Insiderbericht schildert Sexismus intern bei Twitch: „Wie werden wir sie los?“

Insiderbericht schildert Sexismus intern bei Twitch: „Wie werden wir sie los?“

Ein großer Insider-Bericht weist auf Miss-Stände bei der Streaming-Plattform Twitch hin. Dort soll intern ein frauenfeindliches Klima geherrscht haben. Das wirkte sich auf die eigenen Mitarbeiterinnen aus und erstreckte sich auf die Streamerinnen der Plattform. So sollen Männer bei Twitch etwa überlegt haben, wie man die Streamerin Kaceytron unter einem Vorwand loswird. Die habe zu viel Brust gezeigt.

Woher kommen die Informationen? Die Seite GamesIndustry.biz sagt, sie wurde von einer ehemaligen Mitarbeiterin von Twitch angeschrieben. Die hatte sich über ein Statement von Twitch-Chef Emmet Shear geärgert, wie ernst man „Sexismus“ auf der Plattform nehme.

Die Mitarbeiterin sagt: Es hätte in der Firma selbst über die Jahre einige systemische Vorfälle von Rassismus, Sexismus und Missbrauch gegeben. Man habe solche Vorfälle unter den Teppich gekehrt.

GamesIndustry.biz hat in der Folge mit weiteren Twitch-Angestellten gesprochen, die einige dieser Vorfälle bestätigen konnten. Heraus kam ein umfassender Insider-Bericht, der minutiös zahlreiche Vorfälle schildert, die frauenfeindlich, rassistisch und unappetitlich sind (via gamesindustry.biz).

Gamesindustry.biz ist eigentlich ein Fachblatt, das Interviews mit Entwicklern bringt oder darüber berichtet, wie sich Firmen wirtschaftlich und strategisch aufstellen. Das macht den Bericht umso brisanter.

Twitch Emmet Shear
Der Twitch-CEO: Emmet Shear.

“Wie kriegen wir sie von der Seite, ohne die Regeln zu beugen?”

Wie spricht man bei Twitch über Streamerinnen? Eine Quelle sagt, sie hätte gehört, wie sich Mitarbeiter über die Streamerin „Kaceytron“ unterhalten haben.

Kaceytron war eine Vorreiterin von weiblichen Streamern auf Twitch. Die begann ihre Streaming-Karriere mit WoW im März 2013, mittlerweile ist sie vor allem für LoL bekannt.

Die Quelle sagt: Kaceytron habe intern bei Twitch für eine Menge Unbehagen gesorgt, als sie so populär wurde.

„Es war einer dieser selten Momente, als diese Jungs einfach ehrlich sagten, was sie meinen: Die Frau ist ein Problem, weil sie zu viel Brust  zeigt. Wir müssen einen Weg finden, sie von unserer Webseite zu bekommen, der aber unsere Regeln nicht bricht.“

Eine anonyme Quelle über Twitch

Es heißt, Streamerinnen wären als „Boob Streamers“ von Männern im Büro bezeichnet worden (“Titten-Streamer”) und man habe sexistische Witze auf deren Kosten gemacht.

Eine Twitch-Mitarbeiterin sagt anonym:

„Die Frauen auf der Plattform mussten extrem hohe Standards einhalten. Und es wurde ihnen immer vorgeworfen, wenn sie ihre Sexualität als Marketing-Instrument nutzten, das war zu tiefst herabwürdigend.“

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Die Streamerin Shybear wurde im März 2020 von Twitch gebannt: Ihr Top saß zu eng.

Frauen als “Bitches” und der Penis im Twitter-Namen des Chefs

So soll es Frauen bei Twitch gegangen sein: Auch in der Firma soll ein frauenfeindliches Klima geherrscht haben. Männer hätten über Frauen häufiger als „Bitches“ gesprochen, als “Schlampen.”

Es heißt, Frauen wurden generell als „anders“ angesehen, die man auch anders behandeln müsse. Man habe Frauen bei Twitch nicht ernst genommen und ihnen nicht dieselben Möglichkeiten wie Männern gegeben.

Die Firma habe Frauenfeindlichkeit toleriert.

Allgemein ging es bei Twitch wie bei einem reinen Verein für Jungs zu, gerade am Anfang, sagen die Quellen. Ein Vizepräsident von Twitch hatte bis 2014 auf Twitter einen Namen, der auf sein prächtiges Gemächt anspielte.

