Twitch-Streamer Mizkif wird nach einem Skandal entlastet – Verhält sich aber so mies, dass man ihn trotzdem bestraft

Twitch-Streamer Mizkif wird nach einem Skandal entlastet – Verhält sich aber so mies, dass man ihn trotzdem bestraft

Der Amerikaner Matthew “Mizkif” Rinaudo (27) galt lange als wohl ehrgeizigster Streamer auf Twitch. Doch im September 2022 brachte ein Skandal seine Karriere ins Stocken. Seine Organisation One True King (OTK) startete eine interne Ermittlung gegen ihn. Nun sind die Ergebnisse da.

Was hatte es mit Mizkif auf sich? Rinaudo galt als unglaublich ehrgeizig. Kritiker warfen ihm vor, mit allen Mitteln an die Spitze von Twitch kommen zu wollen – dafür würde er Drama auf der Streaming-Plattform gezielt ausschlachten und absolut jeden populären Trend mitnehmen.

Tatsächlich schien es 2022 richtig gut für Mizkif zu laufen: Er hatte über 2 Millionen Follower, erreichte konstant mehr als 30.000 Zuschauer mit seinen Streams. Im September kam es jedoch zu einem Skandal, der seine Karriere nachhaltig gefährden könnte.

Ein Schlagabtausch auf Twitter bringt die Karriere zum Stillstand

Was war das für ein Skandal? Mizkif hatte sich gegen Glücksspiel auf Twitch ausgesprochen und sogar mit anderen großen Streamern einen Boykott der Streaming-Plattform angedroht. Die Aktion schien erfolgreich, Twitch führte neue Richtlinien ein. Doch für Mizkif endete das Ganze fatal:

Der Casino-Streamer Tyler “Trainwreck” Niknam warf Mizkif vor, sexuelle Übergriffe durch seinen Freund und Mitbewohner, den Streamer Crazyslick, vertuscht zu haben.

Parallel dazu veröffentlichte der kontroverse YouTuber Paul “IcePoseidon” Denino, als dessen Kameramann Mizkif seine Karriere gestartet hatte, alte Nachrichten des Streamers. In diesen Nachrichten verwendete er rassistische Begriffe.

Ein Streamer kritisiert Glücksspiel auf Twitch, steht plötzlich im Zentrum eines Shitstorms um sexuelle Übergriffe und Rassismus

Wie reagierte Mizkif? Eher unklug. Nachdem die Vorwürfe gegen den Streamer bekannt wurden, tauchten auch noch Clips auf, in denen er den Vorfall herunterspielte, es hagelte Kritik. Daraufhin wurde es erstmal still um Rinaudo, nach 3 Wochen wagte er dann sein Comeback auf Twitch.

Kritiker fürchteten, der Skandal-Streamer könne nun einfach so weiter machen, wie zuvor und müsse keine Konsequenzen fürchten, doch diese Angst war wohl unbegründet.

Welche Folgen hatte der Skandal? Die Karriere des Streamers kam erstmal zum Stillstand. Zwar machte er nach seinem unglückseligen Comeback-Stream noch ein paar Anläufe auf Twitch, doch mit jedem Stream verlor er Zuschauer und Follower (via sullygnome).

Seine Organisation OTK suspendierte ihn erstmal und leitete eine interne Ermittlung gegen Mizkif ein. Sein Kollege Asmongold, Mitgründer der Organisation, war stinksauer.

Seitdem wurde es ruhig um ihn. Jetzt sind die Ergebnisse der internen Ermittlung da.

Urteil: Unschuldig, aber trotzdem furchtbar

Was ist das Ergebnis der Ermittlung? In den frühen Morgenstunden des 1. Januars unserer Zeit veröffentlichte OTK ein Statement auf Twitter. Darin heißt es, die unabhängige Untersuchung durch eine neutrale Agentur habe keine Beweise dafür finden können, dass Mizkif sexuelle Übergriffe heruntergespielt oder vertuscht habe.

