Polaris 2023: Ich war live dabei, als ein Weltrekord auf dem Gaming- und Anime-Event gebrochen wurde

Polaris 2023: Ich war live dabei, als ein Weltrekord auf dem Gaming- und Anime-Event gebrochen wurde

Vom 13. bis zum 15. Oktober 2023 fand in Hamburg zum zweiten Mal die Polaris statt. MeinMMO-Redakteurin Lydia Poethig war am Samstag und Sonntag vor Ort und berichtet vom großen Community-Event.

Hinweis: Bei dem Titelbild handelt es sich um eine Collage. Das ursprüngliche Bild ist © Hamburg Messe und Congress / Rolf Otzipka.

In der Hamburg Messe feierte das Community-Event Polaris vom 13. bis 15. Oktober seinen 2. Geburtstag und ich war für MeinMMO vor Ort dabei. Wenn ihr wissen wollt, wie die erste Ausgabe ablief, findet ihr hier unseren Bericht vom letzten Jahr.

Über 3 Tage verteilt, besuchten neben mir noch mehr als 27.000 weitere Besucher das Event – das sind im Schnitt pro Tag fast so viele Menschen, wie 2022 insgesamt da waren. Vor Ort gab es erneut die Möglichkeit, diverse Stände zu erkunden, Games anzuzocken, sich von den zahlreichen Bühnen-Shows unterhalten zu lassen und einige bekannte Persönlichkeiten anzutreffen. So waren unter anderem PietSmiet, Gronkh, Gnu und Doctor Froid am Start, aber auch den Berliner YouTuber Tanzverbot habe ich angetroffen.

Die Polaris grenzt sich klar von der gamescom ab. Mal abgesehen vom offensichtlichen Unterschied, der Größe, ist auch der Fokus etwas anders gelagert. Statt als Videospiel-Veranstaltung versteht sich die Polaris als Community-Event. Gaming macht also nur einen, wenn auch wichtigen, Teil des Angebots aus.

Ein weiteres Kern-Thema ist die ostasiatische Popcultur im Allgemeinen und Anime/Manga im Besonderen.

Während Influencer bei der gamescom zwar auch auftreten, stören sich dort ab manche an ihnen. Man sei schließlich wegen der Spiele dort. Bei der Polaris gehören Twitch-Streamer und YouTuber aber von vornherein dazu und sind ein wichtiger Bestandteil des Community-Aspekts.

Update: 18.10.2023 – In einer Presse-Meldung vom 16. Oktober äußerte sich auf die Content Creatorin Gnu, die als Gast vor Ort war.

Für mich war es die erste Polaris dieses Jahr. Die Stimmung und das abwechslungsreiche Programm haben mir echt gut gefallen. Es war eine sehr angenehme Messe-Größe. Ich konnte mir Zeit für meine Community nehmen und mich entspannt mit anderen Creator:innen und Kollegen austauschen. Ich liebe auch den großen
Cosplay-Bereich, ich finde es cool, die ganzen aufwendigen Kostüme in den Hallen zu bewundern.

Jasmin „Gnu“

So sieht die Polaris aus: Gaming, Anime und Influencer

Wenn ihr seid, wie ich, wollt ihr euch erstmal einen groben Überblick verschaffen und merkt euch vor, wo ihr später noch mehr Zeit verbringen und möglicherweise Geld lassen wollt. Das konnte ich am Samstag-Morgen recht zügig erledigen. Im Lauf des Tages füllte sich die Messe aber zusehends, wodurch sie sich nicht mehr ganz so schnell navigieren ließ.

Wie im vergangenen Jahr erstreckte sich die Messe über 2 Hallen, die in unterschiedliche Bereiche unterteilt waren, sogenannte Themenwelten.

Den Gaming-Bereich der Polaris teilten sich die größeren Aussteller wie Nintendo und Capcom mit zahlreichen Indie- und Retro-Games. Nintendo hatte aktuelle Titel wie Meisterdetektiv Pikachu und TLoZ: Tears of a Kingdom sowie das kommende Super Mario Bros. Wonder im Gepäck.

Bei Capcom konnte ich unter anderem Dragon’s Dogma 2 anspielen. Das RPG feierte auf der Polaris seine Europapremiere, wenige Wochen nach der Weltpremiere in Tokyo, Japan. MeinMMO-Autor Max Handwerk durfte bereits im September ran und hat einen ausführlichen Anspiel-Bericht verfasst.

