Die Welt der MMORPGs steckt voller Dinge, in die man sich verlieben kann und die man genießt. Doch die gleichen Sachen werden auch schnell richtig ätzend …
MMORPGs gehören wohl zu den zeitfressenden Hobbys, in die wir Hunderte oder Tausende Stunden investieren. Doch obwohl es definitiv eine der schönsten Freizeitbeschäftigungen ist, gibt es auch jede Menge Dinge, die wir mögen und gleichzeitig nicht ausstehen können. Wir haben hier die 7 Dinge in MMORPGs, von denen ihr sicher auch einige liebt und gleichzeitig hasst.
1. Random Loot
Vermutlich erinnert sich noch jeder daran, wie er zum ersten Mal ein besonderes Item aus einem Mob gezogen hat. Sei es der erste epische Gegenstand in World of Warcraft oder das erste Stück einer Vermächtnisrüstung in Star Wars: The Old Republic. Die Euphorie über den Fund und die Glückwünsche oder neidischen Blicke, die es von Freunden und Gildenmitgliedern regnete, kennen wohl die meisten noch. Ein wunderbares Erlebnis, das zu den meisten MMORPGs dazugehört.
Gleichzeitig jedoch haben Random Drops bereits das Wort „Random“ im Namen und das ist bei MMO-Spielern nur selten etwas Gutes. Denn im Umkehrschluss bedeutet dies, dass sich die entsprechenden Gegenstände nur schwer gezielt farmen lassen. Es können Stunden, Tage, Wochen oder gar Monate vergehen, wenn man genau diesem einen Gegenstand hinterherjagt, der aber niemals zu droppen scheint. Natürlich mit der Ausnahme von allen anderen Spielern, die das Item gefühlt schon nach dem 3. Gegner haben.
2. Auktionshäuser
Auktionshäuser sind Fluch und Segen in einem MMORPG. Zum einen ist es ein toller Ort, um ein bisschen Ingame-Geld zu verdienen und den einen oder anderen Gegenstand an den Mann zu bringen. Dabei kann man vielleicht einen unerfahrenen Spieler etwas über den Tisch ziehen und sich an ihm bereichern – ganz legal, nur mit dem Hauch eines schlechten Gewissens. Immerhin hat ihn ja niemand zum Kauf gezwungen, nicht wahr?
Diese positive Einstellung ändert sich jedoch schlagartig, wenn man selbst der bedürftige Spieler ist und nach einem ganz speziellen Gegenstand sucht. Da wird man rasch zornig und stellt infrage, wie deppert man denn sein muss, um eine „Bronzene Kupferröhre“ für 30 Gold zu verkaufen, die an allen anderen Tagen sonst für 20 Silberlinge angeboten wird?
3. Andere Mitspieler
Ja, MMORPGs sind per Definition darauf ausgelegt, dass man sie mit anderen Menschen zusammen spielt und sich eine Welt teilt. Das macht zugleich auch den großen Reiz der Spiele aus. Immerhin ist soziale Interaktion ein wichtiger Bestandteil und viele Aufgaben lassen sich zumeist nur in einer Gruppe erledigen.
Jeder der in einem MMO seiner Wahl häufiger nach einer Randomgruppe für einen Dungeon sucht, hat sich schon einige Male gefragt: „Hilfe, mit welchen Deppen wurde ich denn hier zusammengewürfelt? Das war wohl wieder ein Sechser im Trottel-Lotto.“ Bei einigen Gruppen ist es schwer, bis zum Ende zu bleiben und sich dann noch freundlich zu verabschieden. Aber das schöne ist ja auch: Wenn man denkt, dass die anderen alle Deppen sind, denken sie das höchstwahrscheinlich auch von einem selbst.
4. Eine belebte Spielwelt
Die Spielwelten von MMORPGs sind riesig und an jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken. Damit eine Welt sich wirklich „lebendig“ anfühlt, müssen Spieler möglichst in allen Gebieten vertreten sein. Es ist immer schön, einen anderen Spieler auf dem Weg zu treffen, vielleicht ein paar Worte auszutauschen und sich gegenseitig mit Stärkungszaubern zu versehen. Es sind kurz aber schöne Begegnungen, die das Spielgefühl verbessern und zu der Wahrnehmung beitragen, dass man in einer lebendigen Welt unterwegs ist.
