Im MMORPG The Elder Scrolls Online (ESO) kam es am Sonntag zu ernsten Problemen, welche die Wirtschaft des Spiels betreffen. Der Fehler geht jetzt als „Black Sunday“ in die Geschichte des MMORPG ein – als der Tag, an dem die Wirtschaft von ESO zusammenbrach. Es sei denn, Zenimax kann da noch was drehen.
Was ist da passiert? Am Sonntag, dem 18. August, kam es in ESO zu Problemen mit den Gildenhändlern. Das Problem trat in Europa auf dem PC-Mega-Server auf.
Wie Spieler im offiziellen Forum berichten, führte dieser Bug dazu, dass Spieler „Milliarden von Gold“ rückerstattet bekamen.
Es ist also Gold entstanden, das vorher nicht im Spiel war und Spielern aus dem Nichts „rückerstattet“ wurde. Es war eine Art magische Gold-Vermehrung, die wohl durch schwere Lags und Server-Probleme auftrat.
In ESO ist so viel Geld im Umlauf, dass alles teurer wird
Das ist die Auswirkung: Die Spieler sind der Ansicht, dieser Bug hätte die Wirtschaft in The Elder Scrolls Online ruiniert.
Dieser Bug wurde mittlerweile „Black Sunday“ getauft – in Anlehnung an den „Black Thursday“: An einem Donnerstag im Oktober 1929 kam es zu einem gewaltigen Börsen-Crash.
Dieser Bug macht vor allem Hardcore-Spielern Sorge, die viel dafür getan haben, eine Menge Gold in ESO zu besitzen. Wenn jetzt so viel “künstliches Gold” im Spiel ist, haben sie das Gefühl, ihr “hart erarbeitetes Gold” ist nichts mehr wert. Es ist eine Art Hyper-Inflation.
Das führt auch zu ganz konkreten Problemen: Items, die vorher 4000 Gold gekostet haben, kosten nun 25.000, heißt es im Forum (via eso.forum).
Wegen gamescom schwer zu erreichen
Das ist das Problem: Das Problem ist an sich schlimm genug, verschärft wird es, weil es an einem Sonntag auftrat und gerade die gamescom 2019 in Köln läuft.
In den Tagen seit Sonntag mehrte sich die Unruhe unter den Spielern. Sie haben das Gefühl, die Wirtschaft von ESO und das, wofür gerade die Händler gearbeitet haben, ist jetzt ruiniert und es kam lange kein offizielles Statement.
Spieler forderten sogar einen kompletten Rollback der Server auf den Moment, bevor der Bug auftrat. Aber das Zeitfenster dafür ist mittlerweile wohl geschlossen.
Zudem werden Vorwürfe erhoben, Threads im offiziellen Forum von ESO, in denen es um das Problem geht, würden gelöscht.
Zenimax will eine Entscheidung des Chefs
Das ist die Ansage von ESO: Der deutsche Community-Manager, Kai Schober, hat sich gemeldet und erklärt, dass von ihm kein Statement kam, weil er gerade bei der gamescom ist. Er versucht jetzt, vom Chef Matt Firor oder Kreativ-Chef Rich Lambert verbindliche Statements einzufordern, wenn er die in Deutschland zwischen all ihren Terminen erwischt.
Von der englischen Community-Managern Gina Bruno heißt es, man untersuche weiter das Problem mit den Gilden-Händlern und den mehrfachen Geboten auf dem PC EU Server.
Es heißt, die Probleme lagen wohl an einer Über-Beanspruchung des Spiels insgesamt und seien durch viele Add-Ons und „Mehrfach-Gebote“ entstanden, die gleichzeitig kamen.
Fürs Erste hat man bestimmte Funktionen von Add-Ons gesperrt und arbeitet an weiteren Sicherungen. Mittelfristig überlegt man Methoden, um die Last aufs Spiel zu verringern, die von den Gildenhändlern ausgeht.
Im Moment schaue man, welche Gilden zu viel Gold erhalten haben und überlegt sich die richtige Art, wie man damit umgeht.
Das steckt dahinter: ESO ist häufig in der Kritik, weil das Spiel angeblich aus allen Nähten platzt und die Performance darunter leidet. Offenbar haben diese Schwierigkeiten jetzt zu diesem schrägen Problem geführt, das Spieler auf dem EU Mega-Server hart trifft, die viel Zeit ins MMORPG gesteckt haben.
Zenimax arbeitet langfristig an einer Lösung für die Performance-Probleme.
Danke an MeinMMO-Leserin Samantha, die uns auf das Problem aufmerksam gemacht hat.
Update 22.8. 14:34 Uhr: Wir von MeinMMO haben mit Zenimax ein Interview über den Vorfall geführt.
