Ich habe Path of Exile 2 gespielt und es macht jetzt schon 3 Dinge besser als Diablo 4

Ich habe Path of Exile 2 gespielt und es macht jetzt schon 3 Dinge besser als Diablo 4

Im Rahmen der gamescom hat unser Autor Mark Sellner Path of Exile 2 einen Besuch abgestattet und konnte nicht nur die neueste Klasse begutachten, sondern sogar selbst den Anfang des ARPGs zocken. Und schon der macht vieles richtig.

Was hat Path of Exile 2 genau gezeigt? Zu Beginn des Treffens mit Chris Wilson, Studiogründer von Grinding Gear Games und verantwortlich für Path of Exile, durfte ich mir als Erstes die neue Klasse ansehen. Dabei handelt es sich um den Druiden, der prompt in die klassische Bärenform wechselt.

Im Laufe einer kurzen Demo lerne ich, dass in dem Druiden von Path of Exile 2 wesentlich mehr Tiefe steckt, als in seinem selbstgewählten Vergleich in Diablo 4. Denn der Druide hat, neben der Bärenform, auch eine Wolfsform und noch weiter. Wie viele genau, wollten sie aber nicht verraten.

Dass man mir die Bärenform präsentiert, lädt also förmlich dazu ein, mit Diablo 4 zu vergleichen. Und das lohnt sich, denn Path of Exile 2 muss sich vor Blizzard nicht verstecken. Das merke ich auch wenige Minuten später, als ich dazu eingeladen werde, die erste Stunde von Path of Exile 2 selbst zu spielen.

Dabei wird sehr schnell klar, schon jetzt, mehr als ein Jahr vor Release, macht Path of Exile 2 mindestens 3 Dinge besser als Diablo 4.

Wer schreibt hier? Mark Sellner ist MMORPG-Experte bei MeinMMO und liebt vor allem Lost Ark, was die Welten von MMO- und A-RPG verbindet. Dort hat er über 2.500 Stunden verbracht. Doch auch in Diablo 3 und 4, als auch in Path of Exile hat er mehrere hundert Stunden sammeln können.

Die Atmosphäre zeigt Diablo, was düster wirklich bedeutet

Wie fängt PoE 2 an? Bereits auf den ersten Metern wird klar, dass Path of Exile 2 die Muskeln spielen lassen kann. Ich starte als Mönch an einem Strand, bin nicht bei Bewusstsein. Der Bildschirm und die Umgebung öffnet sich erst langsam, als das erdrückende Schwarz langsam die menschenfeindliche Küste offenbart.

Es ist Nacht auf der Karte und es regnet stark. Die Regentropfen perlen an der Haut meines Charakters ab und durch den Wind wehen die Fetzen an meiner Rüstung leicht auf und ab. Trotz so vieler Effekte läuft das Spiel butterweich, ich weiß allerdings auch nicht, was in dem PC, auf dem ich spielen durfte, an Hardware steckt.

Jedenfalls macht mir das Spiel nach Sekunden klar, dass es eine Grafik-Wucht ist. Path of Exile 2 sieht grafisch um Welten besser aus, als sein Vorgänger und kann dabei auch locker mit Diablo 4 mithalten.

Was macht die Atmosphäre so stark? An dem Strand tummeln sich Ertrunkene, die Exiles kämpfen dazwischen ums blanke Überleben, untermalt von einer Soundkulisse, die einem bis in die Knochen fährt. Wirklich alles in dieser Welt ist düster, gefährlich und menschenfeindlich.

Diese netten Gestalten erwarten euch in Path of Exile 2

Das macht zwar auch Diablo 4 schon in den ersten Metern klar, jedoch wirkt die Welt in Path of Exile 2 allgemein stimmiger, düsterer, gemeiner. Auch wenn die Story-Inszenierung hier nicht mit Blizzard mithalten kann, sind zumindest die ersten Karten auf höchstem Niveau gestaltet.

Zu dieser starken Atmosphäre tragen auch sofort die ersten Kämpfe bei, die sind nämlich kein Zuckerschlecken, im Gegenteil.

Path of Exile 2 gibt mir in den ersten Minuten bereits eine Herausforderung

Wie ist das Kämpfen? Das Kampfsystem fühlt sich, vor allem im direkten Vergleich zum Vorgänger, deutlich besser an. Viele der Fähigkeiten haben Gapcloser, bringen euch also mehrere Meter an die Gegner heran, ohne euch aktiv zu bewegen.

Das sorgt dafür, dass sich PoE 2 in jedem Kampf wirklich flüssig und schnell anfühlt. Die neue Ausweichrolle erfüllt den übrigen Teil dazu.

Schon nach den ersten 15 Minuten hat mein Mönch 3 Fähigkeiten gefunden und springt um die Gegner herum, als wäre er einmal Turner bei Olympia gewesen. Das macht richtig Spaß, ist gleichzeitig aber auch bockschwer.

Das Spiel nimmt mich als Spieler ernst: Bevor ich überhaupt die erste Quest oder den ersten NPC finde, stolpere ich beim Erkunden der Karte über einen Miniboss, der mir, und man kann es nicht anders sagen, so richtig hart die Fresse poliert.

Mein Mönch beißt ins Gras, trotz Heiltränken, weil ich einige Male dachte, ich bräuchte nicht zu ausweichen. Das war sicher mein Fehler, zeigt jedoch, dass die ersten Gegner in Path of Exile 2 bereits eine Herausforderung sind, wenn ich nicht aufpasse.