Doch exakt dieser Reiz verschwindet, sobald die „belebte Spielwelt“ darin resultiert, dass man sich mit anderen Spielern eine begrenzte Anzahl von Feinden teilen muss. Wohl jeder kennt das nervige Problem, wenn es zu wenig Mobs gibt, damit alle Spieler ihrem Spielfluss in Ruhe nachgehen können. Das jüngste Beispiel dürfte hier wohl WoW Classic sein. Hier mussten Spieler mitunter eine Stunde auf ihren Mob warten, weil auf einen Quest-Feind mehr als zwei Dutzend Spieler kamen. Da war die Spielwelt zwar belebt – aber alles andere war permanent tot.
5. Die ewige Itemspirale
Den eigenen Charakter immer weiter zu verbessern ist eine der größten Aufgaben in einem MMORPG. Es ist die ewige Karotte am Stil, die uns vor der Nase baumelt. Durch neue Gegenstände oder das nächste Level-Up locken 1% mehr Schaden, eine etwas verbesserte Heilung oder die Fähigkeit, noch einen Gegner mehr gleichzeitig als Tank an sich binden zu können. Jedes Upgrade verbessert den Charakter und jedes Item bringt uns ein wenig näher an die perfekte Ausrüstung, mit dem unser Charakter „fertig“ ist.
Doch dieses „fertig“ hält in den meisten Spielen nicht sonderlich lange an. In der Ferne ist immer schon der nächste Content-Patch oder die nächste Erweiterung, die all unsere Mühe der letzten Monate „entwertet“. Die Suche nach neuer Ausrüstung wird in regelmäßigen Abständen zurückgesetzt und lässt oft das Gefühl von Leere zurück, gepaart mit der Frage: Was zur Hölle habe ich eigentlich die letzten 3 Monate getan, wenn ich nun wieder von vorne anfangen muss?
6. Fame – Ein bisschen angeben
Was gibt es schöneres, als sich nach Tagen oder Wochen der langen Arbeit mit einem besonderen Schwert mitten auf den Marktplatz zu stellen und von anderen Spielern angehimmelt zu werden? Nichts. Man badet im Glanz der eigenen Leistung, schaut immer wieder schnell nach, wer den eigenen Charakter ins Visier nimmt und lässt sich von den Glückwünschen oder neidischen Blicken der anderen Spieler überschütten. Der schöne, erfüllende Gedanke „Schaut her, was ich geleistet habt, ihr kleinen Unterlinge“ führt doch immer zu einem erhebenden Gefühl. Etwa dann, wenn man mit einem riesigen Baum spazieren geht.
Wenn jedoch dieser nervige Druide, den man noch nie leiden konnte, mit der legendären Waffe und dem Reittier für 5 Millionen Goldstücke den ganzen Tag schön prominent vor dem Gasthaus steht, dann sieht die Geschichte anders aus. Der ist dann nämlich ein verdammter Poser, der vermutlich nichts anderes im Leben hat, weil er ja den ganzen Tag zockt, keine Freundin hat, sozial inkompetent ist, seit 5 Tagen nicht geduscht hat, bestimmt noch bei Mutti im Keller lebt und gerade sein Studium für dumme Erfolge in einem MMORPG schmeißt. Aber so sind zum Glück immer nur „die anderen“ …
7. Gilden
Ein fester Pool an Mitspielern, ein entspannter Gildenchat, mit dem man auch einige Späße machen kann und eine große Gildenbank, die für alle Eventualitäten vorbereitet ist. Eine Gilde bietet viele Vorteile und sorgt zugleich für eine bessere Bindung an das Spiel. Wie schön ist es doch, wenn man sich jeden Abend einloggen kann und nicht erst ewig nach Tanks und Heilern suchen muss, weil in der Gilde immer ein paar davon verfügbar sind und nur darauf warten, dass man sie in Dungeons und Raids begleitet.
