Eines der größten Free2Play-MMORPGs der letzten 10 Jahre steht wohl vor dem Aus – Das sagen die Entwickler

Eines der größten Free2Play-MMORPGs der letzten 10 Jahre steht wohl vor dem Aus – Das sagen die Entwickler

Im September 2014 erschien ArcheAge im Westen. Mit einer 80 gehört es zu den besten MMORPGs auf Metacritic. Doch nun steht das Sandbox-Spiel wohl vor dem Aus, wie ein koreanischer Insider berichtet.

Update 27. Juli: Inzwischen hat sich XL Games zu Wort gemeldet und entschuldigt sich für die “Sorgen”, die durch den Artikel entstanden sind. ArcheAge soll auch zukünftig weiter mit Updates versorgt werden und eine Einstellung in anderen Regionen wie Nordamerika/Europa oder Russland sei nicht geplant (via ArcheAge).

Auch der Publisher Kakao Games hat sich auf Anfrage von MassivelyOP geäußert und dabei die Stellungnahme von XL Games aufgegriffen und auf die Nachfrage zur Vertragslänge reagiert:

Der Beitrag ist auf Koreanisch, aber im Wesentlichen heißt es darin, dass der Artikel von MTN einige Ungenauigkeiten in seiner Berichterstattung enthielt, insbesondere in Bezug auf die Pläne zur Einstellung der Dienste in den globalen Regionen. In dem Beitrag wird bekräftigt, dass “es keine Pläne zur Einstellung von Korea, Nordamerika/Europa, Russland und anderen regionalen Diensten gibt; allerdings werden einige Regionen, die nicht die erwarteten Leistungen erbringen, hinsichtlich der Beendigung ihres Dienstes bewertet”.

[…] Und wir können euch versichern, dass unser Team derzeit an der Lokalisierung für die kommenden Updates arbeitet. (Als Hinweis: Morgen wird ein Entwicklerbrief zu den kommenden Inhalten veröffentlicht).

Und schließlich können wir, wie Sie vielleicht schon wissen, keine vertraglichen Informationen preisgeben.

Was passiert gerade bei ArcheAge? Laut der Website MTN, die schon in der Vergangenheit mit korrekten Insider-Berichten aufgefallen ist, soll es zu einer großen Umstrukturierung bei XL Games, dem Entwickler des MMORPGs, kommen. Einigen Mitarbeitern soll eine Abfindung in Höhe von 3 Monatslöhnen für eine Kündigung angeboten worden sein, andere wurden von ArcheAge abgezogen und in eine neue Abteilung geschoben.

Das MMORPG soll in Korea in eine Art “Wartungsmodus” versetzt werden, um es nur noch mit kleinen Updates am Laufen zu halten.

Gravierend ist für uns jedoch ein anderer Absatz. Laut diesem sollen die Lizenzen für andere Regionen nicht mehr verlängert werden, wenn diese ablaufen. Das bedeutet: Endet ein Vertrag für die Server im Westen, dann wird ArcheAge direkt abgeschaltet – ohne einen Wartungsmodus.

Wann könnte das passieren? Derzeit wissen wir nicht, wie lange die Verträge laufen. Die Abschaltung könnte theoretisch in wenigen Wochen oder aber erst in ein paar Jahren stattfinden.

ArcheAge – Release-Trailer

Warum kommt es zu der Umstrukturierung? Laut dem Insider-Bericht kostet ArcheAge im Unterhalt rund 10 Millionen Euro pro Jahr. Man müsse die Kosten jedoch um mindestens 30 % senken, um mit dem Titel wieder in die Gewinnzone zu kommen, heißt es.

Der Wert ist überraschen schlecht dafür, dass ArcheAge mal ein angesagtes PC-Spiel war.

ArcheAge kam zu Release richtig gut an, bekam Awards und gute Reviews

Wie gut kam ArcheAge zu Release an? In Korea gewann es gleich mehrere Game Awards, darunter einen im Jahr 2013 für die schöne Grafik. Das Sandbox-Konzept wurde auch im Westen gut aufgenommen.

Es gab Lob für das Kampfsystem, den Schiffsbau, das Leben als Pirat oder das wirklich gelungene Housing-System. Man konnte machen, was man wollte und hatte trotzdem immer das Gefühl Fortschritt zu erleben. Die Karawanen-Events oder das breite Klassensystem sind Dinge, die sich Spieler auch für andere MMORPGs wünschen.

  • Die Webseite PCGamesN gab dem Spiel eine 8/10 und nannte es das Spiel, dass “einer echten Fantasy-Sandbox-Erfahrung am nächsten kommt.”
  • Gaming Nexus gab sogar eine 88 und schrieb: “Das Gesamterlebnis ist einfach zu unterhaltsam, um es sich entgehen zu lassen, zumal das Spiel kostenlos ist.”

Was passierte dann? Schon früh gab es einen Aufschrei rund um Hacker, Bots und Griefer, die den Spielspaß ruinierten. Besonders beim Besitz von Land kam es immer wieder vor, dass getrickst wurde, da die Anzahl an Spots in der offenen Welt begrenzt war.

Es folgten Updates, die ArcheAge stärker in Richtung Pay2Win drückten. Ein großer Patch, der viele Fehler beheben sollte, wurde zudem lange verzögert und brachte dann viel zu starke Waffen ins Spiel. Das störte die Balance im PvP. Auch die neuen Inhalte legten ihren Fokus immer mehr auf Gold-Farming und weniger auf abwechslungsreiches Gameplay.