Auch mit Blitz und Eis beißt der Mönch schnell ins Gras.

Das gefällt mir richtig gut und hat mir in Diablo 4 sehr gefehlt. Natürlich wird auch Diablo irgendwann unglaublich fordernd, spätestens der Butcher hat das bewiesen. Doch was die Kämpfe angeht, habe ich mich in Diablo in den ersten Stunden stets gelangweilt. Path of Exile 2 lässt das gar nicht erst zu, hier geht der Punkt an Grinding Gear Games.

Übrigens, als kleiner halber Punkt für alle, die sich das fragten: Path of Exile 2 bringt die genretypische transparente Karte der Umgebung, die man beim Laufen nutzen kann, natürlich wieder mit.

Die Power Fantasy fühlt sich nach noch mehr Power an

Was ist die Power Fantasy? Ausgerechnet einer der Selling-Points von Diablo 4. Blizzard spricht hier gerne von der „ultimate Power Fantasy“, wie auch zuletzt bei der Opening Night Live. Doch genau hier ist, meiner Meinung nach, Path of Exile 2 weit vorn. Um das zu erklären, muss man das Skill-System von PoE 2 verstehen.

Ihr habt die Möglichkeit, 8 verschiedene Skills auszurüsten. Das tut ihr, wie im Vorgänger auch, durch Skill-Steine, die ihr in der Welt findet. Jeden dieser Skills könnt ihr dann mit 6 weiteren Skills supporten und ihn so verstärken, verändern, oder gar automatisieren.

Als Beispiel aus dem Gameplay: Ich habe einen kleinen Vulkan, den ich auf dem Boden platzieren kann. Als weiteren Skill habe ich einen Blitzsturm zur Verfügung. Nun finde ich den Zauber “Use on Cast”, also einen dritten Zauber.

Mein Mönch hat bereits auf Level 2 Zugriff, auf diese Fähigkeit

Anschließend setze ich in den Vulkan den neuen Zauber Use on Cast ein, dieser hat einen weiteren Slot, in den ich nachfolgend meinen Blitzsturm packe. Ab jetzt castet sich automatisch, wenn ich einen Vulkan setze, ein Blitzsturm um ihn herum, ohne weiteres Zutun von mir.

Ähnliche Kombos schon früh im Spiel: Auch mein Mönch auf Stufe drei verfügt bereits über ähnliche Möglichkeiten. So finde ich schnell und vor allem, sehr viel unkomplizierter als im Vorgänger, heraus, wie ich aus einem einfachen Schlag auf den Boden, springende Blitze machen kann, die in tödlichen Linien über den Boden wandern.

Noch dazu kommt die Möglichkeit, passive Skillpunkte mehrfach verteilen und an jeweils ein Waffenset binden zu können.

Rundum gibt mir Path of Exile 2 nicht nur die Power-Fantasy, die absolute Kontrolle und Macht über meinen Charakter und seine mächtigen Fähigkeiten zu haben, sondern auch optisch sehen schon die ersten Zauber so viel beeindruckender aus, als Diablo 4 das hinbekommen hat.

So schafft es Path of Exile 2, dass ich mich gleichzeitig schwach und herausgerfordert, als auch unglaublich stark und mächtig fühle.

Fazit nach der ersten Stunde

Wie hat mir die erste Stunde gefallen? Wie ihr sicher nach diesem Text herausgelesen habt, bombastisch gut. Wenn Path of Exile 2 es schafft, das Niveau der ersten Stunden über das ganze Spiel über zu halten, habe ich große Hoffnungen für das MMO.

Die Kämpfe machen Spaß, das Skill-System hat nicht an Tiefe eingebüßt, ist aber deutlich zugänglicher für Neulinge geworden und die Grafik ist großartig.

Natürlich darf jeder seine eigene Meinung zu dem Titel haben, doch nach der ersten Stunde in PoE 2 hat sich meine Vorfreude auf das Spiel nur noch weiter gesteigert. Für mich also bereits jetzt der klare Gewinner, wenn man Diablo 4 als Vergleich herzieht.

Wer in Sachen Inszenierung und Story Abstriche machen kann und Spaß daran hat, ein wenig länger an seinem Charakter zu tüfteln, um die stärksten Kombinationen zu finden, für den ist Path of Exile 2 definitiv einen Blick wert.

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5 Kommentare
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Furby

wird sicher großartig und auch etwas einsteiger freundlicher als sein vorgänger.

Leyaa

Klingt super. Druide ist tatsächlich auch meine 1.Wahl. Mal sehen, ob der Full Release noch 2024 erfolgt, ich denke aber eher nicht.

Luripu

Der Klassiker: Man wacht alleine am Strand auf.
Ohne das wäre es ja kein PoE.

Na mal schauen wann man selber mal reinschnuppern kann.

Caliino

Path of Exile 2 sieht grafisch um Welten besser aus, als sein Vorgänger”

Das wäre auch komisch wenn es schlechter aussehen würde als sein mittlerweile über 10 Jahre alter Vorgänger 😀

Tarynyel

Komisch wäre es auf jeden Fall. Angeblich soll es aber durchaus mit der gleichen engine laufen wie der Vorgänger. Zumindest nach dem was ich bisher gelesen habe.

Ich freue mich auf jeden fall drauf. Bin auch in der aktuellen season aktiv.

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