3 Profis in Pokémon GO erklären, wie ihr besser in der Kampfliga werdet

3 Profis in Pokémon GO erklären, wie ihr besser in der Kampfliga werdet

Wie verbessert man sich im PvP von Pokémon GO? Das haben wir drei Profis im Spiel gefragt. Sie erklären: Einfach nur spielen, das reicht nicht.

Wer spricht hier? Im Rahmen der Pokémon European International Championship in London hatten wir die Gelegenheit, mit drei Profis der Kampfliga von Pokémon GO zu sprechen.

Das waren:

  • “DancingRob”, der erste und amtierende Weltmeister in Pokémon GO
  • Kevin “JBGWinsenHSV” Chlupka
  • Dominik “Fr43ka” Wieber

Alle drei Profis konnten bereits an internationalen Turnieren teilnehmen und dort Erfolge sammeln. Da überrascht es wenig, dass ihr Fokus vor allem auf dem PvP liegt. Doch auch die anderen Aspekte des Spiels nutzen sie.

Gerade in Sachen Fänge haben sie hohe Zahlen zu verzeichnen. Kevin Chlupka sammelte bislang knapp 400.000 Pokémon, DancingRob steht bei 200.000. Den Rekord der 3 hält allerdings Dominik Wieber mit 730.000 Fängen: „Wenn ich draußen herumlaufe und fange, das entspannt mich, da kann ich abschalten“, erklärt er.

Im PvP hingegen ist Abschalten verboten, hier ist höchste Konzentration gefragt. Schließlich sind allerhand Dinge zu beachten – Dinge, die man als Gelegenheitsspieler vielleicht nicht auf dem Schirm hat.

In Interview gaben die drei uns einen kleinen Einblick, wie man sich als Anfänger oder Gelegenheitsspieler in der Kampfliga von Pokémon GO verbessern kann – und was man dafür braucht.

„Man kommt um die Theorie außen nicht herum“

Wie wird man im PvP besser? Alle drei erklärten, vor einigen Jahren mit Pokémon GO begonnen zu haben und im PvP erst über die Kampfliga, dann über Turniere der Plattform “Silph” Erfahrungen in Richtung Profi-Tum gesammelt zu haben. „Anfangs gab es keine offiziellen Turniere von Niantic oder im Spiel”, erinnert sich Wieber.

So wurde Silph die Anlaufstelle für alle PvP-Begeisterten. Und diese Kampf-Erfahrung macht sich heute bezahlt. Beziehungsweise: Das Wissen über Spiel-Mechaniken und das, was die unterschiedlichen Pokémon drauf haben.

Man muss viel Wissen sammeln – auch außerhalb des Spiels

Dieses Wissen kriegt man eben nicht, wenn man einfach nur das Spiel spielt, erklären die Profis. “Es gibt einige Aspekte, die man einfach lernen muss. Das fängt bei Effektivitäten an, das ist die Grundlage. Das kann man auch noch im Game lernen, wenn da ‘sehr effektiv’ steht”, erklärt Wieber.

Zudem sei es eine wichtige Basis, die Movesets der wichtigsten Pokémon zu kennen, auf die man treffen könnte.

Doch dann kommen andere Aspekte hinzu: “Sachen wie die Energiegeneration, oder was ein Move kostet”, das lerne man im Spiel nicht. Dafür braucht man andere Quellen.

Welche Quelle nutzen die Pros? “Das erste, was man wirklich tun muss, ist PvPoke lernen. Wenn man weiß, wie PvPoke funktioniert, kommt man sehr schnell rein ins PvP”, erklärt Kevin Chlupka. Bei PvPoke handelt es sich um eine Datenbank, die verschiedene Rankings und Simulationen rund um die Kampfliga bereitstellt.

Hier findet ihr den Link zu PvPoke.com.

“Man sieht dort jeden Move, jedes Pokémon, die KP, die Angriffswerte, die Verteidigungswerte. Man sieht, was aktuell gut in der Meta ist, man hat da auch gute Beispielsteams, die aktuell gespielt werden”, führt Chlupka aus: “Wenn man lernt, wie diese Website, Ranglisten und Simulationen funktionieren, dann ist das ein sehr gutes Fundament, um gut im PvP zu werden.”

Es sei entscheidend, dass man erst die Theorie lernt, und das dann in der Praxis umsetzt. Kennt man die eigenen Pokémon und die des Gegners in- und auswendig, hat man einen riesigen Vorteil.

Wieso brauch ich eine andere Quelle, als das Spiel? DancingRob erklärt das relativ einfach: “Man kann das ein bisschen mit Schach vergleichen. Man kann dir schnell erklären, wie die Figuren ziehen und ein paar Partien gegeneinander spielen, Kämpfe können auch knapp ausgehen. Aber wenn man besonders gut sein oder viel erreichen will, muss man externe Quellen dazuholen”, so der Weltmeister.

Er empfiehlt ebenfalls PvPoke oder die Suche nach YouTubern, die Grundmechaniken im PvP erklären: “Man kommt um die Theorie außen nicht herum, es geht alles über Informationen. Wie viel Energie welche Attacken generieren, welche Synergie-Effekte sich ergeben. Shielding-Szenarien, wie du mit dem Switch-Timer spielen kannst, wie du Moves timen musst, um das Maximale rauszuholen.”

