Epic Games hat beim Online-Shooter Fortnite die Zusammenarbeit mit einem australischen Caster eingestellt. Der hat während eines Streams auf Twitch einen Spieler als „Loser“ bezeichnet. Der Caster erklärt aus seiner Sicht, was zur Entlassung führte und warum er sich dafür nicht entschuldigt.
Das ist die Situation:
- Bei Fortnite fand am 26. Juni das Finale eines großes Turnier statt, das „FNCS All-Star-Showdown Solo Finals“. Insgesamt geht es bei der Turnier-Reihe um ein Preisgeld von 3 Millionen US-Dollar. Bei dem Finale in Ozeanien kassierte der Gewinner 20.000 $.
- Einer der Caster in Australien wurde aus dem Team des offiziellen Streams gefeuert, nachdem er einen Spieler einen „fucking Loser“ genannt hatte.
- Der Caster Shaun „AussieAntics“ cochrane erklärt später auf Twitch, wie es zu seiner Entlassung kam und warum er sich nicht für sein Verhalten entschuldigt.
Abgeschlagener Spieler greift Führenden gezielt an und killt ihn
Wofür wurde der Caster gefeuert? Bei dem Turnier in Australien lag der Spieler LunR vorne. Der war auf dem Weg 20.000$ an Preisgeld zu gewinnen.
Ein anderer Spieler lag schon weit zurück und hatte keine Chance mehr auf den Sieg. Doch der schien gezielt Jagd auf LunR zu machen. Er „landete auf ihm“ und tötete den führenden LunR in einem Fight.
Der Caster, „AussieAntics“, der mit LunR befreundet ist, begann daraufhin, über Minuten über den anderen Spielern zu lästern und den Zorn des Chats auf ihn zu lenken. Er nannte ihn einen mehrfach einen „fucking Loser“, und behauptete, „niemand möge den“.
Das war die Konsequenz: Epic hat den Caster aus dem Team der offiziellen Streams entlassen. Er habe gegen die Community-Richtlinien verstoßen.
So kam die Entscheidung an: Die Mehrheit der australischen Fans verstand die Entscheidung von Epic nicht. Sie waren erbost, dass Epic einen ihrer Lieblings-Caster rausgeworfen hat.
Caster erklärt, warum er auf den Spieler losging
Das sagt der Caster: Der entlassene Caster AussieAntics erklärt die Situation auf Twitch aus seiner Sicht.
So sagt er, er sei schon seit zwei Jahren mit LunR befreundet. Das war damals der erste Profi-Spieler, den er persönlich getroffen hat. LunR hatte bei dem Turnier die Chance, „Geld zu verdienen, das sein Leben verändern würde.“
Als der Caster dann sah, dass ein „Kind“ diesen Spieler „griefen“ wollte, sei es mit ihm durchgegangen.
Den Spieler, der LunR angriff, nennt AussieAntics namentlich nicht. Er redet von ihm nur als “The Kid” – der Junge oder “das Kind”.
AussieAntics sagt: Er habe das Kind einen „Loser“ genannt. Er habe im Stream erklärt, er verstehe es einfach nicht, wie jemand so stumpf sein kann, einem anderen Fortnite-Spieler die Chance auf derart viel Geld zu ruinieren. Für ihn sei so ein Verhalten klar „Griefen“, auch wenn Epic das Wort nicht möge.
Der Caster sagt aber: Er habe nicht dazu aufgefordert, dem Jungen Hass-Mails zu schicken oder ihn auf Social Media zu bedrohen. Schon gar nicht habe er aufgefordert, dem Spieler Morddrohungen zu senden. Davon distanziere er sich, sowas würde er nie machen und auch nicht gutheißen.
Doch Epic habe die Situation so interpretiert, dass er seine Machtposition genutzt habe, um „Hass auf einen Spieler“ zu lenken.
Der Caster erklärt, er sei jetzt erstmal für offizielle Streams gesperrt, könnte in Zukunft aber vielleicht wieder mit Epic zusammenarbeiten.
Er betonte mehrfach, er wolle jetzt nicht, dass seine Community über Epic Games schimpft. Offenbar wollte er sich die Tür offen lassen, später wieder für Epic Games, die Betreiber von Fortnite, zu arbeiten.
Caster weiß, dass Entschuldigung besser für seine Karriere wäre – Tut es nicht
Tut es dem Caster leid? Nein, tut es ihm nicht. Er sagt, er entschuldigt sich nicht für sein Verhalten. Er hat in der Vergangenheit erlebt, wie Fortnite-Spieler durch Griefer belästigt wurden und später weinend zusammenbrachen.
