Take-Two ist ein Publisher für einige der größten und angesagtesten Videospiel-Reihen der Welt wie GTA Online, Red Dead Redemption 2, Borderlands oder Civilization 6. Sie haben jetzt ein Übernahme-Angebot für die Mobile-Firma Zynga abgegeben über 12,7 Milliarden US-Dollar. Das ist deutlich mehr, als Microsoft 2020 für Betehsda zahlte. Mit dem Geld hätten sie auch 23,5 Mal Red Dead Redemption 2 entwickeln können.
Das ist die Nachricht:
- In einem Conference Call gestern gab der CEO bekannt, dass Take-Two ein Übernahme-Angebot für Zynga abgegeben hat. Das Angebot betrug 12,7 Milliarden US-Dollar. Damit zahlen sie einen Aufschlag von 64 % zum aktuellen Börsenwert der Firma hinter FarmVille.
- Zynga hat 45 Tage Zeit, um ein besseres Angebot zu finden. Der Deal ist also noch nicht in trockenen Tüchern.
- In der Folge stieg die Aktie von Zynga beträchtlich, um 40,67 % – die Aktie von Take-Two fiel aber um 13,13 %.
23,5 Mal Red Dead Redemption 2 – 48-Mal GTA 5
Wie viel Geld ist das? 12,7 Milliarden US-Dollar für Zynga ist eine enorm hohe Summe. Die Entwicklungskosten für Red Dead Redemption 2 werden auf etwa 540 Millionen US-Dollar geschätzt. Take-Two hätte mit dem Geld, das sie für Zynga zahlen, etwa 23-Mal ein derartiges Großprojekt finanzieren können (via screenrant).
Red Dead Redemption 2 gilt als eines der besten Spiele aller Zeiten.
GTA 5 soll „nur“ 265 Millionen US-Dollar gekostet haben. Das wäre für das Geld also knapp 48-Mal drin gewesen. (via metro)
Offenbar sorgte der extrem hohe Preis, den Take-Two für Zynga bietet, für den Kursverlust der “Take-Two”-Aktie am Markt.
Warum macht Take-Two das? Im Wesentlichen sagen sie: Der Kauf von Zynga verspricht ihnen in der Zukunft etwa 500 Millionen US-Dollar Umsatz im Jahr, den sie sonst nicht erzielen würden.
Durch den Kauf der Firma hätten sie jetzt einen „klaren Weg“, um ihre Spiele-Reihen, die bisher nur für PC und Konsolen liefen, auch auf Mobile zu bringen. In den nächsten Jahren erwartet man, dass 50 % oder mehr der Einnahmen von Take-Two über Mobile kommen. GTA 5 war hier in den letzten Jahren der große Hit.
Mit dem Kauf von Zynga erwirbt Take-Two einen Katalog an Mobile-Spielen wie FarmVille, Words with Friends, CSR Racing, Harry Potter: Puzzles and Spells und viele mehr. Dazu kommen die Technik und die Daten der Firmen. Zudem Zugang zu der NFT/Blockchain-Technik von Zynga.
“Ich hasse es, dass Mobile-Gaming so viel Geld umsetzt”
Wie wird das diskutiert? Es wird auf reddit relativ ruhig diskutiert und aus Business-Sicht beleuchtet. Nur vereinzelt finden sich unter den Top-Kommentaren auch welche, die hitziger wirken:
- Ein Nutzer sagt. „Das ist fast doppelt so viel, wie das, was Microsoft für Bethesda bezahlt hat – zeigt einfach nur, wieviel Geld im Mobile-Markt steckt“
- „Jetzt besitzen 2 der größten Gaming-Firma, Activision Blizzard und Take-Two, zwei der größten Mobile-Studios der Welt, King und Zynga.“
- „Ich hasse es, dass Mobile-Gaming so viel Geld umsetzt und dabei gibt es vielleicht 3 Mobile-Games, die es wert sind, gespielt zu werden, und fast alle guten sind nur Ports.“
Vor allem ist man erstaunt, um wie viel Geld es in dem Deal geht. Im Rückblick wirke der Kauf von King (Candy Crush) durch Activision Blizzard wie ein Schnäppchen, heißt es.
Habt ihr Jungs keine Phones?
Das steckt dahinter: Der Deal zeigt die Breite des Gaming-Marktes und dass sich das Gaming in verschiedene Richtung entwickelt:
- Auf der einen Seite gibt es AAA-Spiele, die Grenzen des Machbaren ausloten, und virtuelle Welten schaffen, in denen Spiel schier unbegrenzte Möglichkeiten haben. Es sind Meilensteine des Genres wie Red Dead Redemption 2, Skyrim oder GTA Online.
- Auf der anderen Seite stehen Spiele, die auf einfache Spielprinzipien, Grind-Mechaniksem und Mikrotransaktionen setzen.
Beide Spiel-Arten existieren im selben wirtschaftlichen Kosmos, auch wenn sie unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. In den letzten Jahren und wahrscheinlich auch jetzt noch sehen viele Fans der klassischen PC- und Konsolen-Spiele die Gefahr, dass „ihre Games“ zugunsten der Casual-Games untergehen oder vernachlässigt werden.
Das hat man etwa an Reaktionen auf die Ankündigung von Diablo Immortal auf einer BlizzCon 2018 gesehen. Aber die Lage scheint sich schon etwas zu beruhigen. Dass Firmen wie Take-Two für irre hohe Summen solche Investements tätigen, scheint zur neuen Normalität zu werden.
Dieser Kampf für das “einzig wahre Gaming”, das PC- und Konsolengaming, taucht zwar immer wieder auf, hat sich aber doch merklich abgekühlt.
Als großes nächstes Projekt von Take-Two wünschen sich viele Fans GTA 6:
GTA 6: Das sagen Gerüchte zu Release, Ankündigung und Setting
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Bethesda halt keine 741mio im Jahr an Reingewinn. ^^ Klar also, das die m schnappe waren. XD der Mobile Markt ist einfach deutlich lukrativer, als der Konsolen oder PC Bereich. Warum also noch für hunderte Mios spiele produzieren, wenn’s doch so einfach geht ? ^^
“Auf der einen Seite gibt es AAA-Spiele, die Grenzen des Machbaren ausloten…”
Zwei von den drei Beispielen loten derzeit eher aus wie häufig sie remastered werden können. 😂
Ja, klar. Skyrim war halt “zu seiner Zeit” innovativ. Das kann ja nicht irgendwie 20 Jahre lang relevant sein. Das ist doch logisch. 🙂
Ich hab gestern ein Video gesehen, wie jemand über Red Dead Redemption 2 gesprochen hat zu jemandem, der nicht in der Gamer-Bubble steckt. Dem sind fast die Augen rausgefallen, was in dem Spiel möglich ist.
https://www.youtube.com/watch?v=aQoQMyXtIDg
Aus der Perspektive ist das schon heftig.
Ich stecke voll in der Gaming Bubble und mir sind bei Red Dead beinahe die Augen raus gefallen. 😅
Übrigens, sowohl deine Antwort, als auch die von Leya bei einem anderen Artikel wurden mir nicht als Benachrichtigung angezeigt.
Huch, so sollte das aber nicht sein. Ich frag mal die Admins, was da los ist 🙂
Dafür hab ich jetzt eine Benachrichtigung bekommen. 😅
Oha eine neue Ära geht los . Alle wollen was vom Kuchen haben. 🍰