EU-Parlament fasst Beschluss gegen Lootboxen, Spielsucht und Goldfarmen – Gaming-Industrie zeigt sich „besorgt“

EU-Parlament fasst Beschluss gegen Lootboxen, Spielsucht und Goldfarmen – Gaming-Industrie zeigt sich „besorgt“

Das Europäische Parlament hat heute am 18.1. einen Beschluss zu Videospielen und Gaming gefasst. Verbraucher sollen besser geschützt werden, vor allem junge Menschen. Ein Schwerpunkt der neuen Videospiel-Politik liegt auf Ingame-Käufen und Lootboxen. Vertreter der Gaming-Industrie zeigen sich „besorgt“: Den Fokus auf strengere Maßnahme für Ingame-Käufe sieht man nicht so gerne.

Was hat das Parlament genau gemacht? Das Europäische Parlament hat sich heute für einen Bericht ausgesprochen, der sich um Videospiele und die Nutzer dieser Spiele dreht. Der Bericht kam von der Abgeordneten Adriana Malonado López, einer spanischen Sozialdemokratin, und erhielt 577 Ja-Stimmen, 56-Nein-Stimmen und 16 Enthaltungen.

Der Bericht enthält über ein Dutzend Vorschläge, wie die EU künftig mit Videospielen verfahren soll.

Verbraucher-Schutz stärken, Ingame-Käufe hinterfragen

Das sind die wichtigsten Dinge, welche die EU nun angehen soll: Es geht unter anderem darum, Videospiele transparenter zu machen. Als „gutes System“ wird die Alters-Empfehlung PEGI genannt, die könnte noch transparenter werden, noch mehr Informationen an Verbraucher über Inhalt, die Zielgruppe und mögliche Ingame-Käufe geben.

Die EU-Kommission soll zudem untersuchen, welchen Einfluss Loot-Boxen und andere Möglichkeiten, ingame Dinge zu kaufen, auf die Verbraucher ausüben – und wenn sie das für richtig hält, auch Maßnahme ergreifen.

In Belgien und den Niederlanden sind einige Spiele mit Lootboxen, wie Diablo Immortal, schon nicht mehr erschienen.

EA nennt Lootboxen eine recht ethische Überraschungs-Mechanik

Die Kommission soll zudem ermitteln, ob Goldfarmen in irgendeiner Form zu Finanzverbrechen und Menschenrechts-Missbräuchen in Verbindung stehen.

Zudem werden die Spiele-Entwickler dazu aufgefordert, es zu vermeiden „Spiele zu entwickeln, die süchtig machen“.

Weitere Dinge, welche die EU wichtig findet, sind:

„Gaming Disorder“ – Sind wir alle krank?

EU will Gaming fördern – Schreibt jährlichen Preis aus

Gibt’s denn nur Probleme im Gaming? Nein, die EU lobt ausdrücklich auch das Gaming und sagt, man will eine „europäische Video-Game-Strategie“ entwickeln, um das volle Potenzial der Industrie zu entfalten.

Daher will man jetzt einen jährlichen Videospiel-Preis ausschreiben.

Es heißt, der Bericht würde die positiven Seiten der Industrie hervorheben, aber auch die sozialen Risiken ins Bewusstsein rufen, etwa der Einfluss auf Gaming auf die geistige Gesundheit. Das könne gerade junge Spieler und Spielerinnen betreffen. Daher will man einheitliche Regeln für die EU und den Verbraucher-Schutz stärken und einen speziellen Fokus auf Minderjährige richten.

Mit der gamescom hat Europa zumindest eine große Gaming-Messe:

MeinMMO auf der gamescom 2022 – Das sind unsere Highlights

Vertreter der Gaming-Industrie zeigen sich „besorgt“

Wie reagiert die Industrie? Vertreter von zwei Verbänden, welche die Gaming-Industrie vertreten, haben sich in einem gemeinsamen Statement bereits geäußert. Man sei „besorgt“ darüber, dass der Fokus auf strengeren Regeln für Ingame-Käufe liegt.

Der Verbraucher-Schutz in Europa sei jetzt schon ausreichend, um unfaire Maßnahmen zu sanktionieren. Das Problem seien hier nicht die Regeln, sondern eine mangelnde Durchsetzung dieser Regeln.

In einem Statement heißt es: Europäische Spieler hätten mehr Auswahl bei exzellenten Spielen als jemals zuvor, das liege an der gestiegenen Vielfalt der Geschäftsmodelle, welche die Gaming-Industrie entwickelt hat. Die Gesetzgeber sollten das Recht auf den Zugang zu den Kulturprodukten schützen, und dabei den hohen Standard des europäischen Verbraucher-Schutzes aufrechterhalten.