Doch diese Freude darüber wird schnell zu Frust und einer lästigen Angelegenheit, wenn die Teilnahme an Inhalten eine Pflicht geworden ist. Nach Monaten sind „3 Raidabende die Woche“ irgendwie nicht mehr so der Knaller. Der soziale Druck, auch weiterhin für die Gilde da zu sein, obwohl man eigentlich viel lieber etwas anderes spielen oder entspannt eine Serie schauen würde, kann ziemlich nerven. Aber zum Glück gibt es da ja die gute, alte Ausrede vom defekten Router oder dem inkompetenten Internet-Anbieter. Ärgerlich aber auch, dass der seine Ausfälle immer genau auf montags, donnerstags und samstags jeweils von 20:00 Uhr bis 23:00 Uhr legt!
Habt ihr euch in diesen Punkten wiedergefunden? Oder welche Dinge liebt ihr an MMORPGs, hasst sie aber zu bestimmten Zeiten auch?
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Ist eine psychologisch Sache, die erstmal jeden betrifft. Man sollte daran arbeiten um sich davon freizumachen. Leider hab ich den Eindruck das die meisten noch nichtmal das Problem erkennen. Deshalb sind die Spiele so (schlecht) wie sie aktuell sind. Das setzt sich dann immerweiter fort. Bei WoW erlebe ichs zB häufig das Leute in der Gilde M+15 nur gezogen werden möchten, um einen Gearstand X zu ereichen. Dabei ist doch eigentlich der Weg das Ziel und nicht das Ziel das Ziel. Führt dazu das ich M+ mittlerweile lieber Random spiele.
Meine eigene Einstellung zu den Punkten:
1) Randomloot: bin gegen Itemspirale damit hat sich der Punkt eh erledigt
2) Auktionshäuser: das ist der Sinn, ärgert mich etwas wenn ichs teuer kaufen muss, weiss aber auch das ichs andersrum genauso mache, zB Leerkäufe wenn ichs sehe. Was ich richtig schlimm finde ist dagegen die Bevormundung in einigen Spielen: GW2 wir haben das gegenseitige handeln unterbunden, weil da Leute über den Tisch gezogen wurde. Äh aber handeln war in GW1 10x spannender als in GW2.
3) Andere Mitspieler: bin gegen Auto LFG, auch wenn das Gegenteil – persönliche Einladung – manchmal ungerecht ist
4) belebte Spielwelt: hat aus meiner Sicht mehr Nach als Vorteile, mir reichts wie in GW1 mit 8 Leuten in der OW unterwegs zu sein, dann sind die Encounter auch optimal an die Gruppenstärke angepasst. Viele mögen ja auch das Gewusel, ist aber letztlich eine pseudo soziale Illusion, man könnte genausogut Bots laufen lassen wenn die sich halbwegs menschlich verhalten würden und keiner würde es merken.
5) Itemspirale: siehe 1), Itemspirale macht sämtliche Ingame Sachen schlechter. Echte Belohnung ist wenn man irgendwas geschafft hat. Dropglück ist keine, das ist eine Droge wie Kokain (man muss es leider so drastisch sagen).
6) Fame: der 1. Teil das betrifft mich auch, bringt mich aber nicht dazu schlecht über jemand zu denken, sondern fordert mich eher heraus
7) Gilden: bin der Meinung hier sollte man so ehrlich sein, entweder man macht mit oder sagt ab und erfindet keine löchrige Ausrede. Ist letztlich eine Lüge und lügen sollte man vermeiden. Für Absagen gibts keine Strafen und wenn doch (zB ProgressGilde) ist man evtl. schlicht in der falschen Gilde.
Generell treffen die Punkte ziemlich gut wie es ingame aussieht, ich hoffe das Leute öfter ihre Einstellung überdenken, damit Spiele wieder besser werden.
Stimme ich dir zu, nur Punkt 4 ergibt kein Sinn da wir über mmorpgs reden und nicht über koop spiele. Das wäre dann die richtige wahn l der Spiele ??♂️
Ja, da gabs mal Gw1, manche bezeichnen das als CORPG manche wie ich als MMORPG, das meinte ich speziell. Der einzige Unterschied war aus meiner Sicht das man halt drausen “nur” mit 8 Mann unterwegs war.