Das waren weitere Probleme: Der Bericht umfasst mehrere Seiten und schildert im Detail verschiedene Vorfälle, manche erschreckend plastisch:

  • Leute aus dem inneren Kreis um die Gründer der Firma konnten sich benehmen, wie sie wollten – die wurden von oben gedeckt
  • Die Personalabteilung verfolgte Beschwerden von Frauen gegen Männer nicht. Mitarbeiterinnen hatten das Gefühl, man höre sie gar nicht und Beschwerden blieben ohne Konsequenz. Männer, die beschuldigt wurden, feuerte Twitch nicht, sondern beförderte sie eher noch
  • Die Entscheider seien männlich und weiß gewesen, Beschwerden von Frauen oder Minderheiten habe man weggewischt. Die seien denen einfach nicht wichtig gewesen, weil sie ihre eigenen Erfahrungen als die „universellen Nutzer-Erfahrungen“ ansah, heißt es von einer weiteren Quelle
  • Wenn etwa „Hate-Speech“ kam, hätten die Manager gesagt, das seien halt Teenager, die den Dicken machen wollen. Man habe nicht mal rassistische Aussagen ernst genommen
  • Es habe zudem feuchtfröhliche Firmen-Feste mit viel Alkohol gegeben, bei dem sich Leute völlig daneben benommen hätten. Auch das blieb ohne Konsequenzen
  • Von Frauen sei erwartet worden, mitzufeiern, sich mal begrabschen zu lassen, sich unprofessionell zu benehmen, damit sie dazugehören und ein “Teil von Twitch” sind, erzählt eine Frau. Sie habe einen Druck gefühlt, Partys zu besuchen und das Verhalten dort zu akzeptieren
  • Entscheider hätten sich oft von persönlichen Kontakten leiten lassen. Gegen einige Streamer, denen Missbrauch vorgeworfen wurde, habe man nichts unternommen, weil sich ein Twitch-Mitarbeiter mit denen mal auf der Dreamhack zugedröhnt habe
  • Die Moderation der Plattform habe man die ersten Jahre völlig vernachlässigt “solange keiner stirbt” und erst angefangen, darauf zu achten, als Sony und Microsoft anklopften. Die hätten auf ein besseres, moderiertes Umfeld bestanden, wenn sie Twitch als Partner-Plattform für PS4 und Xbox One aufnehmen wollten
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Die Bodypainterin Forkgirl wurde ebenfalls von Twitch gebannt.

Mit der Übernahme durch Amazon wurde es offenbar besser

Das war ein Einschnitt: Der Insiderbericht räumt ein, dass bereits 2014 einiges anders wurde. Damals kaufte Amazon die Plattform. Damit sei eine „Professionalisierung“ einhergegangen. Twitch begann mehr Frauen einzustellen und Angehörige von marginalisierten Gruppen.

Die meisten krassen Geschichten scheinen aus der Zeit vor und während der Übernahme durch Amazon zu kommen, aber einige Geschichten scheinen auch danach zu spielen. GamesIndustry.biz hält sich bei der zeitlichen Einordnung bedeckt, um die Quellen zu schützen.

Twitch sagt: Man kümmert sich, viele Vorfälle liegen Jahre zurück

Das sagt Twitch dazu: Twitch sagt in einem Statement, dass man jeden Vorwurf dieser Art extrem ernst nimmt. Alle Aussagen, die was anderes behaupten, würden die Kultur, die Werte und die Führung von Twitch falsch darstellen.

Viele dieser Vorwürfe lägen bereits Jahre zurück. Man habe viele Schritte unternommen, um sicherzustellen, dass die Angestellten und die Communitys beschützt und unterstützt sind. So habe man etwa viel in die Personal-Abteilung investiert und neue, diverse Führungskräfte zu Twitch geholt.

Man habe auch einen Prozess entwickelt, der es Mitarbeitern ermöglicht, sich über eine anonyme Webseite vertraulich an eine Dritte Partei zu wenden, die Vorfälle untersucht.

Twitch scheint mit dem Statement anzudeuten, dass sich da offenbar einiges geändert hat, auch wenn sie nicht explizit zugeben, wie schlimm es “früher “war.

Kaceytron ahnte schon immer, dass es so war

Das sagt Kaceytron: Die Streamerin, die explizit in dem Bericht erwähnt wird, sagt jetzt: Sie hatte immer das Gefühl, dass sie klein gehalten und diskriminiert wurde.

