Führt das Mobile Game „Coin Master“ Kinder in eine Glücksspielsucht? Das vermutet zumindest Jan Böhmermann in seiner Sendung Neo Magazin Royale – die Bundesprüfstelle reagieren jetzt.
Mobile-Games sind seit einigen Jahren in aller Munde und auf so ziemlich jedem Display zu finden. Doch was da von tausenden Spielern und häufig Kindern gespielt wird, das ist auf den ersten Blick nicht immer so ganz klar. In seiner Sendung „Neo Magazin Royale“ hat sich der Satiriker Jan Böhmermann nun ein beliebtes Mobile-Game angeschaut und kommt zu dem Schluss: Kindern wird das Geld aus der Tasche gezogen und sie werden gezielt für Glücksspiel empfänglich gemacht.
Als Beispiel dient das Spiel „Coin Master“, das im App Store oft weit oben anzutreffen ist, zumeist auf Platz 1. Es ist also extrem beliebt.
Was ist Coin Master? Coin Master ist ein Mobile Game in niedlicher Grafik, das sich zumindest optisch klar an eine jüngere Zielgruppe richtet. Vom Spielprinzip ähnelt das Spiel vielen anderen Mobile Games. Die Spieler können eigene Dörfer errichten und die Dörfer von anderen Spielern angreifen.
Die meisten Aktionen im Spiel kosten allerdings Münzen, die namensgebenden Coins. Das Spiel ist, je nach App Store, ab 16 oder „17+“ freigegeben, war aber vor kurzem noch ohne Altersbeschränkung.
Was ist das Problem? Die Coins sind in Coin Master begrenzt. Man erhält sie vornehmlich, wenn der Spieler an einem virtuellen Einarmigen Banditen spielt. Diesen kann er allerdings nur wenige Male pro Stunde bedienen, was den Erhalt von Münzen stark einschränkt.
Wer möchte, kann jedoch viel häufiger an den Automaten, wenn er dafür echtes Geld bezahlt. Je nach Angebot kostet das auch mal bis zu 109,99€.
Böhmermann kritisiert Spielinhalt, Werbung und Absicht der Entwickler
Jan Böhmermann kritisiert an Coin Master gleich mehrere Aspekte. Er ist der Ansicht, dass diese Spiele nur entwickelt werden, um Kinder und Jugendliche schon frühzeitig an Glücksspiele zu gewöhnen, damit sie später ihr Geld in die Casinos tragen. Diese Aussage unterlegt er unter anderem damit, dass die Investoren hinter der Entwicklung von Coin Master zum großen Teil in Glücksspielgeschäften tätig sind, einer hat etwa die Sportwettenseite bwin gegründet, ein anderer leitete ein riesiges Angebot von Online-Casinos.
Eigentlich gibt es in Deutschland starke Regeln für Glücksspiel, das nur von Erwachsenen und nur unter Einhaltung vieler Auflagen gespielt werden darf. Für Coin Master und deren Einarmigen Banditen gilt das aber nicht.
Warum ist das kein Glücksspiel? Die Bedienung des Einarmigen Banditen im Spiel stellt übrigens kein Glücksspiel dar nach deutschem Recht. Denn dafür müssten alle 3 Kritieren gleichzeitig erfüllt sein:
- Realer Geldeinsatz
- Reale Geldgewinnmöglichkeit
- Auf Zufall basierender Spielausgang
Bei Coin Master (und ähnlichen Apps) sind nicht alle 3 Bedingungen erfüllt, denn man kann kein reales Geld gewinnen. In manchen Fällen basiert der Ausgang auch nicht auf Zufall, sondern auf einem Algorithmus. Deshalb gelten derlei Spiele nicht als Glücksspiel und sind bisher auch für Minderjährige zugänglich.
Werbung von Influencern ist unangemessen: Ein weitere Punkt der Kritik ist die Werbekampagne von Coin Master. In verschiedenen Clips sind bekannte Influencer zu sehen, die das Spiel spielen. Darunter sind bekannte YouTuber wie Bibi von Bibis Beauty Palace, Simon Desue aber auch Dieter Bohlen oder der Musiker Pietro Lombardi.
Vor allem die Influencer hätten vornehmlich eine Jugendliche Zielgruppe, die damit zu glücksspielähnlichen Aktivitäten verleitet werden soll.
