Riot Games hat bei League of Legends den hochdekorierten südkoreanischen Profi-Spieler Kim „Clid“ Tae-min für 12 Monate gesperrt. Sein Team Hanwha Life Esports hatte den früheren Weltklasse-Jungler schon aussortiert. Im Juni 2023 waren Vorwürfe von zwei Frauen aufgekommen, der LoL-Profi habe sie belästigt. Eine der Frauen sagte, sie war zum Zeitpunkt der Belästigung noch minderjährig.
Wer ist das?
- Clid ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten Jungler in LoL der letzten 5 Jahre. Aber seine Karriere ging seit 2021 eher bergab.
- 2019 hatte er an der Seite von Faker große Erfolge, er konnte mit T1 bis ins Halbfinale von MSI und Worlds vordringen. 2020 stand er mit Gen G. erneut im Halbfinale der Worlds. In den Jahren danach spielte er bei FunPlus Phoenix und Hanwha Life Esports nicht mehr ganz um die internationalen Titel mit, war aber dicht dran.
- Jetzt aber ist seine Karriere in ersten Schwierigkeiten.
Was hat der Spieler gemacht? Im Juni 2023 kamen Vorwürfe einer Twitter-Nutzerin namens „Seoyeon“ auf, die nachweisen konnte, dass Clid ihr mehrere anzügliche Nachrichten und auch ein eindeutiges Foto über die App KakaoTalk geschickt hatte.
Er soll Sachen geschickt haben wie:
- „Ich bin jetzt hart“
- „Sag was, bevor ich dir in die Brust zwicke“
- „Ich soll mich ficken? Nein, ich werde dich ficken.“
Zusätzlich beschwerte sich eine zweite Frau, auch sie haben von Clid ähnliche Meldungen erhalten über Facebook. Zu dem Zeitpunkt sei sie noch minderjährig gewesen und Clid habe das auch gewusst.
Riot Games sperrt Jungler Clid für 12 Monate – Vorbildfunktion verletzt
Das ist seine Strafe: Riot Games hat Clid für 12 Monate von allen Wettbewerben ausgeschlossen, die mit Riot in Verbindung stehen (via lolesports.com).
Für 18 Monate ist er zudem von allen Wettbewerben in Südkorea ausgeschlossen, das hat eine Kommission für fairen E-Sport beschlossen. Der Grund ist „fortgesetzte sexuelle Belästigung, unprofessionelles Verhalten und kriminelle Verstöße“. (via fair.e-sports)
Für einen 24-jährigen Spieler könnte das gleichbedeutend mit dem Karriere-Ende sein. Selbst wenn er nach einem Jahr zurückkommt, müsste er wohl nach China wechseln oder 6 weitere Monate pausieren.
Die koreanische Liga LCK sagt, man sei bei den Ermittlungen zum Ergebnis gelangt, dass es keinerlei Hinweis dafür gab, dass die Frauen, die Clid beschuldigen, sein Verhalten in irgendeiner Form ermutigt hätten. Im Gegenteil, es sei deutlich geworden, dass sie sich gegen seine unwillkommenen Avancen gewehrt hätten.
Von Profi-Spielern werde ein einwandfreies Verhalten erwartet. Diesen Ansprüchen habe Clid nicht genügt.
Clid hat die Möglichkeit, gegen diese Sperre einen Einspruch einzulegen. Eine Komission empfiehlt zusätzlich, dass er an Lehrgängen teilnimmt, um künftige Straftaten zu vermeiden und um sein Bewusstsein für sexuelle Übergriffe zu erhöhen. Das habe nicht nur einen strafenden, sondern auch einen erzieherischen Effekt.
Sein Team hat ihn aber schon vor Monaten auf die Ersatzbank gesetzt und ohne ihren Stamm-Jungler gespielt. Hanwha Life hat ohne Clid die Qualifikation für die Worlds knapp verpasst. Sie wurden nur Vierte in den Playoffs und verpassten auch die Qualifikation über die Regional Finals.
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