Remnant: From the Ashes hat 2019 aus dem Nichts einen starken Start hingelegt und kam bei vielen Spielern ausgesprochen gut an. Nun bekommt es seinen ersten DLC. MeinMMO-Autor Benedict Grothaus war von Publisher Perfect World eingeladen, ihn sich vorab schon einmal anzusehen.
Noch bevor die Coronakrise ihr bisheriges Ausmaß erreicht hat, haben uns Perfect World Entertainment auf die PAX East in Boston eingeladen. Dort habe ich als einer der ersten Magic Legends gespielt und mir den ersten DLC von Remnant: From the Ashes angesehen.
Der DLC trägt den Namen „Swamps of Corsus“ und bringt etliche neue Features, sowie einen vollkommen neuen Spielmodus. Der neue Survival-Modus ist dabei das einzige der Features, welches ich auf dem Event anspielen konnte.
Ich spielte etwa eine Stunde lang, während mir der Level Designer Anthony Norcott einige Fragen beantwortete.
Remnant ist ein Überraschungs-Hit aus dem Jahr 2019. Es erschien im August und war schon nach kurzer Zeit sehr erfolgreich. Gelobt wurden sowohl von Spielern als auch von der Fachpresse das “Dark Souls”-artige Gameplay in Verbindung mit einem starken Koop-Modus. Mittlerweile hat Remnant auf Steam eine Bewertung von “sehr gut” mit 83% positiven Reviews über alle Bewertungen hinweg (Stand: 14. April).
2020 zählt Remnant noch zu den besten Koop-Spielen. Der neue DLC macht es sogar noch besser, auch wenn man es vorher noch nicht gespielt hat.
In dieser Kombination ist es eigentlich ein Wunder, dass er Remnant erst jetzt für sich entdeckt hat, verbindet das Spiel doch Shooter mit RPG-Elementen, Überleben und Story.
Was ist das für ein neuer Modus? Der neue Survival-Mode ist ein rogue-like-modus, in dem ich mich statt durch bestimmte Level durch einen endlosen Dungeon mit zufällig generierten Bereichen bewege. Im Startgebiet rüste ich mich aus und ziehe los, um Gegner und Bosse zu besiegen.
Der Modus selbst ist losgelöst von der Story. Sie muss weder erst abgeschlossen werden, noch liefert sie wichtige Informationen. Wer will, kann sich also gleich in den Survival-Mode stürzen.
Wie unterscheidet er sich vom Standard-Modus? Obwohl auch im normalen Spiel die Level zufällig generiert und die Bereiche quasi identisch sind, spielt sich der Survival-Modus ganz anders.
Der Fokus liegt hier eher auf dem Fortschritt und auf dem stetigen besser werden. Anthony erklärte mir, dass der größte Unterschied das Permadeath-Feature sei. Wer im normalen Spiel stirbt, der kann an einem Checkpoint anfangen und es noch einmal probieren.
Wer aber im Survival-Mode stirbt, verliert alles und muss von vorne anfangen, ähnlich wie beim Hardcore-Modus. Jegliche Ausrüstung und jeder Fortschritt geht beim Tod verloren und ihr müsst von vorn beginnen. Dabei entwickelt sich euer Charakter beim Survival stetig – ihr erhaltet Ausrüstung und Gegenstände beim Spielen und könnt nach jedem Bosskampf etwas kaufen.
Den Trailer zum neuen DLC mit Bildern zu neuen Bossen, neuer Ausrüstung und den Gegnern aus dem Survival-Modus haben wir hier für euch eingebettet:
Endloser Spielmodus ohne Frust
In der Stunde, in der ich „Swamps of Corsus“ und seinen Survival-Modus spielte, entfachte sich bei mir direkt Begeistertung. Das Hinarbeiten auf einen neuen Boss, der am absehbaren Ende eines Levels mit viel Loot wartet, reizt zum Zocken.
Die Schwierigkeit wird durch einen Timer geregelt, der die Gegner nach einer bestimmten Zeit härter werden lässt. Dieser stetig hochtickende Timer verleiht dem noch etwas Würze und treibt dazu an, sich etwas mehr anzustrengen, zumal das eigene Level direkt darunter angezeigt wird.
Remnant: From the Ashes hat mich zuvor nicht wirklich interessiert. Zwar mag ich Dark Souls, mit dem es oft verglichen wird, aber ich konnte mich nicht dazu durchschlagen, Remnant zu probieren.