So hat Böhmermann eine Reaktion der Behörden erreicht
In seiner Sendung forderte Böhmermann seine Zuschauer dann auf, eine Beschwerde bei der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) zu verfassen. Das können in so einem Fall nämlich nur Lehreinrichtungen (wie Schulen) oder Ämter tun.
Aufruf hatte Erfolg: Schon wenige Tage nach dem Aufruf konnte Böhmermann einen Erfolg verzeichnen. Denn wie die GameStar berichtet hat die BPjM “eine Vielzahl an Anträgen bzw. Anregungen zur Indizierung des Spiels” erhalten. Die Folge daraus ist, dass Coin Master nun von der Behörde auf seinen jugendgefährdenden Charakter hin überprüft wird.
Coin Master ist ein Sonderfall: Ebenfalls aus der Stellungnahme der BPjM geht hervor, dass Coin Master an sich ein Sonderfall darstellt. Normalerweise handelt es sich bei Anträgen um Fälle mit Gewaltverherrlichung oder Pornografie. Bei Coin Master jedoch:
Der Einsatz von Loot-Boxen in Videospielen und Glücksspielsimulationen werden im Kontext Glücksspiel, Begünstigung von Mediensuchtverhalten und Kostenfallen im Internet diskutiert.
Im Unterschied zur traditionellen Spruchpraxis der BPjM gehen hierbei jedoch die Risiken für Kinder und Jugendliche nicht primär vom eigentlichen Inhalt des Spiels aus, sondern von der besonderen Spielanlage.
Man muss festhalten, dass Coin Master bei Weitem nicht das einzige Spiel dieser Art ist. Von einem “Sonderfall” zu sprechen, könnte daher einen falschen Eindruck erwecken.. Es mag ein Sonderfall für die Bundesprüfstelle sein, weil die sonst andere Meldungen bekommt – ein “Sonderfall” im Mobile Gaming ist Coin Master allerdings nicht.
Bei vielen Mobile-Games ist es üblich, dass es eine Wartezeit-Komponente gibt, die man durch den Einsatz von Echtgeld umgehen kann. Ein ähnliches Prinzip gibt es etwa oft mit Schatzkisten, die geöffnet werden können, oder Energie-Vorräten, die wiederhergestellt werden.
Diese Methoden sind in den letzten Jahr mehr und mehr kritisiert worden – vor allem innerhalb der Gaming-Szene.
Durch Böhmermann dürfte diese Art von Spiele nun etwas mehr in das Licht der Öffentlichkeit gerückt werden. Und vielleicht hilft es ja manchen Eltern, ihre Kinder vor diesen Glücksspielfallen zu bewahren.
Was haltet ihr von solchen Spielen? Sollten die verboten werden oder für Minderjährige nicht zugänglich sein? Oder sollte man das Ganze locker sehen?
Glücksspiel und Lootboxen sind immer mal wieder ein Thema:
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Diese drecks slot games sollen zurück in die spelhöllen und unsere gemütliche Gaming ecke in ruhe lassen, ich mag ja den Böhmermann, ist humorvoll, satirisch, kritisch.
Da kommen mir AngryJoe und das ESRB rating von EA games direkt in den Sinn.
Ich bin ja ein Riesenfan von ihm, umso mehr freut es mich das seine Arbeit und die seiner Mitarbeiter mal Früchte trägt. Er ist zwar kein John Oliver, aber zumindest im deutschen Raum das beste was das Fernsehen noch zu bieten hat.
Ich bin dagegen das man Spiel sperrt.
Die Eltern sollen ruhig finanziell gerade stehen dafür das sie ihre Kids nicht im Griff haben.
100 Euro hat normalerweise kein minderjähriges Kind einfach mal so.
Rechtlich gesehen müssten die Eltern dafür nicht grade stehen, da es die Geschäftsfähigkeit gibt. Und bis zum vollendeten 18 Lebensjahr ist die sog. Taschengeldgrenze das Maximum was ein Jugendlicher ausgeben darf ohne Zustimmung der Eltern
Ja klar, so lautet die Rechtslage… Aber der Aufwand das zu bestreiten fällt trotzdem auf die Eltern zurück. Ich persönlich würde wahrscheinlich 500 Euronen zahlen als mir den Aufwand zu geben.
