Der ESO-Chef sagt uns, wie ihr sein MMORPG am besten spielt

Der ESO-Chef sagt uns, wie ihr sein MMORPG am besten spielt

The Elder Scrolls Online spielt sich anders als viele MMORPGs. Das hat Creative Director Rich Lambert jüngst in einem Interview nochmals bekräftigt. Sein Rat an Euch: „Lasst Euch doch einfach Zeit!“

Wer ist Rich Lambert? Rich Lambert ist schon seit fast 25 Jahren in der Games-Branche aktiv und arbeitet beim Entwickler ZeniMax als Creative Director von The Elder Scrolls Online. Damit gehört er zu den Chefs des Studios.

Bereits in der Vergangenheit stand uns Rich oft in Interviews Rede und Antwort. Daher haben wir ihn im Vorfeld zum neuen Kapitel-Addon Greymoor erneut um ein Gespräch gebeten und dabei allerhand interessante Infos zu ESO bekommen.

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Rich Lambert (rechts), während er über das Gameplay von ESO spricht.

Was hat Rich Lambert zum Spieltempo gesagt? Auf unsere Frage hin, welchen Rat er den neuen Spielern zum Start von Greymoor geben könnte, meinte Rich:

Das wichtigste ist: Lasst euch Zeit! Das ist eine andere Art von Spiel, wo die Reise entscheidender ist, als das Endgame. Rusht es nicht, erlebt die Story, lernt mehr über die Welt und lernt in Ruhe das Spiel zu spielen. Ihr werdet dann viel mehr Spaß daran haben und besser mit anderen Spielern klarkommen, wenn ihr das Endgame erreicht.

Progress in ESO und in anderen MMORPGs

Die Worte von Rich Lambert mögen so gar nicht zu einem großen MMORPG passen. Denn in diesen Spielen ist normalerweise der Wettlauf zum Endgame ein integraler Bestandteil des Game-Designs. Bei Spielen wie WoW läuft das Muster bei jeder Erweiterung erneut ab.

So läuft Progress in den meisten MMORPGs ab: Wie eine verlockende Karotte schwebt da das neue Max-Level mit zig neuen Item-Tiers vor dem Spieler. Damit man mit seiner Gilde und Freunden zusammenspielen kann, muss man also schnell den neuen Content erschließen. Das heißt erstmal leveln, was das Zeug hält und durch den neuen Content rushen.

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Die Jagd nach Endgame-Inhalten ist in MMORPGs wie WoW integral für das Gameplay.

Die Folge ist, dass man schnell ein Erfolgserlebnis hat. Aber man hat dafür womöglich einen Großteil des neuen Contents in kurzer Zeit konsumiert.

ESO ist nicht wie WoW und Co

So war ESO in den ersten Jahren: The Elder Scrolls Online lief zum Release in den Jahren danach ähnlich ab. Man kam ins Endgame und machte da die relevanten Inhalte. Also eine klassische vertikale Progress-Spirale.

Das kam aber bei einem Teil der Zielgruppe von ESO nicht gut an. Denn während der typische MMORPG-Spieler daran meist nichts Schlimmes fand, schreckte der Progress in ESO die traditionellen Elder-Single-Player-Scrolls-Fans eher ab.

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Früher konnten die Spieler aus unterschiedlichen Fraktionen erst im Endgame zusammen spielen.

Die waren es gewohnt, dass man in einem Elder-Scrolls-Spiel jederzeit alles erkunden und machen konnte. In ESO musste man aber stur wie ein Esel die vorgefertigten Wegpunkte ablaufen und konnte erst in ein bestimmtes Gebiet, wenn man die Gebiete und Aufgaben davor alle durch hatte.

Das hat sich 2016 in ESO geändert: Doch Ende 2016 wurde alles umgestellt. Das ambitionierte Konzept „One Tamriel“ stellte das Spielkonzept auf den Kopf und man konnte plötzlich ESO wie Skyrim oder Oblivion spielen: Einfach loslaufen und Abenteuer erleben! Weder das Level noch die Ausrüstung oder die Fraktionszugehörigkeit spielten plötzlich eine Rolle.

Der Level 3 Noob frisch aus dem Tutorial konnte mit einem Spieler im Mid-Level und einem Veteranen mit zig Championstufen zusammen ein Dungeon machen und jeder konnte zum Erfolg beitragen und bekam sogar passenden Loot.

ESO – Das perfekte MMO für gemütliche Spieler

Darum ist der ESO-Ansatz so gut: Ich, der Jürgen, spiele MMORPGs schon immer eher gemütlich. Ich grase die Gegend nach versteckten Boni ab, spreche mit NPCs und lese die Lore-Texte. Bis ich im Endgame bin, vergehen meist viele Monate. Blöd nur, dass viele meiner Mitspieler das nicht so sehen und ich schnell nicht mehr sinnvoll mit ihnen zusammenspielen kann.