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Einige Performance-Probleme sind vorhanden, aber ESO ist noch spielbar.
Die Wirtschaft ist auch noch völlig stabil. Leider war mindestens eine Aussage vom Spieler gelogen und es war genau diese Aussage. “Items, die vorher 4000 Gold gekostet haben, kosten nun 25.000”, war eine reine Lüge. Zum Zeitpunkt des Aussagens waren noch welche von 3000g bis 5000g im Angebot. Jeder könnte noch zum Zeitpunkt des Aussagens ins Internet gehen und viele zum billigen Preis finden.
Das Spiel war doch schon immer voller Bugs und Probleme die man Jahre ignoriert hat. War nur ne Frage der Zeit bis sowas passiert.
Wow das ist eine echt bittere Neuigkeit. Der Planet wird sich weiterdrehen, aber an der Reputation vom Spiel wird das knabbern, denn ein sofortiges Handeln bei solchen schwerwiegenden Serverfehlern ist einfach Pflicht. Wenn die Firma am Samstag brennt komme ich ja auch nicht erst Montag zum löschen.
RIP an alle Casual-Spieler (myself included) die nun zusehen können, wie sie Basic-Items aus dem Handelsplatz ziehen ohne vorher einen Kredit aufnehmen zu müssen.
Offtopic: umso mehr freue ich mich auf den Re-Release von Archeage. Ich drücke wirklich alle Finger die ich habe, damit dem Spiel ein Re-Release zuteil wird welches es eigtl vom ersten Tag verdient hätte.
Das Problem mit dem Artikel ist, dass man als “nicht mehr” Spieler so schlau ist wie davor. Einzige Info ist, es gibt irgendeine Art Bug der für irgendein Problem sorgt , welches nicht behoben werden kann weil die Leute auf der GC sind und alles wird teurer. Worum es genau geht geht irgendwie nicht hervor.
Du weißt auch, dass es an den Gildenhändlern und an der Überbeanspruchung der Server lag und was das Resultat des Bugs ist.
Das ist halt nicht so spektakulär – solche “Lag-Bugs.” Sondern da stockt der Server, in dem Moment, wenn die Gildenhändler zurückgesetzt werden am Sonntag und dann siehst du: Oh oh, hier stimmt was nicht.
Vielleicht kann das ein Spieler dann dramatischer beschreiben. 🙂
Ich weiß zwar immer noch nicht was konkret das Problem ist, aber danke…
Was ist denn mit den Gildenhändlern?
Wir haben aktuell eine Interview-Anfrage laufen – dann können wir vielleicht noch mal genau das besprechen mit den Entwicklern.
So wie ich es verstanden habe: Es gibt Sonntags einen Zeit-Punkt, an dem die Gildenhändler resetten – die dienen ja in ESO als Auktionshaus-Ersatz. Das ist für manche Spieler eine Riesen-Sache, weil sie da für diese Spots bieten. Es gibt dann “gute” Spots für diese Händler, die gut besucht werden, und weniger gute Spots.
Und an dem Punkt war die Serverlast so hoch – auch durch Addons – dass es da zu diesem Server-Lag kam und danach war viel Gold im Umlauf.
Das kann dir sicher wer besser beschreiben, der da Sonntags stand und auf einen dieser Gildenhändler geboten hat.
Ich hab das in ESO nie gemacht – ich war nur ganz brav in Gilden, hab aber nie eine angeführt.
https://mein-mmo.de/elder-s…
Das Interview ist jetzt mittlerweile live. Da erzählt es der Community Manager genau.
Schade zu hören, aber wenn man gierig ist und nicht auf das veraltete System regiert kann sowas passieren. Es wurde ja davor gewarnt, daß der Megaserver das nicht schafft. Bei meiner alten Gilde sind alle richtig angepisst. Rollback wäre die einzige Chance gewesen, so wird das Problem ausgesessen.
Diese vermaledeite Megaserverkacke! Wie Zenimax partout nicht dafür sorgt, dass die europäischen Länder eigene, hochwertige Server bekommen, dass Deutsche nicht mit Franzosen und Franzosen nicht ungewollt mit Engländern in Verbindung gesetzt werden. Einmal einfach vernünftige und auswählbare Server mit eigener, guter und schneller Betreuung. Jetzt hat dieser scheiß Server ein Problem und schon leidet die ganze TESO-EU darunter. […] Überhaupt ist Zenimax ein dreister Verein, der die Community nicht pflegt und stark ignoriert von der deutschen Seite aus. Ich weiß nicht, ob es bei den Franzosen, Engländern und anderen aus der EU genau so ist, aber in Deutschland ist das der schlampigste, dreisteste, frechste, unsympathischste und unqualifizierteste MMORPG-Support, den ich je gesehen habe. Mit Support meine ich aber alle, ob Spielesupport, Moderatoren und wer sonst noch bei Zenimax in Deutschland arbeitet. Und gamigo war schon unfreundlich und korrupt. Aber die Korruption innerhalb des Ladens hier ist immens. Habe noch nie ein MMORPG gesehen, das so scheiße gepflegt wurde. Davon sind sogar Spiele wie Last Chaos oder Runes of Magic weit entfernt. Blizzard z. B. könnte sich so etwas nie leisten. Aber Bethesda und Zenimax scheint der Ruf seit zwei, drei Jahren ja ziemlich egal zu sein.
