Evan Barron, ein kanadischer Fortnite-Profi und Twitch-Streamer, gab auf Twitter bekannt, dass er sich aus dem E-Sport von Fortnite zurückzieht. Grund dafür soll eine gezielte Beleidigungskampagne und anhaltende Belästigungen sein, denen sich der Streamer seit einiger Zeit ausgesetzt fühlt, nachdem er rassistisch auf Twitch entgleist war.
Was ist passiert? Am 3. Januar 2023 gab der kanadische Fortnite Profi Evan Barron über TwitLonger ein Statement ab, in dem er erklärt, sich zukünftig von Fortnite und dem E-Sport zurückzuziehen. Barron begründete seine Entscheidung damit, sich einer anhaltenden Beleidigungskampagne ausgesetzt zu sehen.
Er beschuldigt drei andere Content-Creator, ihre Anhänger dazu anzustiften, ihn über verschiedene Plattformen hinweg zu belästigen und zu beleidigen. Er könne online keiner Aktivität mehr nachgehen, ohne den Zorn anderer Leute auf sich zu ziehen.
All das habe dazu geführt, dass sich sein seelischer Gesundheitszustand massiv verschlechtert habe. Außerdem habe er an Gewicht verloren und leide unter Angstzuständen. Er sei so eingeschränkt gewesen, dass seine Freundin längere Zeit nicht arbeiten gehen konnte, um sich um den Twitch-Streamer (217.00 Follower) zu kümmern.
21-Jähriger ist erfolgreich im E-Sport – Schließt sich Clan “FaZe” an
Wer ist Evan Barron? Evan Barron, der online unter dem Namen “Cented” auftrat, kommt gebürtig aus Kanada. Dem 21-jährigen Streamer gelang 2019 der Durchbruch in die Profi-Szene. Seitdem konnte er mit verschiedenen Teams und E-Sport Organisationen Erfolge verzeichnen und Preisgelder einstreichen.
Unter anderem belegte er 2 Mal den ersten Platz in der Fortnite Champion Series (FNCS): North America West. Es folgten weitere Platzierungen unter den Top 5 bei verschiedenen Fortnite-Turnieren. Zuletzt belegte er beim Fortnite Champion Series: Invitational 2022 den dritten Platz.
Der Kanadier konnte sich insgesamt 445.627 $ mit Fortnite erspielen (via esportearnings).
Fortnite bringt regelmäßig neue Inhalte. Seht euch hier den Gameplay-Trailer zu Kapitel 4 Saison 1 an:
Streamer musste FaZe-Clan verlassen, nachdem er sich im Stream rassistisch äußerte
Während seiner Profi-Karriere spielte Cented für unterschiedliche E-Sport-Teams. Nach einem Jahr bei “Team Liquid” unterschrieb er beim “FaZe-Clan”. Mitte 2022 musste er den “FaZe-Clan” wieder verlassen, nachdem er sich im Stream eines Bekannten rassistisch geäußert hatte.
Dabei ist “FaZe-Clan” nicht die einzige E-Sport-Organisation, deren Mitglieder mit Fehlverhalten auffallen. So stand “OTK”, die Organisation um den WoW-Streamer Asmongold erst kürzlich wieder in der Kritik. Twitch-Streamer Mizkif wird nach einem Skandal entlastet – Verhält sich aber so mies, dass man ihn trotzdem bestraft
Er habe zwar nicht erwartet, dass ihn die Community nach seinen Äußerungen so ohne weiteres wieder willkommen heißen würde. Mit der Intensität, die ihm seit den Vorkommnissen entgegenschlägt, habe er dennoch nicht gerechnet:
Ich habe alles verloren: Mein Einkommen, meinen Ruf, eine Organisation, die ich liebe und bewundere. Aber ich habe es verdient und hätte erwarten sollen, dass es so kommt.
Ich kann nichts mehr posten, ohne belästigt zu werden. Jede Freude, die ich an Fortnite und daran hatte “Cented” zu sein, ist weg. Es ist ein Alptraum.
Evan “Cented” Barron
Evan “Cented” Barron bereut seine Äußerungen und hat nach einigen Angaben an sich gearbeitet. So habe er unter anderem ein Sensitivitäts-Trainig absolviert, eine Therapie gemacht und an wohltätige Organisationen, wie Black Lives Matter gespendet.
Der Tweet, mit dem er seinen Rückzug ankündigte, wurde ebenfalls kontrovers diskutiert. Einige seiner früheren Weggefährten haben ihm offenbar verziehen und wünschen ihm alles Gute. Viele seiner Kritiker werfen ihm allerdings weiterhin vor, dass er nicht genug Verantwortung für sein Fehlverhalten übernommen habe.
Was wurde aus dem 16-Jährigen, der plötzlich 3 Millionen $ bei der WM in Fortnite gewann?
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Respekt, ich könnte vermutlich keine 5 Minuten streamen, ohne mich öffentlich entschuldigen zu müssen 😂 geschweige denn täglich für Stunden und das jahrelang.