Hier in Deutschland hatten wir vor wenigen Monaten erst eine Diskussion um Lootboxen. Doch die Leute, gegen die sich die Kritik wendeten, fühlten sich gar nicht erst angesprochen. Sie forderten strenge Regeln der Gesetzgeber, vielleicht kommen die ja wirklich bald:

FIFA 23: Twitch-Streamer Trymacs distanziert sich von Lootboxen nach ZDF-Kritik, ballert 2 Wochen später 9.300 € rein

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tuShai

Es wird aber auch Zeit, dass auf dem Sektor mal Bewegung reinkommt. So manch Unternehmen übertreibt es mit ihren Lootboxen extrem.
Und dass die jetzt alle die Hosen voll haben, ist doch klar.

Wenn das durchgeht, müsse man ja wieder echten Content liefern 😀

Threepwood

Natürlich sind die Neos “besorgt”…mir kommen die Tränen. 😄

Die Chancen, dass daraus etwas wird und dann auch noch sinnvoll stehen 50:50. Aber immerhin, sie widmen sich dem Thema, was abzusehen war.
Bei Tabak vs E-Zigs etc. sieht man, wie die EU sinnfrei übers Ziel hinaus schießen kann und welche Lobby da die Taschen füllt.

Slix

Bitte keine Spiele mehr entwickeln die süchtig machen. Sorry selten sowas dummes gehört.
ab sofort gibt es dann auch ein Alkoholverbot Tabak ebenfalls verboten.

dafür sorgen, das die Chancen bei lootboxen klar transparent und verständlich sind. Garantien einfügen bzw. Badluck Protection.
fertig ist der Zauber.

Demnächst werden auch sammelkarten verboten.

quick.n.dirty

Ehrlich gesagt, finde ich dass auch Sammelkarten verboten gehören. Das ist einfach eine RealLife Lootbox.

Slix

Naja aber wenigstens kennst du die odds und weißt was drin ist. Bsp. Display pokemonkarten. Ist Fox was du bekommst. Wieviele holos etc. Bei csgo keine Ahnung kannst 1 Kiste aufmachen ziehst was krasses. Kannst genauso gut 1000 Kisten aufmachen und hast nur müll. Da ist es komplett rng jedes Mal die selbe Chance

ibaer

Sie haben sich für einen Bericht mit Vorschlägen ausgesprochen.
Zu jedem der Vorschläge braucht es nun separate Untersuchungen und danach separate Gesetzentwürfe und danach Mehrheiten und danach haben dann die EU-Länder wieder drölf Jahre Zeit die Gesetze in Einklage ihrer eigenen Landesgesetze umzusetzten…
ich gehe davon aus so 2055 zu meiner Rente könnten sie dann ungefähr so weit sein…wenn nicht vorher irgendwo her noch ne Bestechungsagentur, Verzeihung Lobbistenverein heißt es glaube ich in der EU, mit genug Kohle kommt…

hatten die nicht vor paar Jahren auch beschlossen die Zeitumstellung abzuschaffen? Hat man da nochmal was gehört?
Das Konstrukt “EU” und das EU-Parlament ist ein Witz in seiner jetzigen Form.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von ibaer
Huehuehue

hatten die nicht vor paar Jahren auch beschlossen die Zeitumstellung abzuschaffen? 

Nein, hatten sie nicht. Man konnte sich nämlich nicht darauf einigen, worauf man umstellen möchte (für immer Sommerzeit/für immer Regelzeit).

ibaer

was gibts denn da zu einigen, wie du schon selbst schreibst gibt es nur eine “richtige” zeit und zwar die “Winterzeit” 😀 Das alleine zeigt schon wieder wie schwachsinnige ein Parlament aus einem Staatenbund ist der aber kaum was beschlossen bekommt und wenn dann braucht es Jahre bis es jedes Land etwas anders umsetzt…
Aber irgendwohin müssen die nationalen unfähigen Politiker ja wegbefördert werden sie im eigen Land versagen oder nicht mehr beliebt sind

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von ibaer
Huehuehue

“Wissenschaftlich erwiesen” ist, dass die “Sommerzeit” (= abends 1h länger hell, morgens eine Stunde früher hell braucht so gut wie keiner), besser, sowohl für Psyche als auch Wirtschaft, wäre.

