Elden Ring macht fast alles besser als Dark Souls früher – Außer, man will es länger spielen

Elden Ring macht fast alles besser als Dark Souls früher – Außer, man will es länger spielen

Mit Elden Ring ist FromSoftware in die Vollen gegangen und hat nicht nur eine gigantische Welt geschaffen, sondern gleichzeitig alle Barrieren alter bekannter Souls-Teile aufgehoben. Trotz der riesigen Freiheit meint unser MeinMMO-Autor Christos Tsogos, dass Elden Ring keinen Wiederspielwert bieten kann.

Die Welt von Elden Ring ist beeindruckend groß, erzählt eine mysteriöse Geschichte auf eine spannende Art und hat spektakuläre Bosskämpfe. Eigentlich sollten mir diese Gründe reichen, das fantastische Zwischenland immer wieder neu erkunden zu wollen. Doch für mich ist in Elden Ring die Luft nach nur einem Durchgang schon draußen.

MeinMMO Autor Christos Tsogos hat schon tausende Stunden in verschiedenen Ablegern der Souls-Reihe seine Zeit verbracht. Doch Elden Ring hat ihn, was den Wiederspielwert angeht, auf ganzer Linie enttäuscht. 

Denn obwohl die Welt prallgefüllt ist mit tollen Inhalten, hat Elden Ring nichts, wofür es sich lohnt, wieder dutzende Stunden ins New Game Plus zu stecken. Das ist besonders schade, weil vor allem die Dark-Souls-Teile mich jahrelang und immer wieder begeistern konnten.

Vor allem vermisse ich Eide, sogenannte Fraktionen, denen ich beitreten und dienen konnte. Mit ihnen wurde man belohnt, egal ob man anderen Spielern ehrenvoll half oder sie bei einer Invasion hinterhältig vernichtete. Als Belohnung, bekam man Eid-Gegenstände, die man an verschiedenen Altären einlösen konnte, um wichtige Items für Trophäen zu gewinnen. Im Zwischenland existieren jedoch keine direkten Eide.

Dark-Souls-3-Eide-Symbole
Alle Eid-Symbole von Dark Souls 3 (via. darksouls-fandom.com)

Ihr könnt in Elden Ring nur große Runen ausrüsten und Spielern entweder mit den richtigen Multiplayer-Items unterstützen oder in ihre Welt eindringen. Weder Eid-Belohnungen noch sonstige Items werden euch geschenkt, wenn ihr euch bewährt habt – nur lumpige Runenbögen, von denen man sowieso zugeworfen wird. 

Das war für mich jedoch eines der Highlights in Dark Souls 1-3. Entweder den Finsterwurzgarten zu beschützen oder in Anor Londo gegen PvP-Gruppen vorzugehen, die einem zahlenmäßig überlegen sind. Jedoch ist das im neuen Ableger nicht so, denn auf solche Mechaniken wurde komplett verzichtet. 

Auch in Elden Ring existieren viele Schauplätze für selbst organisierte  PvP-Arenen, doch diese sind durch die maximale Beschränkung von 4 Spielern zu klein. Da die Map und das Gesamtvolumen vom neuen Action-Rollenspiel erschlagend wirkte, war meine Enttäuschung umso größer als die maximale Spieleranzahl im Koop und PvP preisgegeben wurde.

Nichtmal Trophäen benötigen Anstrengung

Ein weiterer Grund ist das zu einfache Abschließen der Trophäen in solch einem bockschweren Spiel. In Dark Souls 3 benötigte man zum Beispiel für den Erfolg „Meister der Ringe“ alle 107 Ringe, die nur durch weitere Reisen ins New Game Plus gefunden werden konnten – in Elden Ring sind das hingegen läppische 8 legendäre Talismane. Habt ihr sie, gehört euch die Trophäe. Das kann in einem Spieldurchgang geschafft werden.

Durch solche Anforderungen der Trophäen habe ich mich in den alten Souls-Teilen angespornt gefühlt. Die hatten zwar keine Open-World, sondern eine vergleichsweise kleine und einschränkte Welt, aber ich hatte  trotzdem immer das Gefühl: “Ich  habe noch soviel zu tun”. 

