Wenn ihr auf ein neues PvE-MMORPG wartet, spielt jetzt dieses alte PvP-MMO

Wenn ihr auf ein neues PvE-MMORPG wartet, spielt jetzt dieses alte PvP-MMO

Black Desert erschien 2016 als Sandbox-MMORPG mit starkem Fokus auf Freiheit und ab Level 50 bietet es sogar PvP in der offenen Welt. Doch in den letzten Jahren hat sich das Spiel stark verändert, findet MeinMMO-Redakteur Alexander Leitsch. Sogar reine PvE-Spieler können inzwischen Spaß daran haben.

Black Desert wurde anfangs von den Spielern als eine Mischung aus ARPG wie Diablo und einem PvP-Sandbox-MMO bezeichnet. Vor allem der ständige Grind stand im Fokus. Inzwischen wurden jedoch etliche Themepark-Elemente eingeführt, um das Spielgefühl aufzulockern und neue Wege gehen zu können. Wie gut man als PvE-Spieler durchkommt, habe ich die letzten 3 Wochen getestet.

Denn am 24. Mai startete die Sommer-Saison in Black Desert und da wenig später die neue Erweiterung Land of the Morning Light herauskommen sollte, habe ich einen komplett neuen Charakter angefangen und von 0 auf mittlerweile Level 60 samt nützlicher Ausrüstung gespielt.

Bisher habe ich nur PvE erlebt und stellenweise sogar richtig viel Spaß gehabt. Auf den Season-Servern gibt es nämlich nicht nur schneller Erfahrungspunkte, sondern das PvP ist zusätzlich deaktiviert, was es gerade für Neueinsteiger sehr vereinfacht.

An ein klassisches Themepark-MMORPG wie WoW oder FFXIV kommt es zwar von der Qualität – gerade in den ersten Leveln – nicht heran, doch wer derzeit ein neues Spiel sucht und Black Desert noch keine Chance gegeben hat, sollte seine Meinung vielleicht überdenken.

Wer spricht hier? Alex ist der MMORPG-Experte auf MeinMMO und zockt etliche Titel gleichzeitig. Seine meiste Spielzeit hat er in Guild Wars 1 und 2, SWTOR, ESO und New World. Zuletzt war er auf der Suche nach neuen Spielen und hat dabei seine Liebe zu Black Desert entdeckt.

Der Hauptgeschichte folgen und ein Schnellreise-System freischalten

Für die Reise habe ich mir meinen ersten Riesen erstellt und mit diesem ausschließlich die verschiedenen Hauptgeschichten abgeschlossen. Dafür habe ich zu Beginn den “alten Start” gewählt, was ich auch jedem Anfänger empfehlen würde. Ihr könnt inzwischen zwar auch direkt in den Addon-Gebieten mit einem neuen Charakter anfangen, doch da ist etwas anspruchsvoller.

Die Hauptquest besteht bis Level 53 aus etwa 400 Aufgaben, doch lasst euch von dieser großen Zahl nicht irritieren. Viele davon haben vor allem mit Laufen und Dialogen zu tun.

Im Laufe der Quests werdet ihr durch die Spielwelt geführt, lernt die ersten drei großen Städte kennen und verhaut unterschiedliche Gegnergruppen. Regelmäßig kommt es zudem zu kleinen Bosskämpfen, die gerade für unerfahrene Spieler anspruchsvoll, aber auch machbar sind.

Solltet ihr irgendwann eure Hauptquest oder allgemein die Übersicht verlieren, könnt ihr “O” drücken, was ein Fenster mit sämtlichen Quests im Spiel aufruft und euch auch zeigt, wo ihr sie annehmen könnt.

BDO Questlog
Der Questlog in BDO

Etwa um Level 53, nachdem ihr die Hauptgeschichten von Balenos, Serendia und Calpheon abgeschlossen habt, könnt ihr euch dann der Magnus-Questreihe widmen. Diese führt euch in eine andere Welt, wo eure Ausrüstung keine große Rolle spielt.

