WoW-Analyst zu den Shadowlands-Raids: „Das Spiel hat seinen Tiefpunkt erreicht“

WoW-Analyst zu den Shadowlands-Raids: „Das Spiel hat seinen Tiefpunkt erreicht“

Wie gut geht es eigentlich WoW: Shadowlands nach dem Ende von Saison 3? „Es ist auf dem Tiefpunkt“, erklärt ein bekannter YouTuber.

Wer spricht da? Die Informationen stammen vom YouTuber Bellular, der wiederum Daten etwa aus „Warcraft-Logs“ oder von „Raider.io“ ausgewertet hat. Bellular veröffentlicht seit Jahren interessante Analyse-Videos zum aktuellen Stand verschiedener MMORPGs, wobei World of Warcraft dort besonders häufig zur Sprache kommt.

In einem seiner vorherigen Videos hatte Bellular bereits die Raid-Zahlen zu den mythischen Raids auseinandergenommen, doch die betreffen nur einen kleinen Prozentsatz der Charaktere. Jetzt hat er sich den zugänglicheren Varianten der Raids gewidmet – den normalen und heroischen Raids.

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Normale und Heroische Raids: Teilnahme bricht um über 66 % ein

Was vergleicht Bellular da? Bellular schaut sich vor allem die Zahlen aus den normalen und heroischen Raids der letzten Patches an, nimmt manchmal aber auch Bezug auf alte Erweiterungen wie Legion. Er schaut dabei, wie viele aktive Gilden jeweils den ersten Boss eines Raids besiegt haben und dann, wie viele dieser Gilden später auch den letzten Boss innerhalb des gleichen Raid-Tiers bezwingen konnten. Die absoluten Zahlen geben dabei indirekt den Spielerschwund an – denn es zeigt eine deutliche Abnahme.

WoW Raid Participation Shadowlands
Die Raid-Teilname in Shadowlands auf normal. Bildquelle: Bellular YouTube

Auffällig ist, dass Schloss Nathria einen extrem beeindruckenden Start hinlegt. Das war aus dieser Sicht einer der erfolgreichsten Raids aller Zeiten und stellte sogar die Legion-Raids in den Schatten.

  • Schloss Nathria (Patch 9.0) hatte satte 48.419 Gilden, die zumindest den ersten Boss „Schrillschwinge“ auf „normal“ erledigt haben.
  • 39.509 dieser Gilden schafften auch den Kill beim finalen Boss „Graf Denathrius“ auf normal, also 81,60 %.
  • Im Sanktum der Herrschaft (Patch 9.1) bezwangen nur noch 21.649 Gilden den ersten Boss auf normal.
  • Davon schafften es 17.757 Gilden zu Sylvanas und bezwangen auch sie auf normal, also stolze 82,02 %.
  • Im Mausoleum der Ersten auf Normal waren noch 14.393 Gilden beim ersten Boss und bezwangen ihn.
  • Davon kamen aber nur noch 9.798 Gilden gegen den Kerkermeister an, gerade mal 68,07 %.

Die Zahlen für die heroische Variante des Raids sprechen eine ganz ähnliche Sprache, der Rückgang an der Teilnahme ist ungefähr gleich, wie diese Grafik zeigt:

Die Teilnahme an den heroischen Raids. Bildquelle: Bellular YouTube

Woher kommt der Spielerschwund? Zum einen ist ein gewisser Spielerschwund im Laufe der Zeit normal, doch in Shadowlands fiel er zwischen den Patches besonders drastisch aus. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen, die alle ineinander greifen:

  • Shadowlands hatte lange Content-Dürren zwischen den einzelnen Patches.
  • Shadowlands hatte extrem viele Pflicht-Systeme, durch die sich Charaktere „durchquälen“ mussten, wenn sie für das Endgame fit sein wollten.
  • Die reine Menge an Systemen war verwirrend und sorgte für Frust.

Dass im Sanktum der Ersten der finale Bosskill deutlich seltener vorkam, dürfte zusätzlich dazu liegen, dass das Sanktum besonders hart war und einige starke Blockaden auf dem Weg hatte. Besonders Kämpfe wie Anduin oder Halondrus oder auch der Kerkermeister selbst waren schwierig. Es gab viele Mechaniken, die einen Raid sofort scheitern ließen, wenn nur eine Person einen Fehler machte. Allein daran dürften einige Raidgruppen zerbrochen sein.

Was ist in den Daten nicht enthalten? Beachtet, dass die Daten noch nicht die aktuelle Saison 4 mit einberechnen – immerhin ist die auch erst wenige Wochen alt. Bellular erzählt aber selbst, dass er an der aktuellen Saison sehr viel Spaß habe und der Einstieg einfacher fällt. Die ganze Saison fühle sich „runder“ und besser an, als die bisherigen Patches von Shadowlands.