Die Platintrophäen fühlten sich für den investierten Aufwand lohnend und passend an, doch in Elden Ring fühlte ich mich eher abgespeist. Kleiner Aufwand für eine Trophäe, die jeder bekommen kann.

Auch geheime Items gab es nicht zu entdecken, wie in Dark Souls 2. Ihr geht in Elden Ring ins New Game Plus, geht erneut die Story durch, sammelt dieselben Items auf und das war’s. Keine neuen Geheimnisse, die es zu entdecken gibt, welches einen weiteren Durchgang der Story begründen würden.

Elden Ring heißt natürlich nicht „Dark Souls“, und es muss auch nicht alles gleich sein. Doch wer Dark Souls kennt, bemerkt, wie viel Charakter vom Urgestein der älteren Ableger im neuen Titel der brillanten Souls-Macher drinsteckt. Umso enttäuschender ist es, wenn das einzige überwältigende Merkmal von Elden Ring nur die große Map mit ihren verschiedenen Dungeons ist. 

Trotz dessen habe ich noch Hoffnung, dass Elden Ring in Zukunft mehr Abwechslung bieten könnte. DLCs wurden nicht bestätigt, aber fast jeder erfolgreiche Teil aus dem Hause FromSoftware bekam mindestens eins spendiert. Da das Action-Rollenspiel sich an großer Beliebtheit erfreut und viele Elemente, wie die großen Arenen noch unbenutzt dar stehen, sind DLCs nicht auszuschließen. 

Elden-Ring-Map-groß
Die große Map von Elden Ring hat noch genug Platz für DLCs

Auch mit Updates werden Quests noch vervollständigt, wie die des kleinen Gefäßkindes oder von Patches dem Halunken. Elden Ring ist noch nicht in seiner finalen Form angekommen. Also bleibt es spannend, ob weitere Inhalte dazukommen, die zum Wiederspielwert beitragen.

Was haltet ihr von der Wiederspielbarkeit in Elden Ring? Stimmt ihr mir zu, dass dem neuen FromSoftware-Titel etwas fehlt, was ihn für weitere Durchläufe attraktiver macht? Oder seid ihr schon so zufrieden mit dem, was Elden Ring zu bieten hat? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

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Aldalindo

Mein Magier ist nun in Haligbaum und der schwebenden Trümmerstadt und da “parke” ich ihn erstmal…pausiere gerade und spiele etwas anderes und kehre bestimmt wieder zurück mit einem anderen Char, den ich dann auch ganz anders spielen werde (nur Anrufungen oder mit Bogen und Katana oder sowas)…verzichte völlig auf NG+, es sei dann da gäbe es irgendwelche wirklich neue Features irgendwann…..
und mal ehrlich: es ist ein wirklich schönes Spiel (graphisch, Atmosphäre), aber so überragend empfinde ich es nicht; für mich sind Spiele wie Witcher oder Elder Scrolls eindeutig besser auch von der Spannung und Storytelling; aber das ist wohl Geschmackssache…

Arkell

Die Frage, die ich stelle, ist jedoch, wenn man in Elden Ring wirklich alles gefunden hat und ins NG+ geht, wie viele Stunden hat man dann investiert? Und mit wieviel Stunden Spielzeit ist man in Dark Souls ins NG+ gegangen?

Tarek Zehrer

Das war auch mein Gedanke. Mein erster Durchgang in Elden Ring hat von der Spielzeit bestimmt etlichen Durchgängen in Dark Souls 3 entsprochen (damals hat der 1. Run ca. 40 Stunden gedauert bei mir, die anderen dann wie so oft um einiges kürzer).

Da habe ich in Elden Ring bestimmt 6-7 Dark Souls 3 durchgezockt, NG+ nicht eingerechnet.