Ja das war mein erstes 3d mmorp ? fand es auch super, daher vielleicht auch die Enttäuschung über gw2 die nicht verfliegen mag ??♂️
Ich verstehe dich sehr gut… Mmhhh naja eigentlich wäre es sogar fast egal bei den ganzen ego Spielern, die machen eh nur die immersion kaputt ??
5. Die ewige Itemspirale
Na zumindest der Punkt trifft nichtmehr auf alle MMO’s zu.^^
… genau wie die restlichen 6 Punkte. ?? (leider)
Warum leider? Ist doch eigentlich super das wir unterschiedliche Spiele haben oder? So sollten die meisten etwas finden das ihren vorlieben entspricht.
Andersrum wird leider ein Schuh draus. Früher wars in der Beziehung besser, kenne zumindest kein aktuelles MMORPG ohne?
GW2 hat seit Jahren kein besseres Gear bekommen. Sie bringen ab und andere Stat Kombinationen, aber eben keine besseren Items. Das andere Beispiel währe noch TesO. Da gibts ab und an neue Sets, aber eben kein besseres Equip rein von den Stats her.
Das stimmt im Prinzip. Wobei GW2 das ascended armor hat was recht teuer werden kann und Teso bringt schonmal neue Sachen die besser sind und die man wieder grinden muss und zwar recht aufwendig zum Teil.
DIese ascended Armor gibts aber bereits seit 5 jahren? 6 jahren? in GW2 und seitdem ist nie was besseres gekommen. Ich habe z.b. zu meiner aktiven GW2 Zeit mir 6 stücke gebaut und ka, 30 Waffen? Und das alles ist auch heute noch aktuel. Die Stats auf den Items kann man ja in der mystischen ändern.
Und TesO gibts besseres Gear? soweit ich weis gehts über gelb nicht hinaus.
“DIese ascended Armor gibts aber bereits seit 5 jahren”
Es war aber auch von Anfang an überflüssig wie ein Kropf, und ist wie gesagt teuer. Man kann auch noch weiter verbessern indem man sich für jeden Fall das passende Gear baut, dann wirds richtig teuer. Bei GW1 gabs das max Gear für 60 Kupfer. Davon ist man bei GW2 abgerückt, ohne Grund.
“Und TesO gibts besseres Gear? soweit ich weis gehts über gelb nicht hinaus.”
Ja und nein. Vom iLvl nicht aber von den Kampfwerten schon. Gelegentlich kommen bei einer neuen Erweiterung neue Sets raus. Die sind allerdings nicht nur kosmetisch sondern ebend zum Teil auch BIS. Der Grind dafür dauert teilweise länger als bei WoW mit seiner Itemspirale.
Von daher sehe ich GW2 und TESO so ein bisschen in der Mitte, wie ich aber auch bereits schrieb.
Sehr schön geschrieben, trifft es genau auf den Punkt.
Bei random loot sehe ich nur nicht wirklich viel positives. Klar, dass ein bestimmtes Item von einem Boss fallen kann, gab es schon immer. Aber inzwischen nimmt das ganz andere DImensionen an. Bei WoW bspw. ist es zu random geworden. Es kann ein Sockelplatz drauf, das Itemlevel kann erhöht werden, mehr zusätzliche Stats und seit neuestem kann es auch corrupted sein, wiederum mit random Effekt. Ne danke, das brauch ich nicht, lieber wieder zu den “Anfängen” wo man einfach drauf hofft, dass das eine geliebte Item droppt.
Auch das ist random Drop. Das Gegenteil davon ist für Marken oder dropt immer.
Schön geschrieben!
Im Grunde geht es um die Monotonie in Spielen, wenn man soweit das “Ende” erreicht hat.
Die täglichen Aufgaben nerven extrem… am Anfang noch supi… aber dann zur reinen Pflichtaufgabe 🙁
Spiele Crossout und jeden Tag die gleiche Routine… 5 Spiele mit einer bestimmten Waffe gewinnen und wieder tschüss bis morgen.
Weil es eben lukrativ ist.