Die FIFA 23 Ratings zeigen jede Menge Spieler mit hohen Werten. Doch schon jetzt deutet sich an, dass einige Top-Spieler aus dem echten Leben im Spiel wieder einen schweren Stand haben werden. Denn wieder einmal hakt es am wohl wichtigsten FIFA-Wert.
Über die letzten Tage veröffentlichte EA Sports nach und nach immer mehr Ratings. Die besten Premier-League-Spieler sind bekannt, genau wie die Top-Karten aus der Bundesliga, die höchstbewerteten Spieler in FIFA 23 und mehr.
Und ja, es gibt wieder einige heftige Spieler. Mbappé als Über-Karte, ein stark verbesserter Christopher Nkunku, Sadio Mané als Bundesliga-Neuzugang – solche Karten sind es, auf die viele FIFA-Spieler nach dem Release von FIFA 23 hoffnungsvoll schielen werden.
Doch gleichzeitig bringen die neuen Ratings auch eine gewisse Ernüchterung. Das Problem: Schon jetzt deutet sich an, dass manche Top-Spieler in FIFA 23 wieder einmal zum Bankdrücker werden. Denn: Sie werden einfach als zu langsam bewertet.
Top-Spieler in der Bundesliga, aber zu langsam in FIFA 23?
Das Beispiel Bundesliga: Schaut man auf FIFA 23: Beste Bundesliga-Ratings, fallen fünf Karten besonders auf, wenn man auf langsame Geschwindigkeitswerte schaut.
- Marco Reus mit 70 Geschwindigkeit
- Thomas Müller mit 69 Geschwindigkeit
- Kimmich mit 68 Geschwindigkeit
- Hummels mit 53 Geschwindigkeit
- Haller mit 65 Geschwindigkeit
Alle 5 Spieler sind für starke Leistungen in der Bundesliga bekannt. Doch in FIFA 23 könnten diese Werte für Schwierigkeiten sorgen. Im FIFA-Subreddit gibt es da schon Kritik:
- “Ein neues Jahr, ein neuer nutzloser Müller”, kommentiert da einer (via reddit).
- “Reus ist definitiv schneller als das. Ich weiß nicht, wie viel schneller, aber definitiv schneller” (via reddit).
- “Hat EA nie Bayern spielen sehen? Diese Ratings machen keinen Sinn. Müller und Kimmich sind nicht langsam” (via reddit).
Thomas Müller ist ein anschauliches Beispiel für die Wichtigkeit von Geschwindigkeit, denn: Seit Jahren bringt der Bayern-Offensivspieler konstant starke Leistungen in der Bundesliga und gehört dort zu den besten Spielern überhaupt.
In FIFA hingegen gilt er seit Jahren als sehr hoch bewertet, aber letztlich nutzlos. Wieso ist das so?
Das dicke FIFA-Problem mit der Geschwindigkeit
“Der ist ja völlig unspielbar” – diesen Satz hört man in der FIFA-Community gerne, wenn es um langsame Spieler geht. Aber es verwundert auch nicht, denn über die Jahre ist die Geschwindigkeit immer mehr zum alles entscheidenden Faktor in FIFA geworden.
Überspitzt sieht das Echo auf solche Spieler gerne so aus:
- Ein Spieler hat über 90 Geschwindigkeit, beherrscht Schießen und Dribbeln? Dann ist er nicht nur nützlich auf dem Platz, sondern auch teuer auf dem Transfermarkt.
- Ein Spieler hat 60 Geschwindigkeit, dafür aber tolle Pass- und Verteidigungswerte? Dann eignet er sich vielleicht als Platzhalter, bis ein schnellerer Spieler kommt. Oder als Futter für die nächste SBC.
Dinge wie Stellungsspiel, Antizipation, Pass-Intelligenz, die im echten Leben einen wichtigen Faktor im Fußball ausmachen, übertragen sich halt nur bedingt auf das Gameplay in FIFA. Vieles davon übernehmen eh die Hände am Controller. Eine hohe Geschwindigkeit hingegen ist ein klarer, messbarer Faktor: Entweder ein Spieler hat sie, oder er hat sie nicht.
Das Problem ist, dass eine hohe Geschwindigkeit gepaart mit starkem Dribbling in vielen Fällen ausreicht, um einen Spieler in FIFA mindestens brauchbar zu machen. Kommen da noch mehr gute Werte drauf, ist das ein netter Bonus – und sind alle Werte plus die Geschwindigkeit hoch, wird eine Karte sofort zum Objekt der Begierde.
Ein gutes Beispiel ist Nkunku – ein schneller, dribbelstarker Angreifer, zu dem ein Spieler im FIFA-Subreddit sagt: “Nkunku sieht einfach lächerlich aus (auf eine gute Art und Weise)” (via reddit).” Dass ein Thomas Müller im Gesamtrating höher als Nkunku bewertet ist, wird angesichts der Werte-Verteilung völlig egal.
Auf der Gegenseite sind langsame Spieler schnell mal völlig verloren. Der schönste Defensiv-Wert eines Verteidigers bringt halt nur wenig, wenn der gegnerische Stürmer mindestens vier Meter weit weg ist und auch nicht eingeholt werden kann. Gleichzeitig braucht man schnelle Spieler auf den Flügeln und im Sturm, um an der Verteidigung vorbeizulaufen – sonst wird man fix abgefangen.
Deswegen erfreuten sich auch in der Vergangenheit schnelle Spieler, die in nahezu allen Werten unterlegen waren, manchmal größerer Beliebtheit, als ihre besser bewerteten Konkurrenten. Dann nimmt man eben Diaby statt Gnabry oder Werner statt Müller.
Die Frage ist: Können andere starke Werte wie Dribbling, gute Pässe oder ein perfektes Stellungsspiel in FIFA 23 eine fehlende Geschwindigkeit ausgleichen? Die Entwickler von FIFA 23 haben zumindest betont, an der Geschwindigkeit gearbeitet zu haben.
Ob es etwas bringt, wird sich abschließend erst sagen lassen, wenn das Spiel draußen ist. Doch die Erfahrungen der letzten Jahre lassen das eher unwahrscheinlich wirken.
Was haltet ihr vom Thema Geschwindigkeit in FIFA? Findet ihr das aktuelle System gut? Oder würdet ihr euch eine Umstellung wünschen? Erzählt es uns in den Kommentaren!
Ihr wollt schon vor dem Release von FIFA 23 an eurem Team basteln? Hier erfahrt ihr alles zum Start der FIFA 23 Web App.
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