Der Streamer Jeremy Wang, besser bekannt als Disguised Toast, ist ein Experte bei den Strategie-Spielen Hearthstone und Teamfight Tactics. Im November 2019 wechselte er für vermutlich viel Geld zu Facebook, jetzt war er kurz zurück auf Twitch und schwärmt, wie toll es auf der anderen Seite des digitalen Flusses ist.
Das ist das Disguised Toast: Der Streamer gilt als ein kreativer und eigensinniger Kopf, der seinen eigenen Weg beschreitet. Am Anfang seiner Karriere trat er mit einer grauen Toastbrot-Maske und Sonnenbrille auf.
Mittlerweile ist das Gesicht des Streamers schon lange bekannt, auch wenn er wohl selbst lieber wie der LoL-Spieler Pobelter aussehen würde: Den er hält offenbar für attraktiver als sich selbst.
Disguised Toast gilt als cleverer Stratege und hat immer wieder versucht, Spiele wie Hearthstone oder Teamfights Tactics zu knacken, indem er besonders kreative Kombinationen erfand und vorführte.
Außerdem trat er vorbildlich transparent auf. Der erklärte schon mal öffentlich, was er und andere Top-Performer auf der Streaming-Plattform Twitch so verdienen.
Auf Twitch war Wang ein recht erfolgreicher Streamer mit 1,3 Millionen Follower. Das reicht dort nicht ganz für die erste Liga, aber er war schon nah dran. Doch im November 2019 verkündete er überraschend, er wechsle exklusiv auf Facebook und mache dort Streaming.
Man vermutet, Facebook lässt sich die exklusiven Rechte an seinen Gaming-Stream einiges kosten. Sein Gang zu Facebook geschah im Schatten der „großen Streamer“-Deals, die durch den Wechsel von Twitch-Star Ninja zu Mixer im August 2019 eingeleitet worden waren.
Auf Facebook hat Disguised Toast weit weniger Follower als einst auf Twitch. Ihn abonnierten bislang 270.000 Leute.
Facebook ist “echt chill” – Weniger Stress als auf Twitch
Was macht er jetzt wieder auf Twitch? Disguised Toast war für einen „Just Chatting“-Stream zurück auf Twitch. 22.000 Leute sahen ihm in der Spitze zu. Das Thema, das die meisten interessierte: “So geht es ihm nun auf Facebook.“
So sagt der Streamer:
- Facebook fände es absolut okay, wenn er auf Twitch sei. Die seien „chill“ und hätten ihn sogar dazu ermutigt. Offenbar hat Facebook kein Problem, solange er mit seinem Gaming exklusiv auf Facebook bleibt
- Er sei jetzt viel lockerer als früher. Denn auf Facebook könne er streamen, was er will und wann er will
- Disguised Toast habe keinen Stress mit dem Chat mehr. Auf Twitch sei er früher oft so wütend auf den den gewesen
- Wenn er sich noch mal entscheiden müsste, würde er das ganz genauso machen und wieder wechseln so wie vor 5 Monaten
Disguised Toast ist auf Twitch kein Partner mehr, kann dort also kaum noch Geld verdienen. Spenden, die er bekam, reichte er an Corona-Opfer weiter.
Das steckt dahinter: Facebook gilt im Moment als eine der „schwierigsten Plattformen“, um dort zu streamen. Der deutsche Streamer MontanaBlack nannte die Plattform etwa „Schmutz.“
Es ist klar, dass Disguised Toast auf der Plattform nicht mehr die Relevanz im Gaming hat, wie zu Zeiten von Twitch.
Allerdings hat die „Klarnamen-Pflicht“ auf Facebook einen Vorteil: Streamer können dort Flamer und Trolle eher dingfest machen und loswerden.
Zudem scheint sich Disguised Toast von den Nachteilen Twitchs befreit zu haben: Einige Streamer, die auf Twitch ihr Geld verdienen, klagen
- sie könnten nur bestimmte Spiele zocken, für die sie berühmt geworden sind, sonst hauen ihnen die Fans ab
- müssten regelmäßig online sein, um ihre Abonnenten zu unterhalten, denn die bringen das Geld
- und wären so konstant im Hamsterrad und müssten strampeln. Ninja sagte einmal, er hätte 2018 nicht gelebt und sei ein “Sklave des Streams” gewesen.
Auf Facebook scheint Disguised Toast dank seines exklusiven Vertrags ein ruhigeres Leben zu genießen.
Dennoch hat auch Twitch einige Vorteile, wie die Interaktion mit dem Chat, das Abo-System über „Twitch Prime“, das viel Geld ausschüttet, und die allgemeine Relevanz, die Disguised Toast vielleicht auf Facebook vermisst, auch wenn er jetzt das Streamen dort in schönsten Farben malt.

Disguised Toast war der bekannteste Streamer, der von Twitch zu Facebook gewechselt ist. Facebook war wiederum in den letzten Monaten einer der großen Gewinner und ist stark gewachsen.
Neue Entwicklungen, wie eine spezielle App, scheinen deutlich zu machen, dass Facebook das Live-Streaming auch zukünftig weiter ausbauen möchte.
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