Activision Blizzard CEO Robert Kotick soll gehen: Das behaupten das Wall Street Journal und das Magazin Bloomberg. Dabei stützen sie sich auf diverse Interviews und Berichte. Doch wie steht es um Koticks Zukunft im Unternehmen?
Das ist die Situation: In den letzten Tagen kochte die Debatte um den Sexismus-Skandal beim Spielegiganten Activision Blizzard wieder auf. Das Wall Street Journal berichtete darüber, dass der Firmenchef Bobby Kotick einen für die Weihnachts-Feiertage angekündigten Bericht zurückgehalten habe. In diesem Bericht sollen über 700 Beschwerden von Mitarbeitern gesammelt sein, veröffentlicht wurde der bislang nicht.
Kurze Zeit später platzt die Bombe: Microsoft kauft Activision Blizzard für rund 68 Milliarden Euro. Daraufhin ist das Schicksal des Noch-CEO Robert „Bobby” Kotick ungewiss, wobei es aus einigen Quellen heißt: Kotick soll gehen.
Kotick soll nach Übernahme abtreten – Was wissen wir?
Nachdem Microsoft ein Übernahme-Angebot für Activision Blizzard abgegeben hat, bleibt eine Frage offen: Was passiert mit dem CEO Bobby Kotick, der Gerüchten zufolge wichtige Schlüsselinformationen zum Sexismus-Skandal geheim gehalten hat?
In den letzten Wochen und Monaten wuchs der Druck auf Kotick immer weiter. Investoren und Aktivisten fordern den sofortigen Rücktritt des Blizzard-Chefs. Doch bislang äußerten sich weder Microsoft noch Activision Blizzard über Koticks Zukunft in der Firma.
Darf Kotick bleiben? Dem Wall Street Journal zufolge ist es sehr wahrscheinlich, dass der CEO nach dem Abschluss der Übernahme seitens Microsoft zurücktritt. In der Ankündigung der Übernahme berichtet Microsoft davon, dass Bobby Kotick vorerst in seiner Position bestehen bleibt, sagt aber auch, dass dieser Verantwortungsbereich später auf Phil Spencer (Microsoft Gaming CEO) übergeht.
Auch Bobby Kotick selbst äußert sich zum Microsoft-Deal:
Transaktionen wie diese können viel Zeit brauchen, bis sie abgeschlossen sind. Bis alle notwendigen Regularien zu zufriedenstellenden Konditionen abgeschlossen sind, was vermutlich im Fiskaljahr 2023, Ende Juni 2023 sein wird, bleiben wir vollkommen selbstbestimmt. (…) Ich bleibe CEO mit der gleichen Passion und dem gleichem Enthusiasmus, mit dem ich 1991 angefangen habe.
Kotick im Microsoft-Statement
Er selbst gibt zudem an, dass er in der Firma bleiben möchte, auch wenn nicht in der Rolle des CEO. So habe er den Verantwortlichen von Microsoft gegenüber klargemacht, dass ihm die Firma so wichtig sei, dass ihm egal ist, welche Rolle ihm die neue Führung zuschreibt, solange er bei einem sauberen Übergang helfen kann.
Wer fordert den Rücktritt? Die lauteste Stimme hat wohl derzeit die SOC Investment Group, die ein sofortiges Abdanken von Kotick und einem Teil des Vorstandes fordert. Die Group hatte schon in der Vergangenheit Kritik am aktuellen Activision Blizzard CEO geäußert (via pcgamer.com) :
- Sein Gehalt sei völlig überzogen
- Kotick habe von den Missbrauchsfällen gewusst.
- Er habe unmoralisches und unethisches Verhalten geduldet
Neben den Anteilhabern an Activision Blizzard fordert auch eine politische Aktivisten-Gruppe den Abtritt von Kotick. Die ABK Worker’s Alliance betont in diversen Twitter-Posts, dass sie weiter gegen Umstände kämpfen, die denen bei Activision Blizzard gleichen. Schon im November 2021 hat die Gruppe den Rücktritt verlangt.
Wie geht es mit Kotick und Activision Blizzard weiter?
Noch ist unklar, ob Bobby Kotick seine Posten auf Dauer behält oder er ihn in Zukunft abgeben muss. Sollte sich an der aktuellen Situation nichts verschlimmern, dürfte er jedoch bis Mitte 2023 als CEO von Activision Blizzard bestehen bleiben — vielleicht auch länger.
Sollte die neue Führung Kotick wirklich entlassen, würde das eine gigantische Abfindung mit sich ziehen. Rund 300 Millionen US-Dollar könnten ihm demnach zustehen, sollte er gehen müssen. Lediglich im Falle, dass er aufgrund besonderer Schuld entlassen wird, wären es nur 265.000 US-Dollar (via twitter.com).
Was denkt ihr? Sollte Kotick mit sofortiger Wirkung aus seiner Position enthoben werden oder muss hier noch weiter und klarer differenziert werden? Teilt eure Meinung mit uns in den Kommentaren!
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Aus Firmensicht einfach verständlich, dass er erst nach der Übernahme gehen wird. Alles andere wäre in der jetzigen Situation (trotz Beschwerden etc.) einfach dumm und auch schlecht für die Firma als solches.
Und schon hat die Übernahme durch Microsoft die ersten positiven Auswirkungen. Denn seien wir ehrlich: Ohne Microsoft wäre eher Activision/Blizzard komplett untergangen, statt das Patex-Kotick geht.
Ja, es gibt wieder Hoffnung für Blizz. Danke Microsoft.
Kann ich bestätigen.
Sie haben eben bei mir angerufen, ich packe gerade Koffer.
Der wird sich schon nen dicken Moneymove dabei gedacht haben. Als wenn der ohne fette Abfindung einfach seinen Posten verlässt… 😀
aber noch was anderes:
Wieso ist der Beitrag zu Montana und dem NFT geschlossen?
Ich nehme an, um eine eskalierende Diskussion unter den Beitrag nicht moderieren zu müssen.
Natürlich wird er geben, aber erst wenn die Übernahme komplett abgeschlossen ist, alles andere wäre dumm.
Finde ich gut das er in anderer Position in der Firma bleiben möchte, irgendjemand muss ja die Toiletten sauber halten.
auf die klos die er putzt würde ich nicht gehen…bei seiner moral sind da sicher kameras dann
Oh Mist, daran hab ich gar nicht gedacht. Der Typ ist einfach auf keiner Position tragbar