Warum gibt es so viele chinesische Bots auf den Realms von WoW: Classic? Ein Chinese packt aus und erklärt, was das große Problem ist.
Wer gegenwärtig in World of Warcraft Classic unterwegs ist, der wird zumindest auf den größeren Realms schon jede Menge von ihnen gesehen haben: Bots. Vor allen ein Problem auf chinesischen Realms ist die Welle in den letzten Monaten allerdings auch auf europäische Server übergeschwappt.
Häufig ziehen die Bots in Gruppen von 5-10 Charakteren umher, farmen ein bestimmtes Gebiet leer oder verbringen mehrere Tage am Stück in Dungeons, um Gold zu scheffeln. Ein Chinese hat auf Reddit nun erklärt, warum das so ist und was für eine „Schuld“ die WoW-Marke in Classic trifft.
Wer spricht da? Im Subreddit von WoW Classic hat sich der Nutzer oldeasysleepyhero zu Wort gemeldet. Der ist laut eigenen Aussagen ebenfalls Chinese und erklärt, warum das Botten Überhand nimmt. Da er selbst mit einigen Goldfarmern und Bottern gesprochen hat, geht er davon aus, gute Einblicke liefern zu können. Vor allem, weil in China die Botter inzwischen alles regieren.
Die Mentalität der Spieler trägt große Schuld
Zuerst erklärt er, dass sich die Mentalität vieler Spieler gewandelt habe. Wer früher, etwa zur Studentenzeit, gerne noch bereit war, 10 Stunden am Stück Gold zu farmen, der mag das heute vielleicht nicht mehr. Viele dieser Spieler sind heute im Berufsleben und denken sich: „Das Gold, das ich mir kaufe, kostet mich eine Stunde realer Arbeitszeit. Da spare ich viele Stunden.“
Vielen Spielern würde es so gehen, weshalb der Bedarf für Goldkauf überhaupt besteht.
Zusätzlich wird der Markt aber auch von den Bottern und Farmern selbst erschaffen. So bieten sie immer wieder Raidgruppen an, in denen dann mit Gold auf Gegenstände geboten wird. Das Gold wird anschließend unter allen anderen Spielern aufgeteilt. Wer also etwa seine T1-Schultern aus dem Geschmolzenen Kern will, muss diese in einer GDKP-Gruppe für mehrere Tausend Gold kaufen. Zumindest dann, wenn er keine eigene Raidgruppe besitzt.
Das Gold, was diese Spieler zum Bieten verwenden, kommt aus Echtgeld-Käufen. Dieses Gold wiederum wird von den Bottern erfarmt.
Warum ist das WoW-Token Schuld? NetEase hat auf den chinesischen Classic-Realms die WoW-Marke eingeführt. Das führte dazu, dass der Goldpreis auf chinesischen Realms drastisch gesunken ist. Viele chinesische Farmer und Botter haben sich deswegen dazu entschieden, ihr Glück lieber auf europäischen und amerikanischen Realms zu versuchen. Dort verdienen sie für den gleichen Aufwand knapp das 7-fache.
Warum helfen Banns nicht? Laut oldeasysleepyhero ist es kaum möglich, die Bots effektiv zu beschränken. Die Botter kaufen sich regelmäßig neue Accounts und lassen die Charaktere „nebenbei“ leveln. Während vier Magier etwa Maraudon farmen, ziehen sie den fünften Magier einfach mit, um einen weiteren Charakter bereit zum Botten zu haben.
Was kann Blizzard tun? Laut dem Threadersteller sollte Blizzard darüber nachdenken, die WoW-Marke auch auf europäischen Realms zu aktivieren. Das würde den Markt zumindest im gleichen Maße uninteressant machen, wie es jetzt bereits bei den chinesischen Realms geschehen ist.
Ob das alles genau so stimmt, wie oldeasysleepyhero erzählt, ist natürlich schwer nachzuprüfen. Doch zumindest klingt seine Erzählung schlüssig und würde erklären, warum Bots und Echtgeldverkäufer auch in Europa in den letzten Monaten massiv zugenommen haben.
Habt ihr viele Probleme mit Bots in World of Warcraft Classic? Oder sind euch noch gar keine aufgefallen und das ist alles übertrieben?
