In Halo Infinite schänden die Spieler die Leichen ihrer Opfer, weil es sich so gehört

In Halo Infinite schänden die Spieler die Leichen ihrer Opfer, weil es sich so gehört

In Halo Infinite wird eine alte Tradition fortgeführt, die auf das erste Halo-Spiel zurückzuführen ist: Das „Tea-Bagging“. Was ist das eigentlich und warum gehört diese toxische Geste in Spielen wie Halo oder Splitgate zum guten Ton dazu? MeinMMO gibt euch die Antworten.

Egal ob in Call of Duty, Battlefield oder Halo – wer Shooter online spielt, hat mit Sicherheit schon einmal diese toxische Geste gesehen. Wenn ein Gegner getötet wird, drückt der siegreiche Spieler wiederholt die Ducken-Taste über der Leiche des Gegners – bevorzugt direkt über dem Kopf.

Erfahrene Spieler garnieren diese Geste noch mit Nahkampf-Schlägen, Schüssen auf die Leiche, Drehbewegungen oder machen es zur Team-Aktivität.

Das nennt sich „Tea-Bagging“, was einen vulgären Akt mit einem Hodensack bildlich umschreiben soll. Gerade in Halo Infinite und vergleichbaren Spielen wie Splitgate ist diese eigentlich toxische Geste extrem beliebt. Doch warum? Und warum nehmen das die Spieler aus den Communitys so leichtfertig hin?

Die Gründe liegen in den Regeln einer Sub-Kultur, die sich seit dem ersten Halo im Jahr 2001 etabliert hat.

Toxische Geste gehört in der Community zum guten Ton – mit Haltungsnoten

Warum hängt Tea-Bagging mit Halo zusammen? Tea-Bagging ist ein fester Teil der Halo-Community, und das seit dem ersten Teil der Reihe. Denn das erste Halo in 2001 hatte ein Feature, was bis dahin einzigarig war: Wer stirbt, sieht seine eigene Leiche noch für ein paar Sekunden.

Als es mit Halo 2 2004 dann in Online-Lobbies ging, und damit Online-Shooter auf Konsolen richtig groß wurden, wurde auch das Tea-Bagging zum gigantischen Trend.

Dieser Trend durchzog die gesamte Kultur um Halo und Konsolen-Gaming. Es war teils eine toxische Machtdemonstration; teils ein frecher Gag an den Gegen- und Mitspielern, über den alle lachen konnten.

Die beliebte Comedy-Serie Red vs Blue von RoosterTeeth, die komplett innerhalb der Engine von den Halo-Spielen kreiert wurde, hat ebenfalls das Tea-Bagging als Gag verwendet:

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Wie sehen das die Spieler heute? In Halo Infinite ist Tea-Bagging weiterhin eine beliebte Geste, die dank neuen Gadgets wie Grappling Hooks um ganz neue Facetten bereichert wurde. Da es inzwischen mehr als frecher Streich gesehen wird statt als fiese Demütigung, suchen Spieler neue Formen der Häme – mit mäßigem Erfolg (via Kotaku).

Für Halo-Spieler ist das Tea-Baggen deshalb weitestgehend nur ein harmloser Spaß. Ernst nimmt die Community hingegen nur die Form:

Ihr jungen *** müsst alle lernen, wie man richtig tea-baggt. Das macht mich wütender als alles andere in diesem Spiel. Ich werde nicht einmal wütend, wenn ich einen Teabag bekomme, ich liebe es, weil es urkomisch ist.

Aber wenn du einen Teabag machst, erwarte ich, dass du deine *** über mein Gesicht ziehst. Nichts von diesem beschissenen Crouch-Spamming, bei dem du deine Knie kaum 10 Grad beugst. Runter mit dem Hintern und vergrab deine *** in meiner Kehle, mit ein paar Schlägen dazu.

Die alten Säcke machen es richtig, ihr jungen Böcke habt keine Ahnung.

/u/Crosso221 auf reddit

Dieser Post zeigt, dass es für diese eigentlich toxische Geste humorvoll gemeinte Haltungsnoten gibt. Das ähnelt stellenweise Knigge-Kursen:

Tea-Bagger in Halo bekommen private Nachrichten über Xbox, aber statt den erwarteten toxischen Hass bekommen sie Tipps zur korrekten Haltung: „Mach deinen nächsten Teabag bitte richtig, geh nicht hoch und runter, mach es langsam und ruhig. Stelle sicher, dass du diese Kugeln richtig drüberwischt, wir wollen sie spüren. Machs gut!“

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Splitgate macht aus Geste einen Spielmodus: Welche Ausmaße die Kultur ums Tea-Bagging in Arena-Shootern hat, zeigt auch die Konkurrenz vom Spiel Splitgate. Dieser F2P-Shooter, der eine bewusste Homage an Halo ist, zelebriert das Tea-Baggen geradezu.

