Es gibt ein Zeichen von YouTube, dass man Fortschritte im Bereich „Gaming und Gewalt“ macht. Es soll jetzt für YouTuber wieder möglich sein, Videos über Videospiele mit Gewalt hochzuladen, ohne dass sie gleich die Markierung “ab 18” fürchten müssen. Das betraf unter anderem YouTuber für Destiny 2, Call of Duty oder The Division 2.
Das ist jetzt die Änderung: Am 2. Dezember 2019 trat eine neue Richtlinie auf YouTube in Kraft. Spiele werden jetzt genauso behandelt wie TV-Serien und Filme. Denn YouTube weiß, dass es einen Unterschied zwischen Gewalt in der “echten Welt” und “Gewalt nach Drehbuch” gibt und dieser Unterschied soll sich einheitlich bei den Regeln widerspiegeln.
Diese Richtlinie wendet sich an Gaming-YouTuber (via suppoert.google.com/youtube):
- Es heißt ausdrücklich, es gibt nun weniger Beschränkungen für Gewalt im Gaming, aber YouTube will seine hohen Maßstäbe aufrechterhalten.
- Neue Gaming-Uploads, die simulierte oder einem Drehbuch folgende Gewalt enthalten, dürften jetzt wieder genehmigt werden, statt Altersbeschränkungen zu unterliegen
- Wenn ein Video sich nur um den Gewalt-Aspekt von Games dreht, kann es aber immer noch zur Alters-Einschränkung kommen.
Weniger Altersbeschränkungen, aber Problem mit Werbung bleibt
Was heißt das? Videos über Games werden jetzt seltener als “ab 18” markiert.
Die eigentlichen Probleme mit der “Werbung” von Gaming-YouTubern bleiben aber auch nach dieser Änderung bestehen.
Auch wenn ein Video nach den neuen Standards jetzt okay ist, kann es trotzdem noch demonetarisiert werden, wenn es gegen die Werbe-Richtlinien verstößt. Denn die neuen Richtlinien gelten nicht für Werbe-Standards.
Ein Video, das demonetarisiert wurde, bringt dem Ersteller kein Geld mehr durch Werbung ein.
Seit 2017 haben YouTuber zu Call of Duty oder Destiny 2 Probleme
Was ist mit der Werbung? Bei YouTube kam es bereits mehrfach zur „Adpocalypse“: Große Marken wurden etwa im Jahr 2017 sensibel dafür, zu welchen Videos ihre Werbung eigentlich so läuft.
Die Marken kündigten an, keine Werbung mehr auf YouTube schalten zu wollen. Sie befürchteten, dass ihre Werbeclips vor Inhalten laufen, die gewaltverherrlichend, rassistisch, sexistisch oder sonst einfach unpassend sind. Die Marken wollten nicht mit sowas in Verbindung gebracht hat.
YouTube hat darauf reagiert, indem man vor bestimmten Videos keine Werbung mehr zuließ, die Videos wurden „demonetarisiert.“
Diese Welle ab dem Frühling 2017 traf auch Gaming-YouTuber, die plötzlich kein Geld mehr für Videos bekamen, die „Gewalt“ zeigten, wie Forbes berichtete:
- Es waren etwa YouTuber wie Mtasehd bei Destiny 2 betroffen – der habe für 140 Videos kein Geld bekommen
- Auch SkillUp, ein YouTuber für Destiny oder Warframe klagte, ihm hätte YouTube bei einigen Videos den Hahn zugedreht
- Die YouTube-Szene um Call of Duty wurde davon besonders getroffen. Das berichte Kotaku schon im Mai 2017. Mit Videos über Call of Duty: WWII konnten einige YouTuber plötzlich kein Geld mehr verdienen
Das Seltsame ist aber, dass diese De-Monetarisierung nicht alle trifft, sondern manche mehr, manche gar nicht. Einige sprachen schon von einem “YouTube-Fluch.”
YouTube macht Fortschritte bei Geld für Gaming-Videos mit Gewalt
Das sagt YouTube dazu: Der Plan ist es nun, dass man Werbekunden findet, die eher „gewagtere“ Produkte betreiben, um die dann mit YouTubern zusammenzubringen, die ebenfalls gewagtere Inhalte erstellt: Jemand, der einen Film ab 18 bewerben will, könnte das dann bei einem Mortal-Kombat-Video machen.
Dieses Programm habe jetzt im ersten Monate schon zu “hunderttausende Dollar in Werbung für gelb markierte Videos geführt”, sagt die YouTUbe-Chefin Susan WOjcicki.
Allerdings sagt YouTube, Gaming als Werbekunde wäre schwierig. Das sei nicht hoch auf der Liste von Dingen, bei denen Firmen werben wollten. Gaming sei ein relativ neuer Bereich für Werbekunden – daher versuche YouTube gerade zu investieren, um Werbekunden zu erklären, warum die Sparte wertvoll ist.
Aufstieg von Twitch fällt mit YouTube-Problemen zusammen
Das steckt dahinter: Diese “Krise” für Gaming-YouTuber seit 2017 hat hinter den Kulissen schon einige Konsequenzen.
Es ist sicher kein Zufall, dass Twitch gerade 2017 einen großen Sprung im Wachstum gemacht hat.
Twitch ist eine klare Gaming-Plattform und bereitet Gamern offenbar nicht diese Probleme wie YouTube.
Viele erfolgreiche Twitch-Streamer nutzen YouTube nur als “Zweitverwertung” und laden dort Zusammenschnitte ihrer Streams hoch.
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Niemand interessiert sich noch für Youtube.
Wer auch immer dieser Niemand ist, er ist nicht alleine, da gibs laut Views noch mehr Leute außer ihm!
Es fällt schon auf, dass es bei Gaming wohl eher Richtung Twitch geht – ich glaube da war YouTube “früher” präsenter. Ich denke, das liegt (auch) an diesen Monetarisierung-Problemen.
Aber YouTube ist ja auch viel mehr als nur Games – während Twitch halt zu 90% Gaming ist.
Bei der ganzen eingestreuten Werbung, kein Wunder.
Bin ich im Kern ja bei dir, doch so Verallgemeinerungen wie “nutzt eh keiner” ” kann jeder schaffen”, da gehen mir immer ein wenig die Haare hoch 🙂
Für den Aspekt aus dem Artikel mag das noch eher zutreffen, also bei Life gaming.
Was Lets Plays und Guides angeht, wird Tube aber sicher vorerst noch eine Berechtigung haben 🙂
Jau, stimmt schon. Guides sind da gut – wobei ich oft Webseiten bevorzuge. Mich stört das dann bei Videos mit dem 30 Sekunden Vorspann und blabla oft. 🙂
Destiny ?
Wo kommt denn da “Gewalt” vor ? ?
?mindestens so brutal wie Star Wars
Kein Wunder das die Jugend so verweichlicht ?
Im Tiegel, wenn frustrierte Leute ihre Pads durch den Raum schleudern 🙂
Für solchen Frust hat D2 eine Menge Werkzeuge zu bieten ???
Ein King ohne Krone ?