Mit dem DLC könnte sich das aber durchaus ändern, denn die actiongeladenen Runden des Survival-Mode wirken sehr unterhaltsam. Vor allem für ein Stündchen Zocken nach dem Feierabend mit ein paar Freunden – und das, obwohl mich Rogue-likes nur selten begeistern können.
Was mir besonders positiv aufgefallen ist, ist dass der Frust-Faktor fast vollkommen fehlt. Andere rogue-likes nerven mich, wenn ich sterbe. Beim Survival-Mode ist das nicht der Fall, zumindest noch nicht. Es fällt mir leichter, einfach neu anzufangen.
Rogue-like Survival-Modus bringt viel Action
Der neue Survival-Modus ist ein rogue-like Modus. Das bedeutet: Ich spiele, so lange es geht und wenn ich sterbe, ist alles weg und ich muss von vorne anfangen.
Der Ablauf ist recht simpel: Ausrüsten, Level betreten, Gegner töten, looten und schließlich einen Boss besiegen. Das läuft immer wieder so ab, bis ich irgendwann ins Gras beiße – und dann von vorn.
Das Ziel ist es, so weit wie möglich zu kommen und den Charakter so gut auszurüsten, wie es geht. Nach jedem Bosskampf gibt es neue Ausrüstung und einige Belohnungen. Allerdings werden die Gegner mit der Zeit immer schwerer.
So läuft der Modus ab: Im Survival-Mode beginne ich in einer Basis mit nicht mehr als einer Pistole, einem Rucksack und Unterhosen – wortwörtlich. Zum Anfang habe ich nichts außer einer kleinen Knarre und ein wenig Geld.
Dafür stehen in der Basis Händler, die eines der wichtigsten Features im Modus werden. Diese versorgen mich mit meiner ersten Waffe, Rüstungen und Schmuckstücken. Oder mit so viel, wie ich mir eben leisten kann.
Mit jeder Runde, die ich spiele und mit jedem Boss, den ich töte, verändert sich dabei das Angebot, welches die Händler für mich dabei haben. Das bringt mehrere Vor- oder Nachteile, je nach Sichtweise:
- habe ich zu Anfang nichts Nützliches, kann ich neu starten und hoffen, dass etwas besseres kommt
- besiege ich einen Boss, kann ich auf besseren Loot zum Kaufen hoffen
- fehlt mir das Geld, ist mein gewünschter Gegenstand beim nächsten Besuch vielleicht weg – oder ich muss mich entscheiden, was ich kaufen will
Spannend dabei ist allerdings, dass selbst die stärksten Waffen, für die im Hauptspiel eigentlich ein Boss getötet werden muss, im Survival-Mode theoretisch schon direkt zu Beginn im Shop auftauchen können. Das bringt eine ganz neue Dynamik und neue Möglichkeiten mit sich.
Wie spielt er sich? Nachdem ich mich mit Ausrüstung versorgt habe, kann ich ein Level starten. Mein erstes Gebiet ist ein Dorf mit baufälligen Holzhütten irgendwo in einer Einöde mit seltsamen Ziegenkerlen und Hunden als Gegner.
Mir wird erklärt, dass die Gegner und Bereiche, auf die ich treffe, zufällig sind. Es kann also jedes Gebiet und jede Art von Gegner auftauchen, fast wie in einem Rift in Diablo. Das erste Level zieht sich nicht lang – da bin ich auch schon tot. Es ist nicht so leicht, wenn man gerade erst anfängt und ein leichter Flashback an meine ersten Schritte in DOOM Eternal.
Schicke Level und knackiger Spielspaß
Nach einer Weile im Spiel läuft es schon besser und ich kann mir ansehen, was es so alles zu finden gibt. Waffen, Rüstungen und Schmuckstücke in verstreuten Kisten, die mich direkt aufmotzen. Sogar ein starkes Sturmgewehr ist dabei, das ich gleich ausrüste – cool!
Übrigens bietet der Survival-Modus auch sämtliche Traits aus dem Grundspiel. Allerdings müssen die nicht gelernt werden, sondern können als Beute zu finden sein, etwa in Kisten. Sie werden dann automatisch ausgerüstet und stärken den Charakter, zumindest, so lange er lebt.
