Ursprüngliche Entwickler von Diablo sagen: Blizzard hat sich total geändert

Ursprüngliche Entwickler von Diablo sagen: Blizzard hat sich total geändert

David Brevik sowie Erich und Max Schaefer waren Mitgründer von Blizzard North und entwickelten das erste Diablo. In einem Interview erklären sie, dass das heutige Blizzard kaum noch etwas mit dem Spielestudio von einst zu tun hat.

Wer sind David Brevik sowie Erich und Max Schaefer? Das 1991 von Michael Morhaime, Frank Pearce und Allen Adham gegründete Spielstudio Blizzard spaltete sich 1993 in zwei Unternehmen. Unter dem Firmennamen Condor entwickelten David Brevik, Erich Schaefer und Max Schaefer ein Action-Rollenspiels namens Diablo. 1995 fand eine Umbenennung des Studios in Blizzard North statt.

David Brevik, Erich Schaefer und Max Schaefer sind damit also die Gründer von Blizzard North und haben das originale Diablo entwickelt.

diablo top 50 header

Blizzard hat sich komplett verändert

Was haben die Entwickler über Blizzard gesagt? 2003 verließen alle drei Blizzard, um eigene Wege zu gehen. Auf der ExileCon wurden die drei nun zu ihrer Meinung über Blizzard befragt.

David Brevik wurde gefragt, ob es schwer ist, einem Unternehmen zuzusehen, das man mitgegründet hat und sich jetzt mehr oder weniger verändert hat.

Er antwortete: „Nicht „mehr oder weniger“. Blizzard hat sich komplett verändert!“

Max Schaefer (Torchlight Frontiers) führte aus: „Das alte Blizzard ist weg. Als wir gekündigt haben, waren es insgesamt 180 Mitarbeiter. Heute sind es Tausende. Das ganze Imperium ist anders, und Activision hatte keinen Einfluss. Zu diesem Zeitpunkt war es nur Blizzard und dann irgendein anonymer Firmeninhaber, Vivendi oder wer auch immer. Das war es. Und so ist Blizzard nun ein Videospielimperium, das die Aktionäre und all diese Dinge zufriedenstellen muss.“

Früher ging es um die Spieler

War es früher wirklich anders? Laut David Brevik, Erich Schaefer und Max Schaefer musste die Entwickler auch schon früher mit dem Management darüber diskutieren, wie Spiele aussehen sollten. Nur ging es damals nicht darum, Aktionäre zufriedenzustellen, sondern darum, dass man ein gutes Konzept für die Spieler entwickelte.

Das sei nun nicht mehr der Fall, da Blizzard zu diesem riesigen Unternehmen wurde. „Man kann nicht so groß werden und trotzdem so frei bleiben, wie wir waren. Einer der Gründe, warum wir Blizzard verlassen haben, war, selbstbestimmter und keiner monströsen Organisation verpflichtet zu sein,“ sagte Max Schaefer gleich.

„Wir hätten das Wachstum von Blizzard in keiner Form überlebt, wenn wir dort geblieben wären. Es hätte uns einfach verrückt gemacht, weil es einfach alles ist, was wir tun wollen, ein Team zu haben und die Spiele zu entwickeln, die wir machen wollen. Das ist in einer kleinen Gruppe möglich, wie es früher Blizzard war. Aber es ist in einem Medienkonglomerat-Imperium, das es momentan gibt, nicht möglich.“

Blizzard Blitzchung Hearthstone
Das war der Vorfall, der die Gemüter erhitzte.

Blizzard hat die Hearthstone-Situation unterschätzt

Was meinen die drei zur Situation rund um den Hearthstone-Spieler “Blitzchung”? Laut Max Schaefer befand sich Blizzard bei Hearthstone in einer No-Win-Situation. Es gab einfach keinen Ausweg, der nicht am Lack des Unternehmens gekratzt hätte.

David Brevik stimmte ihm zu und meinte auch, dass er es für eine Verschwörungstheorie hält, dass Blizzard wegen China so gehandelt hat. Max Schaefer meinte, dass Blizzard einfach von Geld angetrieben wird und Finanzen das Handeln mehr als alles andere bestimmen. Vermutlich hatte Blizzard nicht damit gerechnet, welch hohe Wellen diese Entscheidung nach sich ziehen würde.

