch eine Gruppe an Spielern, die diese Bots mit Humor nimmt. Immerhin hätte es Bots auch damals schon in der World of Warcraft gegeben und das sei dann eben die „wahre WoW-Classic-Erfahrung“. Zumal manch ein Spieler sich darüber freut, dass Bots die Preise einiger Gegenstände im Auktionshaus ordentlich drücken und somit erschwinglicher machen.
Andere wiederum empfehlen zumindest auf den PvP-Servern, den Bots einfach auf dem Weg zu ihrem jeweiligen Dungeon aufzulauern. Sie würden sich im PvP kaum wehren und stattdessen Tränke zu sich nehmen und andere Ressourcen verbrauchen, aber effektiv keinen Widerstand aufbringen können. Das ist zwar keine langfristige Lösung, bringt aber zumindest kurz Befriedigung. Auch um PvP-Bots haben sich die Spieler schon selbst gekümmert.
Warum macht Blizzard nichts? Oft liest man den Vorwurf, dass Blizzard auf solche Bots nicht reagiert, obwohl man sie viele Male gemeldet hat. Das mag aber nur kurzfristig stimmen. Im Regelfall bannt Blizzard solche Bots immer in großen Wellen, die dann viele Accounts gleichzeitig betreffen.
Dadurch ist es für die Hersteller von Bots schwieriger, genau herauszufinden, welches Verhalten oder welcher Code sie hat auffliegen lassen. Würde Blizzard häufiger bannen, wäre es für die Bot-Erschaffer ein Leichtes, die problematische Stelle im Code ausfindig zu machen.
Es bleibt also zu hoffen, dass all diese Bots mit der nächsten großen Bann-Welle erwischt werden.
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Solange die KOsten durch den Gold verkauf gedeckt werden, kommen die immer wieder. Ist halt extrem Lukrativ. Bekannter macht damit tausende Euro im Monat, hat sogar ne eigne firma die sich ums “Goldfarmen” kümmert 😀
Ich hoffe er und seine Käufer werden verklagt.