Mit der Buy2Play-Version ArcheAge Unchained versuchte man 2019 Spieler zurückzugewinnen. Man versprach den Verzicht auf Pay2Win und Abo und hatte zumindest anfangs Erfolg. Mit dem Publisher-Wechsel wurde dann das Versprechen gebrochen und viele Spieler hatten komplett das Vertrauen in ArcheAge verloren.

Mobile-Games ersetzen das “alte” ArcheAge

Wie verdient XL Games inzwischen sein Geld? Vor allem mit ArcheAge War. Dabei handelt es sich um ein Spiel, das sich voll auf die PvP-Aspekte von ArcheAge fokussiert und für PC und Mobile erschienen ist. Das MMORPG soll allein 3,6 Millionen Euro pro Monat an Lizenzgebühren bringen. Dazu kommt noch eine Beiteilung an Einnahmen durch die Verkäufe in den App Stores.

Ebenfalls gute Einnahmen bringt das Spiel Moonlight Sculptor, das ebenfalls fürs Smartphone erschien.

Was ist mit ArcheAge 2? Die große Hoffnung für Sandbox-Fans ist der direkte Nachfolger ArcheAge 2. Dieser soll 2024 erscheinen. Bis zur Umstrukturierung arbeiteten die beiden ArcheAge-Teams zusammen in einer Abteilung, nun wurden jedoch die Entwickler vom Nachfolger in ein separates Team verschoben.

Hier könnt ihr euch erstes Gameplay zu ArcheAge 2 anschauen:

ArcheAge 2 – Trailer

Die Entwicklung an dem neuen MMORPG sollen also wie gehabt weiterlaufen. Eine Veränderung des Release-Datums wurde bisher nicht angekündigt.

Was sagt ihr zum schleichenden Ende von ArcheAge? Werdet ihr das Sandbox-MMORPG vermissen oder steckt ihr große Hoffnungen in den Nachfolger?

Die derzeit besten Free2Play-MMORPGs findet ihr hier: Die 15 besten Free2Play-MMORPGs, die ihr 2023 spielen könnt.

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Penny Hoffstadter

Arche Age heisst nicht ohne Grund bei Vielen nur noch “Arsch Ätsch”. Es ist ein Spiel, welches das Mieseste im Player hervorholt und belohnt. In diesem Game muss man ein hinterfotziger skrupelloser und gewissenloser Drecksack sein, um voranzukommen. Und muss selbst dann noch tausende Euros versenken. An diesem Spiel sind ganze Gilden und Freundschaften zerbrochen. Es sollte komplett vom Antlitz dieses Planeten getilgt werden. Und was das neue AA2 angeht, so habe ich da wenig Hoffnung. Es wird F2P sein, und damit mit Sicherheit auch am ersten Tag bereits derart von Bots überrant werden, dass ehrliche Spieler eh keine Chance haben. Ein Drecksgame wird auch durch eine Neuauflage nicht zu einem guten Game.

MathError

War ja irgendwie zu erwarten. Mittlerweile gibt es das mobile Game und noch ArcheAge Unchained, sowie ArcheAge 2 in Entwicklung. Mich wunderts persönlich nicht und halte es auch für einen guten Schritt um die 2 anderen Game und den kommenden Nachfolger AA2 den besten Start sowie Ressourcen zu gewähren.

lrxg

Im Vergleich zu anderen MMO’s, die in den 10 Jahren aufgestiegen und gefallen sind hat sich Archeage ziemlich lange gehalten.

Ich fand das Grundsystem und die Mechaniken gut, nur das PVP Design war für mich ungeeignet. Den Zeiteinsatz, um brauchbar in einer dominanten Gilde mitzuspielen, wollte ich nicht einbringen. Und ohne Manpower auf einem bevölkerten Server Traderuns zu machen, war meist ziemlich selbstmörderisch.

Bier mit Sahne

War am anfang echt geil, Die Segelmechanik war schon toll. Mich hats zum ersten das PvP dazu getrieben nicht mehr weiterzuspielen. Das Balancing fand ich furchtbar (weniger die Klassen) eher das Raub, Mord fast keine Konsequenzen hatten und der Ertrag wenn man dir dein Tradepack geklaut hat für den Dieb extrem lukrativ war.

Man hat sich hingesetzt, angebaut, gefarmt, Pack erstellt, Arbeitspunkte verbrannt, alles per Esel oder Traktor zum Boot gebracht, 500-1000 meter gefahren und dann…

ZACK BAMM PVP TOT –> tradepack geklaut und bekam man nur 1/3 es Gold ertrages wenn der Dieb es abgebeben hat und wenn er es für Gilda Stars verkloppt hat…. glaube garnix? oder Nur 1… War doch fürn Arsch…mal ehrlich… XD

N0ma

dead by design

Todesklinge

Ich fand das Spiel damals echt gut und habe es sehr gerne gezockt.

Aufgehört habe ich damals mit max level und guter Ausrüstung. Ähnlich wie bei BDO irgendwann geht es nicht mehr weiter (weil zu langwierig usw.).

Sehr schade das es irgendwann nicht mehr so toll war. Wollte mir mal als Pirat (Fraktionslos) das Spiel angucken, die untealistisch großen Nachteile standen in keinem Verhältnis mehr.

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