Laut David Brevik, Erich Schaefer und Max Schaefer ist Blizzard einfach nicht mehr das Spielestudio, das es früher war. Stimmt ihr dem zu?

Warum ich mich jetzt erst recht auf Spiele von Blizzard und Riot freue
Quelle(n): PCGamer
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Klaphood

Bei all der völlig berechtigten Kritik (und auch dem Zorn) gegenüber Blizzard…

David Brevik ist jemand, dessen Blizzard-Hass sich schon seit viel Längerem als bei den Meisten von uns hier oder anderswo im Netz äußert und über den deshalb auch schon seit Ewigkeiten behauptet, er sei eigentlich nur deshalb dauerhaft so heftig am Hetzen, weil er seit Diablo I & II, also seit seiner Zeit bei Blizzard, nichts wirklich Erfolgreicheres mehr hat (mit)entwickeln können. Und zwar nicht, weil er ab und zu mal (heftig) kritisiert. Sondern weil er besessen ist von seinem Hass. Er gibt seit Jahren Interview für Interview, in denen er immer wieder die gleichen Sachen sagt. Die sowieso alle wissen.

Ob die Behauptung stimmt, weiß ich natürlich nicht. Tatsächlich sind aber viele seiner größeren Projekte danach leider entweder massiv gescheitert, obwohl sie nicht mal schlecht waren (Hellgate: London), mussten den Service schon nach weniger als 5 Jahren wieder einstellen (Marvel Heroes), oder hatten einfach allgemein keine größere Bekannteit mehr erlangen können. Seitdem hängt der komplett auf dem Hatetrain fest.

Und nochmal: Blizzard ist (sehr) scheiße geworden, in vielerlei Hinsicht. Das ist ja nichtmal strittig. Aber mit fällt trotzdem oft auf, dass sich bei Vielen immer, egal bei welchem Thema, wirklich immer ein… ich sag mal besonderer “Überschuss” an Hass bei Blizzard äußert. Die Kritik wird dabei außerdem nie sachlich geäußert, weil bei genau den gleichen Themen (Geldgier, pure Profitorientiertheit, etc.) wird an anderer Stelle, bei anderen Firmen, nie in derselben Heftigkeit protestiert. Ich finde, das verrät die Leute.

Kurz ausgedrückt: Scheinbar vermisst man einfach die Spiele und die Zeit von früher so sehr, dass man sich bei Blizzard nicht anders zu helfen weiß, als so wütend zu werden. Seid doch einfach dankbar, dass Blizzard euch all das geschenkt hat und nicht so undankbar, dass sie es nicht mehr tun.

Diese Zeiten sind (leider) einfach vorbei. Gaming ist jetzt Mainstream und das bedeutet in unserer Welt: Es geht nur noch um Geld.

Aber: Bei allen. Nicht nur bei Blizzard.

Zumindest fast bei allen jedenfalls.

Pau Gasolina

Blizzard ist Müll. Ich wundere mich ständig was das für Menschen sind, die sich World Of Warcraft noch antun? Süchtige? Wie auch immer,ich kaufe schon seit Jahren keine Blizzardspiele mehr, weil da einfach nichts gutes mehr kommt. Und die billigen casj grabs von 15 Jahre alten Spielen können die sich mal mal schön hinten reinschieben.

Klaphood

Vielleicht Menschen, denen das Spiel einfach (endlich mal wieder) Spaß macht? Schonmal darüber nachgedacht?

Dragonflight ist das einzige neuere Produkt von Blizzard, bei dem man sieht, dass Blizzard endlich mal nicht nur zugehört, sondern auch umgesetzt und dazu gelernt hat aus all der Kritik der letzten man kann schon fast sagen 10 Jahre.

Man kann nur hoffen, dass es bei D4 in die gleiche Richtung geht/ging, und nicht in die von Overwatch 2 und Diablo Immortal.

Kuba

Ich würde mir ernsthaft so Leute wie Wolfgang Grupp (Trigema) in der Gamingbranche wünschen welche mit ihrem Erfolgskonzept dass gängige Prinzip des “unendlichen” Wachstums durchbrechen und trotzdem sehr gute und beständige Produkte bieten, eine sehr hohe Kunden und ganz wichtig Mitarbeiterzufriedenheit haben.