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Der wirklich teure Raid-Content kommt ja erst noch, wo die ganzen Meme-Specs dann ihre Flask für jeden Raid-Abend neben einem ganzen Stack Manapots und Manarunen auch zwingend brauchen gepaart mit gefühlt 6 verschiedenen Elixieren und davon dann je ca. einen halben Stack. Selbstverständlich inklusive Waffen-Öl und sonstigen erdenklichen Consumables um auch mal vor C’thun oder Kel’Thuzad stehen zu können mit ihren FULL BUFFED atemberaubenden 350 bis 600 DPS je nach Spec.
Neben dem deutlich zu einfachen Dungeon- und Raid-Content und dem deutlich zu wenig Langzeitmotivation bietenden Dungeon-Content DAS Kill Kriterium schlechthin für Classic aus meiner Sicht!
Wer da Bock drauf hat mit manchen Specs im absoluten High-End-Raid-Content sowohl Melee- als auch Caster-Consumables reinwerfen zu müssen, damit überhaupt halbwegs brauchbar Performance bei rauskommt bitte, ich brauche dieses “Hardcore-Farming” Spiel sicherlich nicht, welches Classic bei den absoluten High-End-Raid-Bossen sicherlich wieder sein wird.
Da gibt es dann kein Easy-Mode BWL und MC mehr, die auch Bob der Casual mit seiner Eule oder seinem Retri völlig ohne Consumables clearen kann!
Es gibt auch so genug Geld, auch hier in EU. Darum botten so viele. Man verdient sich einfach dumm und dämlich und glaub mir, da ist es egal, ob es erlaubt ist oder nicht. Wenn ich damit im Monat mein Lebensunterhalt verdienen kann, dann why not?
Wo es Systeme gibt, wird es immer auch diejenigen geben, die diese Systeme unterwandern. Ist eine Eigenschaft der Menschheit, machste nix.
Aber es zeigt auch, dass die Spieler nicht mehr die Zeit wie früher investieren können oder wollen. Das dürfte doch ein guter Tipp an alle Entwickler sein, sich diesbezüglich mal Gedanken zu machen, ob ein MMO wirklich so “farmlastig” sein muss in Zukunft.
Auf der anderen Seite versteh ich aber auch nicht wieso man es nicht schafft die Bots rauszufischen. Mit verhaltensbasierten Regeln sollte das kein Problem sein, wenn mans denn will.
Es war halt früher nicht alles besser.
Finde ich total legitim, warum 10 Stunden in WoW arbeiten wenn ich das mit einer Stunde im RL abkürzen kann.
Genau diese Einstellung ist heute das Problem. Früher wäre das Spiel einfach nichts für dich gewesen. Heute wird mit abstrusen und illegalen Mitteln versucht, das Spiel für sich hinzubiegen. Ich habe sogar schon gehört, dass Leute mit nur einem Raidtag Naxx Clear haben wollen. WTF? Das hat Vanilla ganz bestimmt nicht ausgemacht und ihm seinen Status verliegen.
Die Spieler haben mit ihrem Optimierungswahn Classic längst versaut. Ist auch nur noch ein 08/15 MMORPG.
Du hast recht, für mich ist Classic nichts. Ich verstehe auch deinen Punkt zu Naxx, und stimme dir da zu.
Wochenlang an einem Boss wipen kann ich z.B. total nachvollziehen, das ist fordernd und geil, wenn man es dann doch schafft. Auch das Classic generell langsamer ist, finde ich ist eine gute Sache.
Aber ich weigere mich zu glauben das dieses stupide und aufwändige Goldfarmen ein Spiel ausmacht, vor allem wenn es notwendig ist, um Zugang zum für mich relevanten/spaßigen Content zu haben.
Für mich ist das ein Designfehler und kein Feature. IMHO erzeugt der Grind keine Immersion, trägt überhaupt nicht zum Spielspaß bei und fördert nicht wirklich soziale Kontakte. Auch an “delayed gratification” glaube ich da nicht, oder macht das nach einem Raid einen Unterschied, wieviele Stunden ich vorher für consumables grinden musste?
Man sollte es auch nicht aus dem Spiel entfernen, ich sage nur, das ich die Abkürzung in diesem Fall okay finde. Wer grinden möchte kann es ja immer noch tun, aber da kommen wir zum Kern des Problems: die meisten werden es überspringen wenn sie können, weil es eben kein Spaß macht.
Die Welt sieht natürlich anders aus wenn man mit dem Gold Mounts, Waffen oder Rüstungen kaufen kann, die sonst nur mit Skill erspielt werden können.