Aber meine Kinder würden sich wahrscheinlich noch an die Konsequenzen erinnern wenn sie selber schon wieder Kinder hätten 😉
Das ist doch überhaupt nicht das Problem, meiner Meinung nach. Zumindest nicht das zentrale Problem. Das viel größere Problem ist meiner Meinung nach, dass ein Spiel, das komplett auf Abzocke ausgelegt ist und ein verstecktes Glücksspiel beinhaltet, nicht mal unter die USK fällt. Was sollen Eltern da machen, wenn so etwas für Kinder frei zugänglich ist? Vor allem wenn hier bekannte Personen der Wettbranche hinter dem Spiel stehen und noch genau wissen, mit welchen Werbepartnern sie die Kinder am besten erreichen und beeinflussen? Da stellt sich eine Bibi Beautypalace hin und erklärt auf Youtube, wie toll und zugänglich dieses Spiel doch ist. Wie schön die kleine Tierchen für Kinder sind… Das ist ganz einfach gefährlich und sollte man nicht unterschätzen und kann man auch nicht alleine auf die Eltern abwälzen.
Wir können uns doch nicht hinstellen und sagen “ich möchte nicht, dass Schusswaffen, harte Drogen und so weiter verboten werden und lieber die Eltern für ihre Kinder geradestehen sollen”. Irgendwo gibt es recht klare Grenzen, wo Gesetze greifen müssen. Das Spiel in obigen Artikel zählt für mich recht deutlich dazu. Das kann und darf nicht frei zugänglich für Kinder bleiben.
Amen! ????
Ich glaube es ist nicht einfach ein Elternteil zu sein und vieles prasselt auf einen ein da finde ich schon das es gerne externe regularien geben darf die einem helfen und solche “spiele” entfernt. Man ist ja auch nur ein mensch und kann nicht überall sein und nicht über alles informiert sein.
Dann musst du auch sagen, Spielhallen unterliegen keiner besonderen Rechtssprechung sonst wäre es ungerecht…mit allen Konsequenzen…
Ich habe den Clip von Böhmermann gesehen und dachte mir dabei wirklich minutenlang nur noch “das kann doch echt nicht sein, dass das hierzulande durchgehen kann”.
Alleine der Umstand, dass hinter Moon Active zum Teil Investoren / Führungspersonen von Schwergewichten der Wettspielbranche (888 Holdings, bwin…) stehen.
Und dann stellen sich Leute wie Pietro Lombardi, Dieter Bohlen oder Bibi Beautyblablabla hin und werben für ein solches Spiel, das kleine Tiechern und Cartoonfiguren beinhaltet und direkt Kinder als Zielgruppe hat…
Das kann doch nicht sein. Unabhängig davon wie erstaunlich ich es finde, dass das noch immer legal ist, frage ich mich dabei echt, ob die Leute denn überhaupt keine Moral haben. Die wissen doch, für was sie da Werbung machen und weshalb gerade sie dafür ausgewählt werden, da sie leicht beeinflussbare Kinder/Jugendliche erreichen.
Ich kenne Pietro Lombardi nicht.
Von Bibi hab ich genug gehört um mir ne meinung zu bilden.
Bei Pietro schiebe ich es einfach auf Geldgeilheit.
Dieter Bohlen ist so oder so ein ziemliches ***** und bei ihm wird es Geldgeilheit sein. Und ein verlangen auch in 2019 noch relevant zu sein.
Was die ganzen Influencer angeht.
$$$ ist doch eh alles was die Kinder-Influencer interessiert.
Bibi geht ja so oder so auf 99,9% der Werbe-Deals ein und verkauft ihren -14 viewern überteuerte Beauty-Produkte. Da kann man auch mal nen werbe-deal mit ner “Simulierten-Glücksspiel App” eingehen.
“Reale Geldgewinnmöglichkeit”
Steht so nicht im Glücksspielstaatsvertrag gilt auch “wenn anstelle von Geld Sachen oder andere geldwerte Vorteile gewonnen werden können”, am besten selbst nachlesen. Damit fällt das auch als Gegenargument flach. Das Thema ist bei der BPjM auch falsch angesiedelt. Gefragt ist hier der Gesetzgeber, der hat da auch mehr Möglichkeiten als eine BPjM.