In Pokémon GO hängt der Erfolg viel davon ab, welche Teams mit welchen Effektivitäten gegeneinander antreten. Deshalb reicht es meistens nicht, das eigene Team zu kennen – man muss auch potentielle Gegner auf dem Schirm haben.

Was für Teams spielen die Profis?

Fragt man die Profis nach dem “besten Team”, wird schnell klar, dass es das nicht direkt gibt. Zu viel hängt von den Synergien und Effektivitäten ab. Deshalb kann man nur herausfinden, was der eigene favorisierte Spielstil ist, und welche Teams dazu passen.

Wenn ihr etwas ausprobieren wollt, findet ihr hier Team-Tipps der Profis:

DancingRobs Team: DancingRob erklärt: “Ich persönlich versuche, neutral zu spielen, um nicht so sehr vom gegnerischen Team abhängig zu sein. Ich versuche, mit Energievorteil zu arbeiten und aggressiver zu switchen.”

Dafür nutzt er Pokémon, die auch in “schlechten Matchups” – also gegen Monster, die eigentlich im Vorteil sind – trotzdem den Sieg holen können.

“Mein Lieblings-Pokémon ist Crypto-Sumpex. Wenn du nur eine halbe Sekunde schneller als der Gegner bist, kannst du so viel Vorteil rausholen, dass du auch gegen Konter wie Trombork mithalten kannst”, erklärt DancingRob.

Zu bedenken ist, dass Crypto-Sumpex erstmal die falschen Moves hat, denn: Frustration muss es erstmal verlernen. Doch mit den richtigen Attacken ist es extrem stark.

“Es gibt Core-Pokémon, die sind generell nie so schlecht. Galar-Flunschlik, Meditalis, Registeel, Lanturn, Trombork, Noctuh. Da kann man gut Teams drum herumbauen. Ich spiele gerne eine Variante mit Vulnona, Crypto-Sumpex und Galar-Flunschlik zum Beispiel”, so der Weltmeister.

Welches Team spielt Fr43ka? “Ich mag auch eher Energiemanagement und flexible Pokémon, mit denen man Matchups noch flippen kann”, so Wieber: “Ich hatte früher klare Favoriten, aber die haben sich mittlerweile gewandelt. Ich hab sieben GBL-Seaons das selbe Team gespielt, mit Altaria, Azumarill und Regen-Formeo. Das hat auch sieben Seasons lang funktioniert.”

Azumarill war schon früh ein Pokémon, das zwar harmlos aussieht, aber die PvP-Liga in Angst und Schrecken versetzte.

Doch mittlerweile musste er umbauen und nutzt beispielsweise Lanturn statt Formeo: “Durch viele Updates, neue Pokémon, auch Move-Updates und die XL-Änderung wurde das Team immer schwächer und war einfach nicht mehr wirklich spielbar.”

Welches Team nutzt JBGWinsenHSV? Kevin Chlupka hat einen klaren Favoriten: “Ich spiele aktuell Crypto-Glurak, Registeel und Zobiris. Glurak ist eines der besten Pokémon der Liga, weil es einfach immer einen Schild ziehen kann. Und Zobiris hinten drin ist fast unaufhaltbar.”

Muss ich wirklich nur Theorie lernen?

Nein. Das Wissen zu sammeln ist nur der erste Schritt: “Üben zwischendurch ist wirklich wichtig, nur Theorie bringt nichts”, erklärt Fr43ka: “Man muss das verinnerlichen”, so der Profi.

Doch es gibt ein Problem: “Bei Pokémon GO hat man nur 25 Kämpfe am Tag, mit ein paar Ausnahmen. Da ist es meist höchstens zufällig so, dass man gegen Leute übt, die auch dieses Level haben. Man haut die Leute ja nicht an. Gerade als Casual ist das nicht so einfach.”

Überhaupt gibt es an dem Spiel einige Aspekte, die sich aus Sicht der Profis verbessern könnte. So schlagen sie etwa regelmäßigere Updates im PvP vor, die frischen Wind bringen.

Zudem betont Fr43ka: “Es gab viele Boni, die das Spiel vereinfachen, oder zugänglicher machen, wie die Remote-Raids, oder der bessere Rauch. Das war wirklich gut für Spieler auf dem Land”, so der Profi: “Ich fänd es gut, wenn sowas zurückkommt. Gerade die Fernraids, die teurer geworden sind, das belastet Spieler, die keine lokale Community haben.”

Die Diskussion um die Fernraids hält nun schon einige Wochen an, viele Spieler sind unzufrieden mit der Entscheidung der Entwickler, sie teurer zu gestalten. Mehr über die große Diskussion um das Thema Fern-Raids in Pokémon GO erfahrt ihr hier.

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Xpiya

Das „wichtigste“ haben die Jungs aber nicht erwähnt.

Nämlich das antizipieren des kompletten Teams. Profis wissen immer welches Pokémon perfekt zur Führung passt und höchstwahrscheinlich hinten drin steckt… spätestens wenn sie das 2te Pokémon gesehen haben wissen sie meist was das 3te ist.

Mir selbst ist das ein zu großer Aufwand, auch weil sich die Meta ja regelmäßig verändert. Deshalb hänge ich auch meist zwischen 2700-2900 fest, außer ich hab mal nen Glückslauf im rechten Moment.

Wobei ich selbst eigentlich nur GL spiele und selbst da hab ich seit dem Noctuh/Lanturn patch die Lust verloren. Die GL ist jetzt ähnlich langweilig wie die ML.

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