Twitch-Streamer stellt Frauen-Team für Valorant vor, kriegt Ärger, weil er die falschen Frauen verpflichtet hat

Twitch-Streamer stellt Frauen-Team für Valorant vor, kriegt Ärger, weil er die falschen Frauen verpflichtet hat

Der Twitch-Streamer Jeremy “Disguised Toast” Wang gehört zu einer Reihe von Content Creatorn, die in den letzten Monaten eigene Teams im E-Sport gegründet haben. Dabei steckt der E-Sport 2023 in einer schweren Krise, es mangelt an allen Ecken an Geld. Man spricht vom “E–Sport-Winter”. Für den Shooter Valorant stellte Disguised Toast ein Frauen-Team bestehend aus 4 Streamerinnen zusammen, was für viel Unmut sorgte. Eine E-Sportlerin beschweren sich, er solle doch lieber Frauen mit E-Sport-Ambitionen eine Chance geben.

Was ist das für ein Team? Anfang Januar stellte Disguised Toast sein Valorant-Team “Disguised” (DSG) vor. Mit seinem Team konnte der Streamer bereits erste kleinere Erfolge feiern, schnell kam jedoch die Frage auf, wie sich das Ganze eigentlich rentieren soll:

Twitch-Streamer gründet E-Sport Team in Valorant und kauft teure Stars: „Und wie verdient man damit jetzt Geld?“

Am 28. März stellte der Streamer ein zweites Team vor, das speziell für die VCT Game Changers zusammengestellt worden sein scheint: Bei den Game Changers geht es um Turniere für Frauen und andere marginalisierte Geschlechtsidentitäten in Valorant.

Das Team besteht aus Streamerinnen zum Riots Shooter, die zwischen mehreren Zehntausend und über 2,3 Millionen Follower auf Twitch haben:

Von den Spielerinnen hat nur Tupperware bereits “Game Changers”-Erfahrung. Als Coach kommt der ehemalige CS:GO-Profi Corey “ruin” Hartog dazu.

E-Sportlerin sagt: “Wie ein Schlag ins Gesicht”

Wie waren die Reaktionen? In den Kommentaren unter dem Ankündigungs-Tweet findet sich viel Begeisterung. Schließlich haben DisguisedToast und die Streamerinnen kombiniert Millionen von Fans. Doch schnell kam auch Kritik auf.

E-Sportlerin findet Verhalten “respektlos”

Wo ist das Problem? In einem mittlerweile gelöschten Thread machte eine “Game Changers”-Spielerin ihrem Ärger Luft. Sie störte sich vor allem daran, dass bekannte Streamerinnen an Stelle von etablierten Profis verpflichtet wurden.

Als jemand, der hauptsächlich an den Game Changers teilnimmt und dem das Wachstum der Szene und ihrer Spieler und Spielerinnen am Herzen liegt, empfinde ich es als respektlos. […] Das Argument, dass dieses Team Aufmerksamkeit auf die Szene lenken wird, von der wir tatsächlich profitieren könnten, ergibt für mich keinen Sinn. Die talentierten Konkurrentinnen werden nicht hervorgehoben. […] So fühlt es sich ein bisschen an, wie ein Schlag ins Gesicht.

Das Problem besteht laut der Spielerin darin, dass die Organisation zunächst nach professionellen Spielerinnen für ein “Game Changers”-Team gefragt habe, dann aber stattdessen Streamerinnen verpflichtet hätte, für die die Teilnahme eine einmalige Sache sei.

Wäre das Team von vornherein als “Spaß-Team” deklariert worden, sei das anders gewesen. So hat die Spielerin das Gefühl, “richtigen” Spielerinnen sei eine riesige Chancce “weggenommen worden” zugunsten von Streamerinnen, die gar nicht ernsthaft in der Profi-Szene mitmischen wollen.

Sie fürchtet, dass die Frauen-Szene dadurch noch weniger ernst genommen werden könnte, als ohnehin bereits der Fall sei (Twitter via WaybackMachine).

Streamer verteidigt seine Auswahl

Was sagt Disguised Toast zu der Kritik? Auf Twitter erklärte der Content Creator Disguised Toast, was hinter der Entscheidung steckte, Streamerinnen zu verpflichten. So habe er vor einem Monat nach den besten “Game Changers”-Spielerinnen gefragt, die noch nicht anderweitig verpflichtet seien.

Auf seine Frage habe er viele gute Empfehlungen erhalten, letztlich habe er jedoch das Gefühl gehabt, die Zeit sei zu knapp, um ein Team verantwortungsvoll zusammenzustellen. Denn die Quali startet schon am 4. April.

Zwischen den Zeilen kann man herauslesen, dass Disguised Toast seinen Plan geändert hat:

  • das neue Team soll nicht wirklich “kompetetiv” spielen soll also nicht etwa Matches und Turniere gewinnen
  • sondern das Team ist dafür da, Content und Memes zu produzieren

Dazu kam wohl auch noch ein finanzieller Aspekt, denn Disguised Toast erklärt, ein “richtiges” Team zusammenzustellen, würde ungefähr 300.000 US-Dollar kosten. Diese Summe wolle er noch nicht in eine Szene investieren, die von Riot noch ziemlich unterversorgt sei, sagt der Streamer.

Ich versichere dir, dass alle Frauen in dem Team das Event sehr ernst nehmen und alle Teilnahme-Kriterien von Riot erfüllen. Du hast kein Recht, sie von der Teilnahme auszuschließen, nur weil sie Streamerinnen sind.

Bei allem Respekt: Im kompetitiven Bereich ist man niemandem etwas schuldig. Alle mühen sich ab. Jeder opfert seine eigene Zeit, um es zu etwas zu bringen. Du verdienst eine Orga nicht mehr, als die nächste Person.

Disguised Toast hofft, dass die Aufmerksamkeit durch die bekannten Streamerinnen dazu beiträgt, der Welt zu zeigen, dass es eine Nachfrage für Valorant-Content gibt.

De erste Valorant Game Changers Championship fand vom 15. bis zum 20. November in Berlin statt. Wer das Rennen machte, könnt ihr hier nachlesen:

3 ehemalige Profis in CS:GO schreiben Geschichte in Valorant – Das sind juliano, Petra und mimi

Quelle(n): dexerto
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Don Mephisto

Verstehe beide Seiten. Aber wahrscheinlich werden die einfach überfahren werden und keine große Rolle spielen. Und vllt kann ja über die Finanzierung mit streamerinnen und content ein Team mit ambitionierten Spielerinnen aufgebaut werden.

Nyla

Bin da bei der Argumentation von Disguised Toast.
Zumal es seine Entscheidung ist, wenn er verpflichten möchte.
Wieso sollten Streamerinnen nicht teilnehmen dürfen, wenn sie die Vorgaben erfüllen?

Es gibt durchaus Streamer die vorher competitive gespielt haben und von mindestens einem anderen Spiel kenne ich das auch Pro Spieler durchaus streamen.

Es ist eher schade, dass es ein solches Extra Turnier überhaupt geben muss, weil Männer die Szene so stark dominieren.
Da auch noch gegen andere Frauen zu schießen, halte ich für kontraproduktiv.

Huehuehue

Also zumindest ttupperware ist meines Wissens nach erst Valorant-“Pro” gewesen und erst im Zuge dessen Streamerin geworden.

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