In WoW: Classic hat Blizzard wieder den Bannhammer geschwungen. Doch offenbar hat es dabei eine ganze Menge Unschuldige erwischt.
Wenn sich eine Sache in den letzten Wochen und Monaten in World of Warcraft Classic kaum verbessert hat, dann ist es die Bot-Problematik. Seit dem Start von WoW Classic gibt es jeden Tag mehrere Threads und Videos, die Bots bei ihrer Arbeit zeigen – etwa in Stratholme oder Maraudon. Schon lange wurde eine neue Bannwelle gefordert, die den automatisierten Farmern endlich das Handwerk legt. Diese Welle kam nun auch – hat aber dem Anschein nach viele Unschuldige erwischt.
Was ist passiert? Seit gestern (13.05.2020) häufen sich im Subreddit von WoW Classic wieder Beiträge, in denen Spieler beteuern, dass sie zu Unrecht gebannt wurden. Wer schon ein paar Bannwellen erlebt hat, der weiß, dass unter diesen Beteuerungen auch oft ein paar „schwarze Schafe“ sind, die zurecht gebannt wurden und nun über Druck der Community ihre Accounts zurückwollen.
Besonders viele Beschwerden: Dieses Mal ist es jedoch so, dass viele Beiträge Parallelen aufweisen und die Betroffenen ihre Aktivitäten recht gut dokumentiert haben. So zeigt der Nutzer „wow-classic“ eine ganze Reihe von Screenshots, die ihm beim gewöhnlichen Zocken zeigen und oft sogar Chatverläufe enthalten. Die fertigt er nämlich beim Handeln mit Verzauberern etwa immer an, um gegen Betrug geschützt zu sein.
Andere Bilder zeigen ihn beim Farmen in Zul’Farrak (was bei Magiern sehr beliebt ist) oder dabei, wie er das Gold an seinen Zweitaccount übergibt. Hier scheint ein Automatismus von Blizzard gegriffen zu haben, der bei verdächtigen Aktivitäten einfach zuschlägt – wie etwa das Verschieben von viel Gold auf einen anderen Account, selbst wenn dieser dem gleichen Spieler gehört.
Andere Spieler berichten, dass sie beim “geboostet werden” gebannt wurden. Also etwa, während sie sich von anderen Spielern (Freunden oder gegen Gold) durch Dungeons haben ziehen lassen und dabei auf einem anderen Account angelten und Fische fingen.
Ob die Aussagen der betroffenen Spieler alle der Wahrheit entsprechen, lässt sich natürlich nicht sagen. Die reine Fülle an Spielern, die ihrer Meinung nach zu Unrecht gebannt wurden, deutet aber zumindest darauf hin, dass der eine oder andere keinen Bann verdient hätte.
Bot-Problematik bleibt bestehen
Wie sieht es mit den bekannten Bots aus? Eher unverändert. Trotz der offensichtlichen Bannwelle, scheint es die (vermeintlich offensichtlichen) Bots etwa in Stratholme nicht erwischt zu haben. Dort sind noch immer die gleichen Spieler unterwegs wie vor Monaten, die 24/7 Gold und Materialien erfarmen. Vielen Spielern ist ein Rätsel, warum Blizzard nicht dagegen vorgeht, obwohl diese Bots Tag für Tag gemeldet werden.
Das führt nun schon seit Monaten zu Unmut, besonders jetzt mit der Bannwelle kommen immer wieder Sprüche wie: „Klar, bannt die ehrlichen Spieler, die sogar 2 Accounts bezahlen und lasst die Bots unangetastet.“
Die Stimmung ist gerade wieder sehr angespannt, Blizzard hat sich zu der Thematik noch nicht gemeldet.
Spieler helfen sich selbst: Schon in der Vergangenheit haben einige Spieler damit angefangen, die Bot-Problematik selbst zu lösen. Auf PvP-Realms haben sie etwa vor den Instanz-Eingängen gewartet, um die Bots abzupassen. Wenn diese gerade vom Verkaufen der Beute wieder in den Dungeon wollen, wurden die Bots getötet – wieder und wieder. Auch bei Ehre-Bots hatte man ähnliches getan, was größere Auswirkungen hatte.
Doch gegen die schiere Anzahl an Farm-Bots können die Spieler nicht ankommen. Hier ist es notwendig, dass Blizzard direkt eingreift. Warum das bisher nicht der Fall war, ist vielen Spielern noch immer ein Rätsel.
Kennt ihr auch jemanden, der von der Bann-Welle erfasst wurde?
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