Das alleine zeigt schon wieder wie schwachsinnige ein Parlament aus einem Staatenbund ist der aber kaum was beschlossen bekommt und wenn dann braucht es Jahre bis es jedes Land etwas anders umsetzt

Den Ländern steht übrigens frei, die Zeitumstellung selbst zu ändern (schließlich wurde deren Einführung ja auch einzelstaatlich durchgeführt), dazu braucht es eigentlich keine EU-weite Regelung (die wäre nur nice fürs “aufeinander Abstimmen” also am ehesten für die Wirtschaft) – das war übrigens auch das “Ergebnis” der EU-weiten Verhandlung. Aber jetzt rate doch mal, was das Problem ist und warum das (so gut wie) keiner bislang gemacht hat…. Spoiler: man kann sich nicht darauf einigen, welche Zeit “besser” ist.

Loenne

Das es den Lootboxen irgendwann an den Kragen geht war ja abzusehen.
Ich glaube aber das die Publisher ungern auf dieses doch beachtliche “Nebeneinkommen” verzichten wollen.
Da ist der nächste logische Schritt die Spiele einfach teurer zu vermarkten….
I’m Sinn der Spieler ist das denke ich auch nicht.

Luripu

Wenn schon Mikrotransaktionen nicht verbieten,
dann sollten sie wenigstens auch Mikro sein und nicht Makro.
Sprich Begrenzung der Ausgaben auf 100€/Monat/Spiel.
Keine 9300€ auf einen Schlag wie dieser FIFA Depp
oder die Immortal Suchties.

Compadre

Die Gesetzgeber sollten das Recht auf den Zugang zu den Kulturprodukten schützen

Was soll das denn mit Kulturproduktion zu tun haben, Minderjährige den Bezug zum Geld zu nehmen, in die Spielsucht und die Kreditkartenabrechnungen deren Eltern in die Höhe zu treiben? 😀

Kann ich schon nachvollziehen, dass man sich in der Spieleindustrie “besorgt” zeigt, da solche Machenschaften dort ganz einfach zur Taktik gehören und das kann nicht sein.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Compadre
Nthusiast

An Weihnachten war mein 12-jähriger Neffe dabei, der hatte 100 € durch Geldgeschenke bekommen. Da musste sein Vater sofort mit ihm nach Hause fahren, die PlayStation holen und diese bei den Großeltern aufbauen. Dann wurde das Geld bei Amazon in PS-Guthaben umgewandelt, damit er es direkt in diversen Shops durchballern konnte.
War wirklich krass zu sehen, wie wenig Bezug zu Geld und Gegenwert da vorhanden war (aber auch von den Eltern), von dem her kann man strengere Regeln nur begrüßen. Wobei ich erst daran glaube, wenn’s soweit ist..

Ich nehm den ersten Kommentar zu meinem Post schonmal vorweg:
“OK Boomer” 😄

Luripu

Boomer?
Also meine Eltern sind Boomer da sie in den 50ern geboren sind.
Wenn dein Neffe 12 ist,dürftest Du eher ein Kind der 80/90er sein,
also weit entfernt von Boomer.

Chris

Der Begriff wird nachweislich heutzutage umgangssprachlich als Überbegriff für veraltete Ansichten verwendet. Man muss auch nicht alles so auf die Goldwaage legen wenn man ganz genau weiß worum es geht.. 🤷‍♂️

Luripu

Sag das den Rechtschreibnazis,für die muss auch immer alles korrekt sein wie im Lehrbuch.

ibaer

Whataboutism

Chris

Du erinnerst mich an meinen kleinen Bruder. Der ist grade 4 geworden. Der bringt auch immer den “Aber die anderen haben auch.. “

Aber ich komm dir mal entgegen und geh auf dein Argument ein:
Was hat das mit Rechtschreibung zu tun? “OK Boomer!” ist ein Weltbekanntes Meme aus 2019 losgelöst von der Bedeutung des ursprünglichen Begriffs “Boomer”. Seine Aussage ist also von der Bedeutung her durchaus korrekt.
Außerdem erlebe ich es selten, dass Leute hier wegen kleinen Rechtschreibfehlern ein Fass auf machen. Lediglich, wenn Leute ohne Punkt und Komma sowie teilweise ohne Leerzeichen schreiben oder wenn sie schlicht fahrlässig Fehlinformationen verbreiten.

Nichtsdestotrotz: Dir nen Entspannten, nimms lockerer 😁👍

Alex

Na da bin ich mal gespannt aber das ist schon wieder so realitätsfern und ungenau formuliert das ist einfach ein Graus das umzusetzen, das kann doch nur schief laufen. Das hätte man so viel klarer und zielgerichteter formulieren können und müssen.

