Frauen in Videospielen sind ein Thema, das immer wieder diskutiert wird – insbesondere wenn sie sexualisiert werden. Rainbow Six Siege macht hier aber alles richtig. Oder zumindest richtig genug, um zum Thema Sexualisierung in einem Ethik-Lehrbuch als positives Beispiel gelistet zu werden.
Was ist das für ein Lehrbuch? In einem Ethik-Lehrbuch aus Korea taucht ein Bild vom Rainbow-Operator Valkyrie auf. Das fiel dem reddit-Nutzer reptydecrew auf, der das Bild in seinem Beitrag zeigte.
Laut einem weiteren Nutzer, der den Text im Bild teilweise übersetzte, geht es in dem Kapitel um Geschlechter- oder Sex-Kommerzialisierung und Pornographie. Valkyrie dient hier als eines von zwei Beispielen, anhand derer die Leser diskutieren wollen, „wie sie über diese Spielcharaktere denken“ (via reddit).
Auch, wenn es sich hier um eine Aufgabe handelt, in der interpretiert und diskutiert werden soll, ist recht klar, dass Valkyrie hier als „positives“ Beispiel steht und dafür, wie Frauen in Videospielen dargestellt werden können, ohne sexualisiert zu werden.
Wer ist der Operator? Meghan J. „Valkyrie“ Castellano ist in Rainbow Six Siege eine Verteidigerin, die mit Kameras weite Bereiche der Map überwachen kann. Sie gehört zu den beliebteren Operator im Spiel wegen ihrer nützlichen Fähigkeiten und ausgewogenen Spielweise.
Vor ihrem Beitritt bei Rainbow war Valkyrie laut ihrer Hintergrundgeschichte Teil der US Navy SEALs, der Spezialkräfte der Navy. Sie studierte Informatik mit Schwerpunkt auf Sicherheit und Verschlüsselung, weswegen ihre Aufgabe im Militär vor allem Aufklärungsarbeit war.
Übrigens: Das Kopftuch, das Valkyrie trägt, ist kein religiöser und verschleiernden Hijab. Es handelt sich dabei um einen Schutz vor der Sonne, da die Agentin meist in heißen Wüsten-Regionen unterwegs war. Solche Tücher („Shemagh“ oder „Keffiyeh“) sind ein häufig genutzter Schutz in heißen Regionen sowohl bei Frauen als auch bei Männern.
„Siege macht das ganze männlich/weiblich-Ding perfekt“
Das Bild löste eine große Diskussion im subreddit von Rainbow Six aus. Nach nur einem Tag erhielt das Thema über 25.000 Upvotes und mehr als 670 Kommentare. Die Diskussion scheint die Community sehr zu beschäftigen.
Dabei sind sich viele einig, dass Rainbow Six den Umgang mit dem Geschlecht im Spiel genau richtig macht. Es komme nicht darauf an, welches Geschlecht ein Operator habe, Hauptsache er (oder sie) bringe Leistung. Der Nutzer mingusrude sagt etwa sagt dazu:
Siege macht das ganze männlich/weiblich-Ding perfekt. Es gibt Charaktere beider Geschlechter, aber ihr Geschlecht spielt keine Rolle in ihren Stärken und Schwächen […] Aus meiner Sicht ist es wichtig, beide Geschlechter in einem Spiel zu haben für den alleinigen Grund der Repräsentation und Siege trifft den Nagel auf den Kopf.
mingusrude auf reddit.
Auch der Nutzer Fr0glol stimmt zu: „Sehr gutes Beispiel. Charaktere müssen so erschaffen werden, dass ihr Aussehen mit dem übereinstimmt, was sie auch tatsächlich tun“ (via reddit). Weitere gute Beispiele für Frauen, die nicht sexualisiert dargestellt werden, seien etwa Mira, Clash, Gridlock oder Nøkk.
Es gebe aber auch in Rainbow Six einige Frauen, die „sexy“ aussehen – etwa Iana oder Ela, deren Hinterteile laut der Spieler recht ausgeprägt seien. Das sei allerdings nicht ganz so schlimm, wie die Nutzerin Takoma_d selbst anmerkt:
Als eine Frau, die kompetitive Videospiele spielt, bin ich Siege sehr dankbar. Es ist das einzige Spiel, in dem ich nicht ständig die Augen rolle über jedes Design der weiblichen Charaktere. Sicher, Ela hat einen großen Hintern und Iana hat eine Pose, die ihren Po zeigt, aber keine davon ist hypersexualisiert, sie sind einfach ‘thicce’ Mädels innerhalb realistischer Grenzen.
Takoma_d auf reddit.
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Die Diskussion im Frauen in Videospielen und Gaming läuft schon seit einiger Zeit. Rainbow Six ist hier offenbar ein gutes Beispiel, aber in anderen Spielen und Studios kam das noch nicht an. 2018 etwa gab es eine größere Diskussion in League of Legends:
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Was weibliche Charaktere angeht, kommt es bei mir stark auf das Spiel an.
Bei einem Shooter muss der Char nicht sexualisiert ein. Das finde ich nicht schön.
Wenn es um MMOs, gerade MMORPGs geht, da habe ich es zumindest gern als Option.
Ob meine Schurken nun einen hochgeschlossenen Lederwams trägt oder einen auf Domina macht, wo die riesigen Brüste fast aus dem Klamotten fallen, das möchte ich entscheiden.
Z. B. mag ich in WoW eher kräftige Rüstungen. Da rennen ich nicht mit Bikini rum. In GW2 hingegen finde ich Klamotten besser, die bei den weiblichen Chars einen guten Blick auf die weiblichen Attribute darstellt.
Übersexualisierung ist genauso schlimm, wie Sexualität zu dämonisieren.
In Spielen ist es mir sehr wichtig die weiblichen Charaktere so sehr es geht zu sexualisieren. Etwa durch eine Bikini-Rüstung. Individualität eben.
Da die Spiele immer gewalttätiger werden (was viel mehe moralische Probleme zeigen sollte), ist es wichtig einen Ausgleich zu finden.
Die schönsten Dinge (Flora) sind meist die gefährlichsten. Abgesehen finde ich es nicht schön wenn Frauen wie Männer aussehen.
Die Asiaten haben es kapiert das Sexualität wichtig ist. Das fehlt in westlichen Spielen meist komplett, da wird lieber mehr Wert darauf gelegt wie man Menschen/Tiere verstümmeln kann (finde ich nicht gut).
Solange unsere Gesellschaft noch gewaltverherrlichenden (amerikanisiert) ist, wird sich daran auch nichts ändern, leider.
Ich sehe das ganze so:
Sexualität verbindet.
Gewalt spaltet.
naja man brauch keine biki rüstungen etc um zu sexualisieren.
Als Beispiel in Black Desert Online, es gibt ja einige Weibliche klassen, und jede hat auch ihre freizügigeren Outfits, ich find die aber meist extrem langweilig, Mir gefallen meist die Outfits die Weiblichkeit auch anders hervorheben wie z.b. ist es zwar gut bekleidet dann aber sehr betonend bei den beinen oder der Gesamtfigur.
Sexy Outfits bei einer Specialeinheit wäre ja auch voll daneben, ebenso wenn sie aussehen würden wie zierliche badenixen 😉