Stattdessen sollt ihr über 20 kleine Rätsel lösen. Dafür müsst ihr unter anderem:

  • Steine in der richtigen Reihenfolge sammeln
  • Pferde einfangen und vor Karren spannen
  • Versteckte Gegenstände finden
  • Euch die Reihenfolge von leuchtenden Perlen merken
  • Euch durch eine Reihe von Lasertürmen schleichen, ohne getroffen zu werden

Die Questreihe kann am Stück gespielt etwas nervig sein, weil euch bei einigen Aufgaben eine grundsätzliche Erklärung fehlt und manchmal auch verschiedene Wege ausprobieren müsst. Über mehrere Tage verteilt, kann sie aber viel Spaß machen.

Die Magnus-Quests haben außerdem viele coole Belohnungen, darunter ein PEN Boss-Gear (ein starkes Ausrüstungs-Item) und verschiedene Brunnen in der offenen Welt, aus denen ein Schnellreise-System wird. Ihr schaltet so zudem schon viele Orte frei, an denen ihr später grinden könnt. Durch das Schnellreise-System verbinden sich zusätzlich die Lager aller Städte im Spiel. Das nimmt Black Desert einige nervige Elemente, die ich gerade zu Release stark kritisiert hatte.

Ihr kommt über den neusten Brunnen zudem in das neue Gebiet Land of the Morning Light, das richtig stark auf PvE setzt.

Neue Story-Kapitel und die Solo-Bosse

In Land of the Morning Light erwarten euch 8 Story-Stränge, denen ihr über Quests folgen könnt. Sind diese zu Anfang noch etwas träge, folgen später interessante Wendungen. Sie werden alle mit Cutscenes und sogar englischen Voice-Lines untermalt. Damit gehören die Quests hier zu den besten im Spiel.

Auf der Insel selbst könnt ihr euch zudem Bosskämpfen widmen. Insgesamt gibt es 8 Bosse mit je 10 Schwierigkeitsgraden. Das Besondere: Eure Ausrüstung macht nur rund 10 % eures Angriffs und eurer Verteidigung aus. Den Rest grindet ihr über Boni auf der Insel selbst. Anfänger sparen sich so frustrierenden Ausrüstungsgrind und können stattdessen geradewegs auf ein Ziel hinarbeiten.

Weitere Details zu Land of the Morning Light findet ihr in diesem Artikel:

Ausrüstungs-Grind ist durch die Season stark verringert

Einer meiner größten Kritikpunkte an Black Desert war immer das Ausrüstungssystem. Die Chance, dass Items ihre Stufe verlieren, teilweise sogar kaputtgehen können. Die Tatsache, dass man lernen muss, sogenannte Failstacks zu sammeln und richtig einzusetzen. Das Problem, dass trotzdem alles schiefgehen und man am Ende ohne Ausrüstung dastehen kann. Für mich Frust pur.

In der Season läuft das etwas anders:

  • Über Quests bekommt man das Naru-Gear, welches man relativ problemlos bis Stufe +15 und auch danach bis PEN (6 weitere Stufen) aufwerten kann.
  • Die ersten 16 Stufen passiert nichts bei einem Fehlschlag und danach kann es zwar wieder runterstufen, doch die Chancen dafür sind gering und man verliert nichts an Haltbarkeit. Ergo kann man einfach so lange aufwerten drücken, bis man am Ende bei PEN angelangt ist.
  • Das geht auch so gut, weil man im Laufe der Quests und des Season-Passes genug Aufwertungsmaterialien bekommt. Man wird quasi damit zugeworfen.

Auf PEN verwandelt sich das Naru-Gear dann in Tuvala-Ausrüstung, die ihr ebenfalls die 5 Stufen bis PEN aufwerten könnt. Hier ist die Aufwertung schon ein bisschen nerviger, weil die Haltbarkeit des Gegenstands plötzlich eine Rolle.