C__H__O__S__E__N

Und das ist der Wiederspielwert den ER im Vergleich zu DS einfach nicht hat.
Ich konnte DS etliche Male mit etlichen Chars durchspielen, weil es Spaß gemacht hat mit anderen Leuten zu spielen.
Hier habe ich gar keinen Anreiz für NG+
Builds basteln und hochladen xD

Threepwood

Guter Einwand bzw. Frage. Das relativiert es deutlich, nicht so stark in NG+ zu versinken, wie in den Vorgängern.
Und dennoch bleibt eine kleine Lücke, vielleicht für mich eher quantitativ gesehen. Wie unten geschrieben, aber auf höchstem Niveau gejammert – das Spiel ist für mich der Titel der letzten 2 Jahre und potentiell der kommenden ebenfalls. 😄

Tarek Zehrer

Die Lücke ist auch der größte Punkt, den Christos hier hat: Die Eide fehlen definitiv und da sind sich quasi alle einig, die früher regelmäßig Multiplayer gespielt haben.

Neowikinger

Ja, die Trophäen sind vergleichsweise einfach zu besorgen, aber das finde ich auch gut so. Denn einerseits war es in Dark Souls ohne Guide fast unmöglich z.b. alle Ringe zu erhalten und zum anderen ist meiner Meinung nach der Spaß auch limitiert, wenn man nur wegen eines Ringes noch ins NG++ muss.

Ich habe in DS3 und Bloodborne auch ein paar hundert Stunden auf den Buckel, in Bloodborne Platin und habe auch heute noch Spaß an den Spielen und das obwohl ich inzwischen jede Ecke auswendig kenne. Diesen Spaß habe ich nur aus einem einzigen Grund: Die Spiele sind es absolut Wert und bei Elden Ring ist es genauso. Auch ich habe es erst einmal wieder beiseite gepackt, weiß aber, dass ich dennoch wieder spielen werde, da es ein Spiel ist, dass auch dann fetzt, wenn man bereits sämtliche Ecken erkundet hat (wobei ich in Elden Ring bestimmt auch vieles übersehen habe). Einfach etwas Zeit vergehen lassen, dann einen neuen Char mit nem anderen built erstellen oder mit dem alten weiterspielen und es wird wieder Spaß machen.

Nico

Also ich spiele ohne guides oder sowas, und hab auch schon sachen übersehen und verpasst beim ersten durchlauf, obwohl ich echt viel abgesucht habe.

Wer beim 1sten durchspielen alles entdeckt hat der hat 100% nen guide benutzt und ist selber schuld 😉

Dazu kommen verschiedene Builds, herangehensweisen, sich selbst setzende Challenges usw… Also alles eine Frage der Herangehensweise.

Das Thema klingt für mich wie die “Suche nach dem Haar in der Suppe”

Maledicus

Danke, brauch ich das nicht mehr schreiben.

sasix3

Schöner Beitrag, spricht mir aus der Seele.. echt schade, ich war sehr gespannt auf das lange Spielen..

Jaba01

Naja. Die anderen Souls Teile haben auch nicht mehr oder weniger Wiederspielwert (DS2 mal ausgenommen, dort war das NG+ top). Man spielt nur nochmal um andere Builds zu probieren oder Challenge Runs zu machen.

Steelfish

Wie wäre es denn einfach mit nem komplett anderen build von vorne anfangen? Mein main ist z.b. ein mage, was sehr angenehm zu spielen ist. Als zweiten char hab ich mir jetzt einen Schurken mit 2 Dolchen und nem bogen gemacht, mit dem spielt sich das spiel komplett anders. Und auch im ng+ kann man ja nen anderen build spielen.

Dark souls hab ich nie gespielt, deshalb sagen mir die eide nichts, aber braucht man auch gar nicht.

Trophäen finde ich sowieso komplett fürn arsch.

Und pvp ist sowieso richtig mies weils eben nicht gescheit zu balancen ist. Da gibt’s einfach builds die sind lächerlich op im pvp. Das macht dann auch kein bock.

Yosh

Da dies mein erster From Software Titel ist, sehe ich dass vermutlich mit etwas anderen Augen. Ich habe knapp 200 Stunden auf der Uhr und wirklich jeden Stein umgedreht. Alle Quests erledigt, alles gesammelt was es gibt. Es fehlen noch 3 Erfolge, Zwei Enden sowie die All Achievement Trophy. Für mich war das ein Erlebnis sondergleichen. Das Game hat mich total abgeholt und ist jetzt schon eines meiner persönlichen Highlights in meiner jahrzehntelangen Gaming Laufbahn.

