LoL: 30-jähriger Tech-Milliardär vermasselt es so komplett, dass sich sogar sein Lieblings-Spiel von ihm distanziert

LoL: 30-jähriger Tech-Milliardär vermasselt es so komplett, dass sich sogar sein Lieblings-Spiel von ihm distanziert

Bis vor wenigen Wochen war der Unternehmer Samuel Bankman-Fried der strahlende Goldjunge der Krypto-Börsen, sein Vermögen wurde auf über 20 Milliarden US-Dollar geschätzt und er hatte einen großen Deal mit Riot Games laufen, die sein Lieblings-Spiel League of Legends vertreiben. Doch all das änderte sich in den letzten Wochen. In einer Eingabe ans Gericht klingt es bei Riot Games nun so, als hätte Sam Bankman-Fried besser nie LoL für sich entdeckt.

Womit wurde der Mann so reich?

  • Sam Bankman-Fried hatte 2013 als Praktikant in einer Firma angefangen, die mit Finanzinstrumenten handelt, und stieg dort nach seinem Abschluss am MIT voll ein. In den Jahren danach machte er ein Vermögen mit Börsengeschäften.
  • 2019 eröffnete er die Krypto-Börse FTX, sein Vermögen stieg in der Zeit bis auf 26 Milliarden US-Dollar an.
  • Er galt als ein Vordenker, als jemand, der das große Hype-Thema „Krypto“ wirklich verstanden hat.
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Firma von Krypto-Genie geht Millionen-$-Deals mit TSM und LCS ein

Was hat er mit League of Legends zu tun? Sam Bankman-Fried bezeichnete LoL als sein liebstes Hobby. Er sagte, er verbringe damit viel mehr Zeit als man von jemanden erwarten würde, der regelmäßig lieber arbeite statt zu schlafen.

Man erzählte sich, dass er riesige Deals abschloss und Investoren seine Visionen verkaufte, während er eigentlich LoL spielte. Zwar war er nicht so gut in LoL, aber dennoch.

Seine Begeisterung für LoL wurde auch Teil seines Geschäfts, als er im Juni 2021 mit dem LoL-Team TSM einen großen Deal einging: Seitdem trat TSM als „TSM FTX“ auf.

Im August 2022 schloss er zudem einen riesigen Deal mit Riot Games über 96 Millionen US-Dollar ab. Seine Krypto-Börse FTX wurde zu einem Sponsor der US-Liga LCS von LoL: Es sollten jedes Jahr über 12,5 Millionen $ in die Kassen von Riot Games fließen. Doch nur die erste Rate von 6,25 Millionen $ wurde bezahlt.

Leben und Vermögen von Krypto-Genie brechen binnen Tagen zusammen

Was ging schief? Im November 2022 brachen das Leben und das Vermögen von Sam Bankman-Fried in sich zusammen. An einem einzigen Tag im November, am 8.11.2022, kam FTX in schweres Fahrwasser: Als das Vertrauen der Investoren in die Kryptobörse schwand, lösten sich auch 94 % des Vermögens von Sam Bankman-Fried in Luft auf.

In den Wochen danach wurde deutlich, dass die Krypto-Börse mit unsauberen Geschäftsmethoden gearbeitet hatte. FTX meldete Insolvenz an.

 Am 12. Dezember 2022 wurde Sam Bankman-Fried auf den Bahamas festgenommen.

“Monetärer und nicht-monetärer Schaden entstanden”

So reagiert jetzt Riot Games: Riot Games hat in einer 22-seitigen Eingabe an das Insolvenz-Gericht in Delaware jetzt ihre Sicht der Dinge geschildert (via courtlistener).

Man sieht sich stark dadurch geschädigt, dass Sam Bankman-Fried als so eng mit seinem Lieblings-Spiel League of Legends verbunden gesehen wurde und sagt, dadurch habe man „monetäre und nicht-monetäre Schäden“ erlitten:

Vor und während des Medien-Feuersturms waren Riots Image und sein Ruf beim Kundenstamm untrennbar mit FTX verbunden durch den früheren CEO Herrn Bankman-Fried. Medienunternehmen und Twitter-Kommentatoren haben das Bild verbreitet, wie Herr Bankman-Fried League of Legends spielte – das Spiel von Riot Games – zur selben Zeit, als FTX unterging.

Herr Bankman-Fried ist berühmt für seine Hingabe zum Spiel. Es ist unter Investoren wohlbekannt, dass er LoL während Meetings spielte.

Riot Games listet auf 22 Seiten haarklein den Untergang von FTX und die Fehler von Sam Bankman-Fried auf.

Dabei betont man die eigenen hohen moralischen Standards und erwähnt eine Klausel, die es Riot Games erlaubt, im Falle eines moralischen Fehlverhaltens solche Verträge aufzulösen.

Diese Bilder erzeugten ein öffentliches Narrativ, dass das Interesse von Herrn Bankman-Fried an League of Legends, einst als menschlich und nahbar angesehen, jetzt verantwortungslos und jugendlich sei. Artikel, welche die Situation als “Höllenlandschaft” bezeichneten, trugen zur öffentlichen Abscheu von FTX bei.

Offenbar plant Riot jetzt auch deshalb schnell aus dem Deal herauszukommen, weil man vorhat, einen Deal mit einer anderen Krypto-Börse zu schließen und FTX diesen Platz im Moment noch blockiert.

Von der Idee, dass sich FTX an den lukrativen Deal halten könnte, hat man sich bei Riot Games schon lange verabschiedet. Und offenbar hätte man mit Sam Bankman-Fried in den letzten Wochen am liebsten nie etwas zu tun gehabt.

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Quelle(n): kotaku
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