Wenn Leute sich daneben benehmen, werde er das klar ansprechen. So sei er eben. Und wenn er sich dadurch seine Karriere versaue, sei das eben so. Er könne sich da nicht ändern.
Er wisse, dass von jemandem in seiner Situation erwartet wird, sich zu entschuldigen und sein Bedauern auszudrücken. Aber er tue es nicht.
Wie ging das Turnier aus? LunR wurde tatsächlich nur Dritter. Statt einem Preisgeld von 20.000$ muss er sich mit 11.000 $ zufrieden geben.
Die Caster von Fortnite sind dafür zuständig, den manchmal unübersichtlichen Spielverlauf in Fortnite zu erklären und zu kommentieren. Bei der großen Fortnite-WM 2019 hatte Epic Games einige seiner populärsten Streamer dafür gewonnen. Doch die haben sich mittlerweile von Fortnite entfernt:
Die Gesichter der WM 2019 erklären, warum sie jetzt kein Fortnite mehr spielen
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Das was der andere Spieler gemacht hat ist nicht die feine englische Art aber sollange es nicht verboten ist sag ich dazu nur ” so ist das spiel”. Das kann einem nicht gefallen aber dann in dieser Position gezielt über eine Person her zu ziehen ist für mich persönlich schlimmer. Ich wäre persönlich überrascht wenn er wieder mit epic zusammen arbeiten kann in diesem Rahmen
Klärt mich auf. Das ist doch ein Battleroyal als Tunier. Wie soll man da Griefen?
Wenn der eine ein gutes Play gemacht hat und somit gewinnt, dann hat er es in dem Moment einfach besser gemacht.
Dass ist das Mimimimimi der großen Streamer. Wie du schon sagtest ist es ein Battleroyal. Soweit ich weiß steht nirgendwo geschrieben das man den führenden in Ruhe lassen soll damit er gewinnt, ausserdem hat dieser Lunar doch noch 11k gewonnen. Besser als nichts. Verstehe dieses kleinkindverhalten nicht. Wette er hätte es gut gefunden wenn der erstplatzierte nicht sein Freund gewesen wäre.
Es ist mehr so, als wenn du beim Formel-1-Rennen wen überholst, den du schon überrundet hast. Man erwartet dann, dass der andere Platz macht.
Das ist eins der Probleme von Fortnite, warum sich das auch nicht als E-Sport eignet. Du kannst eigentlich verhindern, dass wer gewinnt, indem du gezielt Jagd auf ihn machst.
Der muss Ressourcen aufwenden, um dich zu töten, oder verliert sogar – und hat dadurch Nachteile.
E-Sport Fortnite ist echt kompliziert, weil dieses ganze Format “Battle Royale” einfach nicht für E-Sport gedacht ist durch das “jeder gegen jeden”-Konzept. Das hat man schon bei der Fortnite-WM gemerkt.
Im Prinzip musst du dann einen Mix finden aus “passiv spielen”, “Keine Risiken eingehen” und “Was riskieren”, um zu gewinnen:
Wie gesagt … das ist alles bisschen schwierig und basiert viel auf “Das macht man so nicht – das gehört sich nicht.”
Stimme dir da zu. Fotnite ist eher nicht für den E-Sport geeignet und explizit Jagd auf den Führenden zu machen ist irgendwie unsportlich.
Ich kenne mich bei Fortnite nicht aus. Sieht man denn wer führt oder welcher Gegnerchar von wem gespielt wird? Weil normalerweise stehen ja keine Gamertags über dem Spieler und selbst wenn, müsste man ihn ja suchen und finden und das basiert ja mehr auf Zufall außer man Streamsniped. Wovon ich bei einem Tunier jetzt mal nicht ausgehe.
Ich denke es ist Jammern auf hohem Niveau. Und Aussagen nach dem Motto “Hey der macht meinen Freund platt also ist er ein fucking Loser” sind halt absoluter Kindergarten und gehören auf kein Liveevent. Selbst auf dem Schulhof ist das peinlich.
Das mit “fucking Loser” ist sicher kein guter Umgang. Dass er es als Ungerechtigkeit empfindet, die sich nicht gehört, kann ich aber nachvollziehen.
Wobei das nicht die “Schuld” des Griefers ist, sondern eben die des Spiels.