“In manchen Fällen basiert der Ausgang auch nicht auf Zufall, sondern auf einem Algorithmus. “
Würde im Gegenzug bedeuten, das wenn ein einarmiger Bandit 1 mal die Minute etwas anderes macht als Zufall ists kein Glücksspiel mehr. Da würden sich alle Spielhallen die Hände reiben, sowas wäre schnell eingebaut. Mal davon ab wird mit dem Algorithmus letztlich auch Zufall simuliert.
Warum der Dr. Hayer so einen Murks erzählt weiss ich nicht.
Ich hab mich auch gewundert beim “Algorithmus” Argument. Ist Zufall nicht so definiert, dass bei einer Aktion das Ergebnis nicht vorhersehbar ist?
Unter anderem. Zitat aus dem Glücksspielstaatsvertrag: “Die Entscheidung über den Gewinn hängt in jedem Fall vom Zufall ab, wenn dafür der ungewisse Eintritt oder Ausgang zukünftiger Ereignisse maßgeblich ist.”
Das heißt, dass es noch weitere mögliche Definitionen für das Wort “Zufall” gibt.
Darüber hinaus, muss es sich laut dem Vertrag nur “Überwiegend” um Zufall handeln.
Außerdem würde ich bei der Entscheidung, ob was ungewiss ist oder nicht, auf die Sicht des durchschnittlichen Spielers abstellen. Der kennt die Algorithmen ja in der Regel nicht – weswegen der Ausgang des Spieles für ihn komplett ungewiss bleibt.
Zufall wäre ein Algorithmus der einen Würfel wirft der eine Zahl von 1-999 auswürfelt. Also ein Random Number Generator.
Was bei Coin Master aber zum einsatz kommt ist ein Algorithmus welcher gezielt darauf ausgelegt ist beim 10-15ten mal einen Gewinn auszuschütten. Das ist dann kein Zufall mehr, sondern vorprogrammiert um falsche Hoffnungen zu wecken.
Um es zu veranschaulichen. Ich habe einen tisch mit karten. Du bezahlst für 15 versuche das Ass zu finden.
Bei normalem Glücksspiel würde ich die Karten 15 mal zufällig austeilen.
Wenn ich aber einem Algorithmus a la Coin Master folge, würde ich 14x das Ass zufällig platzieren, beim 15ten mal aber platziere ich NUR Asse auf dem Tisch, um dich anzuregen mehr zu spielen und vorallem zu bezahlen.
Das mag sein, ändert aber nichts an der Glücksspielsache.
Wie ich schon schrieb liesse sich sowas leicht in einarmige Banditen einbauen, wenn das dann kein Glücksspiel mehr wäre, wäre es schon eingebaut.
Mal davon ab gibt es bei normalen Computern keinen echten Zufall. Auch dein RNG ist nur ein Algorithmus der eine Pseudo Zufallszahl liefert.
Ich denke mal die App behauptet, das in das Ergebnis eingegriffen wird. So nach dem Motto wenn du mehr Echtgeld ausgegeben hast gewinnst du öfter, oder jeder 10. gewinnt auf alle Fälle.
Ich halte Böhmermann auch für gefährlich für die geistige Gesundheit der Jugend.
Krass. Und dabei siehst du ihm so ähnlich^^
HAHAHAHAHAHHAHAH X D
Weil du selber schon so geblendet und beeinflusst von der Industrie bist?
Tja, bist halt das typische Schaf im Reich der Wölfe.
AFD Wähler nehme ich an?
Ich denke eher es ist das Gegenteil der Fall, die Aktionen von Böhmermann sind eigentlich immer gut durchdacht und intelligent.
Er legt es ja auch gerne mal darauf an, aber er hinterfragt auch immer, auf seine Art, die eingeschlafenen Strukturen in Deutschland.
hast du wieder Herbstferien Matze? 😀
Tja, da hat man mal eine abweichende Meinung vom Mainstream und schon wird einem dann alles Mögliche unterstellt. Haste was gegen Böhmermann, kannst du kein normal denkender Mensch sein. Da muss doch mit dir etwas nicht stimmen. Traurig.
