Die nächste Real-Adaption eines Anime wurde wohl ruiniert. Da helfen auch prominente Schauspieler nicht – Kindheitsträume werden im Keim erstickt.
In Anime und Manga werden einige der besten Geschichten erzählt, die es in Unterhaltungsmedien gibt. Daher versucht auch die Film-Industrie immer wieder, diese Werke in Blockbuster zu gießen, die an den Kino-Kassen großen Erfolg haben sollen. Doch Fans wissen, dass das in den letzten Jahren fast immer zum scheitern verurteilt war. Und das gleiche Schicksal hat jetzt wohl „Knights of the Zodiac“ erreilt – eine Serie, die viele vielleicht noch aus ihrer Kindheit kennen.
Worum geht es in „Knights of the Zodiac“? In der Welt von „Saint Seiya“ oder eben „Knights of the Zodiac“ wird die Göttin Athena alle paar Jahrhunderte unter den Menschen wiedergeboren, um die Welt vor drohendem Unheil zu beschützen. Unterstützt wird sie dabei von den namensgebenden „Saints“ – Menschen, die in den legendären Status eines Ritters von Athena erhoben werden. Die Serie folgt dem Protagonisten Seiya, der genau so eine Rolle zugeteilt bekommt.
Der Manga von „Saint Seiya“ existiert seit den 1980er Jahren. Anime-Umsetzungen erschienen kurz darauf, die neuste aktuell unter Netflix.
So fällt die Kritik am Film aus: In Japan wurde der Film bereits veröffentlicht und die ersten Kritiken fallen überwiegend vernichtend aus. Er wird sogar mit dem „Dragonball Evolution“-Film verglichen – in der Anime-Szene gilt dieser als die schlechteste Adaption aller Zeiten, die auf IMDb mit 2,2 / 10 abgestraft wurde. So schreibt man auf 3D Juegos Latam dazu:
Knights of the Zodiac wiederholt die gleichen Fehler wie Dragonball Evolution und fühlt sich dabei an wie ein Film von vor 15 Jahren. (…)
[Es gibt] jede Menge bedeutungslose Actionsequenzen, Spezialeffekte aus den frühen 2000ern und ein Drehbuch mit lausiger Charakterentwicklung. (…) Je mehr der Film voranschreitet, desto stärker bemerkt man das Fehlen eines roten Fadens. (…)
Für einige mag allein der Anblick von Seiya beim Training mit Marin oder dem Bau der Rüstung ausreichen, um ein Kino-Ticket zu rechtfertigen. Aber das sind nur kurze Gefühlsblitze, in einer langsamen, langweiligen Prouktion, die weit von dem entfernt ist, woran man sich aus seiner Kindheit erinnert.
Den Film scheint nicht einmal zu retten, dass man sogar prominente Schauspieler wie Sean Bean (Game of Thrones, Herr der Ringe) verpflichten konnte.
Da ist es fast schon etwas ironisch, dass man “Knights of the Zodiac Movie” mit “Kotzmovie” abkürzt – übrigens auch der Titel der offiziellen Website zum Film.
In Deutschland kommt der Film erst am 16. Mai in die Kinos. Bis dahin habt ihr also noch genug Zeit, um abzuwägen, ob ihr diese Verfilmung wirklich sehen wollt.
Woran scheitern Adaptionen meistens? Das ist schwierig genau auszumachen. Eines der größten Probleme ist die Darstellung von Dramatik. In Manga, Anime – und generell asiatischer Unterhaltung – wird Dramatik zumeist auf die Spitze getrieben. Interne, lange Monologe und scheinbar „übertriebene“ Reaktionen erinnern eher an Theater-Aufführungen als an westliche, zumeist nüchterner erzählte Filme.
Hinzu kommt, dass Anime-Umsetzungen fast immer einen recht „billigen“ Touch haben. Das liegt häufig an den Kostümen, die versuchen, die bunte Originalvorlage einzufangen, die aber gezeichnet schlicht besser funktioniert. Altbackene Spezialeffekte sorgen dann dafür, dass viele dieser Filme sich oft eher wie eine Folge „Power Rangers“ anfühlen.
Dass Real-Umsetzungen beliebter Anime zum Scheitern verurteilt sind und oft ein „Cringe-Fest“ werden, bleibt also wohl auch weiterhin Realität. Aber Fans von Death Note oder Cowboy Bebop können davon inzwischen ein Lied singen …
Werdet ihr euch den Film dennoch im Kino anschauen und ihm eine Chance geben? Oder habt ihr Angst, damit die schönen Kindheitserinnerungen zu beschmutzen?
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kotzmovie.com
OMG 😀
Diese Realverfilmungen müssen ja ein riesigen ROI haben. Anders kann ich es mir nicht erklären warum man diese ganz offensichtlich schlechten Filme produziert.
Ist ja nicht nur die Fanbase die diese Filme vernichtend abwerten sondern auch von jedem der die Vorlage unter Umständen nicht kennt. Es sind also nicht nur schlechte Umsetzungen sondern schlicht schlechte Filme.
Das fragt man sich bei schlechten Filmen immer.
Hat mit Anime nichts zu tun. Gibt auch schlechte Anime.