Doch zum einen bekommt man Material, das zumindest bei den Waffen und Rüstungen eine Aufwertung bis TRI (Stufe 3) garantiert. Und zusätzlich bekommt man dank des kostenlosen Season-Passes und der täglichen Login-Belohnungen genug Cron-Steine, die man wiederum nutzen kann, um das Runterstufen der Ausrüstung zu verhindern. So sollte man ohne großen Grind seine Tuvala-Ausrüstung bis auf PEN bekommen, vom Schmuck abgesehen.

Das PEN-Tuvala-Gear genügt, um in einigen High-Level-Zonen zu farmen. Ihr könnt es außerdem am Ende der Saison in Boss-Gear umtauschen, das ein bis zwei Stufen darunterliegt (je nach Methode). Boss-Gear auf PEN bringt euch in die Regionen von 600 Gearscore. Das Maximum liegt bei etwas über 700, wird aber aufgrund des Grinds lächerlich aufwendig und auch nur in ganz vereinzelten Gebieten gebraucht.

Bosskämpfe und Dungeons im PvE-Endgame

Wer 2016 echtes Endgame-PvE erleben wollte, wurde in Black Desert eher enttäuscht. Ein Kern-Element war und ist das Grinden immer gleicher Regionen, um dort Silber und Aufwertungsmaterial zu bekommen, um die Ausrüstung zu verbessern, um dann wieder an einem neuen Slot zu grinden.

Doch über die Jahre wurden neue PvE-Inhalte eingeführt:

Hinzu kommen die Life-Skills wie Angeln, Sammeln und Bergbau, die Verarbeitungsberufe, die Möglichkeit Wirtschaftsketten mit Hilfe von NPCs zu kreieren, das Segeln mit einem Schiff durch die Meere und natürlich das Housing, bei dem ihr euch in eurer eigenen Instanz austoben könnt.

Zwar fokussiert sich Black Desert im Endgame stärker auf PvP – etwa mit den Außenpostenkämpfen zur Kontrolle der Spielwelt oder den neuen PvP-Arenen – aber auch als PvE-Spieler kann man hunderte unterhaltsame Stunden im Spiel verbringen. Das liegt vor allem an dem Action-Kampfsystem, das unheimlich viel Spaß macht, wenn man die Grundzüge, Fähigkeiten und Combos verstanden hat.

Wie sind eure Erfahrungen zuletzt mit Black Desert? Habt ihr dem MMORPG nochmal eine Chance gegeben oder spielt ihr etwas ganz anderes? Habt ihr weitere Empfehlungen für PvE-MMORPGs abseits der großen Titel?

Hier findet ihr zudem einige weitere interessante Spiele: Die 10 besten MMORPGs 2023 – Welches passt zu mir?

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Horsti

Also die Grafik finde ich leider im Gegensatz zum Autor grottenschlecht! Für ein ‘Open World’ ist es für mich unmöglich zu spielen. Man sieht alles durch einen milchigen, verwaschenen Schleier. Ändert sich auch nicht bei verschiedenen Grafikeinstellungen. Ist wohl in der Community ebenfalls bekannt.

Dahoo

*Rofl*… dein ernst?? war mein 1. Gednke bei der Überschrift

Also BDO ist so ziemlich das Spiel gewesen was PvEler am meisten gehasst haben.. Gebietskampfabhängigkeit, keine Raids keine Dungeons.
Und nun packen sie 1-2 PvE-sachen rein und das Rad ist neu erfunden.

Ne sry das Game hat auf PvE-ebene so enttäuscht, dazu hab ich keine Überwindung und warte lieber weiter auf was ordentliches.

HerrDizlike

Immer gleich aufzuhören, ist aber auch sehr feige. Wir Menschen sind anscheinend sehr bequem geworden. Würden sie ihre Beziehung genau das Gleiche machen, wenn sie nicht ihre Meinung sind oder würden sie ihre Beziehung dann auflösen?(Schluss machen)?

Jedes Spiel hat eine Chance und gleich deinstallieren ist falsch. BDO kam 2016 und bis heute hat es noch gezeigt, wie toll es trotzdem ist.