Der angrenzende Cyberdome stand hingegen unter dem Motto Influencer und E-Sport. Dort befanden sich die große Main Stage sowie ein „Meet & Greet“-Bereich. Creator wie die Gaming-Gruppe PietSmiet, die HORDE rund um Twitch-Streamer Gronkh und die YouTuberin Gnu konnte man auf der Polaris kennenlernen.

Die große Spiel-Show von PietSmiet am Freitag-Abend konnte ich leider noch nicht miterleben, dafür war ich am Samstag bei dem Q&A mit der HORDE dabei.

Ein weiterer Fokus der Polaris sind Anime und Manga. Wer schonmal auf einer Messe in diesem Bereich war, wird sich sofort heimisch fühlen: Zahlreiche Stände mit Merchandise in Form von Kissen, T-Shirts, Pins und Sammel-Editionen lassen das Fan-Herz höher schlagen.

Darüber hinaus gab es eine Artist Alley, einen Tabletop-Bereich und einen Food-Court. Liebhaber ostasiatischer Küche kommen bei der Polaris besonders auf ihre Kosten, aber es gibt auch Klassiker wie Burger, Pommes und Pizza. Besonders schön für Menschen, die Wert auf eine fleischfreie Ernährung legen: So ziemlich alle Stände bieten eindeutig gekennzeichnete vegetarische oder vegane Mahlzeiten an.

Die Polaris bietet jedoch nicht nur allerhand Stände zum Erkunden an: Auf den 4 größeren sowie mehreren kleineren Bühnen wird ein abwechslungsreiches Programm geboten. Besucher sollten sich am besten im Voraus entscheiden, was sie sehen wollen, denn manchmal fällt die Wahl schwer.

Besondere Highlights: Gaming-Geschichte und ein Weltrekord

Obwohl die Polaris flächenmäßig noch keine besonders große Messe ist, gab es reichlich zu sehen und zu erleben. Da ich mir auch einige der Bühnen-Shows nicht entgehen lassen wollte, gingen die 2 Tage am Ende sehr schnell vorbei und hinterließen mich mit jeder Menge Eindrücke.

Hier findet ihr eine kleine Auswahl der Erlebnisse, die mir besonders in Erinnerung geblieben sind.

Cosplay-Weltrekord Polaris 2023
Fast 500 Cosplayer kamen für den Weltrekord-Versuch zusammen

Das bespielbare Museum des Retro Spiele Club

Hier konnten ausgewählte Teile der Gaming-Geschichte auf originaler Hardware erlebt werden. Besonders gefreut habe ich mich, dort einen SNES mit Super Mario World anzutreffen. Denn das war das erste Spiel mit dem schnauzbärtigen Klempner, das ich als Kind gezockt habe – und schon damals galt es als Retro-Game. Cool war es in diesem Zusammenhang, mit dem kommenden Super Mario Bros. Wonder auch gleich den neuesten Teil des Franchise antesten zu können und die Entwicklung der mehr als 30 Jahre, die zwischen den Titeln vergangen sind, zu sehen.

Cosplay-Contest und Weltrekord-Versuch

Das sind im Prinzip gleich zwei Highlights in einem. Am Samstag konnte ich beim Cosplay-Contest 10 absolut fantastische Kostüme und Darbietungen bestaunen. Am Sonntag war ich dann dabei, wie live vor Ort ein neuer Weltrekord aufgestellt wurde. Mit 492 Menschen in Videospiel-Cosplays an einem Ort wurde der bisherige Rekord, der 10 Jahre lang bei Finnland lag, um genau eine Person überboten.

Für den Weltrekord-Versuch warfen sich auch Veranstalter Wolf Lang und Daniel Schmitt von der Hamburg Messe in Schale. Eine eigens angereiste Rekord-Richterin des Guiness-Buch der Rekorde bezeugte den Rekord und überreichte anschließend eine Urkunde.