Einige Sachen die der Böhmermann macht, sind ja ganz Lustig. Aber meinen Humor trifft der Typ nicht unbedingt. Aber den Spruch “Über Geschmack lässt sich streiten” , kennen einige Leute wohl nicht.
Ich glaube die “Downvotes” bekommt er, weil er seine Meinung nicht begründet.
Jemandem zu unterstellen, gefährlich für die geistige Gesundheit der Jugend zu sein … hat auch einfach einen ganz, ganz gefährlichen Touch.
Nur passieren wird, wie so oft in diesen Fällen, wohl nichts. Denke das unser lieber Staat da ne gute Mark mitverdient
Guter Mann mit guten Absichten!
Dabei kann man das komplett free zocken wenn man sich an Taktiken halt, aber das kann man von Kindern nicht verlangen ^^
man kann jeder pay-2-win game free zocken, aber wie hoch ist die wahrscheinlichkeit das es “Menschen” auch tun?
Vor allem wenn du 11 bist?
Dann gibt’s bald die Hackfressen endlich nicht mehr in irgend ner Werbung zu sehen. Danke dafür
Anscheinend ist es dem Staat schon lange egal was mit unserer Jugend passiert. Das ist wirklich ein Schande das da niemand was richtig unternimmt. Hauptsache Steuern laufen alles andere ist egal.
wirklich traurig
sehr sehr traurig ????
Ach Unsinn.
Sollten Eltern sich nicht endlich mal um ihre Kinder kümmern, anstatt alles immer auf den bösen Staat zu schieben.
Bohr ich kann dieses deutsche rumgeheule nicht mehr hören.
Immer sind alle anderen schuld.
Es gibt auf Android Eltern Modis usw, aber setzt sich doch keiner mit auseinander.
Wer Kinder bekommt, soll sich auch um Gottes willen drum kümmern, in allen belangen und nicht die Achsamtkeit und Erziehung auf andere schieben.
Ja aber leider ist es einigen Eltern egal. Aber mal ehrlich solche “Spiele” haben null sinn und verarschen Leute nur. Auch gefährlich für Erwachsene die Suchtgefährtet sind
Damit macht man es sich aber auch recht einfach. Dann können wir den Jugendschutz auch komplett sein lassen und legen alles in die Hände der Eltern, die sich doch “um Gottes willen um Ihre Kinder kümmern sollen” (wie auch immer sich das bei einem solchen Spiel definiert, das USK 0 frei zugänglich für jedes Smartphone besitzende Kind ist).
Endlich, ich würde mich freuen wenn die Bekannten aus Internet, Funk und Fernsehen für ihre Unterstützung gleich mit verurteilt werden.
Schön wärs!
Es ist extrem bedenklich, dass “Influencer” und “Stars”, wie Bibi, Bohlen und Konsorten, keinerlei moralische oder ethische Bedenken gegenüber den von Ihnen beworbenen Produkten haben.
Es wird sehr gerne eine Bezahlung angenommen aber für was wird scheinbar gar nicht hinterfragt.
Null Ahnung und null Lust zu checken wie viele Follower diese Personen haben aber da es sicher in die Hundertausende bis Millionen geht dürfte ein Gewissen wohl nur zweitranging sein.
Aber gut, wenn man wie BIbi auch die eigenen Mistprodukte an die Frau bringen will darf man sicher nicht zweimal darüber nachdenken was für einen Stuss man erzählt.
Das setzt voraus, dass diejenigen die Werben auch erkennen, dass dieses Produkt zweifelhaft ist. Genau so gut könnte es aber auch einfach ein weiteres der unzähligen Mobilegames sein. Und wenn man da sieht: ach da wirbt schon der und der damit, dann wird das schon klar gehen….
Oft ist es nicht Boshaftigkeit sonder Uninformiertheit und noch öfters Gleichgültigkeit. Wenn man allerdings Influencer verurteilt mit der Begründung Gleichgültigkeit und Ignoranz, so kann man sich selbst gleich mit in diese Schlange einreihen, denn wir, die Normalbürger richten ähnliche Schäden mit unserer Ignoranz und Gleichgültigkeit an. Nur dass wir eben von keiner Verpackung aus lächelnd auf die Käufer blicken.
