Seit Jahren werfen seine Konkurrenten dem Streamer Matthew „Mizkif“ Rinaudo“ (27) vor, alles dafür zu tun, um der erfolgreichste Streamer auf Twitch zu werden. Tatsächlich scheint jetzt die Stunde von Mizkif gekommen zu sein: Dafür muss er sich nur live im „Camp Knut“ quälen. Die Leute lieben es.
Wer ist der kleine Mann?
- Matthe Rinaudo streamt seit 2016 und ist einer der ehrgeizigsten Streamer auf Twitch: Der hat sich seine Karriere hart verdient, er war Kameramann des legendären Ice Poseidon und arbeitet seitdem daran, es irgendwie an die Spitze von Twitch zu schaffen. Er ist etwa 1.70m groß.
- Von seiner Konkurrenz wird ihm gerne vorgeworfen, dass er „alles tut“, um nach oben zu kommen: Er würde gezielt „Drama“ auf Twitch melken und fördern. Sich mit zweifelhaften Personen abgeben, um Views zu generieren. Oder gerade populäre Trends dreist kopieren. Mizkif ist selbst der erste, der zugibt, dass er all das getan hat – für ihn ist da nichts bei.
- Mizkif hat sich tatsächlich nach und nach in den Kreis der Top-Streamer auf Twitch geschuftet: Im letzten Jahr schauten ihm 33.000 Zuschauer im Schnitt durch, eine Steigerung von 70%. In den letzten Tage konnte er die Zahl sogar bis auf 50.000 erhöhen und war ab und an der größte Streamer auf Twitch.
Wer heute noch erfolgreich auf Twitch sein will, ist spät dran und tut sich schwer, sich zu etablieren:
Ein norwegischer Koloss ist der neue Star auf Twitch – Mizkif ist dabei
Womit hat Mizkif gerade so viel Erfolg? Auf Twitch gibt es seit 2013 den Bodybuilding-Streamer Knut Spilderjeorde. Der Norweger ist 1.96m groß und ein Koloss.
Der gehört zwar irgendwie zur Plattform dazu und viele Leute kennen ihn, sonderlich erfolgreich war der gewaltige Mann aber nicht. Im letzten Jahr hatte Knut im Schnitt 860 Zuschauer.
Bei der TwitchCon in Amsterdam kündigte der 36-Jährige an, nach Austin, Texas, zu reisen und dort ein einmonatiges Fitness-Camp anzubieten, an dem Streamer und Content-Creator teilnehmen: Zu den Leuten, die beim „Camp Knut“ mitmachen, gehört auch Mizkif, der in Texas haust.
Knut erklärt:
„Das Konzept ist: Wir trainieren und essen wie professionelle Bodybuilder, um der Twitch-Community zu zeigen, dass es jeder kann.“
Seitdem kann man jeden Tag dabei zusehen, wie sich ein Mix aus richtigen Fitness-Nerd und Gaming-Nerds im Fitness-Studios einen abquält und sich an verschiedenen Maschinen versuchen.
Es hat so eine Art Reality-TV-Charme:
- Mizkif ist der ehrgeizige Musterschüler, der sich voll reinhängt – obwohl er dafür gar nicht gemacht zu sein scheint
- der kräftige WoW-Streamer Esfand ist ein wenig der “Bad Boy”, der sich angeblich nicht genug abmüht und “nicht voll bei der Sache”
- Knut ist eine Art “Papa” im Camp, der mit seinen Body-Building-Freunden etwas entgeistert auf “diese jungen Leute” schaut, die sich weigern, sich ihre Achsel-Haare zu rasieren
Mix aus Reality-Show und Fitnessübung kommt toll auf Twitch an
Wie kommt das jetzt gut an? Das „Camp Knut“ ist für die Beteiligten ein voller Erfolg:
- Vor allem Knut selbst profitiert enorm davon – seine Zuschauer zahlen haben sich enorm gesteigert. Er ist mittlerweile au 26.000 Zuschauer hoch, in den letzten 7 Tagen. Über Jahre gesehen hatte Knut „nur“ 800 Zuschauer – er hat seine durchschnittlichen Zuschauerzahlen also um den Faktor 30 nach oben gebracht
- Für Streamer wie Mizkif, die vorher schon groß waren, ist das „Camp Knut“ jetzt ein weiterer Boost: Mizkif erreicht bei seinen Streams nun über 50.000 Leute
Aber für „ganz oben“ wird das nicht reichen. Denn Mizikif kann diesen „neuen harten Content“ nur etwa 2 Stunden durchhalten, dann enden die Streams schon.
Zu Zeiten, als er noch gemütlich auf dem Hintern sitzen und Mario spielen konnte, schaffte er Marathon-Streams.
Was ist hier der Reiz? Sicher ist es das, was Knut selbst sagt: Dass „Normalos“ unter harten Bedingungen trainieren und was sie für Fortschritte erzielen, ist sicher eine Motivation für so manchen Zuschauer, der ja eigentlich auch viel mehr trainieren würde, aber dann bekam er mal dieses Pfeils ins Knie und irgendwie passt’s gerade nicht:
- Zuschauer sagen: Es sei wirklich motivierend dabei zusehen, wie die Streamer arbeiten. Dadurch falle es auch ihnen leichter, zu trainieren und ihre Ziele zu erreichen.
- Zur Abwechslung ist das auch mal wirklich “positiver und ermutigender Inhalt”, in einer Zeit, in der sonst viel Negatives über Twitch und die Medien kommt.
Für die Streamer selbst ist es auch eine Abwechslung. Statt alleine vom Rechner zu hocken, sind sie viel mit anderen zusammen. Einige vergleichen das damit, es wäre so, als seien sie wieder in der Schule.
Mikif sagt sogar (via twitter): Das Camp Knut habe ihn gerettet. Im letzten Jahr sei er jeden Tag gestresst gewesen und habe sich immer weiter vom eigenen Ich entfernt. Er sei jetzt unheimlich stolz auf seine Freunde und die Community.
Irgendwie stehen Zuschauer darauf, wenn sich die Streamer quälen:
Twitch-Streamer findet innovativen Weg, sich von Zuschauern quälen zu lassen
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Wäre ja mal schön, wenn die Leute selbst mal ein paar schwere Dinge heben oder sich anderweitig bewegen würden.
Mittlerweile sind über 50 % der deutschen Bevölkerung Uebergewichtig und 1/4 schwer adipös. Zumindest nach dem Statistischen Bundesamt und dem RKI. (2021)
Aber nein, lieber Chips vertilgen während man zusieht wie Andere schwitzen.
Soll das jetzt feuchte Träume sein?
Ich bin glaube zu alt.