Dennoch und darum geht es ja in dem Artikel, sehe ich keinen Sinn für NG+, weil für zwei weitere Enden noch mal komplett die Main Bosse alle legen? Zumal ich mit Level 187 gnadenlos überlevelt sein werde im NG+.

L4ch3s1s

Da liegt das Problem nur wegen den Enden spielt man ng+ und ng++ (ja oder man legt ken Save an), aber für ng+/ng++ braucht man ned lang und alles ist viel viel viel zu einfach. Ich hab auch ca 180std drauf um alles abzugrasen. Dark souls war im ngs um einiges schwerer als elden ring. Aber auch ich muss sagen ca 60€ für elden ring war es mehr wert als so einiges der letzten Jahre

C__H__O__S__E__N

Für mich ist es der zweitschlechteste Teil von den Spielen die ich aus der Schmiede gespielt habe =)
Dark Souls 1 —> Dark Souls 3 —> Elden Ring —> Dark Souls 2

Dark Souls hatte für mich 2 große Vorteile:

  1. Das tolle zusammenspielen mit anderen Leuten
  2. Das PvP

Ich finde das Design der Dark Souls Reihe besser fürs Zusammenspiel als diese offene Welt. In alles DS Spielen hab ich gefühlt 90% mit, oder gegen andere gespielt. Hier evtl. 10%… am Anfang, aber je mehr ich gespielt habe, desto mehr wurde es zum Singleplayer für mich. Noch nicht mal das helfen bei Bossen macht Laune =(

Gestaltung der Bosse… kann man, ginge besser…

Dungeons… copy und paste… haste 3 gesehen, haste alle gesehen^^

Vom “PvP” brauch man hier garnicht reden im Vergleich zu DS. Unterschied wie Tag und Nacht und tooootal langweilig. Total kommerzialisiert… das PvP hat nicht die Seele der DS Reihe

Kleiner Nachtrag.. das Waffendesign ist hier echt… schlecht!!! Hauptsache L2 funzt xD^^

Ich hab jetzt knapp 500 Spielstunden, und es kommen auch noch welche dazu… aber ich sehe es als ein eigenes Spiel das im Schatten der “großen 3” steht. Wo ich in allen DS Spielen tausende Stunden Spaß hatte mit oder gegen andere zu spielen, ist es hier so… joa.. mal schauen was für n Build ich basteln kann… nach 20-30 min ist dann wieder Zeit für was anderes. Deswegen auch das erste Spiel der Macher in dem ich ins NG+ gehe… weil.. gibt nix… macht nicht mehr Laune… bringt mir das Feeling vom Multiplayer auch nicht =(

Spaß für Zwischendurch, nicht mehr wie DS als Vollzeitspiel für tausende Stunden.. meine Meinung aus meiner Sicht =)

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von C__H__O__S__E__N
Threepwood

NG+ in ER unterhält mich tatsächlich auch nicht so sehr, wie in Dark Souls. Nach um die 260 Stunden bin ich vorerst durch mit dem Spiel. Für From-Verhältnisse eine eher durchschnittliche Spielzeit, auf aktuelle Spiele allgemein, vor allem MMORPGs, bezogen, ist das mittlerweile viel. Also “Jammern” auf höchstem Niveau.😄

Trophäen/ Erfolge sind mir in Spielen total egal. Wenn Spiele zu sehr auf diese Form der “Unterhaltung” setzen, ist das eh unterwältigend. Die Jagd nach stärkeren Ringen, neuen Sets, Waffen…keine Ahnung, irgendwas fehlt mir da noch.
Da DLC von From qualitativ auch eher schwankend waren, befinde ich mich im Status: “Voller vorsichtiger und gleichzeitig großer Vorfreue auf mehr”.

Eide fehlen mir auch.

Was ich mich auch kurz nach dem Start von NG+ gefragt habe: Wieso nochmal spielen? Es gibt keine stärkere Variante von einem Talisman (sofern man diese noch nicht im ersten Durchgang bekommen hat) und es gibt keine weiteren NPC invader.
1. Die einzigen Gründe die mir einfallen:
Man kann gemütlich die Welt erkunden, da man (ich zumindest) ziemlich überlevelt bin für ng+
2. Quests nachholen
3. Die +10 bzw +25 Steine holen

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