Als jemand mit “Vorbildfunktion” oder als Person von öffentlichem Interesse sollte man sich schon Gedanken darüber machen wofür man sein Gesicht hergibt.
Schließt das was du sagst das aus was ich sage und umgekehrt?
Also ich würde dir da schon widersprechen wollen. Wenn jemand mit 1 Mio Follower sagt “hey kauf den Scheiss ich find dass cool” dann hat derjenige meiner Ansicht nach definitiv mehrVerantwortung zu tragen wie du und ich die nur in Ihrem kleinen Familien- oder Freundeskreis Einfluss nehmen können.
Ich denke durchaus das man als Person der Öffentlichkeit gewissermaßen einem, nennen wir es mal, höheren Ethikzwang unterliegt. Natürlich entbindet dass letztlich keinen von uns von seiner persönlichen Verantwortung aber es ging ja in erster Linie um die Breitenwirkungnund und den Einflussbereich. Ichsehe dass auch so dass viele der Werbepromis, egal ob Influencer oder sonstige Dschungelcamp-Klum-Bachelor-Heinis schlicht null Verantwortungsbewusstsein haben und nur die Nullen auf dem Scheck sehen
Das sehe ich auch so.
Schützt aber niemanden davor, die Lage einfach falsch eingeschätzt haben. Versuch dich mal einen Tag lang so zu verhalten, als wären rund um die Uhr Kameras auf dich gerichtet. Ist eine interessante Erfahrung und man merkt erstmal, wie viel Blödsinn man über den Tag verteilt treibt.
Jo, auf jeden Fall.
Vor allem: Solche Games sind doch der Standard. Sie sind schrecklich, aber die gibt es ja nicht erst seit gestern. Das gleiche Prinzip gab es doch auch bei den “Facebook-Games” schon vor 10 Jahren, die haben genau so funktioniert.
Für die wird das vermutlich einfach nur ein weiterer Werbedeal gewesen sein für ein Spiel, das so aussieht, wie 1000 andere im Netz auch. Wenn man sich nicht genauer damit beschäftigt, erkennt man die bösen Absichten dahinter gar nicht mehr, weil es Alltag geworden ist.
Unbestritten, wobei…. Ich hab grad Urlaub, da lümmel ich faul rum und der größte Skandal wäre ein gelegentliches Sackkratzen ????
Ich bin weder ein Freund von Böhmermann noch von staatlicher Zensur, aber was Moon Active da mit Coin Master abzieht ist einfach so weit weg von moralisch vertretbar, dass man es zumindest hinterfragen sollte.
Für mich ist aber eher der Zugang zu diesen Inhalten als der Inhalt selber das Problematische. Die aktuellen Jugendschutz-Mechanismen sind nicht zeitgemäß und viele (moralisch fragwürdige) Wirtschaftsvertreter haben keinerlei Interesse an sinnvolleren Maßnahmen. Wir müssen Wege finden, Kindern diese Inhalte vorzuenthalten, freiwillige Selbstkontrolle oder Böhmermann-Aufschreie sind keine probaten Mittel.
Ich sehe das Problem nicht nur bei Jugendlichen.
Diese Probleme sind seit Jahren bekannt. Anscheinend brauchte es den Böhmermann-Aufschrei damit die Sache mal ins Rollen kommt und sich die Behörden bequemen, das mal der BPjM zu melden. Die dürfen nämlich nur auf Antrag aktiv werden.
Wer darf anträge stellen?
Wenn das jeder darf, dann bitte mal zigtausend anträge wegen Lootboxen
Das Problem wird nicht in dem Mangel an Prüffällen liegen sondern an der Vielzahl der zu prüfenden Dinge. Personal und Technik kosten eben Geld. Und um das begrenzte Geld prügeln sich die unterschiedlichsten Resorts.
Antragsberechtigt sind Bundesfamilienministerium, Landesjugendbehörden, Jugendmedienschutz und Jugendämter.
Das Problem ist, dass es bisher keine brauchbaren gesetzlichen Regelungen gibt um Glücksspiel-Mechaniken in Videospielen zu regulieren. Die BPjM prüft nur Spielinhalte auf Jugendgefährdung und nicht Spielmechaniken/Spielanlagen. Soweit mir bekannt, wird dies jetzt zum ersten mal geprüft.