Wie sieht die Umgebung aus? Der Bereich zieht sich eine Weile, bis ich in ein zweites Level komme, für das ich durch ein Portal treten muss. Hier bin ich in einer Art Höhle oder Ausgrabung, die aussieht wie behauener Stein mit einigen Dschungel-Ornamenten. Das Level ist jedoch gefühlt kürzer als das zuvor.
Schließlich kämpfe ich mich bis zu einem weiteren Tor durch. Dieses Mal wartet dahinter der erste Boss, ein Satyr-artiger Speerwerfer mit seinen Ziegenkumpels als Hilfe.
Der Bosskampf ist ziemlich cool und verlangt mir mehr als die Level zuvor meine doch eher begrenzten Fähigkeiten ab. Ausweichen, Tränke schlucken, zurückfeuern und Munition von den Trashmobs sammeln, damit sie nicht ausgeht.
Nach einigen Minuten ist der Kampf beendet – und ich bin tot. Ein knappes Ding, aber ich probiere es erneut. Es dauert einige Zeit und mehrere Versuche, aber irgendwann trete auch ich meinen ersten Bossen in den Allerwertesten.
Wie hoch ist der Wiederspielwert? Die Level sind zufällig generiert und dementsprechend kommt es irgendwann auch zu Wiederholungen. So liefen meine Runden immer nach dem gleichen Schema ab:
- ausrüsten in der Basis
- den ersten Bereich säubern und dabei looten
- durch eine Tür in den zweiten Bereich bis zum Boss
- Boss klatschen, zurück in die Basis – nochmal von vorne
Ich bin zwar häufig draufgegangen, hatte aber trotzdem meine helle Freude und war bei weitem nicht so frustriert, wie ich es von rogue-likes normalerweise kenne. Dazu ist der Action-Faktor und das Adrenalinlevel einfach zu hoch. Der Survival-Mode macht richig Bock!
Dazu kommt, dass die Runden recht kurzweilig sind. Meine Runden dauerten alle grob 15-20 Minuten. Da lassen sich ein paar Level auch mal zwischendrin einschieben. Ich weiß allerdings nicht, wie weit der Fortschritt gespeichert wird, um später weiter zu machen.
Für mich fühlte es sich aber spannender an, mich eine viertel Stunde durch Gegner zu ballern, zu looten und am Ende einen Boss zu töten, als mich durch ewig lange Level zu quälen.
Nicht hart genug? Machs dir härter!
Die Schwierigkeit in dem Modus liegt eigentlich nicht in den Gegnern selbst, sondern darin, dass sie immer härter werden. Alle fünf Minuten geht ein Timer hoch und die Feinde werden eine Stufe schwerer.
Die Herausforderung ist, das eigene Level etwa auf der Stufe des Timers zu halten, um mithalten zu können. Es gilt also, sich nicht nur stetig zu verbessern, sondern das auch noch in möglichst kurzer Zeit zu machen und zugleich darauf zu achten, keine Erfahrungspunkte liegenzulassen. Einfach durchrennen klappt nicht. Das eigene Level hat zudem einen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit, mit der starke Gegenstände auftauchen.
Entwickler Anthony erzählt mir, dass er einmal testweise das Spiel einfach hat stehen lassen, während er etwas anderes gemacht hat. Der Timer stand dann irgendwo etwa 30 Stufen über ihm und der erste Angriff eines leichten Gegners hat ihn aus dem Leben gehauen.
Für den Survival-Modus gibt es dazu noch verschiedene Schwierigkeitsgrade. Anthony erklärt, dass die Schwierigkeitsgrade eine Auswirkung darauf haben, wie gespielt wird:
Du kannst hier eine Schwierigkeit einstellen, genau wie im Grundspiel. Sie funktioniert aber etwas anders. Die Gegner bleiben alle in etwa gleich stark, aber der Timer tickt schneller hoch. Die Schwierigkeit zieht also schneller an. Im „Nightmare“-Modus hört der Timer außerdem nicht auf, während du in der Basis stehst, sondern geht weiter. Bosse bekommen zudem etwas mehr Lebenspunkte.
Level Designer Anthony Norcott zu MeinMMO
Bosse, so erklärt er mir an anderer Stelle, seien bei jeder dritten Begegnung zudem „Weltbosse“, die im Grundspiel als besonders seltene und harte Brocken gelten. Im Survival-Mode muss ich gegen die ständig kämpfen, wenn ich denn so weit komme.