Das jetzt aber 5 Jahre danach zu lesen, lässt sie staunend zurück. Einerseits fühlte sie sich niedergeschlagen, andererseits wusste sie immer, dass es stimmt.

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Das steckt dahinter: Die Vorwürfe gegen Twitch klingen stark nach dem, was man vor einigen Jahren dem LoL-Entwickler Riot Games vorwarf. Twitch scheint es aber gelungen zu sein, das deutlich länger unter Verschluss zu halten.

Die toxische Kultur, die in den Berichten über Gaming-Firmen geschildert wird, scheint direkt mit dem Gaming zusammenzuhängen. So heißt es etwa von einer Quelle:

„Fast jeder bei Twitch war ein Hardcore-Gamer. Wir waren alle schon lange in diesem Umfeld. Deshalb waren wir so erfolgreich. Wir haben das Umfeld verstanden und hatten eine enorme Leidenschaft dafür, Twitch so erfolgreich zu machen. Aber das hieß auch, dass wir in einem Umfeld waren, in dem toxisches Verhalten normal war. Ich denke, eigentlich alle kompetitiven Gaming-Communitys sind in gewissem Maße toxisch.“

Eine Quelle
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Über Ubisoft erschien ein ähnlicher Insider-Bericht wie nun über Twitch.

2020 sollte im Gaming eigentlich das Jahr von PS5 und Xbox Series X werden. Bis jetzt ist es eher das Jahr des “Corona-Virus und der Verschiebungen” und das Jahr der Sex-Skandale. Sehr ähnlich wie der Bericht zu den Anfangstagen von Twitch las sich der Insiderbericht über den französischen Publisher Ubisoft:

Insider-Bericht zeichnet übles Bild von Ubisoft – Sexismus als System

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Antester

Einerseits „Ihh, die Frau zeigt Brüste“ aber dann auf Partys rumgabbeln wollen und Frauen als Ding und nicht als Mensch begreifen können.
Da ist Einiges bei der Erziehung schiefgegangen!

Zuletzt bearbeitet vor 4 Jahren von Antester
Osiris80

Aber wie sich Leute eine Bong stopfen und Tüten bauen und im stream kiffen ist ok XD.

Das ist ja auch in einigen Ländern oder auch in einigen Staaten der USA erlaubt.

Alexthecat

Dir ist bewusst das immer mehr länder diesen Kram legalisieren, ohne wirklich in der Materie zu stecken, so lang man auch Rauchen und alkohol in Maßen Konsumieren darf auf Twitch, finde ich an sowas absolut nichts verwerfliches solang das nicht zur kompletten zudröhn Orgie wird und die Streamer in entpsrechenden Ländern sitzen wo das Legal ist.
Zumal das sicherlich die wenigstens Großen Streamer machen, da deren Sponsoren da oft garkeine Lust drauf haben, wurden schon einige gekündigt weil da so nen Gerät im Hintergrund stand.

DasBert

Ich mag auch Brüste. Bin ich jetzt gleich Homophob?

Yoma

Hier werden 2 Sachen vermischt die eigentlich nichts miteinander zu tun haben. Das eine ist das interne Problem bei Twitch quasi das metoo und das andere sind die Regeln. Die Probleme müssen sie verarbeiten und die Regeln müssen vielleicht nochmal genauer definiert werden. Allerdings brauchts Regeln sonst läuft irgendwann Hardcore im Stream. Mir persönlich ist die Grenze egal aber für die Plattform nicht. Zu behaupten die Regeln sind sexistisch ist Unsinn. Die Frage wo genau zieht man die Grenze ist halt tatsächlich nicht einfach. Wenn man sich aber mal das Bannverhalten von Twitch anschaut dann haben die die letzten Jahre schon damit gerungen das genauer zu definieren,Banns wurden auch wieder zurückgenommen. Zu behaupten da hätte man jetzt endlich das Fass geöffnet hat mit der aktuellen Realität eher wenig zu tun. Ich hab das Original gelesen, die Vorwürfe stammen teilweise aus der Zeit von JustinTV, in Internetzeit ist das anno Tobak, was will man davon heute noch aufarbeiten. Es hat sich halt in den letzten Jahren viel getan.

Todesklinge

Ich finde es diskriminierend wenn Frauen und Männer öffentlich unterdrückt werden, etwa für ihre Erscheinungsform, Aussehen oder Verhalten.

Jede/r soll das gleiche Recht haben zu machen was diese wollen, egal ob komplett nackt oder nicht.