Die Philosophie des Unternehmens finde ich sehr honorabel, aber sowas wird wohl eher meine Wunschvorstellung bleiben für die Gamingbranche.^^

Logra

Es ist nun mal so das die Spieleszene sich verändert hat.
Alle wollen schnellen Content, einfache Spiele und viel Blink Blink. Entweder reagiert man auf die Veränderungen oder man geht pleite.
Die Zeiten sind vorbei, wo Spieler Stunden lang an einem Rätsel gesessen haben. Oder einen Dungeon über 4-8 Stunden geraidet haben. Vorbei sind die Zeiten wo komplexe Spiele den Markt beherrschten.
Im grunde sind die Spieler selber daran schuld, das es so gekommen ist.
Warum sollte man auch ein Abo von 30 euro zahlen, wenn ich das 3 fache ausgeben kann.
Fakt ist, die Spieler kaufen lieber ihr Item als was im Spiel dafür zu tun. Und genau darauf reagieren die Firmen mit freuden.

Bodicore

Da sind sie nicht die einzigen. Die ganze Spieleindustrie hat sich geändert.
sogar die Götter der Erzählkunst, Bioware ist nur noch ein Schatten seiner selbst.

Die einzig brauchbare AAA Firma ist CPR und ich hoffe das wenigstens die sich noch treu bleiben, nächstes Jahr wissen wir mehr, ich bin sehr gespannt.

Jyux

Witcher ist overrated AF!

Bodicore

Was denn ? Witcher 3 ist auch 2019 noch eine Blume auf dem Misthaufen. 1&2 muss man natürlich mit Spielen aus der Zeit vergleichen.

Für den unwarscheinlichen Fall das ich eine Perle verpasst habe…
Welches RPG ausser ME1&2 und DA:O kommt denn an Witcher 3 ran ?

Gothsta

Das istn normaler Werdegang… Jede Firma die nicht wächst ist quasi zum Tode auf Dauer verurteilt und wer wächst wird Veränderungen bemerken.

M.K H.C

Ist das so? Es gibt immer noch viele Familien traditionelle Firmen die immer noch erfolgreich sind ohne den Wachstum Politik und dennoch erfolgreich sind mit ihren Nachhaltigkeit Politik. Manche die sogar beim Wachstum Politik mitgemacht haben sind übels gescheitert. Seit dem 2 Weltkrieg und der neue Weltordnung gibt es nur ein Politik richtung Wachstum Wachstum was vorher nicht so extrem war. Zum Glück ändert sich das jetzt in 21 Jahrhundert langsam zur mehr Nachhaltigkeit, für unsere Erde wird es auch gut tun

Gothsta

Mjoa denke schon, sobald eine größere Firma Wind davon bekommt wie ein Mittelstämdisches Unternehmen gewinn macht wird gebaggert und versucht zu übernehmen 🙂 Natürlich gibt es Außnahmen.

Zord

Das funktioniert aber nur in Nischen, sobald ein Markt eine bestimmte Größe erreicht hat können die kleinen Familien Betriebe nicht mehr mithalten ohne zu expandieren, die großen Fische (Amazon, VW, EDEKA etc) fressen die kleinen. Um ein AAA Spiel zu entwickeln braucht es heute ein Vielfaches des Personals die noch zu Diablo 1 Zeiten gebraucht wurden. Vieviele kleine Spiele Firmen die Älter als Zehn Jahre und einigermaßen Erfolgreich sind gibt es denn noch? So aus dem Stehgreif fällt mir da keine ein. Selbst die Gothic Macher und auch Funcom sind jetzt Teil von Konzernen.

Bodicore

Ja das ist so.

Klar eine Messerfirma die gute Messer herstellt ist auch in 100 Jahren noch erfolgreich. Aber bei schnelllebigen Produkten wie Games ist das halt anders. Für Blizzard ist es höchste Zeit

no_obey

R.I.P. Blizzard – 2002 – Nach LoD ging es nur noch Bergab

Robin1296

Diesen Trend sehe ich schon eine ganze Weile mit an. Der immer mehr steigende Einfluss von Activision hat dem Ganzen die Krone aufgesetzt. Früher stand Blizzard für mich immer für Qualität und Communitynähe, von diesem Gefühl ist absolut gar nichts übrig geblieben.