Ob es Classic ausmacht, möchte ich auch nicht sagen. Aber das Glücksgefühl ist ein ganz anderes, wenn du nach 10h farmen ein seltenes Rezept oder Item erhälst oder du dir das Gold kaufst und das Item dann im AH.
Aber gibt ja auch Menschen, die es genauso geil finden, Sachen geschenkt zu bekommen anstatt sich selbst zu erarbeiten.
Es geht nicht nur um den materiellen Wert, sondern auch den emotionalen Wert. Für mich jedenfalls.
Im Endeffekt kann es ja jeder machen wie er will. Blizzard erwischt die wenigsten. Und ich habe es schon deinstalliert.
Grinden ist bei Blizzard leider Teil des Konzeptes. Da hat sich seitdem auch nicht wirklich was geändert, man grindet nur für andere Sachen, allerdings für Gold auch immer noch, zB Repkosten.
Ich finde es persöhnlich nicht in Ordnung über solche Wege an Ingame Ressourcen zu kommen. Es ist doch Teil des Spiels sich Items und Währung zu erfarmen. Wenn dir das zu langsam geht bzw. du keine Lust auf sowas hast, solltest du dir ein anderes Spiel suchen denke ich.
Zu sagen “dir gefällt dieser eine Aspekt nicht, dann spiel doch was anderes” finde ich irgendwie seltsam, dann bräuchte ich gar kein Spiel mehr zu kaufen.
Teil des Spiels ja, aber muss es dieses Ausmaß haben?
Warum ist es so verpöhnt einem Schüler seine Spielzeit zu bezahlen um sich selber dafür im Gegenzug ein paar Stunden Grinden zu ersparen? Sagt ja auch keiner “wenn du kein Bock auf Gartenarbeit hast dann ist ein Garten nix für dich”. Sicher, ist bestimmt was anderes wenn man selber Schweiß und Zeit in den Garten investiert hat, ich wollte nur sagen: soll doch jeder auf seine Art und Weise seinen Garten genießen.
Warum sollte es okay sein Leute mit weniger verfügbarer Zeit von einigen Spielbereichen auszuschließen? Wenn es um Geld geht finden wir sowas doch auch nicht gut, oder?
Gold = Macht, haste kein Gold dann kauf es bei deinem Dealer des Vertrauens. Gold = Macht
Finde den Fehler
Ich steck bei Classic nicht so im Detail drin, kannst du mir erklären, welchen Vorteil man genau durch Geld (=Gold) hat?
Hab ich dadurch irgendwelche Vorteile im PVP oder in Raids?
Das wird nichts
Epicmount, Verzauberungsmaterial Buffood und Startausrüstung um schneller in die Raids zu kommen. Es gibt schon einiges was man sich mir Gold kaufen kann gerade im èbergang vom leveln in die Raids…
Im Verhältnis zu vielen anderen Spielen kann man in WoW relativ wenig mit Gold anfangen was den Char wirklich stärker macht.
Ich habe vor Jahren auch mal 500G gekauft damals hat mich das 80Euro (!!!) gekostet.
ich habe es für das Epicmount gebraucht weil es mich so geärgert hat das mir meine Gildenkamerade alle davon geritten sind und ich beim Metallfarmen stets überrundet wurde 🙂
Ich hatte sicher 2 Wochen Panik das Blizzard mich erwischt 😉
Das war das einzige mal das ich gegen die Regeln vertossen habe 😉
Danke für die Antwort. Ich schwanke da noch zwischen “damit bescheißt man überwiegend sich selber” und “wen interessiert denn ob das Mount mit Gold vom Goldseller stammt oder selber gefarmt wurde”.
Okay vielleicht wenn du super kompetetiv zockst und irgendwelche World Firsts eine Rolle spielen könnte es ein unfairer Vorteil sein?
Jo für Otto Normalspieler ist es eigentlich egal. Ist ja nicht so dass man ohne Goldkauf nicht auch relativ rasch an Gold konmt in den meisten Fällen.
Farmen kann ja auch meditativ sein gutes Hörbuch oder Musik 🙂
Ich persönlich störe mich nicht so an Bots. Nur bei Questmobs die nur 1x vorkommen kann es schon mal ärgerlich sein.
In Astellia dem Spiel welches ich lange spielte gab es Stellenweise Bothorden zu 12 Bots da hatte man keinen Stich an seine Mobs zu kommen 🙂
Wozu ein Spiel spielen wo man sich ingame Gold zukaufen muss. also entweder man grindet oder man lässt es ganz.