Jeder Mensch kann selber entscheiden das anzusehen oder nicht!

Es wird Zeit für eine richtige Streaming Seite ohne Hass und Intoleranz!
FSK18+ und fertig.

JoJoRabbit

Dann geh in eine Nudistische Kirche, oder eine Schmuddelseite.

Mal davon abgesehen, dass dein geschriebenes wenig mit dem Artikel zu tun hat.

FSK18+ ? Ich gehe mal davon aus, dass du gerade mal so die Grenze erreicht hast.

Absolut richtig, aber dann im privaten Rahmen oder auf anderen Plattformen. Twitch ist kein öffentliches Portal ohne Grenzen. Da gibt es Regeln, nach denen man spielen muss, was auch nicht verwunderlich ist, da das Ding Amazon gehört und einigermaßen familienfreundlich auftreten will. Das ist eben nicht das eigene Grundstück auf dem man sich austoben darf, wie man es will.
Du gehst ja auch nicht mit ein paar Stickern “bekleidet” zu Aldi und fühlst dich dann unterdrückt, weil man dich dort nicht für deine Patreon Seite werben lässt.

Envy

Das ist richtig das Ding gehört zu Amazon und ich denke nicht das Amazon ein Interesse daran hat, ein frauenfeindliches, diskriminierendes Image zu fördern. Zudem habe ich noch nicht wirklich Streamer die nur mit Stickern bekleidet sind auf Twitch gesehen.

Soweit ich das bisher beurteilen kann lässt Aldi, Frauen die bsp einen etwas tieferen Ausschnitt haben oder einen Rock tragen, trotzdem bei sich einkaufen.

Fushiguro

solche seiten gibt es schon zu genüge… google einfach mal nach camgirls wenn du es so nötig hast

Todesklinge

Es ging ja auch darum das eine halb nackte Frau mit Körperbemalen gebannt wurde. Darum schrieb ich extra FSK18+ für die Bereiche.
Amazon verkauft doch auch erotik Filme und Spiele ab 18 Jahren!

wir können aber auch alle päpstlicher als der Papst sein und es komplett übertreiben mit der “political correctness” und ähnlichen Sachen. Am besten stellen wir nackte Haut noch unter hohe Gefängnis und/oder Todesstrafe. Bin überzeugt das wir das sowieso in ein paar Jahren haben. Besser noch, wir installieren so ein System wie in Equilibrium, als wenn wir sowieso nicht schon auf dem Weg dahin wären. Tote emotionslose Menschen die nichts mehr haben als Regeln. Wär das nicht geil? Ist übrigens Genderneutral, das gilt nämlich dann für beide, für den Fall das wir hier wieder Upset-Males haben die bei jedem “Frauenthema” ausrasten

Sveasy

Also ich kenn (leider) mittlerweile snowflakes, white knights, simps aber was ist denn jetzt schon wieder upset-male?

?
ach das ist noch keine “offizielle” Bezeichnung. Solche sind für mich die, die jeden Anlaß aus weiblicher Ecke nehmen, in welcher Form auch immer, um drauf einzudreschen. Frauen sind schuld an A-Z plus dazugehörende Agenda Verschwörungen. Also die, die mehr Theater machen und Wutschnauben als die Gruppe, die sie beschuldigen

Sveasy

Ach du meinst diese Männerrechte-Kämpfer, ja das ist auch ein no go. Ich find Extremismus/Radikalität, egal von welcher Seite, tut einer Debatte nie gut, verhindert einen Konsens und verhärtet auf Dauer die Fronten.
Aber danke für die Erklärung, ich dachte schon “verdammt schon wieder was Neues, wann wurde das Web so kompliziert” ?

Also … Mal ganz einfach gedacht?

Bei sehr vielen Berufen gibt es eine Kleidervorschrift.
Postboten, Bosch, AMG, uvm. haben ihre eigenen Logos auf Polos usw gedrückt, welche man anziehen sollte/muss.

Bei der Bank ist es auch klar definiert. Männer dürfen glaube ich nur bis zu 7 Accessoires und Frauen bis 15 tragen.
Männer müssen Anzüge, Hemden, Krawatten usw anziehen (die in Filialen zumindest und Führungskräfte) [welche nicht steuerlich absetzbar sind]. Bei Frauen ist es nicht so strickt. Blusen, schicke Pullover usw sind alle erlaubt.
Aber Tank Tops z.B. sind grundsätzlich verboten.