Jyux

Das predige ich schon seit Jahren aber es scheinen ja immer noch viele nicht zu raffen, dass es bei Blizzard schon lange nicht mehr um die Leidenschaft zu Videospielen geht.

Früher hatten Videospiele auch kein so großen Stellenwert und die Spiele wurden für viel weniger Spieler entwickelt und nicht um ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen, sondern um ihnen mit einem leidenschaftlich entwickeltem Unterhaltungsprodukt eine Freude zu bereiten. Von Spielen für Spieler.
Man hat die letzten Jahre aber immer mehr und mehr gemerkt, dass es schon lange nicht mehr um den Spaß am Spiel geht sondern darum wie man möglichst viele Spieler möglichst lange bei der Stange hält egal ob es Qualität kostet oder nicht. Dann verliert man halt die Veteranen… solange mehr neue Casuals kommen als alte Spieler gehen ist die Rechnung schon aufgegangen.

Joel

Was mich immerwieder wundert ist dass anscheinend immerwieder Aktionäre nur zufriedengestellt werden können wenn man die Wünsche der tatsächlichen Kunden ignoriert.
Wie funktioniert das: He ich stoß meine Kunden zwar mit diese und jener Entscheidung vor den Kopf und verkaufe weniger aber die Aktionäre freuts.

Gerd Schuhmann

Das täuscht auch, “was die Spieler wollen.”

Bei NBA2k 20 gab es jetzt einen großen Shitstorm bei Reviews und reddit – das Spiel wurde aber trotzdem gekauft wie blöde. Bei FIFA ist es ja seit Jahren ähnlich.

Was die Leute sagen, was sie wollen, und wofür sie dann letztlich Geld ausgeben, sind zwei verschiedene Sachen. Das ist auch nicht nur im Gaming so.

Jeder jammert immer, wie schlecht es ihm geht – ein schönes Haus, ein dickes Auto und ein teurer Urlaub sind dann aber doch für viele drin.

Ich denke es gibt da eine große Diskrepanz zwischen “Sagen” und “Handeln”, den Investoren ist ja letztlich nur die finanzielle Gesundheit einer Firma wichtig – da spielt die Zufriedenheit der Spieler nur indirekt mit hinein.

Bei Star Wars Battlefront 2 war der Shitstorm so gewaltig, dass es wirklich Auswirkungen hatte. Bei Activision Blizzard ging der Kurs auch runter, weil klar wurde: Die haben eine riesen Lücken bei “neuen Spielen” zwische 2018 und 2021 oder so.
Das machte Investoren dann zu schaffen – das hat auch Blizzard jetzt den Ärger eingebracht, den sie haben.

“Letztes neues Spiel Overwatch (2016) – und dann kommt 5 Jahre nix raus. Das ist ein großes Problem für sie.

Koronus

Ich hasse dich gerade im Augenblick für das was du sagst weil ich weiß, dass du recht hast und ich nicht akzeptieren kann, dass die Menschen wirklich so dumm sind und solche Praktiken unterstützen.

Haui

dazu kann ich nur sagen….

https://www.youtube.com/wat

😉

SonnenBrillen Johnny

Naja dafür bedarf es nicht solch ein Artikel um das zu wissen. Es ist nur eine kleine Bestätigung, was eh alle schon wussten. Das mansch einer hier behauptet das es so kommen musste, halte ich für ein Gerücht. Es musste nicht aber es war abzusehen. Es ist leider der Lauf der Dinge für unternehmen die immer erfolgreicher werden. Wir werden sehen was aus zb CD Projekt wird nachdem cyberpunk die ersten rekorde bricht.

TheDivine

Da fällt mir immer wieder die Rede von Steve Jobs ein: Why companies fail.

Blizzard hat mit den Abgängen der Gründer wohl ebenso seine Seele verloren und wird nur noch von Profit gesteuert.

Luriup

Diesen Punkt mit den Aktionären bringen wir doch schon seit Jahren.
Es geht nicht mehr darum ein gutes Spiel zu machen,
sondern nur darum die Aktionäre zufrieden zu stellen.
Da kommt mir immer die eine Scene aus The Incredibles in den Sinn.
Wo Bob seinen Chef der Versicherungsfirma fragt,
ob sie denn nicht für Schäden aufkommen müssten.
Antwort:Ja aber denkt denn keiner an die “armen” Aktionäre?

