Der Koop-Shooter Remnant: From the Ashes war der große Überraschungserfolg im Sommer 2019. Nachdem der erste DLC schon gut angekommen war, wollen die Entwickler mit dem 2. DLC „Subject 2923“ den Erfolg im Jahre 2020 wiederholen. Dazu haben sie eine komplette Mini-Kampagne samt neuem Planeten und anderen Feinden entwickelt.
Remnant: From the Ashes war der Überraschungshit im Sommer 2019 bei Steam. Dort holte sich das Spiel aus dem Stand fast 50.000 Spieler als Peak. In den kommenden Monaten flachte die Spielerzahl wieder ab, aber mit dem neuen DLC „Swamps of Corsus“ im April stiegen die Spielerzahlen wieder ordentlich an.
Gerade der neue rogue-like Survival-Modus kam dort gut an und begeisterte schon vorab MeinMMO-Autor Benedict Grothaus – und das, obwohl der rogue-like Games gar nicht mag!
Bei Steam liegt Remnant daher völlig zurecht bei 84% positiven Bewertungen.
Doch die Entwickler wollen sich damit nicht zufriedengeben. Vielmehr planen sie mit dem 2. DLC für 2020 eine Wiederholung ihres Erfolgs. Doch was steckt in dem neuen DLC und was haben die Entwickler zu den bisherigen Erfolgen des Spiels zu sagen?
Remnant: From the Ashes – Das steckt alles im Spiel und den Update-DLCs
Was bietet Remnant? Remnant ist ein Koop-Shooter, in dem ihr in zufallsgenerierten Levels gegen abscheuliche Pflanzenmonster antretet. Diese „Saat“ (englisch “Root”) hat die Erde übernommen. Die letzten Menschen leben versteckt und wagen sich nur für gefährliche Vorstöße aus ihren Zufluchten.
Im Laufe des Spiels ballert und metzelt ihr euch zusammen mit bis zu zwei Mitspielern durch diverse Monster und wirklich harte Bossgegner. Die sind echt schwer zu erledigen und daher wird Remnant auch gerne mit Hardcore-Spielen wie Dark Souls verglichen.
Wer in Remnant: From the Ashes etwas reißen will, muss Geschick und Frusttoleranz mitbringen.
So entwickelte sich Remnant weiter: Nach dem Release im August 2019 kam bald darauf im September mit einem großen Patch der heiß begehrte „Adventure Mode“. Darin konntet ihr dann die bereits bekannten Schauplätze erneut besuchen und in zufallsgenerierten Level die Sau rauslassen.
Im Oktober gab es dann erneut ein größeres Update, der den den eh schon deftigen Schwierigkeitsgrad weiter anhob. Denn mit dem „Hardcore-Mode“ wurde zusätzlich noch Permadeath ins Spiel gebracht. Wer in diesem Modus stirbt, verliert alles!
Das kam im ersten großen DLC 2020: Nochmals einen drauf legen die Entwickler dann im April 2020, als den großen DLC „Swamps of Corsus“ erscheint. Es enthält diese Features:
- Neue Ausrüstung und Fähigkeiten
- Ein neuer Planet voller Sümpfe und die darin lebenden „Elfen“, die auf bizarre Art mit Insekten verschmolzen sind und eine neue Bedrohung darstellen.
- Ein neuer Spielmodus namens Survival
Gerade der letzte Modus kommt bei den Spielern gut an und das überrascht sogar die Entwickler. In einem Interview mit MeinMMO verriet uns Design Director John Pearl, dass man gar nicht mit der großen Beliebtheit des neuen Modus gerechnet habe:
Um ehrlich zu sein, [unsere größte Überraschung] war, dass die Leute den Survival-Mode so begeistert aufgenommen haben. Die gingen da richtig drauf ein. Ich meine, wir wussten, dass das ein spaßiger neuer Modus wird. Aber wenn du ein Spiel rausbringst und dann 8 Monate später bringst du einen komplett neuen Modus raus, dann weißt du nicht, wie die Spieler reagieren werden.
Da kann es sein, dass die Leute sagen: „Ich hab das Spiel schon durch, das spiele ich jetzt nicht mehr.“ Aber die Leute haben da echt angebissen, das war großartig!
Das lief noch nicht so gut: Allerdings gab es auch Probleme mit dem jüngsten DLC. Denn die neue Story mit den Sumpfelfen war für viele Spieler wohl nicht klar ausgeschrieben und eher versteckt. Ihr müsst nämlich den Adventure-Modus dazu starten und könnt es nicht als reguläre Kampagne spielen.
Das wollen die Entwickler daher im kommenden DLC „Subject 2923“ besser machen.
