Ein Spieler hat angeblich einen Exploit in Old School RuneScape gefunden, mit dem er Event-Währung generieren und diese in Items umtauschen konnte. So soll er sich nach eigener Aussage 450 Milliarden Gold verdient haben, die er dann bei Gold Sellern für 100.000 Dollar verkauft hat.
Was war das für ein Exploit? Der Fehler drehte sich um einen allgemeinen Erfolg im MMORPG und das Minispiel Soul Wars. Durch diese Kombination konnte sich der Twitter-Nutzer Lyrn endlos Items generieren, die er dann im Auktionshaus verkaufte:
- Für die Hard Combat Achievements benötigt man ein hohes Level an Ausrüstung, Kenntnisse von schweren Bossen und muss eine Reihe schwerer Quests abschließen. Diesen Erfolg hatte sich Lyrn im Vorfeld erspielt.
- Als Belohnung für das Achievement gibt es unter anderem ein Rabatt auf Items aus dem Minispiel Soul Wars. Die Items dort kosten dann 50 % weniger Zeal.
- Allerdings kauft der Händler diese Items jederzeit zurück, für 80 % des eigentlichen Preises.
Und genau hier beginnt der Exploit. Lyrn kaufte das Item Black Mask für 250 statt 500 Zeal. Danach verkaufte er es an den Händler zurück – für 400 Zeal. Er programmierte dann einen Bot, der ständig das Item kaufte und wieder verkaufte. So soll er 2,7 Millionen Zeal pro Stunde verdient haben.
Die gewonnenen Zeal tauschte er gegen eine Box, aus der verschiedene Items und Materialien kommen. Diese verkaufte er dann im Auktionshaus gegen Gold. Das Gold wiederum verkaufte er am Ende an Goldseller.
Nach eigener Aussage verdiente Lyrn etwa 450 Milliarden Gold in zwei Wochen, bis es dann zu einem Patch kurz vor Weihnachten kam, der den Fehler behob. Von den 450 Milliarden konnte er knapp 350 Milliarden verkaufen, bis er gesperrt wurde. Das entspricht in etwa 100.000 US-Dollar bei einem Ankauf durch Goldseller.
Die gesamte Methode und eine Einordnung dazu könnt ihr euch in diesem Video vom YouTuber SirPugger anschauen:
Exploit klingt realistisch, aber ein Beweis bleibt aus
Wie realistisch sind die Aussagen? Obwohl Lyrn ein Video mit einem entsprechenden Bot und den gesammelten Items veröffentlicht hat, gibt es derzeit keinen Beweis, dass seine Geschichte stimmt. Die Aufnahmen könnten etwa auf einem Privat-Server entstanden sein, meint MoldRS, ein bekannter Content Creator für Old School RuneScape (via Twitter).
Der YouTuber SirPugger hat sich jedoch die Items angeschaut, die Lyrn im Auktionshaus verkauft hat. Rund um den 18. Dezember machte er einen Höhepunkt im Angebot und einen Tiefpunkt im Preis aus.
Da auch im normalen Rahmen Millionen dieser Items pro Tag verkauft werden, könnte der Exploit tatsächlich um diesen Zeitpunkt herum durchgeführt worden sein, ohne zu viel Aufmerksamkeit zu erregen.
Grundsätzlich scheint der Exploit also möglich, geradegerade, wenn wenn man sich die Kommentare auf Twitter und YouTube anschaut. Yagex seien schon öfter mal Fehler unterlaufen und dieser Trick mit dem Rückkauf könnte einfach übersehen worden sein.
Wir haben Lyrn selbst nochmal kontaktiert, um einige Details und auch mögliche Nachweise zu bekommen, ob die Geschichte wirklich stimmt.
Allerdings sind RuneScape-Spieler allgemein sehr engagiert und etwas verrückt. So wurde erst vor Kurzem ein Rekord aufgestellt, der fast 40.000 Spielstunden benötigte:
Dass Spieler MMORPGs nutzen, um Gold zu farmen und dieses dann weiterzuverkaufen, ist vor allem in Ländern mit hoher Armut ein lukratives Geschäft. So haben wir bereits 2020 über einen Mann aus Venezuela berichtet, dessen Haupteinnahmequelle der Verkauf von Gold in Tibia ist:
Mann in Venezuela ernährt seine Familie, indem er ein sehr altes MMORPG spielt
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Sowas gibt es in WoW grad xD aber der markt ist bald erschöpft 🙁