Ob ich das gut oder schlecht finde, sei dahin gestellt.
Aber dort habe ich bisher solche Themen nicht nicht wahrgenommen (ausgenommen 1x bei einer Bankauszubildenden).

Mit dieser Vorschrift (sagen wir jeder Streamer muss ein T-Shirt ohne V-Schnitt tragen, welches den kompletten Oberkörper bedeckt) kommen aber auch Probleme.
Wie die Streamerinnen welche mit Bodykunst ihr Geld verdienen.
Also muss man auch wiederum Klauseln einbauen und alles/alle beachten.

Twitch kommt mir auch so rüber (vor Amazon), als ob auch nur Minderjährige Jungs die Leitung hatten und keinen Kontakt zu Frauen hatten.
Wie man sich benehmen soll und alles (ist ja im Artikel gut beschrieben, welche Missstände es einfach gab/gibt).
Hoffen wir Mal, dass es besser läuft nach dem Bericht.

Envy

Ich würde soweit gehen und behaupten, dass Sexismus und Gaming im Zusammenhang stehen.

Wenn man sich einzelne Kommentare anschaut und wieder das Sex Sells Thema auf kommt, unterstreicht das sogar diese Aussage.

Frau sitzt im Tank Top vor der Kamera = Sex Sells

Mann sitzt im Tank Top vor der Kamera, rülpst und benimmt sich wie ein Assi = beste Unterhaltung

Ich hab das nicht richtig verfolgt aber wurde nicht auch dieser Montana Typ von Fans gehatet weil er mit ner Frau zusammen gezockt hat? War da nicht mal was in diese Richtung?

Das muss man sich mal vorstellen…wenn ein Typ schlecht über Frauen redet und Dinge sagt wie, hier ist Frauen freie Zone, dafür dann von tausenden gefeiert wird…im selben Zuge aber hate abbekommt wenn er dann doch mal mit ner Frau zusammen zockt…dann läuft in dieser Richtung grundlegend etwas falsch.

Ehnoah

Ich finde Twitch sollte einfach fixe Regeln machen, wer nur seine Brüste in die Cam hält,
weil diese ja so “groß” sind (oh was für ein schlimmes Schicksal)oder mit seinem Six-Pack angeben muss, sollte dann einfach gebannt werden, wenn man dann wegen Sexismus oder von Blödsinn verklagt wird, kann man sicher gegen halten, da man immer noch das “Hausrecht” hat.

Den Streamern steht es ja offen, woanders hinzugehen und dort die Boobs oder halt den Six-Pack in die Cam zu halten.

Das Twitch sowieso sowas immer duldet, ist mir ein Rätsel.

Envy

Klar treiben wir das ganze doch noch mehr auf die Spitze, Banns auf die Körbchen Größe auslegen.

A Körbchen = geht auf jeden Fall klar

B Körbchen = Verwarnung, bloß nicht enge Tshirts anziehen

C Körbchen = 7 Tage Bann, geh zum Arzt und lass die Dinger verkleinern

D Körbchen und mehr = instant Bann, dazu muss nichts mehr gesagt werden

Leute Leute…manche Kommentare hier…ohne Worte.

Ehnoah

Es geht darum, wie es in Szene gesetzt wird. Wenn man halt D hat kann man das dennoch kaschieren und es nicht provokativ in die Kameta packen 🙂

Ehnoah

Ja, ich versteh das schon, daher einfach klare Richtlinien, was erlaubt ist und was nicht. Niemand kann was für sein Körper, es ist einfach ein verdammt schmaler Grat zwischen “Die hält nur ihre Brüste in den Stream” oder nicht.

Es muss einfach bessere Richtlinien geben.

Envy

Es kommt darauf an wie es in Szene gesetzt wird? Echt jetzt? Es ist scheiß egal wie es in Szene gesetzt wird oder ob die Frau kleine oder große Brüste hat, Frauen haben nun mal Brüste…kommt mal damit klar.

Wir haben 2020 und leben nicht im Sudan oder was weiß ich…

Eine Frau muss sich anziehen können wie sie möchte ohne das ihr irgendwas vorgeworfen wird. Soweit ich weiß sind die Frauen auf Twitch auch angezogen oder haben zumindest alles was man nicht sehen sollte bedeckt.

Das dann so ein aufriss gemacht wird wenn man einen tiefen Ausschnitt hat…ich kanns nicht verstehen. Mal überlegt wie ihr euch selbst hinstellt, wenn ihr euch bei sowas aufregt und Sex Sells schreit?