Subject 2923 – So will Remnant auch 2020 den großen Erfolg wiederholen
Wann kommt der 2. DLC? Subject 2923 wird der zweite große DLC für Remnant. Er erscheint trotz aller Widrigkeiten am 20. August 2020. Laut unserem Interviewpartner John Pearl sollte dieser Termin nach wie vor klappen, da die Entwicklerfirma Gunfire Games ein kleines Studio sei und man daher effektiv und schnell auf Home-Office umstellen konnte. Eine starke Internet-Infrasturktur in der Region habe ebenfalls eine große Rolle gespielt.
Was hat es mit dem Namen auf sich? Als im Interview der Name „Subject 2923“ fällt, frage ich, Jürgen Horn von MeinMMO, verwundert, was das denn zu bedeuten habe. Daraufhin lacht John Pearl nur und gibt eine kryptische Antwort:
Ja, das ist eigentlich eine Anspielung auf etwas, was schon im Spiel ist. Unsere Lore-Fans aus der Community werden sicher schon anfangen, die Puzzleteile zusammenzusetzen. Wir wollten ein Mysterium erzeugen und wenn Spieler es spielen, werden sie es hoffentlich verstehen und es wird Sinn ergeben. Das war sogar schon im Prequel, Chronos, vorhanden.
Wie gesagt, Lore-Fans werden das sofort aufschnappen und ich freue mich schon auf die Spekulationen, was es jetzt genau bedeuten soll.
Killer-Ratten und Killer-Kürbisse – Das steckt im neuen DLC zu Remnant
Um was geht es im neuen DLC? In Subject 2923 geht es vornehmlich darum, die Story von Remnant zu Ende zu bringen. Die Handlung des DLC setzt gut ein Jahr nach dem Ende der Hauptkampagne ein. Die „Saat“ ist ordentlich geschwächt, aber noch nicht ganz verschwunden. Es bleibt ein letzter Anker, der die Monsterpflanzen an die Erde bindet. Daher suchen die Spieler in entlegenen, ländlichen Gebieten nach Antworten.
In einem Vorabvideo kann ich dort einen gruseligen Bauernhof sehen und überall streunen schauerliche, neue Saat-Kreaturen herum. Die erinnern stark an die zu Halloween beliebten Kürbis-Monster. Doch laut Entwickler John Pearl war das reiner Zufall, man hatte einfach einen gruseligen Horror-Look schaffen wollen.
Später geht es dann in eine unterirdische Militäranlage, wo noch mehr schauerliche Saat-Monster herumrannten. Das sei das zweite Szenario des DLCs, die Basis, in der die Saat wohl noch ein letztes, grausiges Geheimnis hütet.
So sehen die Ratten aus: Doch das letzte mir gezeigte Video präsentiert eine komplett andere Szenerie. Anstatt den vertrauten Gebieten der Erde und den Saat-Kreaturen sehe ich eine eisige Schneelandschaft voller wackeliger Bretterbuden. Dazwischen huschen humanoide Ratten herum, die mit Armbrüsten und Speeren hantieren.
Es scheint fast, als würde ich plötzlich eine postapokalyptische Version des Warhammer-Fantasy-Spiels Vermintide sehen. In diesem Spiel sind nämlich die rattenhaften Skaven die großen Gegner. Die Ratten hier im Video sehen fast genau so aus.
Dieser harte Bruch – erst gruselige Pflanzenmonster und alte Militär-Anlagen, dann plötzlich ein Ausflug ins Winter-Ratten-Land – erscheint mir seltsam und ich frage sogleich John Pearl, was es damit auf sich habe:
Die sind eine Rasse von großen, humanoiden Ratten. Es sind die Urikki. Und da geht ihr im neuen DLC hin, der Planet Reisum. Da wohnen diese Riesen-Ratten. Die sind so ein bisschen wikingerhaft, wie sie kämpfen und in welcher Art von Gebäuden sie leben. Die werden sicher eine gute Ergänzung zu der Remnant-Welt werden.
Die Ratten und ihre Welt stehen also irgendwie in Verbindung zu der Saat und ihrer Präsenz auf der Erde. Doch warum kommen die Entwickler ausgerechnet auf Rattenwesen als neue Antagonisten? Auch dazu hat John Pearl eine nette Anekdote:
Humanoide Riesenratten haben was. Du hast vorhin die Skaven von Warhammer genannt. Die waren zumindest unterbewusst unsere Inspiration. Und dann gab es da tatsächlich ein altes Artwork aus der frühen Entwicklungszeit. Das war ein humanoider Riese, der eine Straße runterlief. Und um ihn herum waren menschengroße Ratten. Das war irgendwie ikonisch für das Spiel, wir mussten das einfach wieder aufgreifen.
