Investor sagt, Teams in LoL hätten Sponsoren zu oft getäuscht: „Alle gehen pleite“

Investor sagt, Teams in LoL hätten Sponsoren zu oft getäuscht: „Alle gehen pleite“

Der E-Sport sah viele Jahre wie die Zukunft im Gaming aus, aber der Hype scheint sich stark abzukühlen, selbst bei League of Legends. Ein Twitch-Streamer, der viel Geld in den US-amerikanischen E-Sport von LoL investiert hat, erklärt das Problem. Disguised Toast sagt, er sei froh, wenn er von 1 Million US-Dollar wenigstens 100.000 $ zurückbekomme.

Wer spricht da?

  • Der US-Amerikaner Jeremy Wang (31) wurde als „Disguised Toast“ bekannt: Er trat mit einer Art „Toastbrot mit Schnurrbart“ als Maske auf und wurde ein erfolgreichter Twitch-Streamer.
  • Wang machte sich einen Namen als Strategie-Experte in Hearthstone. In den letzten Jahren war er aber auch als Investor im E-Sport aktiv, unter anderem in Valorant und League of Legends. Dabei ist er dafür bekannt, vorsichtig zu agieren und möglichst wenig Geld für die Teams auszugeben, während er versucht, durch seine Reichweite als Influencer seine Teams relevant und für Werbekunden interessant zu machen.
  • Seit er im E-Sport investiert ist, erklärt er jedoch immer wieder, wie viel Geld er mit dem E-Sport schon verloren hat und wie trist die Lage ist.

Eine deutsche Entsprechung zu Disguised Toast ist Handofblood, der an seinem LoL-Team aber offenbar viel mehr Freude hat.

Influencer investiert 1 Million $ in E-Sport von LoL

Das sagt er: Disguised Toast erklärte in einem YouTube-Video im Sommer 2023 (via youtube) die triste Lage seines Teams in LoL. Er sagt, er habe in Lol investiert, weil er das Spiel seit 10 Jahren liebt und einige Spieler, während des Spieler-Streiks, verpflichten wollte, damit ihr Traum am Leben bleibt.

Riot Games hat in den USA 2023 das Academy-System aufgelöst, bei dem Teams Nachwuchsspieler verpflichten und in eigenen Teams beschäftigen mussten. Das hatte zu Protesten der Spieler und sogar zu einem Streik geführt.

Aber mittlerweile habe er doppelt so viel investiert, wie er wollte, etwa eine Million US-Dollar und es komme einfach nichts zurück.

Er erklärt, sein Buchhalter habe ihm eine Nachricht gesendet:

Er schickte mir eine Excel-Tabelle mit einer Reihe von roten Zahlen. Und bei der Einkommens-Sektion waren einige Zellen ohne Zahlen. Ich fragte ihn, warum er die Zahlen geschwärzt habe, und er sagte mir, das habe er gar nicht. Da sei einfach nichts. Er konnte dort nichts einfügen.

Was ist das Problem? Disguised Toast sagt, alle Organisationen in Nordamerika seien pleite oder auf dem Weg dahin. Damit meine er einfach alle.

Manche Clubs sagen vielleicht, dass alles okay ist, aber glaubt mir, jeder verliert eine Menge Geld und eine Menge Leute werden entlassen.

Sponsoren habe keine Lust mehr Geld im E-Sport zu verlieren

Warum fehlt das Geld? Der Influencer erklärt, der naheliegende Gedanke sei es, sich Sponsoren zu suchen, aber nach 10 Jahren, in denen Sponsoren von Esports-Teams belogen worden seien, hätten es Firmen satt, Geld zu verlieren.

Er selbst habe eine Firma kontaktiert, die einen bekannten Energy-Drink vertreibt und die im E-Sport investiert sind.

Aber selbst die wollten nur noch raus aus dem E-Sport. Sie sagten, sie würden das aktuelle Team nur noch weiter sponsern, weil sie mit denen einen Vertrag haben, aber sobald der auslaufe, zögen sie sich aus dem E-Sport heraus:

Marken fürchten den E-Sport, weil sie Millionen und Millionen US-Dollars investiert haben, ohne irgendeine signifikante Gegenleistung für ihr Investment erhalten zu haben.

Er jedenfalls sei froh, wenn er von seinem 1.000.000 $ Investment, auch nur 100.000 $ zurückerhalte.

Das steckt dahinter: Das, was Disguised Toast in dem Video ausführt, deckt sich mit aktuellen Äußerungen von Experten: Die LoL-Liga in den USA steckt in einer tiefen Krise. Man erwartet, dass Teams gnadenlos Kosten sparen und bei den Spielergehälter ansetzen werden.

Hier in Deutschland scheint die regionale LoL-Liga zumindest etwas besser dazustehen. So hat die LoL Prime League einige hochkarätige Sponsoren.

Aber auch LoL-Teams in Deutschland sind schon pleite gegangen, mit der klaren Aussage, so ein E-Sport-Team sei ein schwarzes Loch, das Geld verschlingt.

LoL: Berliner Team fliegt per Zwangsabstieg aus der Prime League – Chef spricht von „schwarzem Loch“, das mehr als 100.000 € schluckte

Quelle(n): 3djuegos
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HiveTyrant

PENG – Das war die Esports-Bubble.

N0ma

macht den Anschein

Daggett Beaver

In den USA vielleicht.

Die Frage ist, wie es im Rest der Welt aussieht, gerade dort, wo eSports besonders stark sind (China und Südkorea). Dort zählen immer noch teilweise die größten Firmen des Landes zu Top-Sponsoren.

Es ist alles eine Frage der gesellschaftlichen Anerkennung. Und der globale Westen tut sich leider immer noch schwer damit, eSports als gleichwertig zu traditionellem Sport anzuerkennen. Weniger Anerkennung bedeutet weniger Medienpräsenz bedeutet weniger Zuschauer bedeutet weniger Attraktivität für Sponsoren bedeutet weniger Sponsoring bedeutet schwierigere finanzielle Lage der Vereine bedeutet weniger internationaler Erfolg und damit schließt sich der Kreis zur schwindenden Anerkennung (ja, gesellschaftliche Anerkennung jeder Sportart hat einen deutlichen “Spike”, sobald man mal Weltmeister ist…).

Diesen Teufelskreis müsste man durchbrechen, dazu müssten Politik und Wirtschaft an einem Strang ziehen und eSports entsprechend professionalisieren, wie es in China und Korea der Fall ist. Aber das sehe ich leider im Westen nicht, weder in den USA noch in Europa…

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