Die Contenance die man als so junger Mensch permanent unter Beweis stellen muss, um sich in so einem Umfeld nicht ins Abseits zu schießen, muss wahnsinnig belastend sein. Ein falscher Klick – ein falsches Wort und deine Karriere ist einfach vorbei.
Die Contenance die man als so junger Mensch permanent unter Beweis stellen muss, um sich in so einem Umfeld nicht ins Abseits zu schießen, muss wahnsinnig belastend sein. Ein falscher Klick – ein falsches Wort und deine Karriere ist einfach vorbei.
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Ja, das stimmt. Wobei man sagen muss: Das wäre es in anderen Berufen auch. Also wenn du als Sparkassen-Angestellter oder als Beamter in der Öffentlichkeit dieses Wort sagst und das “der Falsche” oder “der Richtige” mitbekommt, dann war’s das auch mit der Karriere.
Es haben auch Profi-Fußballer ihre Karriere ruinitert mit solchen Dingern. Jens Lehmann vor kurzem mit “Quoten-Schwarzer” – Was da abging.
Das wirklich Gefährliche bei Twitch ist: Die Leute sitzen in ihrem Wonzimmer, sind aber in der Öffentlichkeit. Das in den Kopf reinzukriegen, ist wohl schwer.
Die “Kritiker” müssen ja die Samariter vor dem Herrn sein, wenn sie seine “Wiedergutmachung” als zu wenig beschreiben. Menschen sollten wegen so einer Scheiße nichts verlieren, nur leider ist Twitter stärker als gesunder Menschenverstand und muss den Moralapostel raushängen lassen. Etwas, dass sich in unserer super korrekten Welt wohl nie ändern wird. Wann wird eigentlich das globale Social Credit System eingeführt? Freue mich schon total darauf nur noch eine soziale Maske zu sein ohne Seele oder Innenleben und immer ja-sagen zu dürfen. Mega
Oder halt einfach nicht rassistisch oder sexistisch sein, auch nicht im Scherz und unter Freunden. Das ist nämlich eigentlich gar nicht so schwer.
Latenter Rassismus oder Homophobie ist leider noch Bestandteil der Gesellschaft das fängt bereits in der frühen Kindheit. Selbst heute sind Kinderbücher, Spielzeuge und andere Artikel nicht divers genug um eine Moderne Weltansicht zu haben. Dagegen arbeiten, versuchen modern eingestellte Eltern, Kitas und Schulen aber das reicht noch nicht. Ja solche Äußerungen sind iwo ein NoGo. Man sollte aber trotzdem nicht vergessen wie alt diese Menschen sind oder in welchen Umfeld sich diese befinden. Wir können schnell mit dem Finger auf jemanden Zeigen und alle die Fackeln und Mistgabeln rausholen wie wir es immer tun aber den Schneid sich zu entschuldigen und zu Verzeihen muss man auch haben. Es gibt immer noch den Unterschied zwischen etwas rassistisches sagen und etwas rassistisch aussagen “wollen”. Ersteres passiert noch. Es rutscht Mal eine dumme Bemerkung raus oder sogar unbewusst. Ist das Gut, nein aber sollte man bei ersterem gleich seine ganze Karriere verlieren oder reicht nicht auch die Abmahnung und Sensibilisierung? Diese ständigen extrem Reaktionen finde ich genauso schlimm wie die Aussage auf die Sie beruht.
(gemäß dem Fall, dass so eine Äußerung unbeabsichtigt rausgerutscht ist und nicht aktiv so gemeint war). Die Reagierenden danach und ihn mobben taten es mit voller Absicht und Böswilligkeit. Wenn man daran denkt wird einen auch übel
Wenn jemand aus diesem ganzen toxischen shooter Genre kommt (und er hat ja Jahre damit verbracht) muss einem doch klar sein das einen keine netten Nachrichten erreichen werden.
Über andauernde Anfeindungen und deren Intensität kann ich zwar manchmal auch nur mit dem Kopf schütteln, aber letztlich ist sein “elend” hausgemacht.
In was für einer Welt leben wir eigentlich wo die einen die einmalig mal was doofes gesagt haben gleich an den Pranger gestellt werden und für immer gezeichnet werden sollen. Jeden kann einmal ein Missgeschick oder ein falsches Wort herausrutschen, teilweise völlig aus dem Kontext gerissen. Die Ausmaße vom Internetmobbing und den Hollywood Konsequenzen sind meiner Meinung nach oft völlig überzogen und wie aus einem anderen Universum.
Zwischen “mal was doofes gesagt haben” und der hierzugührenden, gefallenen Aussage liegen dann halt doch noch Welten.
Und, dass manch einer den Unterschied nicht mal im Ansatz versteht, ist Hauptbestandteil des Problems.
Rassismus wird nie aus der Welt geschafft werden können, wenn nicht dieser internalisierte, “unbewusste” Rassismus, der “mal als Mißgeschick und als ein falsches Wort herausgerutscht ist”, angesprochen wird und aus den Köpfen raus kommt.