Eben drum – die Auswahl ist groß. Es ist eher ein: wo soll ich nur Anfangen als ein – ach ich hab nichts zu tun, weil keiner etwas einreicht.
Oben auf der Liste steht natürlich das, was am dringendsten erscheint. Und wenn etwas durch die Medien geht, rutscht es von ganz alleine nach oben.
Ich bezweifele das. Die BPjM muss jede Einreichung prüfen. Wenn welche eingereicht wurden, dann konnte sie aus rechtlichen Gründen nicht bearbeitet werden. Damit das jetzt überhaupt geschehen kann müssen erst noch Weichen gestellt werden.
Dass die es jetzt angehen, liegt aber natürlich an der erzeugten Öffentlichkeit.
https://www.bundespruefstel…
Das war bei der Sozialadäquanzklausel in der Hakenkreuz-Debatte schon ein Krampf von mehreren Jahren.
Ehrlich gesagt verstehe ich deine Aussage nicht.
Welche Weichen müssen für was gestellt werden. Und keiner sagt, dass nicht geprüft wird. Die frage ist wann, wie lange und wie gründlich. Und das sind Faktoren, die davon Abhängen wie viele Ressourcen mir zur Verfügung stehen und wie viel es in welchem Zeitraum zu bearbeiten gibt.
Eigentlich sind hier die Eltern gefragt, aber da scheitert es am mangelnden Wissen über modernen Medien.
Das Smartphone ersetzt ja beinahe das “vor dem TV parken” nur eben mit deutlich mehr Möglichkeiten. Man kann keine Kinder sorglos solche Spiele spielen lassen. Es ist einfach kein geeigneter Inhalt.
Man gibt seinem Kind, wenn es nötig ist, auch etwas Bargeld mit in die Schule und keine Kreditkarte.
Ich stimme dir jedoch zu. Der Jugendschutz hängt deutlich hinterher.
Die Eltern können Funktionen am Handy nutzen damit kinder nicht in die schuldenfalle rein kommen. Ohne ein password und Fingerabdruck kann ich nix kaufen. Vernünftige eltern klären ihre kinder auf und informieren sich heutzutage über die Hobbys ihrer kinder.
Schön das es endlich zum rollen kommt. Ich hoffe es bringt am Ende wirklich was. Aber das es erst du Ihm zum Rollen kommt finde ich etwas eigenartig. Es war ja schließlich schon lange bekannt.
Selbst der Staat reagiert wohl erst, wenn ein Influencer den Mund auf macht. Naja, wenigstens reagiert er. Dieses Coin Master treibt es wirklich auf die Spitze.
Mag ja sein das sie es übertreiben. Aber finde das die Eltern mit schuld drann sind wenn die kinder nicht richtig aufgeklärt werden. Es gibt so viele Möglichkeiten das Kinder die Inhalte nicht kaufen können und auch nicht sehen die nicht für ihre Augen bestimmt sind. Aber darüber hört man nix
Finde ich sehr gut die Aktion
Das is das schlimmste was passieren konnte. Es fängt mit coin master an und wo hört das auf dann?? Dann werden ein Großteil der Spiele indiziert. Es gibt genug Funktionen am Handy wo Eltern den Kauf von apos und spiel interne Sachen blockieren können. Warum wird darüber nix gesagt anstatt sofort nach einem Verbot zu schreihen. Habe meine Käufe mit Passwort und Fingerabdruck gesperrt. Man kann so etwas direkt in netzanbieter app sperren die er anbietet. Das is der falsche Weg. Aufklärung is viel erfolgreicher als verbote
Von mir aus können die jedes Spiel aus den Shops nehmen, wo für wenig bis kein Gegenwert viel Geld verlangt wird. Die Idee dieser Spiele ist ja wohl auch dir klar oder? Mit der Ungeduld und der Neugier von Kindern und Jugendlichen arbeiten, um denen oder deren Eltern das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Aufklärung ist sicher wichtig und richtig, nur kommt die eben bei vielen nicht an und viele Eltern haben leider keine Ahnung was in diesem Internet und diesen putzigen Spielen passiert. Da fehlt oft leider der Zugang. Kinder können sich nicht selbst regulieren und ich finde es beschämend, das hieraus Kapital geschlagen wird.