Ob Blizzard,Bioware unter EA,neuerdings Bethesda…überall das gleiche.
Geld muss gemacht werden,am besten so viel wie möglich,
mit minimalen Aufwand.

xollee

Das Gefühl habe ich und viele der Diablo1+2 Fans auch. Das einzige Spiel das den Geist der Entwickler damals noch einigermaßen einfing war Hellgate:London (auf dessen Schwächen will ich hier nicht mehr eingehen). Danach war irgendwie Schluß mit “Liebe fürs Detail”. Die Cinematic Abteilung ist immer noch auf sehr hohem Niveau, aber das wars. Der Rest ist einfach nur noch mittelmäßige bis gute Standartkost. Ich hoffe das sie mit D4 zurückschlagen aber ich mache mir große Sorgen das sie es verlernt haben.

IchhassePvP

Jeder Spieler der zu Blizzards glorreichen Tagen ihre Games ausgiebig gespielt hat und nur minimalsten gesunden Menschenverstand besitzt wird zum selben Ergebnis kommen wenn man Blizzards jüngere Kreationen betrachtet, eben dass sich erheblich viel verändert hat bei Blizzards Philosophie.

Und dass man mit “Casual”-Schrott, wie ich es nenne, nun mal erheblich mehr Spieler erreicht heutzutage als mit entsprechend komplexen Games dürfte außer Frage stehen.

Aus Blizzard wurde eben über die Jahre “Bli$$ard”.

Traurig aber wahr wie Geld die Welt regiert und damit auch die Gaming Branche und welchen Einfluss das heutzutage auf die Entwicklung von Videospielen hat.

Tja wer gerne die glorreiche Tage von Blizzard zurück hätte, der ist heute meistens auf Indie-Games angewiesen, dort wo eben noch das Spiel als solches im Vordergrund steht und nicht die Frage wie verdienen wir möglichst viel Geld bei der Entwicklung des jeweiligen Spiels.

Joachim Werner

WoW War damals schon zu Release der “Casualschrott” unter den MMOS. Deswegen war es so erfolgreich. Wenn “Casualisierung” das Problem von Blizz ist, dann ist das älter als ein Jahrzehnt.

Ich glaube und sehe ja viele Fehler Blizzards…aber “Casual” als pauschalen Fehler…ich weiß nicht.

Koronus

Jein. Sogar die Bedeutung des Wortes Casual hat sich im Laufe der Jahrzehnte geändert. Das heutige WoW Casual und das Classic WoW Casual sind zwei verschiedene Dinge.

IchhassePvP

Wie Koronus schon schrieb, “casual” in 2005 und “casual” in 2019 sind 2 völlig verschiedene Dinge, etwas derart “casual” artiges wie heute gab es damals schlicht nicht.

WoW Classic war um so unfassbar viel weniger “casual” als jede andere WoW Epoche. Nur so “casual” wie BfA war WoW noch nie und es wird von Addon zu Addon stetig mehr “casual”.

Natürlich hast du nicht unrecht, im Vergleich zu EverQuest, welches das damals einzig ansatzweise vergleichbare MMORPG auf dem Markt war, war WoW Classic erheblich mehr “casual”.

Nur wie eben Koronus schon anmerkte, “casual” in 2005 und “casual” in 2019 sind zwei verschiedene paar Schuhe.

Und doch in meinen Augen geht die “Casualisierung” schon eine ganze Zeit lang viel zu weit, mein neuestes Lieblingsbeispiel ist Diablo 4.

Ähm ganze 3 Stats im Spiel?

Ähm LOL!

Wie sieht es bei WoW aus? Zugegeben WoW hatte nie diesen Stat-Urwald wie Diablo 2, heute gibt es noch genau 4 Stats im ganzen Spiel, Meisterschaft, Tempo, Krit und Vielseitigkeit.

Ich glaube WotLK hatte mit Rüstungsdurchschlag die größte Stat-Vielfalt, sämtliche anderen Stats der damaligen Zeit gab es auch schon in TBC.