Im Statistik-Menü sehen Splitgate-Spieler nicht nur ihre Kills, Tode und Spielzeit – sie sehen auch, wie oft sie einen geteabaggt haben. Spieler, die geteabagged wurden, hören das Lachen eines Publikums wie in einer Sitcom. Und im Spielmodus „Teabag Confirmed“ zählen eure Kills nur, wenn ihr eure Opfer auch ausreichend und korrekt demütigt.

Was ist „Tea-Bagging“?

Warum heißt das „tea-bagging“? Im buchstäblichen Sinne bezieht sich der Begriff auf den Akt, einen Teebeutel in eine Tasse zu tunken. Das ist aber nur bildlich gesprochen – in Wahrheit beschreibt dieser Begriff etwas anderes.

Beim „tea-bagging“ wird nämlich der Hodensack der Spielfigur auf das Gesicht beziehungsweise in den Mund des verstorbenen Gegenspielers getunkt. Deshalb zielen Tea-Bagger mit der Geste auch bevorzugt auf den Kopf der Gegner. Das soll aber nicht heißen, dass weibliche Spielfiguren eine andere Technik nutzen müssen – die Regeln des „tea-baggings“ gelten für alle.

Warum „tea-baggen“ wir unsere Gegner eigentlich in Online-Spielen?

Wieso ist das so weit verbreitet? Heutzutage werden insbesondere Emotes dafür benutzt, um sich über Gegner oder schlechte Teammitglieder lustig zu machen. In Fortnite ist etwa das Dabben oder der Orange-Justice-Tanz beliebt, in Destiny 2 treibt ein Katzenohr-Tanz die Spieler zur Weißglut.

Doch Emotes sind ein relativ neues Phänomen in Shootern. Deshalb mussten sich Spieler, die hämisch sein wollten, auf andere Mittel zurückgreifen. Und weil die Steuerung der meisten Shooter recht simpel ist, musste die Duck-Taste zweckentfremdet werden. Dass daraus noch ein vulgäres Bild entsteht, hat eine simple Geste zum toxischen Trend gemacht.

Was haltet ihr vom Tea-Bagging? Findet ihr das witzig, oder beleidigend? Seid ihr vielleicht selber passionierte Tea-Bagger? Wie sind eure Haltungsnoten beim Teabagging? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.

Warum Halo Infinite trotz beliebten Community-Riten aktuell nicht die erfolgreichste Phase hat, erfahrt ihr in unserem Artikel:

Nach einem starken Start verliert Halo Infinite immer mehr Spieler auf Steam und Xbox – Wieso?

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T.M.P.

Was haltet ihr vom Tea-Bagging?

Jedem sollte erlaubt sein seine homoerotischen Tendenzen ausleben zu dürfen.
Ob das nun mit einer virtuellen Leiche stattfinden sollte mag ich nicht beurteilen. 😜

Snoopy

dip dip potato chip 😅 ist doch völlig normal 😜

Chris

Grade in Destiny ist das eine Sache, die zu toxische Züge angenommen hat. Es wird overused und leider bleibt es nicht nur bei der Geste. Einige schreiben einen noch an ob denn der Bag geschmeckt habe. Selbst im PvE sieht man das ständig. Unter Kollegen als Witz ganz lustig aber da das bei den Meisten nur den negativen, beleidigenden Zweck erfüllt, ist es für mich eher negativ zu werten. Aber dran ändern kann man eh nix^^

Chris

Ja in Spielen wie CoD, Battlefield, CS:GO und Co ist das leider nicht so.
Denke das ist sehr abhängig von der Playerbase in einem Spiel. Ich muss aber auch sagen, dass das Spiel selber viele erst zu dem macht, was sie am Ende sind. Ich konnte schon öfter dabei zuschauen wie Spieler eine charakterliche Metamorphose vollzogen, während sie über Monate Spiel X gezockt haben.

Dome

Ich war beim tea-bag immer gemister gefühle. Aber dieser beitrag hat mir die toxizität dieser geste noch mehr geraubt. Und beim ersten tea-bag in halo infinity musste ich einfach nur plötzlich loslachen, im sinne von; ihr kinder seit ihr noch nicht aus dem alter raus. Dann hab ich mich ab und an mal geärgert und wieder gelacht, als ein tea-bagger bei seinem akt gefallen ist…
aber mit dem alter spiele ich jetzt auch lieber spiele wie Hunt, wenig spieler, lange und intensive matches. Nicht so hecktischer rudelbums wie halo und apex und co. 😜

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