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ESO ist für mich gerade das optimale MMORPG.

In ESO hingegen ist das Tempo genau auf meinen Spielstil ausgelegt. Ich konnte mir so viel Zeit lassen, wie ich wollte und mein extrem hochstufiger Kumpel konnte trotzdem mitspielen, wenn wir uns mal begegneten. Und anders als damals in meiner SWTOR-Zeit, wo man als Veteran nur widerwillig ein Low-Level-Dungeon mit den Neulingen machte, bekommt man in ESO immer (einigermaßen) brauchbaren Loot für die eigene Stufe.

ESO ist besonders gut für Eltern: Vor allem, seit ich Vater geworden bin, ist das ESO-Konzept für mich quasi alternativlos. Denn ich habe nur noch selten Zeit, mich länger als ein, zwei Stunden in einem Spiel aufzuhalten. Da kommt mir das „Content-Buffet“ von ESO sehr entgegen, denn ich kann genau das machen, auf was ich gerade Lust habe.

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Und wenn ich mal ein paar Tage nicht online komme, kann ich ohne Probleme dort weitermachen, wo ich zuletzt aufgehört habe und meine Freunde sind theoretisch immer noch als Mitspieler verfügbar.

Daher kann ich Rich Lambert nur zustimmen: Wenn ihr ESO spielt, dann geht es gemütlich an, lasst euch Zeit und erkundet die Welt und die Lore. Oder spielt andere MMORPGs, wenn ihr eher auf den Rush zum Endgame steht. Auch das ist eine legitime Art ein MMORPG zu spielen, nur in ESO empfiehlt es sich eher nicht.

ESO ist nicht nur gemütlich:

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Christian

Wer ESO auf der Xbox spielt kann sich gerne bei mir melden. ydaxtery ist mein Gamertag, einfach adden und Pn schreiben, bin für alle Schandtaten bei ESO bereit und ich bin eine blaue Kaiserliche zwecks Cyrodil 🙂

Muchtie

Ich Spiel auch genau so ESO 🙂 Man kann es sehr gut nebenbei Spielen und nach LVL 50 hat man noch so viel zutun, das es mich noch sehr lange beschädigt.

Peacebob

Ein Spiel das in eine Ähnliche Richtung geht wie GW2 oder Warframe.

Schade das es dieses Spielprinzip eher selten in MMOs schafft aber die Kommentare unter Artikeln zu letzteren Spielen, zeigen recht deutlich, das viele Spieler ohne ihre imaginäre Karotte nicht klar kommen.

Affenknutscher

Ich war auch am grübeln,soll ich es nochmal versuchen oder nicht.Am Ende habe ich mir Nein gesagt,mir persönlich fehlt die Möhre oder das streben nach immer mehr.
Ich habe keine Lust nach lvl 50 nur noch CP zu farmen,oder oder nach dem besten Set Bonus zu schauen.
Für mich muss es mit der Zeit immer höher und weiter gehen,so wie man es aus WoW oder FF 14 kennt das ist mein Ding.

Storymässig ist es Super aber meine neue Heimat ist es nie geworden weil mir halt einige Dinge fehlen.

Auch der Kronen Shop ist übertrieben,kann mich noch dran erinnern als es nur Kosmische,Mounts oder DLC Pakete zu kaufen gab jetzt kann man schon fast alles dort kaufen.

Dank dir. Sehe ich genau so. Spielst du denn noch FF14 oder WoW? Finde die haben gerade auch massiv nachgelassen

Affenknutscher

Was WoW betrifft gebe ich dir recht,aber FF 14 läuft sehr erfolgreich,und macht mir immer noch sehr viel Spaß es kommt auch ständig was neues.

Der Vorteil bei FF ist auch,das sich das Spiel nicht nur ums Endgame dreht du kannst einfach in jedem Levelbereich Spaß haben,auch wenn es nur Housing oder Craften ist was schon ein eigenes Spiel für sich ist.

Metaphoryc

Also bei “immer höher” ist bei mir bei FF14 wirklich früh Ende. Endgame mäßig ist das game noch formelhafter als WoW und man kann vor jedem Patch schon sagen, was kommen wird. Sachen wie das Diadem oä bringen halt wirklich nur wenig wirkliche Abwechslung und FF bleibt da seinen Formeln auf über alle addons hinaus treu. Ich spiele es trotzdem in jedem patch für die story und grinde auch das ilvl, jedoch hat sich dieser grind seit ARR nicht wirklich geändert.

Und nicht falsch verstehen: Ich feier FF14 wirklich hart für das, was es ist. Das macht es wirklich so gut wie kein anderes mmo.

Nico

ja klar sind die formeln gleich und macht sie von Addon zu Addon quasi ähnlich und ich hab auch nicht gesagt das es alles gut macht, nur ist es zurzeit am besten vom Schwierigkeitsgrad her für mich.