[Mod-Edit: Teile des Kommentars entfernt]
Bitte keine persönlichen Angriffe gegen einzelne Personen.
Verstehe, war mir nicht geläufig. Vielern Dank, werter Gerd Schuhmann!
Auch dass es einen Mod-Edit gibt und darauf hingewiesen wird, damit sich niemand wundert, wieso Dinge fehlen. Sehr transparent, vielen Dank! Wenn ich eines nicht leiden kann, dann unbegründete und verschwiegene Zensur. Finde ich hier sehr angenehm.
Passiert Dir dies häufiger?
Das ist das erste Mal, doch mir fiel das auf diversen Seiten beim Lesen schon relativ oft auf. Gerade bei den Kritiken sowie subjektiven Meinungen, die ich teile. Stille Zensur und radikale politische Korrektheit missfallen mir aber generell in der kritikunfähigen Gesellschaft heutzutage, denn angenommen wird nur noch blind subjektives Lob – abgetan als “Hype” oder “Fanboygehabe” -, strikt angelehnt aber jegliche Art von Contra-Kritik – abgetan nur noch als “Hate” oder “Getrolle” -, so sachlich/objektiv, berechtigt, sinnvoll und ausführlch sie auch sein mag. Es gibt nur noch “vollends mögen oder Maul halten”, was dann eben die Konsequenz nach sich zieht, dass missachtete Parteien lauter und gröber werden.
Hier sehe ich das jedoch nicht so, denn hier wurde nur meine Kritik entfernt, die einen Namen enthielt, was ich verstehe. Die Hauptkritik steht noch – und das in voller Härte. Wäre objektiv also nicht richtig, bei Mein-MMO von Zensur oder Meinungsunterdrückung zu reden.
Was denkt ihr, wie die meisten Seller von uns das Gold produzieren. Die Server sind echt praktisch
Ich bin froh das das passiert und die Entwickler zunehmend unter der miserablen Technik des Spiels zu leiden haben. Die letzten 9 Monate sind eben die Quitung dafür, das sie Spiel mit solch einer veralteten und vorallem undurchdachten Technik released zu haben, selber Schuld. Massen PvP wollte man unbedingt drinne haben ohne das die Technik das mitmacht, das Spiel schafft noch nichtmal 12 Mann Raids ohne in die Knie zu gehen.
Total schwerfällige Systeme im SPiel wie zum Beispiel Gildenhändler oder Handel allgemein, unzureichende Systeme wie zum Beispiel Minimap oder HUD etc, für alles braucht man Add Ons da das Spiel ohne einfach viel zu clunky ist. Jetzt deaktivieren die auch noch Add Ons, diese Firma ist ein Witz. Je mehr Probleme das Spiel hat desto besser.
Die Probleme gab es schon von Beginn an, das ist jetzt nur der Supergau. Alles bedingt durch die Megaserver Architektur.
Das Problem ist aber auch, dass nicht nur Geld aus dem Nichts entstand, sondern manche Handelsgilden das Gold aus den Geboten anderer Gilden bekamen, quasi Diebstahl, wenn man es so sehen will^^
Dass die Server und Gameinfrastruktur marode ist, war hinlänglich bekannt. Meines erachtens wäre es aller spätestens nach dem release von “One Tamriel” nötig gewesen den Mechanismen des Spiels eine generalüberholung zu spendieren.
Dieses Versäumnis holt Zenimax nun wohl gnadenlos ein.
Habe übrigens auch auf der Konsole immer häufiger das Problem dass das Spiel extrem träge wirkt. Merkt man schnell bei den Ladezeiten, Konturen und dem Waffenwechsel. Vom PvP halt ich zur zeit Abstand, grenzt schon fast an unspielbar.
Ich weiß noch, als MONATELANG (oder sogar über ein Jahr?) die Gruppensuche für Dungeons so verbuggt war, dass man immer wenn man sich mit Freunden in einer Gruppe zusammen anmelden wollte, man direkt wieder aus dem Dungeon geworfen wurde. ???? So lächerlich.
Jap. Oder nie enden wollende Ladebildschirme. Das war einer der Gründe, weshalb ich seitdem ne Pause eingelegt habe.