JoJoRabbit

Dass das aber auch Türen für die öffnen würde die vorsätzlich ihre Reize nutzen, scheint dann aber egal zu sein?

Natürlich kann jeder sich anziehen wie er möchte. Aber wenn provokantes Verhalten, in Verbindung mit Sub Goals hinzukommen, dann sollten gewisse Regeln gelten.

Die Viewer sind eben nicht alle im entsprechenden Alter und da hat man als Service eine gewisse Pflicht.

Und nicht weil 2020 ist und es einige für „normal“ halten.

Jokl

Die haben zu lange alleine an PCs gelebt und hatten dann auch noch Erfolg mit ihrer Idee.
Keine Erfahrungen mit Frauen gemacht und wohl auch nie Manieren gelernt.
Da kommt es dann vor, dass einige Männer sich wie der Neandertaler aufführen, der gerade seine Höhle verlassen hat.

Gaming ist sicherlich eine Möglichkeit sich falsch zu entwickeln, wenn soziale Dinge schon in jungen Jahren völlig vernachlässigt werden.
Trotzdem denke ich das wir Männer hier zuerst die Ursache sind und nicht das zocken.

Nico Saborowski

Die toxische Kultur, die in den Berichten über Gaming-Firmen geschildert wird, scheint direkt mit dem Gaming zusammenzuhängen.”

Solch toxische Kulturen kommen ja primär in Organisationen vor bei denen Männer in Führungspositionen bzw. viel Macht besitzen. #MeToo hat das ja bspw. in der Filmindustrie offengelegt.

Einen direkten Zusammenhang zum Gaming sehe ich daher nicht wirklich, da das in irgendeiner Art und Weise ja auch Frauen mit einschließen würde, die ja aber Ziel dieser Toxizität sind. Männer in Führungspostionen, deren Machtmissbrauch und „universellen Nutzer-Erfahrungen“ würde ich eher im direkten Zusammenhang solch eines Verhaltens sehen.



lIIIllIIlllIIlII

Korrelation =! Kausalität.

Es gibt einen Zusammenhang zwischen Gaming und Toxizität. Wir wissen nur nicht ob es sich bedingt und wenn ja in welche Richtung der Kausalitätspfeil gibt. Also einfach mal gesponnen: macht spielen Toxisch oder spielen toxische Personen einfach öfters.

Azaras

das ist doch bullshit nennen mir ein hobby das konkurrenz wettkampf hat ohne toxische personen

menschen werden nun mal schnell wütend wenn sie verlieren

bei gaming fällt uns das einfach mehr auf weil wir selber gamer sind und auch mehr menschen “kennenlernen” als der fußball klub von neben an

das hat null mit gaming zu tun sondern wir menschen sind einfach so

lIIIllIIlllIIlII

Und was genau ist jetzt Bullshit?
Wo steht, dass andere Dinge keine Toxizität fördern könnten oder Aktivitäten aller art toxische Menschen anziehen könnten?

Es gibt nun mal eine Korrelation. Es gibt sogar eine Korrelation zwischen der Anzahl der Baptisten Prediger in den USA und Gewaltverbrechen durch Alkoholkonsum in den USA. Das heißt nicht, dass es eine Kausalität gibt. Das errechnet man.

Zudem gibt es nun mal Aktivitäten die einen Typus von Charakteren eher anspricht als andere.

Schachspieler sind oft andere Charaktere als Base Jumper. Das heißt nicht das es nicht Base Jumpende Schachspieler gibt. Es gibt meistens eine Schnittmenge. Allerdings sind die Gruppen unterm Strich einer anderen Tendenz zugehörig.

Klar kann man sich immer auf den kleinesten Nenner kaprizieren. Dann sind wir eh alle gleich. Wir atmen alle O2 ein und CO2 aus. Super. Trotzdem unterscheiden wir uns in gewissen Details die oft ausschlaggebend sind.

Hier geht es nicht darum Gamer den Schwarzen Peter zuzuschieben, du kannst deinen Defensivmodus wieder runterfahren.

Zuletzt bearbeitet vor 4 Jahren von lIIIllIIlllIIlII
lIIIllIIlllIIlII

Ist das euer nächstes Ding? Mein-Rezept.de? War das jetzt ein Leak oder ein Teaser? 😀

Sveasy

Wenn du wissen willst was toxische Forenkultur ist dann geht mal in Eltern/Erziehungsforen. Selbst die assigsten Ganerforen wie consolwars sind dagegen Waldorfschule mit Klatschen und liebhaben ?
Da bekommst als Mod nach 2 Tagen Burnout oder willst die Menschheit zwangssterilisieren ?