Paulo (Mr Kermit001)

Also ich spiele auf der Xbox. Erst vor kurzem angefangen. Und mache alles nach und nach langsam. Mir gefällt es. Ich gebe den Tempo ein.

Nico

eso ist kein mmorpg mehr es ist ein solospiel mit multiplayer option….. Man man auch in ESO gibt es kein Gefühl von “das hab ich geschaft puh das war knapp” einfach kein belohnendes Gefühl in ESO bekommen. Seit One Tamriel ist das nichts mehr für mich mit den casual friede freude eierkuchen

Metaphoryc

Nach dieser Definition gibt es keine mmos mehr. Also wenn eso mit cyrodiil nicht als mmo gilt, dann wow, ff14 etc auch nicht. Ich spiele eso selber nicht, aber ihm den mmo Status abzusprechen weil mans gut solo spielen KANN ist auch unsinn

Nico

tut es ja auch nicht mehr 😉 ff14 war ja auch nur so gut mit shadowlands wegen der atemberaubenden Story. Trotzdem vom Schwierigkeitsgrad wesentlich höher als eso/wow was für mich zurzeit zum einzigen mmorpg macht was für mich zumindest ab und zu spass bringt 😉

WoW schon seit vielen Addons nicht mehr.
Das Letzte war für mich Wildstar damals.
Ansonsten beobachte ich halt neue mmorpgs und schaue was die so bringen. Nur finde ich gehört zu einem mmorpg gruppenspiel wo man auch merkt das sich ne gruppe lohnt und man auch zusammen spielen muss. Muss ja nicht nonstop gruppe sein. aber gruppen content gibt es kaum noch in mmorpg. Dungoens kannste meist auch knicken weil sie meist brotlos durchgerusht werden. Die lvl dungoens bei ESO z.b. sind ein graus das ist auch wie in einem Hack & Slay.
Und Endgame nur die ganze zeit die 3-4 dungoens rennen die bisl zusammenspiel brauchen ist nun auch nicht das wahre.

Irina Moritz

ff14 war ja auch nur so gut mit shadowlands wegen der atemberaubenden Story.

Psst… Es heißt “Shadowbringers” 😉

Metaphoryc

FF14 in punkto Schwierigkeitsgrad über wow zu stellen, finde ich auch diskussionswürdig. Ich habe wirklich beide Spiele intensiv gespielt (derzeit keins der beiden) und WoW hat in der breite definitiv mehr schweren content zu bieten. FF14 wird in meinem Kopf immer dieses “casual-mmo mit 2.5 sek global CD” bleiben. Und das ist nicht mal negativ gemeint, genau das will das Spiel ja sein.

Okay, ihr habt mich fast so weit. Aber noch schreckt mich doch was die “altbacken” Grafik ab. Gut das man bald Kostenlos eine Zeitlang spielen wird. Ich werde es nutzen, aber schon damals gab es 2 Wochen Testphase mit ESO (wo ich mal wieder reingeschaut habe) nur/aber das galt nur für die Basis Version (damals) und man das neue DLC nicht betreten konnte. “Wir haben ein neues DLC, kommt herein schaut euch um!” Verschwindet um die Ecke und kommt zugleich wieder zurück “Ach ja, ich habe vergessen zu sagen das das neue nur für Zahlende Kunden zu sehen ist!”

Deswegen habe ich ein gutes und schlechtes Gefühl zu diese “Kostenlosen zeit”

Metaphoryc

Also wenn dir das Prinzip damals nicht gefallen hat, oder die “altbackene” Grafik, dann werden neue DLCs nichts daran ändern, sie sind halt wirklich immer “mehr vom selben” (meine ich nicht negativ, ich mag ESO so alles halbe Jahr für ca nen Monat sehr gerne :D).

Die Altbacken Grafik ist nicht mein Hauptproblem, den in SWTOR hatte ich Freunde gefunden und alles andere wurde Nebensächlich. Allein ist es schwerer als wenn man Freunde hat

Aber mal schauen. Dank dem Zwangs Urlaub zur Zeit (bitte bleibt alle gesund), werde ich bestimmt hereinschauen wollen, aber mein “ABER” habe ich schon erklärt

Starthilfer

Also nette Leute in Eso zu finden ist ganz sicher eines der kleinsten Probleme 😈

Habe ich Altbacken geschrieben? ich meinte “meine Alten Backen!”.. Jaja, ehrlich…

okay. Ich habe heute meinem Alten Account wieder entstaubt und mich auf den Free Play vorbereitet und siehe da. Die Grafik ist gut. Ich habe auch inzwischen eine neuere Grafikkarte eingebaut.

So ich bin bereit. mal schauen wie man dieses neue Gebiet betreten kann oder auch nicht. Das Spiel nimmt mal eben 72GB auf der Platte und es ist nur das Hauptspiel

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