Große MMORPGs wie WoW und New World sind derzeit nicht mehr in Russland spielbar. Grund dafür sind Sanktionen rund um den Ukraine-Konflikt. Das alte MMORPG Allods Online, erfreut sich deshalb großer Beliebtheit. Die Entwickler mussten sogar drei neue Server öffnen.
Was passiert gerade in Allods Online?
- Am 2. März hatte der ukrainische Minister für digitale Transformation, Myhailo Fedorov, einen offenen Brief veröffentlicht und alle Gaming-Entwickler und E-Sports-Plattform aufgefordert, russische und weißrussische Accounts vorübergehend zu blockieren (via twitter).
- Activision Blizzard war eine der Firmen, die darauf reagierte und den Vertrieb der eigenen Spiele in Russland einstellte. Das gilt auch für das MMORPG World of Warcraft.
- Daraufhin wechselten viele russische Spieler zu Allods Online, einem russischen MMORPG, das von der mail.ru Group entwickelt wird.
Russische Spieler fluten Allods Online – Hat nun achtmal so viele Spieler wie zuvor
Wie genau fällt der Ansturm der Spieler aus? Wie mail.ru mitteilt, spielen derzeit mehr als achtmal so viele Menschen Allods Online, als noch vor der Abschaltung von WoW. Inzwischen wurden sogar drei komplett neue Server eröffnet, der letzte am vergangenen Samstag.
Diesen Anstieg kann man auch sehr deutlich auf Steam sehen. Dort kam die russische Version auf einen Allzeit-Rekord von 2.198 gleichzeitigen Spielern. Noch im Februar spielten durchschnittlich knapp 100 Menschen über Steam die russische Version von Allods (via SteamDB). Die Zahl der Peak-Spieler hat sich also fast um das 22fache erhöht.
Einen Einblick in das MMORPG gibt euch dieses Video vom YouTuber Airini’s Legacy, der es im Februar 2022 ausprobiert hat:
Hat dieser Ansturm auch Auswirkungen auf die westliche Version? Nein. Wer Allods Online auf Englisch, Deutsch oder Französisch spielen möchte, ist noch immer nahezu allein in der Spielwelt unterwegs. Die westliche Version kommt bei Steam auf einen Peak von 30 gleichzeitigen Spielern in den letzten 24 Stunden.
Zwar gibt es auch einen eigenen Client abseits von Steam, doch die Spieler von Allods Online sagen selbst, dass auf den westlichen Servern kaum etwas los ist.
– Ukraine-Live-Blog (via Zeit)
– Krieg gegen die Ukraine (via Tagesschau)
– Solidarität mit der Ukraine (via auswärtiges-amt)
Wichtiger Hinweis: Falls euch wegen der aktuellen Situation dunkle Gedanken plagen: Ihr seid nicht allein. Holt euch bitte Hilfe. Zum Beispiel bei der Telefonseelsorge unter 0800/111 0 111 oder der Online-Seelsorge, bei der ihr auch einen Chat nutzen könnt. Das ist kostenlos und gilt bundesweit.
Allods Online erinnert an WoW im Weltraum
Was ist das überhaupt für ein Spiel? Allods Online ist ein Free2Play-MMORPG, das stark an WoW erinnert. Es setzt auf eine ähnliche Optik und die gleichen Spielsysteme, jedoch in einem Weltraum-Szenario. Es erschien 2009 und bekommt sogar noch regelmäßig große Updates.
- Ihr folgt einer Story, die über Quests erzählt wird
- Ihr könnt euch einer Gilde anschließen, um gemeinsam Inhalte zu erleben
- Es gibt Dungeons und Raids im Endgame
- Ihr könnt ein Crafting-System nutzen
- Außerdem gibt es spezielle PvP-Karten, auf denen ihr euch mit anderen Spielern messen könnt. Die größte Karte bietet einen Kampf 24 gegen 24
Allerdings ist Allods Online im Westen nie sonderlich erfolgreich gewesen. Es gab von Anfang an große Kritik am Shop-System, das viele als Pay2Win ansehen. Inzwischen gibt es jedoch zwei Versionen des Spiels: Eine Free2Play-Version und einen reinen Abo-Server, auf dem es keinen Ingame-Shop gibt.
Ein MMORPG, das gerade von einigen ukrainischen Mitarbeitern umgesetzt wird, hat ein Status-Update gepostet. Darin erklären sie, was gerade im Studio passiert:
Ukrainisches Studio hinter Corepunk erklärt, wie es ist, ein MMORPG während des Kriegs zu entwickeln