Was bei Twitch intern abläuft, das ist ja eine andere Sache, aber mit einigen Aussagen hat man ja nicht Unrecht, auch wenn die Formulierung vielleicht ein Problem ist. Fakt bleibt, dass “sex sells” auf Twitch eine große Nummer geworden ist oder will mir jemand wirklich erzählen, dass tausende Männer täglich Amouranth auf Twitch beobachten, weil diese eine solch begabte Tänzerin ist?
Also es ist mir schon ein Rätsel, wie man hier und da von hohen Standards reden kann, denn im normalen Alltag, also im Büro, im Supermarkt, in der Uni etc. werden diese Standards ja auch leicht erreicht, indem man nicht im Bikini rumtanzt und gleichzeitig über Patreon nudes verkauft. Also hier schwingt schon eine gewisse Doppelmoral mit, wie ich finde.

Aber damit meine Aussage wirklich nicht missverstanden wird: Ich beziehe mich hier nicht auf die internen Abläufe und Feste in der Firma Twitch. Da sehe ich die Sache schon anders, wenn Beschwerden etc. wirklich ignoriert wurden.

Nico Saborowski

Ich finde das seltsam:

Es geht in dem Artikel um Frauen, die falsch behandelt wurden und der erste Kommentar weist darauf hin – sehr subtil, das muss man zugeben -, dass Frauen am Verhalten von Männern ja Schuld sind, wenn sie sich kurz bekleidet zeigen.

Völlig abstrus.

DonFoxo

Naja, seit Metoo setzen sich aber auch viele gerne in diese Opferrolle obwohl Sie bewusst das Publikum mit Ihren reizen zu ködern wissen. Gebe da Ron recht, vorallem was die Doppelmoral angeht.

Nico Saborowski

Ich fasse auch diesen Kommentar zusammen:

Frauen wird hier nicht nur unterstellt perfide mit den sexuellen Bedürfnissen der Männer zu spielen, nein, es wird ihnen nun auch unterstellt sich in eine “Opferrolle” zu begeben.

Das Bild, das so entsteht: Frauen tricksen Männer aus. Sowohl, was sexuelle Reize angeht als auch im Nachhinein, wenn Frauen sich als “Opfer” darstellen.

Damit spricht man zum einen Männern die Kontrolle ihrer sexuellen Triebe ab, zum anderen spricht man Frauen negativ erlebte Ereignisse ab in dem man sagt “Die tut nur so, sie stellt sich als Opfer dar”.

Weiterhin: Völlig abstrus.

Da hast du mehr reininterpretiert als mir lieb ist. Zumal du ein Vokabular verwendest, welches bei mir gar nicht zu finden ist. Von “tricksen” spreche ich da nicht, von “Opfer” auch nicht. Auch die moralische Rolle von Mann oder Frau will ich gar nicht groß vertiefen.
Mir geht es einfach nur darum, dass die Plattform Twitch durchaus für “sex sells” benutzt wird und das ist ja kein Phänomen, sondern ein Fakt, den man schon seit Jahren beobachten kann.
Ich erinnere mich noch an Beiträge über weibliche Streamer, die gesperrt wurden und sich anschließend beklagten, obwohl diese im Bio noch Links zu Onlyfans oder Patreon hatten, die klar pornografische Inhalte besaßen – Twitch will hierfür keine Plattform sein und das kann ich nachvollziehen. Um mehr ging es mir auch nicht, deswegen auch der Verweis unten, dass ich mich gar nicht auf die internen Dinge beziehen will, die in der Firma Twitch geschahen. Also du sprichst hier Themen an, auf die ich gar nicht eingegangen bin.

lIIIllIIlllIIlII

Aber was genau willst du mit dem Wissen anfangen. Auch wenn es vermeintliche Opfer gibt, die eigentlich Täter sind, gibt es dennoch echte Opfer.

In Anbetracht der schwierigen Rahmenbedingungen, in denen es nicht einfach ist den tatsächlichen Ablauf zu rekonstruieren und unter Berücksichtigung der Schäden sowohl für den vermeintlichen Täter als auch des vermeintlichen Opfers…. Eine wirklich gute Lösung wird es wohl nie geben. Aber es wäre definitiv eine schlechte, das ganze nicht ernst zu nehmen oder auf “Doppelmoral” zu verweisen.