Die weiteren Inhalte von Subject 2923
Was gibt es noch alles Neues? Der neue DLC bietet also drei neue Szenarien, wobei eines, der große Rattenplanet Reisum, ein komplett neues Biom darstellt. Laut den Entwicklern ist das DLC also nicht nur ein Update, sondern eine komplette Mini-Kampagne.
Daher steckt auch massig weiterer Inhalt in dem DLC. Darunter sind:
- Neue Gegner
- Neue Bosse
- Neue Traits
- Neue Items und Ausrüstungsteile
- Neue Waffen und Rüstungen
Wer also Spaß an Remnant hat, der sollte mit dem neuen DLC noch mehr Gründe bekommen, das Spiel weiterzuzocken. Die Entwickler setzen hier klar auf mehr von dem, was das Spiel 2019 schon groß gemacht hat: abgedrehte, gruselige Settings, packende Kämpfe und hammerharte Bossfights.
Wie kommt man in die neue Story? Laut den Entwicklern müsst ihr nicht erst die alte Kampagne durchspielen, wenn ihr die neue Story aus dem DLC spielen wollt. Ihr könnt als Käufer des DLCs auch gleich in Subject 2923 einsteigen. Das ist bequem und nützlich für Neueinsteiger, auch wenn es laut John Pearl aus Story-Sicht freilich keinen Sinn ergibt.
Gibt es neue Modi im DLC? Neue Modi, wie einen PVP-Mode, wird es auf absehbare Zeit nicht geben. Survival bleibt vorerst der einzige neue Modus. Vor allem beim Thema PvP ist man sich beim Entwickler im Klaren, dass das zu viel Balancing-Aufwand wäre und Remnant einfach als Koop-Spiel ausgelegt ist.
Allerdings könnt ihr die neuen Gebiete, wie Rattenplanet-Reisum, die Militärbasis und das gruselige Umland, im Adventure-Modus beliebig oft bespielen. Sogar im populären Survival-Mode wird das neue Zeug vorkommen. Wer also lieber Ratten statt Pflanzen und Sumpfelfen kloppen will, der hat dazu bald die Gelegenheit.
Lohnt es sich, auch 2020 (wieder) bei Remnant einzusteigen?
Remnant: From the Ashes punktete vor allem mit dem launigen Koop-Modus, dem spaßigen Gunplay und den Rollenspiel-Elementen mit den Klassen und Traits. Die harten Bossfights und die Jagd nach immer besserer Ausrüstung motivierte damals viele Tausend Spieler und wurde im Survival- und Hardcore-Modus noch intensiver.
Genau an dieser Stelle setzt der neue DLC Subject 2923 an. Es bringt keine fundamentalen Neuerungen wie einen weiteren Spielmodus. Aber es ergänzt den bereits sehr starken Mix um eine komplette „Mini-Kampagne“ mit neuen Welten, Gegnern und massig neuem Zeug zum Sammeln.
Wer also einen herausfordernden Koop-Shooter sucht, der mit einzigartiger Atmosphäre und abgedrehten Gegnern glänzt, der kann hier getrost zuschlagen. Das Gleiche gilt auch für Spieler, die Remnant bereits durchgespielt haben und seitdem nicht mehr aktiv waren. Auch für euch lohnt sich die Rückkehr, allein schon, weil endlich die Story ihr Ende findet und ihr die Saat wohl endgültig vertreiben könnt.
Stärken und Schwächen von Remnant: From the Ashes
Hit-Potential (Vielversprechende Erweiterung)
Der Koop-Shooter Remnant: From The Ashes beeindruckte mich schon in einer frühen Beta auf der GamesCom 2018. Die knallharten Bossfights und das Geballer gegen die bizarren Monster sind klare Alleinstellungsmerkmale des Shooters und werden zu Recht von äußerst positiven Steam-Reviews gewürdigt.
Daher passt es einfach sehr gut, dass Remnant sich nicht versucht, neu zu erfinden, sondern den Kernelementen seines Erfolgs treu bleibt. Daher bekommen wir nun mehr von dem, was ohnehin jeder schon gut findet. Vor allem die neue Welt mit den Ratten finde ich vielversprechend. Denn die wird es nicht nur in der irgendwann mal durchgespielten Kampagne geben, sondern auch als Dauerbeschäftigung im Adventure- oder Hardcore-Modus.
Jürgen Horn
Redakteur Mein-MMO
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Das Volk in Warhammer heißt SKAVEN, nicht SKLAVEN 😉
Ansonsten schöner Artikel. Übersichtlich und informativ.
LG
Juhuuuuu .. sollen sie ruhig mehr von dem machen was gut ist, werd ich kaufen, will ich haben 🙂 Remant war schon der Überraschungshit für mich, und hoffentlich kommt das DLC für Konsolen nicht wesentlich später.
Gruß.
EDIT: Eben in der Ankündigung im Discord gesehen, es kommt auf allen Plattformen am 20. August 🙂