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Wie geht es jetzt für Mizkif weiter? Das Ergebnis der Untersuchung könnte für den Streamer ein Grund zum Feiern sein, doch es gibt ein großes Aber: OTK erklärt, Mizkif habe mit seinem Verhalten gezeigt, dass er die Ernsthaftigkeit von sexuellen Übergriffen und rassistischen Vorurteilen nicht ausreichend anerkenne.

Seine Aussagen im Comeback-Stream vom 11. Oktober haben einen Mangel an Empathie und Ignoranz gegenüber dem Ernst der Lage erkennen lassen, heißt es weiter in dem Statement.

Mizkif erhält zwar seinen Status als Mitglied von OTK zurück, wird jedoch von seinen Tätigkeiten als Board-Mitglied suspendiert. Zudem soll der Streamer auf “Bewährung” sein, bis er zeigen könne, dass er die “Werte der Organisation” aufrechterhalten könne.

Kommt jetzt das große Comeback?

Wie fallen die Reaktionen aus? Auf Twitter sind die Nutzer alles andere als begeistert über die Rückkehr von Mizkif. In den Kommentaren unter dem Statement von OTK werden Clips gepostet, in denen Mizkif die Vorfälle herunterspielen soll – also genau das Verhalten, für das es angeblich keine Beweise gibt (via Twitter).

Auch scheint es Zweifel daran zu geben, wie glaubhaft eine solche interne Ermittlung ist, selbst wenn sie von einer Firma außerhalb der Organisation durchgeführt wird (via Twitter).

Mizkif selbst äußerte sich bislang noch nicht zu den Ergebnissen der Ermittlung. Mehrere Twitter-Nutzer teilen jedoch Screenshots, aus denen hervorgeht, dass sie von diesem blockiert wurden. Offenbar, nachdem sie ihn kritisiert hatten (via Twitter).

In einem YouTube-Video machte Mizkif jedoch wohl schon gegen Ende Dezember Andeutungen, dass er 2023 zum Streamen zurückkehren könnte (via dexerto).

Es bleibt abzuwarten, ob Mizkif im neuen Jahr ein großes Comeback gelingt, oder ob seine Karriere nach den letzten Monaten dauerhaft geschädigt ist.

Mittlerweile hat One True King schon mit dem nächsten Skandal zu kämpfen: Im Dezember 2022 wurden gegen ein weiteres Gründungsmitglied schwere Vorwürfe erhoben:

Twitch: Asmongold distanziert sich vom nächsten WoW-Streamer nach Vorwürfen sexueller Übergriffe – Wirft ihn aus Orga

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TricksterClown

Wie genau soll sowas laufen das eine externe firma oder so solch ermittlung macht? hatten die versteckte kameras oder audioaufnahmen, irgendwas vor ort den gescheniss, waren sie irgendwie dabei damit sie auch ermitteln können?

Verstehe sowas nicht. muss man es eig !?

Peter Nuhn

Wie genau soll sowas laufen das eine externe firma oder so solch ermittlung macht?+

Das ist eine Anwaltskanzlei, die dann Befragungen durchführt und mit den Leuten spricht einfach. So kann man sich das vorstellen.

Ich geh davon aus, dass die einfach mit jedem sprechen, der daran beteiligt ist, um rauszufinden, was da genau passiert ist. Wenn du da 20 Leute interviewst, kriegst du ein ziemlich präzises BIld des Ablauffs. Weiß nicht, ob die noch Ermittler beschäftigen für irgendwas, vielleicht um Videos zu sichten oder so – aber im Wesentlichen geht es darum, einfach mit möglichst vielen Beteiligten zu sprechen, um sich ein klares Bild zu machen.

Es ging ja hier nicht um die konkrete sexuelle Belästigung, dass es davon Bilder/Videos gab. Sondern es ging darum, ob Mizkif in der Folge was unternommen hat, um diesen Vorfall runterzuspielen. Genau das war ihm ja von Trainwreck vorgeworfen worden.

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