Einfach kein Vergleich zu heute, auch wenn wie schon erwähnt sich die Stat-Vielfalt und damit die Komplexität nie auch nur ansatzweise mit z.B. Diablo 2 messen konnte.

Ja das ist in meinen Augen “Casualisierung”, eben damit auch die Urgroßmutter von Kevin drauf los spielen kann ohne sich auch nur minimalst mit den Spielmechaniken auseinandersetzen zu müssen.

Breitere Zielgruppe = mehr potentielles Geld, traurig aber wahr.

Unter dem Strich bleiben bei dieser Designphilosophie nur noch Games übrig die ich nicht mal mehr mit der Kneifzange anfassen würde, denn ich für meinen Teil habe nun mal ein gänzlich anderes Anforderungsprofil an Spiele.

Mir sind Blizzards Kreationen nicht erst seit gestern eindeutig viel zu sehr “casual” geworden.

Koronus

Also nach meinem BC Lösungsguide war Classic das meiste mit IIRC 20 Stats die in BC zusammengefasst auf ich glaube 9 weil einigen Leuten zu verwirrend war und mit WotLK man etwas nachjustiert hat. Ansonsten wegen heutiger Casualisierung und damalige. Meines empfindens war das damalige das bestrafende aus dem Spiel zu nehmen, auf das man erstmal losspielen kann ohne ständig das Gefühl zu haben, dass eine imaginäre Stimme dich anschreit: “Du machst das falsch!” Also mehr die Designphilosophie, Tools in die Hand geben, welche Spieler dazu verleiten zu experimentieren und mit anderen zusammen darüber diskutieren. Heute ist es mehr jedem es recht machen, also eine Version für diejenigen die einfach losspielen, sich mächtig fühlen und Zahlen wachsen sehen wollen, eine andere Version des gleichen Inhalt für diejenigen, die als Team knackige Herausforderungen lösen, eine weitere für Masochisten die ihre Erfüllung dadurch sehen eine scheinbar unüberwindbare Mauer einzureißen und so weiter. Bei so vielen Zielgruppen kann allerdings nur jemand auf der Strecke bleiben und es wäre teilweise besser verschiedene Spiele für verschiedene Zielgruppen anzubieten anstatt zu versuchen die Leute soweit abzustumpfen, dass sie es hinnehmen weil die Entwickler wissen ja was sie tuen.

IchhassePvP

Ja da wurde ja z.B. noch zwischen Spell Hit und Melee Hit unterschieden.

I’m sorry, ich vergaß.

Naja, sie haben ja gelernt und machen inzwischen das was du sagst, denn sie bieten in Bezug auf WoW nun ja unterschiedliche Spiele für unterschiedliche Zielgruppen an.

Insane

Klar hat sich Blizzard verändert. Die Branche hat sich verändert. Entweder man passt sich an oder man verschwindet mir der Zeit.

Ein Unternehmen kann objektiv und absolut besser werden, alles richtig machen und trotzdem verschwinden. Zum Beispiel dann, wenn ich Marktanteile an Mitbewerber verliere, weil die noch schneller wachsen als ich.

Ob Blizzard die nötigen Entscheidungen gut getroffen hat oder nicht werden wir wohl nie herausfinden, da wir keine Way-Back-Machine haben und noch mal schauen könnten, was passiert wäre man es anders gemacht hätte.

Das Ergebnis mag subjektiv negativ sein, die Alternative hätte jedoch auch das Verschwinden gewesen sein können.

Joachim Werner

Danke für den Gedanken. Die Wahl heute auf dem Spielemarkt ist ja nicht “Entwickler A heute oder Entwickler A damals” sondern “Entwickler A heute oder Entwickler B heute” und da kann es sein, dass beides schlechter ist als “A damals”, aber das ist eben die Auswahl.

Joker#22737

Hätte es sich in 28 Jahren nicht gewandelt müsste es zwangsweise ein österreichisches Unternehmen sein.

Spaß beiseite, die Ausmaße des Wachstums sind schon heftig, Tausende Mitarbeiter – das ist schon eine ordentliche Hausnummer.
Die Qualität ihrer Spiele steht für mich außer Frage, das Spieldesign allerdings erinnert mich des öfteren an dieses Wachstum 😉

Trotz der vielen negativen Schlagzeilen für mich immer noch die beste Spieleschmiede.

❣️

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