Das Spiel ist nicht das Problem, wir sind das Problem, weil wir immer was Neues brauchen, das ist genau das Gleiche.

Wie oft am Tag nutzen sie denn mit ihren Smartphones? Menschen verlieren sich selbst und machen nur eins nur noch eins TikTok und Instagram, YouTube, sie gucken einen Film und ich Wette sie gucken beim Film schon mit ihr Handy und das gleiche wie bei einer Serie.

Ich hoffe, man versteht meine Analogie.

Schönes Wochenende.

Damian

Drei Dinge, mit denen ich in BDO nie warm werden konnte, 1. fehlt eine deutsche Sprachausgabe, was für mich immer ein Immersionskiller ist und 2. hatte ich konkret im Spiel das Problem, Mobs nicht gut zu erkennen, weil sie so stark aufgrund des Grafikstils mit der Umwelt verschmelzen. Das hatte ich bis dato noch nie in einem MMO. 3. Genderlock und Klassen-, Rassenlock ist für mich ein Nogo…

Lasazarr

Beim Start von BDO hatte ich mal reingeschnuppert, fand ich grundsätzlich ein nettes MMORPG … nur das Kampfsystem fand ich zum kotzen, deinstalliert.
Letztes Jahr nochmals reingeschaut … wegen des inzwischen total überladenen UIs überfordert gewesen (was ist das fürn Fenster, wofür ist das, häää?), deinstalliert.

Todesklinge

Ich bin der Meinung das es bis ca. Level 61 ein gutes Spiel ist. Danach ist es schlecht!
Das Verbessern der Ausrüstung wird schnell zu Frust.

Man sollte dabei auch beachten das BdO ein Singleplayer-MMO ist!
Also man macht alles alleine (weil alles extrem stark eingeschränkt ist).

Bis zu level 61, wenn man alles mal gemischt macht, hat man durchaus viel Spass!
Questen, Handelswaren, Schifffahrt, Pferdeleveln, Crafting + Handwerketten usw.
Das Kampfsystem ist echt gut (etwas überdreht) aber sehr unterhaltsam.

MathError

Mir persönlich gefällt das Setting von BDO nicht so besondern, aber darüber könnte ich noch hinweg sehen. ABER das Kampfsystem mit all den Combos/Kettenraktionen gefällt mir garnicht. Ich bin da vielleich etwas altmodisch, aber ich mag lieber paar Zauber/Angriffe so 4-5 die man durchgehend drückt, dann nochmal 4-5 mit etwas längerem CD und dann halt noch so richtige DMG-CD’s. Ich will meine Zauber/Angriffe alle in der Leiste sehen und mir nicht irgendwelche Tastenkombinationen merken bzw. einprägen zu müssen für DMG-Combos.

Aber wie gesagt, dass ich nur ein persönliches Empfinden auf keinen Fall will ich BDO als schlecht amstempeln.

P.S. Und das Aussehen/Gear sieht mies und nichtssagend aus, irgendwie schwiert dieser Gedanke mir immer im Kopf, wenn ich mal in BDO reingeschaut habe. 😅

Zuletzt bearbeitet vor 10 Monaten von MathError
Threepwood

BDO bietet vor allem eine tolle Welt, die man so in kaum einem anderen MMORPG mehr findet und auch als Casual Spaß machen kann.
Das Kampfsystem ist weiterhin auf Platz 1 in diesem Stil. Lifeskilling kann was und sollten man einfach mal testen.

Man kann schon sehr lange auf 62/ 63 questen. Die Seasons machen Gear verfügbar und auf das Upgrade-Lotto kann man dank AH eh verzichten.

Typisch Korea ist eben der Shop, aber ohne kann man auch spielen. Wer das Spiel nicht ala Vollzeitstelle spielt, braucht kein Zelt und Co. und wer es tut, kann tatsächlich in einem Sale was ausgeben.

Als Abschluss: Male Shai plx. Coolste Klasse in BDO, aber eben nicht so. 😄

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