Mahzel

Das ist reine Interpretation deinerseits, das steht da so nicht.

Nico Saborowski

Und deine Interpretation ist, dass das da so nicht steht.

Easy way of life 🙂

Mahzel

Nein, das hat mit Interpretation nichts am Hut, es steht da ja tatsächlich nicht. Ansonsten kannst du gerne den Teil des Kommentares zitieren, in dem das steht, was du ihm in den Mund legst. Ich lasse mich immer gerne eines besseren belehren.

Also ich kann seine Interpretation meines Kommentars auch nicht ganz nachvollziehen…

Nico Saborowski

Das habe ich auch nicht erwartet.

Ist auch gar nicht böse gemeint.

Bitte einfach nur mal in sich gehen und sich fragen warum man bei einem Artikel über Sexismus gegen Frauen bei einem Gaming-Unternehmen plötzlich an “sex sells” oder an tanzende Twitch-User denkt. Diese Gedanken dann auch noch teilt mit – sinngemäß – “Naja, eigentlich haben die Sexisten ja schon recht, sie haben es nur falsch formuliert”.

Kein Angriff. Nur als Hilfe mal sich tatsächlich zu Fragen wieso man solche abstrusen Assoziationen hat.

Zuletzt bearbeitet vor 4 Jahren von Nico Saborowski
Nico Saborowski

Sprache hat auch immer was mit Assoziation zu tun.

Und wenn die erste Assoziation bei einem Artikel zu Sexismus an Frauen die ist, dass ich über “Sex sells” und “Frauen tanzend im Bikini” sinniere, dann kann ich den Inhalt durchaus so interpretieren, wie ich das getan habe.

DonFoxo

Weils es halt einfach solche Frauen auf Twitch gibt. Es gibt Frauen auf Twitch die leider nur eben genau solcher Aktionen einen Erfolg feiern können.

Es spricht hier keiner der kommentierenden den wirklichen Opfern etwas ab. Noch behauptet jemand das es keine wirklichen Opfer gibt. Ich zumindest nicht.
Deine Kommentare pauschalisieren den Mann als Täter und Frau als Opfer. Da könnte man auch sagen das Frauen die Ihren Körper wegen klicks, Follows, Subs und Donations und was weis ich was es sonst noch gibt, zur schau stellen genau die Opfer in ein schlechtes Bild rücken. Aber das wird hier nicht getan. Nur wieder Mann Täter – Frau Opfer.

Und wie auch Ron distanziere ich mich klar zu dem was Intern bei Twitch alles vorgefallen ist. Das ist ein ganz anderes Thema.

Das ist es ja, der Artikel beinhaltet nämlich nicht nur den Sexismus, sondern eben auch die Problematik, die Twitch und auch viele User erkannt haben: Es gibt auf Twitch seit erster Stunde einen Markt für Softerotik, teilweise mit Verlinkungen zu klar pornografischen Inhalten und das will die Tochterfirma von Amazon nicht.
Das ist kein Mythos, sondern die Realität. Wie diese User, die meistens weiblich sind, genannt werden von Seiten Twitch, darum ging es mir gar nicht, obwohl ich oben selbst geschrieben habe, dass die Formulierungen problematisch sind (“Boob Streamer”). Was hingegen jedoch auch problematisch ist, ist die Argumentation der anonymen Quelle, nämlich, dass Frauen auf der Plattform “extrem hohe Standards einhalten” müssen – das kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, denn gewöhnliche Bekleidung wird ja auch in anderen Lebensbereichen getragen, wieso ist es also auf Twitch jede Woche aufs neue ein Problem? Weil es dort eben Gruppierungen gibt, die die Grenzen der Plattform möglichst ausreizen wollen, um aufzufallen, Abos zu bekommen, Geld zu erwirtschaften, teilweise über externe Portale, die klar pornografischen Material beinhalten. Also das ist jetzt kein Themenfeld, welches ich zwanghaft erfunden habe, sondern auch im Artikel zu finden ist und allgemein seit Jahren ein großes Thema ist, wenn es um Twitch geht.
Das ist jetzt doch auch völlig losgelöst von der Thematik rund um die abscheulichen Dinge, die vielleicht auf einer Weihnachtsfeier der Firma Twitch passiert sind. Das habe ich ja auch sehr deutlich formuliert.

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