Slix

Wilder Aktionismus. Wie alles politische, Man muss sich die Stimmen ja erhalten. Der Sinn dahinter ist zweitrangig

Huehuehue

“Stimmen erhalten” ist beim EU-Parlament ziemlich nebensächlich, die werden nämlich sowieso nach der jeweiligen Stimmung im jeweiligen Land zum jeweiligen Wahlzeitpunkt bestimmt. (Fast) Niemand wählt bei einer EU-Wahl Partei X, weil ihnen die Arbeit, die sie in der EU gemacht haben, so gut gefallen hat (meist wissen die Wähler nicht mal, woran Parlamentarier Y überall mitgewirkt hat).

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Huehuehue
Slix

War jetzt auch we hier speziell auf das Eu Parlament gemünzt sondern eher auf das allgemeine schalten und walten der jeweiligen Regierung.

McPhil

Industrie ist Industrie, egal ob Gaming oder in der Produktion. Gewinn um jeden Preis, ausnutzen jeder Lücke, vorgehen gegen jede Verbesserung für den Kunden wenn das weniger Gewinn heißt.

quick.n.dirty

Das einzig sinnvolle was die EU in den letzten Jahren beschlossen hat ist die Abschaffung der Zeitumstellung.Und auch das hat am Ende nicht geklappt. Ich drück die Daumen hierfür …

Todesklinge

Die sollen endlich mal den Battlepass verbieten. Das dauert meist solange das es unmenschlich ist!

VValdheim

Der Battlepass würde dann unter “Spielesucht” fallen. Ein System das voll und ganz auf FOMO ausgelegt ist. Bloß keinen Tag verpassen, muss täglich spielen. Ja ich hoffe auch dass es dem Battlepass dadurch an den Kragen geht.

David

Wurde ja auch langsam aber sicher mal Zeit, dass dem dahingehend mal ein Riegel vorgeschoben wird….begrüße ich sehr.

Nein

Gold farmen unterbinden lol.

Zord

Ich habe beruflich schon mehrere EU Verordnungen IT Seitig umsetzen dürfen und das war noch nie Vergnügungssteuer Pflichtig. Im Regelfall merkt man deutlich das die Gesetztesschreiber von der Materie nur überschaubare Ahnung haben und sich wenig Gedanken gemacht haben wie man sowas technisch umsetzen könnte. Oftmals sind da Punkte enthalten die verschieden ausgelegt werden können und selbst hochbezahlte Fach Anwälte da nur eine 50:50 Chance geben das eine Umsetzung vor Gericht stand hält.
Hier sind im Artikel gleich mehrere Punkte genannt die mir ins Auge springen
“Als „gutes System“ wird die Alters-Empfehlung PEGI genannt, die könnte noch transparenter werden, noch mehr Informationen an Verbraucher über Inhalt, die Zielgruppe und mögliche Ingame-Käufe geben.” Das hat ein großes Potenzial sehr unklar formuliert zu werden und vor allem Abmahn Anwälte glücklich und Indie Entwickler unglücklich zumachen.
“Zudem werden die Spiele-Entwickler dazu aufgefordert, es zu vermeiden Spiele zu entwickeln, die süchtig machen“. Das ist ein klassischer Fall von unklarer Vorgabe die erst irgendwann vom höchsten Gericht geklärt werden muss. So ziemlich jede Mechanik die Spaß macht kann man als Süchtig machend ansehen.
“Es leichter für Verbraucher machen, ein einmal geschlossenes Abonnement wieder zu kündigen” Habe schon seit Jahren kein Abonnement mehr im Spiele Bereich gesehen das man nicht auch mit monatlicher Kündigungfrist abschließen und dann auch problemlos kündigen konnte.
Ich bin ein mündiger Bürger und ich befürchte das hier die Gesetzgeber wieder mal deutlich über das Ziel hinaus Schießen und vor allem mehr Bürokratie für einen geringen (wenn überhaupt) mehrwert bringen

Enycon

Das mag sein aber gegen Lootboxen wird man trotzdem sicher vorgehen können. Belgien und Niederlande haben es doch bereits vorgemacht. Man darf doch hoffen, dass der modernen Gaming-Mafia EA und ihrer Geldvernichtungsanlage FIFA endlich ein Riegel vorgeschoben wird. Die perfekte Ausbeutung von jungen Erwachsenen, ihre ersten Gehälter aus dem Fenster zu schmeißen.

lIIIllIIlllIIlII

Nicht falsch verstehen: ich bin für Gleichberechtigung aber nicht für Parität.