Ob das am Ende zu einer besseren Bilanz führen wird, bleibt allerdings abzuwarten. In der Regel schaffen es Patches nämlich nur, den Weggang von Spielern etwas abzudämpfen und nicht, neue Spieler nochmal anzulocken. Das geschieht zumeist erst mit dem Release einer neuen Erweiterung.

Zu guter Letzt muss man auch sagen, dass sich aus der Anzahl der Raid-Gilden nur bedingt eine Spielerzahl ableiten lässt. Viele Gelegenheitsspieler kommen vermutlich niemals in die Raids oder sehen, wenn überhaupt, nur die LFR-Variante davon. World of Warcraft unterstützt eben viele unterschiedliche Spielstile und die Jagd nach immer besserer Ausrüstung und härteren Kämpfen ist nicht für alle interessant.

Dennoch zeigen die Daten natürlich einen Trend, von dem zu hoffen ist, dass Dragonflight ihn brechen kann. Dort ist immerhin die Beta gestartet, sodass mehr Spielerinnen und Spieler sich selbst einen Eindruck der nächsten WoW-Erweiterung machen können.

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Klaphood

Shadowlands hatte extrem viele Pflicht-Systeme, durch die sich Charaktere „durchquälen“ mussten, wenn sie für das Endgame fit sein wollten.

Das ist für mich schon seit so vielen Addons jetzt der Hauptgrund für Frust und Mangel an Spaß gewesen…

Zu viele Systeme, die mehr Zeit fressen als dass sie Spaß machen und dann auch noch immer und immer wieder wiederholt werden müssen auf jedem Charakter.. Viel zu wenig accoutweit. Keine Ahnung, ob Dragonflight daran genug ändern wird.

Huehuehue

Nachdem es in Dragonflight, außer dem Drachenfliegen, das nach der Basisstufe nur noch Fluff- und Quality of Life-Ding ist, überhaupt kein zusätzliches System gibt…

N0ma

48k Raidgilden ist immer noch ne Menge Spieler, hätte ich jetzt nicht gedacht

Huehuehue

Waren ja nur noch 14.393 beim Raid von Season 3. Diese 48k in Season 1 sind, so steht es auch im Bericht, sowieso ein extremes Hoch, von diesen Zahlen her war das einer der erfolgreichsten Raids aller Zeiten.

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Huehuehue
Damian

Mich wundert, dass es diese Raids etc. überhaupt noch gibt, weil ich glaube, dass sie die Mehrheit der Spieler gar nicht interessieren…
Gab es hier nicht vor kurzem eine Umfrage, bei der sich mehere Tausend Teilnhemer beteiligt haben und bei der rauskam, dass 81% den Gruppencontent gar nicht spielen, sondern lieber solo unterwegs sind?
Ich frage mich, ob dies nun repräsentativ ist oder nicht und wenn ja, warum Blizzard nicht mal etwas anderes ausprobiert, als im jedem Addon das gleiche Endgame anzubieten…

Mark Mitterbacher

Mich wundert, dass es diese Raids etc. überhaupt noch gibt, weil ich glaube, dass sie die Mehrheit der Spieler gar nicht interessieren…

Also ich spiele WoW wegen der Raids…

Geroniax

Dann steht es schonmal 50/50, sehr repränsativ 🤪

N0ma

+Raids
schon 66,66666666666… %
😉

justus

ohne gruppencontent wäre das spiel schon lange tot

AtomBesen

Mit den langen Laufwegen + Trash vor dem Bosskampf gebe ich dir Recht braucht wirklich kein Mensch. Ob die raids das beste im MMORPG Bereich sind wage ich zu bezweifeln.
Die raids sind auch nur gut wenn man eine gute Community hat die sie spielen. Und dafür ist WOW ja nicht gerade bekannt dafür. Finde da Ff14 online angenehmer und interessanter zu spielen weil die raids hier meiner Meinung nach auch besser gestaltet sind. Von der Musik brauchen wir gar nicht erst reden.

Damian

Mich würde wirklich interessieren, wie viele Spieler konkret in WoW raiden gehen.
Nicht nur Eure damalige Umfrage (81% Solospieler!), sondern auch meine Erfahrung in WoW seit BC sagt mir, dass es eigentlich nur eine Minorität sein kann. Klar, dass bedeutet nicht, dass es abgeschafft gehört, mich wundert halt nur, wie wenig Endgame Inhalte Blizzard für Solospieler anbietet (drei sich ständig wiederholende Dailies in Zereth Mortis!) im Vergleich zu den Raids und Dungeons.
Eine gute Lösung wäre z.B. wenn die Dungeons skalieren würden, so dass man auch solo hinein kann, wie es andere MMO’s eben auch machen. Dann könnte man eben entscheiden, ob man mit einer Gruppe hinein möchte oder eher solo.
Ich spiele derzeit mal wieder HdRo (nachdem mich die drei wiederholbaren Quests in WoW zu Tode gelangweilt haben…!) und finde es faszinierend, wieviel mehr es dort an Möglichkeiten gibt (Missionen, Scharmützel etc.) die man solo machen kann, im Vergleich zu WoW.

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