Die Indie-Arena

Mein Herz schlägt für Indie-Games und es freut mich, wie sie auf der Polaris glänzen können. In der Indie-Arena konnte man nach Herzenslust in die verfügbaren Titel eintauchen. Hier gab es keine langen Schlangen oder Zeitlimits, nach denen man der nächsten Person weichen muss. Stattdessen konnte man es sich auf den Sitzen gemütlich machen und mit den zur Verfügung gestellten Headsets den Messe-Trubel eine Weile ausblenden. Zwei Titel haben sich für mich ganz besonders hervorgetan:

  • Howl ist ein rundenbasiertes Strategiespiel, das durch seine wunderschöne Wasserfarben-Optik besticht. Davon sollte man sich jedoch nicht täuschen lassen, denn jeder Zug will in Howl wohlüberlegt sein. Die Schwierigkeit wirkt jedoch eher motivierend als frustrierend. Nachdem ich ein Level aufgrund meiner übertriebenen Vorsicht mit nur einem von 3 Sternen abgeschlossen hatte, stürzte ich mich sofort erneut herein, um mein Rating zu verbessern. Howl soll noch 2023 erscheinen, auf Steam könnt ihr bereits jetzt die Demo spielen.
  • The Ebbing – A Coastal Tale ist von den Machern von A Bavarian Tale – Totgeschwiegen. Statt ins Oberbayern des 19. Jahrhunderts geht es diesmal in eine Hafenstadt an der Nordsee. Obwohl auf der Messe nur eine sehr frühe Version spielbar war, hat es mich sofort in seinen Bann gezogen. Das Detektiv-RPG vereint First-Person-Ermittlungsarbeit mit Rollenspiel-Elementen und einer Prise Humor. Besonders cook für mich als Sprach-Nerd: Es soll eine voll vertonte Sprachausgabe in Plattdeutsch sowie eine englische Synrchro geben. The Ebbing hat noch keinen Release-Termin, dafür aber ebenfalls eine Demo auf Steam.
Die Indie-Arena lud zum Anzocken ein

Mein Fazit:

Ich sehe bei der Polaris das Potenzial, sich als feste Größe im Veranstaltungs-Kalender zu etablieren. Bereits jetzt war es ein wirklich schönes Event, das im Vergleich zum Vorjahr schon deutlich gewachsen ist. Nach dem, was ich vor Ort mitbekommen habe, soll die Polaris auch in Zukunft noch weiter wachsen.

Mit Capcom und Bethesda konnte man neben Nintendo und Ubisoft schon weitere größere Aussteller gewinnen. Hier könnte man sich in Zukunft vielleicht noch etwas steigern und auch räumlich vergrößern. Weitere Community-Aktionen, wie der erfolgreiche Weltrekord, bei dem fast 500 Cosplayer und unzählige Zuschauer versammelt waren, sollten auch in Zukunft zur DNA des Events gehören.

Ein paar Kinderkrankheiten gab es zwar noch – so hatte ich etwa Schwierigkeiten, die offizielle Begleit-App auf meinem Android-Handy zu installieren – ich für meinen Teil hatte aber einfach eine tolle Zeit. Die Polaris gab mir die Möglichkeit, mit vielen coolen Menschen plaudern, zu zocken sowie Kunstwerke und Shows zu bestaunen. Ich bin sehr gespannt darauf, was die Zukunft dieser Messe noch so bereithält. 

Wer wirklich nur an Gaming interessiert ist, ist bei einer kürzeren Anfahrt mit einem Ein-Tages-Ticket vermutlich gut bedient. Steht ihr neben Gaming allerdings auch auf Anime und Manga, Cosplay oder wollt Events mit deutschen Influencern von Twitch und YouTube erleben, dann ist die Polaris wie für euch gemacht.

Disclaimer: MeinMMO war auf der Polaris als Pressevertreter vor Ort. Die Kosten für den Eintritt, die Anreise und den Aufenthalt wurden von den Veranstaltern übernommen.
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Keasha

Da muss ich vollkommen Recht geben, bin zwar kein Influencer oder in Gaming keine Besonderheit, aber ich war auch beide Male da, und es lohnt sich jedesmal, der Cosplayerrekord lag bei 492 wenn es richtig mitbekommen habe, Finnland auf 491 Cosplayer die gezählt wurden. Es wären mehr gewesen wenn einige richtig gelesen hätten. Aber die Messe entwickelt sich und wird größer und besser. Auch ein fettes Lob an alle die dazu beitragen.

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