Frauen und Männer sind nun mal unterschiedlich sowohl physisch als auch psychisch und ich verstehe nicht warum man das unbedingt weg streichen möchte. Man muss nicht mehr Entwicklerinnen haben und man braucht keine 50 % / 50 %.

Was man braucht ist, dass man Hürden und Diskriminierung abbaut, damit wenn sich eine Frau dafür interessiert, sie sich ohne Probleme dafür entscheiden kann. Das ist aber etwas völlig anderes. Interessen und Talente sind nun mal nicht gleich.

Ich verstehe schon, dass eben diese auch historisch und gesellschaftlich geprägt wurden und eventuell keine Kausalität mit dem Geschlecht bestehen. Das ändert aber nichts.

Als Beispiel:
Hoch & Tiefbau: 98 % Männer
Gebäude und Versorgungstechnische Berufe: 96 % Männer
Metallerzeugung, Verarbeitung und Bau: 91 % Männer.

Schauen wir mal in die andere Richtung:
Erziehung und soz. Berufe: 84 % Frauen
Medizinische Berufe: 81 % Frauen
Recht & Verwaltung: 75 % Frauen

Parität gibt es bei:
Produktdesign
Kunsthandwerk
Marketing
Redaktionelles
Ausbildende Berufe

Es ist nun mal nicht alles gleich. Es kommt auch keiner auf die Idee die Quote von Frauen bei Maurern zu erhöhen oder generell auf dem Bau. Man sollte ihnen keine Steine in den Weg legen, wenn sie individuell geeignet sind und diesen Weg einschlagen möchten.

Kleine Randstory: ich habe vor kurzem ein weiteres Unternehmen gegründet im Bereich Betreuung und Pflege. Dort gibt es so gut wie keine Männer. Die will aber auch kaum jemand. Und da rede ich von den Kunden. Viele Kunden wollen einfach Frauen. Viele ältere Damen haben Angst vor jungen Männern oder wollen sich von ihnen nicht anfassen lassen. Wir haben dort genau einen Kunden bei dem wir explizit einen Mann brauchen, da der Kunde dement ist und Frauen an grabscht. Daher besteht die Familie auf einen Mann.

Ähnliches gilt für Erzieher – wenn auch nicht so drastisch. Aber viele Eltern wollen keinen Erzieher. Dort führt man ständig Diskussionen mit Eltern, die nicht wollen, dass ein Mann ihre Kinder auf dem Schoß hat. Da kann man sich tot diskutieren – es hilft nichts. Spätestens bei der Statistik für Gewalt und Sexualverbrechen scheitert man. Das ist auch keine männliche Diskriminierung sondern einfach ein Fakt und diese Disskusion verliert man einfach.

Zyrano

Wow einer der besten Kommentare die ich hier je gelesen habe!
Wollte eigentlich schreiben das es ja auch irgendwie unfair ist wenn man 50/50 bei den Jobs anstrebt aber von den Gamern vllt. 10% Frauen sind… aber irgendwie komme ich mir dabei nach deinem Text blöd vor 😀

Gaminator

Richtig, es sollten in erster Linie die Kompetenz und der Anspruch an erster Stelle stehen. Der richtige Weg ist, vernünftig Chacengleichheit umzusetzen, sonst tritt man in das nächste Fässchen. Wer kann, der kann und wer nicht kann, der sollte nicht auf Biegen und Brechen eingesetzt werden, nur damit die Statistik schön ist.

MikeLee2077

An der Stelle der Gaming-Industrie würde ich mir mal Gedanken machen, wie es so weit kommen konnte das der Staat jetzt (endlich) eingreifen muss und neuen Regeln zum Schutz der Verbraucher machen muss. Hat man die Kuh setzt also doch fertig gemolken oder kommt was ganz neues, geniales als Ersatz was paar Jahre anhält?

Zord

Dazu muss man nichts falsch machen. Wo will den der Staat sich nicht einmischen? Es gibt doch heute kaum noch einen Bereich der nicht zu tote bürokratisiert wurde. Hatte vor ein paar Jahren ein Projekt für einen großen Handelskonzern für einen Onlineshop mit einem sehr breiten Sortiment. Ich bin fast vom Stuhl gefallen als ich die Liste der Verordnungen und Gesetze gesehen habe die da betrachtet werden müssen, teilweise waren welche auch nur für einzelne Artikel gültig. Kann mir nicht vorstellen das sonderlich viele Online Shops das wirklich alles umgesetzt haben.

Chris

Überrascht mich, aber finds absolut genial. Sollen sie weiter verfolgen. Hoffe andere Kontinente ziehen nach.

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