Survive together!
Der neue Survival-Modus bietet ein Koop-Erlebnis, ähnlich wie das Grundspiel. Allerdings können Spieler hier nicht jederzeit beitreten, wie es in Remnant sonst der Fall ist.
Stattdessen könnt ihr euch zu Beginn einer Runde, also wenn ihr das erste Mal eine Basis betretet, zusammentun. Ihr versorgt euch dann mit den nötigen Gegenständen und könnt zusammen loslegen, wenn ihr möchtet.
Sobald ihr jedoch das Portal betretet, ist die Lobby geschlossen. Ab da kann kein weiterer Spieler mehr beitreten. Die Gruppe verlassen klappt aber noch.
Sollte einer aus eurer Gruppe sterben, bleibt er tot, bis ihr einen Boss besiegt. Das ist jedoch ungleich schwerer, denn die Gegner werden mit mehr Spielern auch etwas herausfordernder. Schafft ihr es jedoch, kehr ihr gemeinsam zur Basis zurück.
“Swamps of Corsus” spielen – Wann kommt’s?
„Swamps of Corsus“ erscheint am 28. April für den PC auf Steam und kostet $9,99. Eine Version für PS4 und Xbox One kommt ebenfalls, aber erst zu einem späteren Zeitpunkt.
Zum Start des DLCs gibt es Remannt: From the Ashes zusammen mit Swamps of Corsus für kurze Zeit als reduziertes Bundle.
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Uh, dann schaue ich wieder rein. Remnant hat im Coop echt Spaß gemacht 😀
Es wurde ja schon letztes Jahr angekündigt, das etwas größeres dieses Jahr kommen soll für Remnant. Allerdings muss ich sagen – bin eher Spieler für langfristige Entwicklung meines Spielecharakters. So ein Modus ist sicher zwischendurch ganz spaßig, aber ich hoffe da kommt noch eine richtige Erweiterung des Spiels mit neuen Planeten, neuen Gegnern usw. trotzdem kann es sein, das ich den DLC kaufe nur schon alleine um das Spiel zu unterstützen. Es war nicht nur spieltechnisch eine Überraschung, ich fand es auch sehr bugfrei und ausgereift. Etliche in meiner XBL freundesliste haben es viele Wochen mit Begeisterung gespielt.
Bei mir warten 3 Chars darauf weitergespielt zu werden, momentan is die Luft aufgrund fehlenden Contents raus. Habe paktisch alle Gegenstände erspielt und die Bosse auch auf die jeweiligen Arten erledigt.
Gruß.
Nice! Für mich war Remnant DER Überraschungs Titel 2019.
Muss man dann mit dem DLC mal reinschauen.
Gibt es auch irgendwie Belohnungen für das Normale Spiel?
Beim Hardcore Modus bekam man immerhin Ringe, die wenigsten etwas Motivierten.
Für ein paar Runden sicher ganz Nett aber wenn es überhaupt keine Belohnungen gibt, wird es mich wohl nicht lange Fesseln.
Frage ich mich auch, hab das Spiel zwar nicht beobachte es aber. Hier würde mir die Progression fehlen, also irgendwas das bleibt hätte man doch gerne von der investierten Zeit. Ansonsten würde ich persönlich lieber den normalen Modus spielen und Gegenstand XYZ farmen, da hat man auch was davon.
Sehe ich also so wie du, sowas ist mal ganz nett aber ansonsten fällts einfach unter…. naja Zeitverschwendung finde ich.
Anthony sagte mir, dass man sich irgendetwas verdienen kann, ja. Ich muss dabei allerdings zugeben, da ich Remnant vorher nicht gespielt habe, dass ich nicht genau weiß, ob es sich dabei nur um Kosmetika handelt. Allerdings aht er auch betont, dass der SV-Modus vom Grundspiel abgekoppelt sei.
Oder was genau meinst du?
Der Hardcore Modus musste man z. B auch mit einem neuen Charakter beginnen.
Für jeden besiegten Weltboss gab es dann aber einen Ring den man auch im Normalen Spiel nutzen konnte.
Ich konnte den Ring also für meinen bisherigen Charakter nutzen.
So wurde zumindest ein Anreiz für jene Spieler geschaffen die sich schon ein paar Mal durch die Kampagne kämpften um alle Waffen, Rüstungen und Traits zu Farmen.